Henry - Portrait of a Serial Killer

    • Henry - Portrait of a Serial Killer



      Produktionsland: USA
      Produktion: Malik B. Ali, Waleed B. Ali, Lisa Dedmond, Steven A. Jones, John McNaughton
      Erscheinungsjahr: 1986
      Regie: John McNaughton
      Drehbuch: John McNaughton, Richard Fire
      Kamera: Charlie Lieberman
      Schnitt: Elena Maganini
      Spezialeffekte: Lee Ditkowski
      Budget: ca. 111.000 $
      Musik: Ken Hale, Steven A. Jones, Robert McNaughton
      Länge: ca. 79 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Mary Demas, Michael Rooker, Anne Bartoletti, Elizabeth Kaden, Ted Kaden, Denise Sullivan, Anita Ores, Megan Ores, Cheri Jones, Monica Anne O'Malley, Bruce Quist, Erzsebet Sziky, Tracy Arnold, Tom Towles, David Katz





      Inhalt:

      Downtown Chicago: Henry und sein etwas älterer Kumpel Otis hausen in einem heruntergekommenen, viel zu kleinen Appartment. Die beiden kennen sich aus dem Knast, das schweißt zusammen. Viel Dosenbier, ab und zu eine Gameshow im Fernsehen. Ein bißchen Spaß muss sein bei all dem Frust. Gelegentlich verschwindet Henry ohne Erklärung und hat bei seiner Rückkehr Gegenstände dabei, die Otis noch nie gesehen hat. Daß Henry auf seinen Streifzügen hemmungslos mordet, erfährt Otis erst später...


      Trailer:
      -


      Blu-Ray: 26.10.2012



      Kritik:

      Man bekommt es bei "Henry" mit einen Serienmördergespann zu tun, wobei es neben Henry (Michael Rooker) noch Otis (Tom Towles) ist der gestört erscheint. Henry Lee Lucas & Ottis Elwood Toole gingen wie in diesem Film zu sehen 1978 auch gemeinsam auf die Jagt, diverse Hintergrundinformationen werden hier aber nicht bekannt gegeben, wobei das Geschehen damals eigentlich genug Stoff liefert, insbesondere wie dämlich die damalige Gesetzgebung in den USA handelte, aber davon gibt es hier leider nichts.

      Auf die beiden Serienmörder wird gut eingegangen, wobei man ihren ekelerregenden Charakter förmlich verspürt, was auch den Film Qualitativ sehr stark aufwertet, zudem ist die etwas schwach besetzt Rolle der Schwester von Otis dann auch zu verzeihen. Besonders gelungen ist die düstere instrumentale Sounduntermalung. Der Gorehound wird aber nicht groß auf seine Kosten kommen, mit Ausnahme von einer im Gesicht entstellten Leiche am Anfang, wo man anschließend einiges mehr von erwarten dürfte, was es aber nicht geben wird. Die Morde an sich sind nicht besonders spektakulär, was aber ansprechen sollte sind einige Vergewaltigungsszenen und die passende Geräuschkulisse, wenn die Morde schon im Off stattfinden. Das Tempo ist moderat hoch, vereinzelt Längen habe ich zumindest auch feststellen können. Die Atmosphäre ist nicht besonders schmutzig, aber stark im 80er Style gehalten, wo man des öfteren eine belebte Großstadt zu Gesicht bekommt. Richtig packend ist die Szenen, wo die beiden Psychos per Kamera bewaffnet, ihre blutige Handschrift filmend durch die Straßen vollbringen.

      Das Ende hat mir dann gut gefallen, zwar sieht man leider auch hier nichts groß, man kann sich aber gut zusammenreimen was geschehen ist. Die Härte und Rücksichtslosigkeit von Herny spielt sich dabei gekonnt im Kopf ab. "Henry - Portrait of a Serial Killer" ist auf jedenfall einer der besseren Filme mit dieser Thematik, auch wenn man nicht wirklich viel über Henry Lee Lucas erfahren wird, jenem Film nur das gewisse Maß an Provokation fehlt, anhand von mehr verstörenden Bildern.

      [film]7[/film]
    • Verstörender und sehr gemeiner Film. Reales Kino, kein Horror, sondern einzig die Bestie Mensch. Der Film wird recht dokumentarisch angelegt und hat ein wenig was von "Mann beisst Hund"

      [film]9[/film]
    • Leider habe ich den nur cut und auf VHS, allerdings ist das zu sehende doch sehr roh, sehr düster, gefällt mir.
      Den Hinweis von Sid auf Mann beisst Hund kann man schon so sehen, obwohl MbH wesentlich härter und eiseskalt ist.
      Henry bekommt [film]7[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mann beisst Hund ist ein sehr guter Film, allerdings hat er auf mich nicht die Wirkung von Henry, Portrait of a Serial Killer gehabt. Denn dieser Film hat mir doch ziemlich zugesetzt und es dauerte ein wenig das Ganze zu verarbeiten. Extrem direktes und sehr hartes Kino, das durchaus auch Beweggründe aufzeigt. Mag sein, dass der Film heute nicht mehr die Wirkung hat, die er zu seinem Release erzeugte. Dazu ist im Punkto Härtegrad und Krankhaftigkeit, auf diesem Filmsektor zu viel passiert.
    • Sicher der Augenblickliche Härtegrad ist optisch wesentlich härter wie zu dieser Zeit, doch diese Eiseskälte wie MbH und Henry ist selten erreicht.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Schon ein paar Jahre her, dass ich diesen Streifen sah, fand ihn aber sehr gut.
      Sehr realistisch, und ein beeindruckender Michael Rooker.
      Der fehlt noch in meiner Sammlung.

      7,5 von 10
    • Original von tom bomb
      Sicher der Augenblickliche Härtegrad ist optisch wesentlich härter wie un diese Zeit, doch diese Eiseskälte und wie MbH und Henry ist selten erreicht.


