Hannibal

    • Produktionsland: Großbritannien, USA
      Produktion: Branko Lustig, Lucio Trentini, Ridley Scott, Dino De Laurentiis, Martha De Laurentiis
      Erscheinungsjahr: 2001
      Regie: Ridley Scott
      Drehbuch: Thomas Harris (Roman), David Mamet, Steven Zaillian
      Kamera: John Mathieson
      Schnitt: Pietro Scalia
      Spezialeffekte: Renato Agostini, Kevin Harris,
      Budget: ca. 87.000.000 $
      Musik: Hans Zimmer
      Länge: ca. 126 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Anthony Hopkins, Julianne Moore, Gary Oldman, Ray Liotta, Frankie Faison, Giancarlo Giannini, Francesca Neri, Zeljko Ivanek, Hazelle Goodman, David Andrews, Francis Guinan, James Opher, Enrico Lo Verso, Ivano Marescotti, Fabrizio Gifuni




      Inhalt:

      Zehn Jahre sind vergangen, seit Special Agent Clarice Starling sich auf nervenaufreibende Gespräche mit dem kannibalischen Psychiater Dr. Hannibal Lecter einließ, um den Serienmörder „Buffalo Bill“ dingfest zu machen. Sie schaffte damit den erhofften Karrieresprung, während Lecter damals eine spektakuläre Flucht gelang. Doch Clarices Karriere erhält einen merklichen Dämpfer, als eine von ihr geleitete Verhaftung in einem Blutbad endet. Hannibal hingegen hat unter dem Namen Dr. Fell den begehrten Posten des Kurators der Palazzo-Capponi-Bibliothek im berühmten Palazzo Vecchio in Florenz ergattert. Aber auch seine ruhigen Tage scheinen gezählt, denn längst ist nicht mehr nur das FBI hinter ihm her. Einen weit mächtigeren und unberechenbareren Feind hat der geniale Kannibale in einem seiner ehemaligen Opfer: Mason Verger, einziger Erbe eines gewaltigen Viehzucht-Imperiums, will Lecter um jeden Preis zur Strecke bringen, seit dieser ihn dazu brachte, sein Gesicht in Stücke zu schneiden und den Hunden zum Fraß vorzuwerfen. Nun hat Verger ein immenses Kopfgeld auf seinen Peiniger ausgesetzt, das gierige Polizisten ebenso reizt wie korrupte Justizbeamte. Als Dr. Lecter sich mit einem Brief bei Clarice meldet und Verger davon erfährt, kommt dem entstellten Milliardär schließlich eine perfide Idee: Er will Lecter fangen, indem er Clarice als Köder einsetzt...

      Trailer:


      Kritik:