      In der tat ist die darstellung von Michael Rooker schon Tranquilizerählich angelegt. Ob Mord oder Bier trinken, der Mann zeigt keinerlei Emotion bei seinen Handlungen. Die Musik ist extrem minimalistisch, passt aber zu 100% zum Gesamtbild.
    • Ganz, ganz böser und verstörender Film. Der bisher beste Beitrag zum Thema Serienkiller, den ich kenne.

      [film]8[/film]

      PS: Bildstörung will ihn im Oktober nach der Listenstreichung veröffentlichen. Wird wohl nach Possession und Ein Kind zu töten die dritte DVD, die ich mir von denen hole.

      bildstoerung.tv/blog/?page_id=183
      Achtung! Kleiner Hinweis: Wenn es um Ridley Scotts Alien geht können Sie mit diesem User nicht mehr vernünftig diskutieren, da alle Meinungen, die Alien nicht als absolutes Meisterwerk lobpreisen, von ihm als Quatsch angesehen werden.
    • Die Red Editon bekommt man schon für unter 5€. Wozu auf Bildstörung warten?
    • Original von Wassilis:

      Die Red Editon bekommt man schon für unter 5€. Wozu auf Bildstörung warten?


      Viel bessere Aufmachung. Und sind die ganzen Red Editions nicht Bootlegs?
      Achtung! Kleiner Hinweis: Wenn es um Ridley Scotts Alien geht können Sie mit diesem User nicht mehr vernünftig diskutieren, da alle Meinungen, die Alien nicht als absolutes Meisterwerk lobpreisen, von ihm als Quatsch angesehen werden.
    • Nicht das ich wüsste. Bei dem Preis reicht mir die Red Edition von dem Film. Hatte ich schon die ganze Zeit vorgehabt. Heute endlich umgesetzt :6:
    • Laut "Bildstörung" soll es sich bei der Red Edition in der Tat um ein Botleg gehandelt haben.Inwieweit diese Ausgabe glaubwürdig ist kann ich nicht beurteilen.
    • Egal, die Red Edition für 4,99€ ist für mich ok. lolp
    • Original von The last User on the Left:

      Original von Wassilis:

      Die Red Editon bekommt man schon für unter 5€. Wozu auf Bildstörung warten?


      Viel bessere Aufmachung. Und sind die ganzen Red Editions nicht Bootlegs?


      Das Gerücht geht um dass es ein Bootleg sei. Eine Veröffentlichnung von Bildstörung wäre erfreulich, da der Film eine entsprechsende Würdigung verdient hat.
    • Bildstörung ist auf alle Fälle mal Garant für gute Umsetzungen. Für mich ist die Red Edition jedoch ausreichend.
    • Der Low-Budget Streifen henry macht alles richtig. Darsteller brillieren. Story ist auch gelungen. Der Killer Henry kommt richtig angenehm daher. Der Film hat zum Teil eine Art Dokumentarstil.
      Mit dem Ende habe ich persönlich nicht gerechnet. Sehr guter Streifen aus den 80igern. Meine Red Edition langt mir hier voll für 4,99€. Das Teil von Bildstörung was kommt, benötige ich persönlich nicht.


      [film]8[/film]
    • :3: und ich bin mit der alten vmp vhs erstmal zufrieden. vom bild her ausreichend für mich und ich habe da genug bildstörung drin. werde den aber irgendwann mal in der günstigen alten red edition auflage besorgen. einmal sehen hat mir da vorerst ausgereicht.
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • 2012 ist wohl das Jahr der Listenstreichungen. Nun ist auch Henry – Portrait of a Serial Killer endlich von der bösen Liste unten und hat nun sogar eine reguläre FSK 18 bekommen. Damit war der Weg frei, für eine neue VÖ. Diese kommt nun von Bildstörung. Nachdem die alte DVD von LP wohl nur ein Bootleg war (laut Aussagen von Bildstörung), haben wir somit die erste offizielle dt. Vö spendiert bekommen. Lohnt sich dieser Film auch aus heutiger Sicht noch oder wird er in den Regalen verstauben?

      Henry Lee Lucas arbeitet am Tag als Kammerjäger, in der Nacht allerdings zeigt er sein wahres Gesicht. Er bringt Menschen, vornehmlich Frauen um und dies mit all seiner Wut. Eines Tages bekommt sein Mitbewohner Otis dies mit und findet langsam gefallen an dem Morden, doch damit beginnen die Probleme, da Otis zu viel Spaß daran hat. Nun muss Henry sowohl sich, als auch Otis Schwester, in welche sich Henry verliebt hat, vor Otis schützen und versuchen nicht auch selbst aufzufliegen.

      Die Story ist nicht gerade die Beste, aber das will der Film auch gar nicht. Viel mehr wurde hier ein Augenmerk auf eine ziemlich dichte Atmosphäre gelegt. Dies beginnt schon beim recht stimmungsvollen Anfang, in dem man einige Opfer von Henry zu Gesicht bekommt. Die Dualität des Lebens von Henry erzeugt eine gewisse Absurdität wodurch man immer wieder geschockt wird, wenn Henry seinem „Hobby“ nachgeht, da er an sich ein normaler Mensch ist, nur wenn es ums morden geht, wird er zum Tier. Die Schauspieler, allen voran Michael Rookers als Henry, machen ihren Job hervorragend und können von Anfang bis Ende überzeugen. Nie zu überspitzt, sondern immer passend wir hier agiert.

      Gefilmt wurde das Ganze sehr schlicht, ohne große Spielereien, welche aber auch völlig fehl am Platz gewesen wären. Der Score weiß sofort zu fesseln. Sehr düstere, atmosphärische Klänge, die die Morde immer passend untermalen und in das rechte, unheimliche Bild rücken. Man bleibt verstört zurück, wenn Henry und Otis wieder ein Leben auslöschen und genau das will der Film auch. Die Effekte sind recht nett, aber natürlich nicht übermässig brutal. Dadurch wird das Ganze aber auch nie zu unterhaltsam, sondern schockiert umso mehr. Besonders zu Beginn werden einige nette Effekte präsentiert.

      Die neue VÖ von Bildstörung kann sich wirklich sehen lassen. Mir lag die Bluray vor und ich war alles in allem sehr von der Bildqualität überrascht. Besonders die Szenen bei Tageslicht, können überzeugen. In der Wohnung und in der Nacht liegt leider einiges an Filmkorn vor und dürfte HD-Puristen sicherlich etwas enttäuschen. Für das Alter und die damaligen Standards kann aber wirklich zufrieden sein, was Bildstörung hier aus dem Material rausgeholt hat. Das Bonusmaterial ist hingegen grandios. Tolle Dokus und ein Booklet, was keinerlei Wünsche übrig lässt. Das Booklet ist zudem das ausführlichste und dickeste der bisherigen Vös von Bildstörung. Zudem gibt es auch hier wieder die Möglichkeit eine limited Edition zu ergattern, welcher der Score als CD beiliegt. Der Score an sich ist es wirklich Wert auch mal auf CD gehört zu werden. Wer die CD gerne besitzen möchte, hat also die Qual der Wahl.
      Hier hat man sein bisheriges Meisterstück abgeliefert.

      Fazit: Toller Film, mit einer hohen Atmosphäre und tollen Schauspielern, welcher eine tolle VÖ mit solider Bildqualität (BD) und tollen Extras spendiert bekommen hat. Für Fans von solchen Filmen, ein absoluter Pflichtkauf, der Rest kann und sollte einen Blick riskieren.

      [film]8[/film]
    • Geniales Review Logge :) Hab den Film auch hier rumliegen. Werd ihn mir wohl bald nach dem review anschauen und auch mein senf dazu geben. Werd den film ja dann zum ersten mal sehen.
      "Ich weiß auch, dass die einzige Möglichkeit, einen von den Geistern dieses Buches Besessenen aufzuhalten, darin besteht, seinen Körper völlig zu zertückeln."
    • Damals 1993 bei meinem Kumpel im Tättowierstudio geshen,als er gerade meinen Linken Arm verziert hat.
      Und ich muß sagen,das mich dieser Streifen ziemlich in den Stuhl gedrückt hat und ich absolut begeistert war.Auch heute noch hat dieser Film für mich persönlich,nichts an Faszination und Qualität eingebüßt.

      [film]8[/film]
    • Original von teufelstanzer:

      Geniales Review Logge :) Hab den Film auch hier rumliegen. Werd ihn mir wohl bald nach dem review anschauen und auch mein senf dazu geben. Werd den film ja dann zum ersten mal sehen.


      Freu mich drauf, zu lesen, was du zu sagen hast!!
    • So habs auch endlich geschafft den Film anzuschauen :) Viel Spaß beim Lesen :0:

      Review zu Henry – Portrait of a Serial Killer von Teufelstanzer

      „Henry“ ein viel diskutierter Film in den neunzigern. Heute kann man sich natürlich fragen warum dieser Film jemals auf den Index kam. Bildstörung hat nun, nachdem der Film wieder vom Index ist, eine hervorragende VÖ auf den Markt gebracht. Diese liegt auch mir vor:

      Der Streifen handelt von Henry, der mit seinem Zellengenossen Otis sich eine Wohnung teilt. Otis Schwester kommt nach einer gescheiterten Ehe zu ihm um ein paar Wochen bei ihm zu wohnen und Abstand zu gewinnen. Otis erzählt seiner Schwester dass er Henry aus dem Knast kennt und dass Henry seine eigene Mutter getötet hat. Henry zieht währenddessen eine Spur von Toten hinter sich her. Auch Otis kommt durch Henry auf den Geschmack ein paar Leute aus dem Leben zu reißen. Soviel mal zum Inhalt, falls wer den Film noch nicht gesehen hat, um nicht zu viel vorneweg zu nehmen.

      Ein Film über einen Serienkiller stell ich mir so vor das man etwas darüber erfährt warum dieser zum Serienmörder wurde, meist ein Ereignis das er miterleben musste. Dann seinen ersten Opfer und natürlich seine letzten bevor er einen spektakulären Tod stirbt oder gefasst wird.
      Henry hingegen ist eine andere Art von Serienmörder Film. Der Film beginnt nachdem Henry im Knast war wegen seinem ersten Opfer. Man erfährt nur das er einmal seine Mutter getötet hat, weil Sie eine Hure war und ihn zwang zuzusehen wie Sie es mit ihren Freiern trieb. Diese Art von Film kann man mögen oder auch nicht. Ich bin eher einer der zweiten Sorte. Viel zu wenig geht der Film auf die Charaktere ein. Hintergründe werden kaum aufgedeckt. Ein paar wichtige Fakten über Henry werden preisgegeben. Jedoch weiß man auch nicht was stimmt da man drei verschiedene Geschichten zum Mord seiner Mutter hört. Auf seinen Ex Zellengenosse bzw. jetziger Mitbewohner wird gar nicht eingegangen. Wieso war dieser im Knast? Usw. Man weiß hier nur das er eine Schwester hat, weil diese zu Besuch kommt, und die beiden ein wenig aufmischt. Auch zu ihr nur die Info das ihr Vater Sie öfters Vergewaltigt hat. Ein wenig mehr personenbezogene Infos wären da schon sehr Informativ gewesen.
      Zur Atmosphäre des Films kann man nichts negatives sagen. Die passt einfach wunderbar in diesen Film. Düster, kühl, genau so stellt man sich das bei einem Serienmörder zuhause vor. Einfach genial und super authentisch.
      Auch bei den Effekten kann man kaum meckern. Klar dieser Film baut nicht auf seinem Gore auf, sondern auf der Spannung und der Atmosphäre. Dies gelingt dem Film auch wirklich super.
      Die Bildqualität ist natürlich nach mehr als 20 Jahren nicht mehr die allerbeste, jedoch erkennt man so gut wie alles perfekt. Auch Ton ist super.

      Nun zur Ausstattung der VÖ von Bildstörung. Sie beinhaltet insgesamt in der Limited Edition 2 DVDs und eine OST – CD . Auf der ersten DVD ist der Hauptfilm sowie Trailer von weiteren Bildstörungs-Filmen. DVD 2 ist vollgepackt mit informativen Extras welche so gut wie allesamt wirklich sehenswert sind. Die OST – CD ist wahrscheinlich bei den meisten eher überflüssig. Ich finde darauf auch nur der Henry Soundtrack interessant. Somit muss man sicherlich nicht zu Limitierten VÖ greifen ich denke die normale Version reicht den meisten.
      Außerdem dabei ist noch ein Booklet mit wissenswertem über den Film sowie die Beschlagnahmung und Freigabe des Films.


      Fazit: Henry ist mal ein anders aufgebauter Serienkiller Film wie man ihn kennt. Für mich ist der Film leider eher enttäuschend, was jedoch nicht heißt das er schlecht ist. Habe nur etwas anderes erwartet und so wurde ich enttäuscht. Trotzdem ein netter Film, der auch nach 20 Jahren seinen Charme nicht verloren hat. Außerdem hat man eine Menge fetter Extras mit dabei (aussgehend von der Bildstörung VÖ), was ein Kauf des Films auf jeden Fall gerechtfertigt. Von mir Kaufempfehlung.


      [film]7[/film]
      "Ich weiß auch, dass die einzige Möglichkeit, einen von den Geistern dieses Buches Besessenen aufzuhalten, darin besteht, seinen Körper völlig zu zertückeln."
    • Nun ist es endlich so weit, nach Jahren des Verweilens auf dem Index ist der Ex-Indizierte Film "Henry-Portrait of a Serial Killer" frei ab 18 Jahren erhältlich. Was mich eh alles verwunderte, denn so brutal ist der Film auch wieder nicht, oder doch?? Nunja, das liegt alles im Auge des Betrachters würde ich mal sagen. Meines Erachtens handelt es sich bei Henry um eine der besten Filme über Serienkiller den ich bis jetzt gesehen habe. Vor allem die dreckige Atmosphäre hat mich selber in den Sessel gepresst, die Atmo könnte auch unter anderem dadurch entstehen dass die Behausung von Henry und Otis nicht gerade die feinste ist, aber es gibt der ganzen Sache eine gute Würze. Die Morde an den Frauen sieht man so gut wie nie, man sieht nur die Leichen und ggf. die Tatwaffen und hört die Schreie der Opfer im Off, also reinstes Kopfkino mal wieder. Ich finde für die Rolle des Henry hat sich Michael Rooker bestens geeignet, manchmal kam es mir sogar vor dass Rooker im wahren Leben vielleicht so ein kranker Mörder sein könnte, so überzeugend hat er seine Rolle gespielt. Zu Beginn des Filmes bekommt man eine Einblendung dass das ein oder andere an der Geschichte zum Film geändert wurde, aber manche Aussagen von einem echten Serienkiller namens Henry sind. Wer denkt, dass es das reinste Splatterfeuerwerk geben wird, den muss ich jetzt leider enttäuschen, denn das gibt es nicht, was aber nicht heisst dass das dem Film schadet, denn das tut es defintiv nicht, aber dennoch gibt es harte Szenen. Von mir gibt es für dieses Meisterwerk 10 von 10 blutigen Messern.

      [film]10[/film]
    • Für mich ein Psychopathischer Killer der einfach Mordet ohne Sinn und Verstand...Wie ein 08/15 Slasher eben,Mörder Mezelt wirkürlich ohne Story ohne hintergrund.Da hätt ich mir wenigstens ne plausible Story erwartet, und das er misshandelt wurde ist kein Storyaufbau für eine"mir ist mal eben langweilieg gehen wir mal eben ein zwei Leute Meucheln"Für mich eindeutig zu wenig, trotz der guten Schauspieler und stimmungsvollen Musik.5/10 Schade da wär mehr drinnen gewessen.

    • Den habe ich auch schon länger bei mir rum liegen und bin noch nicht dazu gekommen ihn mir an zusehen. Werde es aber bald mal nach holen bin schon gespannt was mich erwartet, die Meinungen hier sind ja überwiegend positiv.
    • Gefällt mir auch. Besser als Teil 2!





    • Henry - Portrait of a Serial Killer
      (Henry: Portrait of a Serial Killer)
      mit Michael Rooker, Anne Bartoletti, Tom Towles, Tracy Arnold, Elizabeth Kaden, Ted Kaden, Denise Sullivan, Anita Ores, Cheri Jones, Monica Anne O'Malley, Bruce Quist, Erzsebet Sziky, David Katz
      Regie: John McNaughton
      Drehbuch: Richard Fire / John McNaughton
      Kamera: Charlie Lieberman
      Musik: Ken Hale / Steven A. Jones / Robert McNaughton
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 1986

      Henry teilt sich mit seinem alten Knastkumpan Otis eine schäbige Wohnung in einem heruntergekommenen Viertel in Chicago. Was Otis weiß: Henry arbeitet tagsüber als Kammerjäger. Was Otis nicht weiß: so wie andere abends fernsehen bringt Henry in seiner Freizeit wahllos Leute um einfach so, aus Langeweile und zum Zeitvertreib. Als Otis Schwester Becky dann aber überraschend einzieht, ist es vorbei mit dem schweigsamen Nebeneinander der beiden Männer. Henry öffnet sich zusehends und findet bald in Otis einen mehr als willigen Schüler.


      Dieses zur damaligen Zeit aufsehenerregende Regie-Debüt von John McNaughton (Wild Things) zählt wohl ganz eindeutig zu den Klassikern unter den Serienkiller-Verfilmungen und verfehlt auch in der heutigen Zeit immer noch nicht seine größtenteils verstörende Wirkung auf den Zuschauer. Die Geschichte basiert auf dem Leben des Serienkillers Henry Lee Lucas und offenbart einen tiefen Einblick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Mit einem geschätzten Budget von ca. 111.000 $ zählt dieses Werk zu den Low Budget Produktionen, was sich in diesem Falle als absoluter Vorteil herausstellt. Es offenbart sich nämlich kein Hochglanz-Werk im typischen Hollywood-Look, sondern vielmehr ein Szenario das mit seiner schmierigen-und dreckigen Optik den Betrachter sofort für sich gewinnen kann und ihm ein authentisches Bild von Henry's Leben aufzeigt, das ganz offensichtlich in vollkommener Tristesse stattfindet. So gibt es im Prinzip auch überhaupt nichts in diesem Film das man auch nur annähernd als schön bezeichnen könnte, eine heruntergekommene und total versiffte Wohnung sowie eine nicht gerade noble Wohngegend sind ganz eindeutige Indizien dafür. Auch ansonsten hat McNaughton sehr wohl darauf geachtet, eine düstere-und extrem beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die einem von der ersten Minute an wie eine bleierne Last auf die Schultern drückt.

      Zu Beginn der Story wird man sofort mit Henry konfrontiert, der scheinbar ziellos im Auto durch die Straßen von Chikago fährt und bekommt immer wieder Einblendungen einiger seiner toten Opfer präsentiert. Die Morde an sich werden dabei zunächst nicht ins Bild gesetzt, sondern lediglich die Leichen einiger junger Frauen, wobei die wuchtigen Bilder in akustischer Hinsicht mit den Todesschreien der Opfer untermalt sind. Damit ist sofort der Weg für eine deprimierende und gleichzeitig verstörende Grundstimmung geschaffen, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Geschehen zieht. Die dadurch entstehende Beklemmung beim Zuschauer ist bis zum bitteren Ende unmöglich abzustreifen und verstärkt sich sogar mit zunehmender Laufzeit immer mehr. Man befindet sich phasenweise in einem regelrechten Schockzustand, denn die Ereignisse werden immer intensiver und es hält zudem ein äußerst hoch angesiedelter Härtegrad Einzug in das Szenario. Denn nachdem Henry seinen Kumpel Otis fast wie einen wissbegierigen Schüler unter seine Fittiche genommen hat, gehen die beiden gemeinsam auf die Pirsch, um ziemlich wahllos irgendwelche Menschen zu töten. Nun werden auch die jeweiligen Morde in Szene gesetzt, die dabei von den beiden sadistischen Killern gefilmt werden, um immer eine Erinnerung an ihre kranken Taten zu haben.

      Während Henry insbesondere durch eine erschreckende Eiseskälte ins Auge fällt, lässt Otis echte Freude an den Morden erkennen und die Abläufe lassen immer krankere und perverse Züge erkennen. Die Kills wurden knallhart und brutal in Szene gesetzt, dennoch bin ich persönlich der Meinung das die eigentliche Härte sich im Kopf des Betrachters abspielt. Die expliziten Gewaltdarstellungen an sich sind zwar schon ein Tiefschlag in die Magengrube, doch die Selbstverständlichkeit mit der hier 2 Psychphaten andere Menschen töten, steigert das Ganze noch einmal ganz erheblich. Das ist in erster Linie auch dem fantastischen Schauspiel der beiden Hauptdarsteller zu verdanken, denn wenn man es nicht besser wüsste würde man glatt denken, das die beiden sich selbst spielen. Michael Rooker (Henry) und Tom Rowles (Otis) liefern hier eine Performance ab die ihresgleichen sucht, denn besser kann man wohl kaum Serienkiller darstellen. Ganz ehrlich gesagt war für mich persönlich sogar die Figur des Otis das absolute Highlight, denn der gute Mann hat nicht nur sichtliche Freude daran andere Menschen zu töten, gleichzeitig scheinen auch seine sexuellen Vorlieben in mehrere Richtungen zu gehen. Entsteht einerseits in manchen Passagen der Eindruck eines Homosexuellen, so schreckt er auch nicht davor zurück, seine eigene Schwester Becky zu vergewaltigen, was zum Ende der Geschichte die Gewaltspirale ganz extrem noch oben schraubt. Aufgestaute Aggressionen kommen nun endgültig zum Ausdruck und die Geschichte endet in einem furiosen Showdown, der zusätzlich sehr tragische Züge trägt.

      John McNaughton hat mit "Henry - Portrait of a Serial Killer" einen absolut zeitlosen Klassiker geschaffen, der auch in der heutigen zeit immer noch genug Gesprächsstoff bietet. Sicherlich gibt es unzählige Filme, in denen Morde noch weitaus blutiger dargestellt sind, doch hier ist es ganz eindeutig die Gesamt-Inszenierung, die an Brutalität kaum zu überbieten ist. Grandios agierende Darsteller, eine düstere Optik und eine herausragend beklemmende Atmosphäre sind die ganz großen Stärken eines Filmes, der einen mit der Wucht eines Keulenschlages regelrecht umhaut. So ist es auch jeder Zeit nachzuvollziehen, das dieses Werk zur damaligen Zeit für sehr viel Aufsehen und kontroverse Diskussionen gesorgt hat, offenbart sich doch ein extrem harter Film, den man letztendlich nicht so leicht verdauen kann. dank "Bildstörung ist dieses fantastische Werk nun endlich auch in einer seiner Qualität entsprechenden Veröffentlichung erhältlich, so das sich eine Anschaffung auf jeden Fall lohnt. Selbst man man die DVD der Red Edition besitzen sollte, rate ich persönlich unbedingt dazu aufzurüsten, denn bei vorliegender VÖ sind wie eigentlich immer jede Menge Extras enthalten.


      Fazit:


      "Henry - Portrait of a Serial Killer" war-und ist ein absolut schockierender Film, der auch nach über 25 Jahren rein gar nichts von seinem reiz und seiner unglaublichen Faszination eingebüßt hat. Die Mischung aus visueller-und psychischer Härte hinterlässt einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer, der nach der Sichtung des Filmes nicht sofort wieder zur Tagesordnung übergehen kann, sondern das Gesehene erst einmal verdauen muss.


      Die DVD:

      Vertrieb: Bildstörung
      Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,33:1
      Laufzeit: 79 Minuten
      Extras: Audiokommentar von Regisseur John McNaughton, Portait: The Making of HENRY, The Serial Killers: Henry Lee Lucas, Interview mit Regisseur John McNaughton, John McNaughton im Gespräch mit Nigel Floyd, Deleted Scenes und Outtakes mit Kommentar von John McNaughton, Britische Zensurgeschichte, Original Storyboards, exclusive Soundtrack-CD, Booklet


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Ein sehr intensiver, bedrückender, grausamer Film über die Lust am töten. Harte Kost, aber der Film lohnt sich auf jeden Fall. Es ist nicht verwunderlich, dass der eine Zeit lang indiziert war. Hier muss ich die Jungs und Mädels von Bildstörung mal wieder loben, dass sie den in einer - wie immer - sehr ansprechenden Edition rausgehauen haben. :6: Unbedingt anschauen. Der wird seine Wirkung nicht verfehlen.

      [film]9[/film]
    • Hier mal meine Review (mit Bildern etc auch auf THANATISCHE MANIFESTATIONEN lesbar):

      Henry und Otis sind zwei Proleten, die sich eine gemeinsame Wohnung teilen. Wenn sie nicht am Saufen oder am Fernschauen sind, halten sich die beiden Ex-Knackis mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser. Eines Tages muss Otis erfahren, dass Henry ein gestörter Serienmörder ist, der viele Menschenleben auf dem Gewissen hat und nachts durch die Straßen zieht um Leute zu ermorden. Von der Gewalt angetan, schließt sich Otis seinem psychopathischen Mitbewohner an und die beiden ziehen mordend umher. Doch als Otis‘ Schwester Becky Gefühle für Henry zu entwickeln scheint, bahnt sich Streit an.

      “Henry – Portrait of a Serial Killer“ von Regisseur John McNaughton basiert lose auf der Geschichte des Serienmörders Henry Lee Lucas, welcher im Amerika der 1960er sein Unwesen trieb. Obwohl eine Texttafel am Anfang besagt, dass man die Ereignisse im Film nicht als genaue Schilderung verstehen soll (was auch richtig ist), sind so viele Parallelen zu dem echten Kriminalfall vorhanden, dass man durchaus von einer Interpretation mit einigen künstlerischen Freiheiten sprechen kann. Doch nicht nur Freunde des True Crime Genres zählen “Henry“ seit seinem Erscheinen im Jahre 1986 zu ihren Lieblingen. Der betont düstere Film funktioniert auch perfekt als Charakterstudie und düsterer Thriller und hat definitiv mehr zu bieten, als den Bezug auf eine der grausamsten Mordserien Amerikas.

      Die Handlung von “Henry“ startet langsam. Nach einigen Aufnahmen von getöteten Frauen, lernen wir Henry kennen, der von einem Parkplatz aus einer Frau in seinem Auto folgt. Als er sieht, dass sie zu Hause von ihrem Mann empfangen wird, dreht er jedoch um und nimmt eine Anhalterin mit. Zeitgleich kommt Becky in Chicago an und wird dort von Otis, ihrem Bruder und Henrys Mitbewohner, vom Flughafen abgeholt. Becky hat eine zerrüttete Beziehung hinter sich und versucht nun ein neues Leben in Chicago anzufangen. Nachdem Henry unter einem Vorwand in das Haus der Frau eingedrungen ist, der er anfänglich nachgefahren ist, lernt er zu Hause Becky kennen, welche von seinem charmanten Auftreten direkt angetan ist. Während Henry und Otis in Henrys Wagen mit zwei leichten Mädchen zu Gange sind, bricht Henry der einen das Genick und befördert auch die andere ins Jenseits. Otis findet Gefallen an der Idee des Mordens und so startet die Mordserie. Wenig später töten sie gemeinsam einen schmierigen An- und Verkaufshändler und stehlen eine Videokamera aus seinem Inventar. Nun ziehen die beiden Randexistenzen wütend durchs Land und halten ihre grausamen Morde auf Video fest. Doch dieses zweifelhafte Glück hält nicht lange, denn auf Dauer entpuppt sich Henry als kränker als gedacht…

      “Henry“ ist ein finsterer und abgründiger Film, der jedoch nicht den Fehler begeht, durch kurzlebige Effektgewitter oder forcierte Pseudohärte den Zuschauer in seinen Bann ziehen zu wollen. McNaughtons Film steht mit beiden Beinen in der Realität und baut eine durchgehend unangenehme, krankhafte Atmosphäre auf, ohne zu viel zu zeigen. Der Regisseur versteht es, durch bloße Andeutungen und unterschwellige Hinweise dem Zuschauer zu offenbaren, wie gestört und böse die Handlung des Films und die Personen, die sie tragen wirklich sind. Natürlich gibt es in “Henry“ auch einige sehr graphische Gewaltdarstellungen, jedoch lebt “Henry“ primär von der kaputten Welt, welche die drei tragenden Charaktere kreieren.

      Henry, Becky und Otis sind allesamt antisoziale, verlorene Menschen, welche am Rande der Gesellschaft existieren. Dies ist wohl auch der springende Punkt und die Würze in John McNaughtons Klassiker: das Gefühl von absoluter Hoffnungslosigkeit. Alle drei Personen scheinen in ihrer Kindheit starke Traumata erlitten zu haben und befinden sich auch in ihrem Erwachsenenleben in ungünstigen Situationen.
      Henry ist nicht nur, wie man am Filmtitel unschwer erkennen kann, der Hauptcharakter des Films, sondern auch die am stärksten differenzierte und ambivalenteste Figur, die die meisten Rätsel aufgibt. Henry tritt als höflicher, stellenweise sogar sehr charismatischer Gentleman auf und ist auf den ersten Blick keineswegs cholerisch, antisozial oder gewalttätig. Doch das Brodeln unter der ruhigen Fassade ist allgegenwärtig und wird von Michael Rooker auf absolut erhabene Weise nach außen getragen. Als er in einer hochgradig intensiven Szene mit Becky über seine Vergangenheit redet, spricht pure Verachtung aus dem sonst so zurückhaltenden Henry. Seine Mutter war eine promiskuöse Alkoholikerin, welche ihren Sohn schlug und ihn dazu zwang, zuzusehen, wie sie sich mit fremden Männern vergnügte. Oft musste er sogar Frauenkleider anziehen und sich dem Spott seiner Mutter und ihrer Affären aussetzen. Offen gesteht er Becky den Mord an seiner Mutter, jedoch behauptet er zuerst, sie mit einem Messer erstochen zu haben, kurz darauf sagt er jedoch, er habe es mit einer Schusswaffe getan. Inwiefern er damit von den Ermordungen der jungen Frauen spricht, die er offenbar stellvertretend für seine Mutter tötet, ist fraglich. Obwohl angedeutet wird, dass Henry Analphabet ist, ist er alles andere als dumm. So weiß er genau, wie man beim Töten vorgehen muss um nicht erwischt zu werden und wie die Behörden ermitteln. Auch scheint sein Hass auf Frauen auch so etwas wie einen philosophischen Unterbau zu haben, was die Szene beweist, in der er über seine Weltsicht redet (“It’s either us or them“ ). Ein zutiefst gestörter, hasserfüllter Charakter, der jedoch in seiner Manie und Wut sehr viel Zurückhaltung und Kalkül beweist.
      Otis neben dem eher sympathischen Henry aus, wie das letzte Häufchen Elend. Ständig saufend, verwahrlost und offen dumm, erfüllt er das Klischee des klassischen Hillbillys. Er mordet nicht aus Drang, sondern aus einer kindlichen Freude heraus, was ihn noch unsympathischer und widerwärtiger macht, als es sein Erscheinungsbild und sein “normales“ Verhalten ohnehin schon tun. Er hegt sogar inzestuöse Gefühle gegenüber seiner eigenen Schwester und hat homosexuelle Neigungen. Jedoch wirkt er eher wie ein entarteter Zurückgebliebener und nicht wie ein gestörter Serienkiller. Nichtsdestotrotz ist Otis eine starke Figur, welche im Zusammenspiel mit den anderen Hauptcharakteren sehr aufblüht und den Film vorantreibt (und das nicht nur als reiner McGuffin).
      Die Dritte im Bunde ist Otis‘ Schwester Becky. Ähnlich wie Henry stammt sie aus problematischen Verhältnissen und wurde über lange Zeit von ihrem Vater sexuell missbraucht. Sie ist nicht Täter, sondern Opfer, durch und durch. In einer kalten Welt voller Gewalt ist sie das einzig empfindsame Wesen, das zweifelhaft nach Anerkennung ringt. Gerade in Bezug auf das Frauenbild, welches in “Henry“ vorherrscht, ist sie ein sehr wichtiger Charakter und quasi der einzige Sympathieträger.

      Was die Charaktere verbindet ist ihr Scheitern, ihr Frust und ihre innere Wut. Dadurch, dass McNaughton seinen Figuren keine Perspektive gibt, übertragt sich das Gefühl von Wut und Hoffnungslosigkeit auf den Zuschauer. Die Welt in “Henry“ ist eine, in der Menschenleben nichts wert sind und die Existenz als solche freudlos ist. Es ist wohl diese filmische Grundhaltung, die die gezeigte Gewalt so roh und doch beiläufig erscheinen lässt. Henry und Otis bringen Menschen um, weil sie Menschen umbringen wollen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die Opfer haben keinerlei Bedeutung, die Taten keinerlei Sinn und Zweck. Es sind Aufschreie, die in einer trostlosen, kaltherzigen Welt verhallen. Die Szenen sind hart, grausam und sadistisch, doch sind es stets die Welt und die Vergangenheit der Charaktere, die für das höchste Maß an Betroffenheit beim Zuschauer sorgen. Gerade aus diesem Grund wäre es grob falsch “Henry“ auf seine Gewaltdarstellungen zu reduzieren.

      Fazit: “Henry – Portrait of a Serial Killer“ genießt seinen Ruf völlig zurecht. Der Film ist von Anfang an trist, persönlich, deprimierend und hart. Die Charaktere werden auf geschickte Art herausgearbeitet und ergänzen sich sehr gut. Der Score und die Darsteller sind fantastisch und die sehr derben Gewaltszenen reihen sich perfekt in das menschenverachtende Gesamtbild ein, welches “Henry“ auch nach diesen vielen Jahren noch zu einem der besten Serienmörderfilme macht.

      Zur DVD: Bildstörung veröffentlicht Henry auf DVD und erstmals auch auf Blu Ray inklusive einer sehr spannenden Bonus DVD, welche neben Making Ofs, Interviews und co auch auf die Zensurgeschichte in England eingeht. Für Fans die perfekte Edition dieses Films, selbst Besitzer der alten LP Auflage können sich Gedanken über einen Neukauf machen.


      thanatischemanifestationen.blogspot.de
    • Eigentlich ist das ein ziemlich unterhaltsamer Film wenn man ihn rein fiktiv sehen würde. Wenn es nicht wirklich diesen Henry Lee Lucas gegeben hätte und wenn dieser Film nicht eigentlich wie ein Tribut an einen Serienmörder wäre. Der im Film so dargestellt wird, wie er gesehen werden wollte: als Serienmörder, der unzählige Menschen umgebracht hat.

      Tatsache ist, Henry wurden nur 3 Morde nachgewiesen. Warum also macht ein kranker Regisseur einen Film basierend auf den Aussagen eines gestörten Menschen, der gern mehr als 3.000 Menschen getötet hätte um dadurch berühmt zu werden? Ich persönlich finde dies ekelhaft, denn so bleibt er für einige, trotz der Erklärung zu Anfang, als dieser Massenmörder in Erinnerung. Man zeigt ihn so wie er gesehen werden wollte und macht ihn unsterblich.
      Durch seine Falschaussagen damals, wurde Henry natürlich berühmt. Aber solche schwachsinnigen Menschen sollte man doch am besten direkt wieder vergessen.
      Ich kann mir das nur damit erklären, dass der kranke Regisseur damals mit seinem ersten Film einfach gleich auf sich aufmerksam machen und gut verdienen wollte. Man hätte ihn als das armselige Stück etwas darstellen können, aber scheinbar bringen viele Morde mehr Geld. wen interessiert schon die Wahrheit, geben wir dem psychopathischen Serienmörder was er will. Verewigen wir ihn in diesem Film. Abartig.

      Aber zurück zum Film. Diesem sieht man das geringe Budget natürlich sofort an, trotzdem hat man sich Mühe gegeben. Michael Rooker (The Walking Dead, The 6th Day) ist hier für seine erste richtige Filmrolle die perfekte Wahl. Er hat auch später in Filmen überwiegend den Bösewicht gemimt. Was er auch perfekt drauf hat, nicht nur durch sein Aussehen. Den gestörten Serienmörder spielt er absolut überzeugend. Aber auch der Darsteller von Ottis Toole, Tom Towles (Night of the Living Dead Remake, Haus der 1000 Leichen, The Devil's Reject) verkörpert den anderen Serienmörder sehr überzeugend. Im Prinzip tragen die beiden den Film.

      Die billigen Kulissen wirken sehr schmuddelig und die Hintergrundmusik stimmt damit ein und ist oftmals nur ein Dröhnen. Das wirkt düster und verstörend, was absolut passend ist hierfür. An Morden sieht man jetzt nicht so viele, dafür kriegt man schon am Anfang viele tote Leichen zu sehen. Man sollte hier also nicht sonderlich viel Blut oder Splatterszenen erwarten. Das Ende gefiel mir gut, es war sehr sinnig.
      Was mir aufgefallen ist, war das der Film sich an einer Stelle widerspricht. Einerseits wird aus Henry ein recht kluger Serienmörder gemacht (wie sollte es auch anders sein, schließlich will der Regisseur ihm Tribut zollen). Dann allerdings als es um den Mord an seiner Mutter geht, nennt Henry 3 unterschiedliche Arten des Mordes. Das stimmt zwar mit den tatsächlichen Aussagen Henry Lee Lucas überein, in denen er den Tod mal als Unfall und mal als gewollte Tötung beschrieb, aber wozu wird er dann so intelligent dargestellt? Und die Filmfigur Henry scheint nicht erpicht darauf zu sein als Serienmörder berühmt zu werden, was er aber tatsächlich mit seinen Falschaussagen erreichen wollte.

      Man mixt also ein paar Fakten mit den Falschaussagen und am Ende steht Henry so dar wie er scheinbar sein wollte. Für mich nach wie vor unfassbar, aber ich bewerte diese makabre Tatsache mal nicht, denn dann müsste der Film gleich [film]0[/film] kriegen. Ich bewerte alleine den Film als eine fiktive Idee eines geld-und ruhmgeilen Regisseurs, die recht gut umgesetzt ist.


      [film]7[/film]
    • Nachdem ich den Film schon eine Weile bei mir im Regal stehen habe, bin ich gestern Abend endlich mal dazu gekommen ihn mir anzusehen. Ziemlich starker Tobak, das muss ich schon sagen. Filme die auf wahrer Begebenheit beruhen, sieht man sowieso schon mit anderen Augen. Man erwischt sich immer wieder dabei wie man sich fragt: "Huch war das so oder doch anders?". Das Leben schreibt halt immer noch die schlimmsten und kaputtesten Filme weil der Mensch an sich einfach nur ein kaputtes Tier ist. Worum es genau geht? Dazu benutze ich nur ein Wort das auch schon im Titel enthalten ist: Serienkiller. Mehr muss und sollte man nicht wissen, das macht die Spannung meines Erachtens kaputt. Zur Besetzung kann ich nur sagen, das ich Michael Rooker vorher nur durch kleinere Rollen kannte, wo er stehts einen zwielichtigen Kerl verkörpert, egal ob bei "JFK-Tatort Dallas" oder "Mississippi Burning" und da "Henry-Portrait of a Serial Killer" sein erster größerer Film war, merkt man schon das dieser Film für ihn sowas wie ein Sprungbrett für Rollen von schlechten Kerlen war. Gute Wahl jedoch, da er den Killer sehr intensiv und fast schon emotionslos verkörpert, als wäre töten genau so normal wie eine Dose Bier zu trinken. Das wiederum erzeugt eine dichte Atmosphäre, die einen fast schon vergessen lässt zu atmen. Auch wenn der Gore-Faktor sich in Grenzen hält, ist es wirklich ein harter Film.

      [FILM]8[/FILM][GORE]3[/GORE]

      Auch wenn ich jetzt schon weiß, das die Fortsetzung bestimmt nicht so der Knaller ist, werde ich mir die trotzdem noch anschauen heute oder morgen.
      "Manche sehen mich nicht richtig, manche doch viel zu genau,
      meine Meinung ist mir wichtig, denn sie ist absolut Perfekt!"
    • "Henry - Portrait Of A Serial Killer" ist ab sofort im Abo von Paramount+ abrufbar, einst auf dem Index , heute für alle.

      Mein Herz schlägt für meine Mama &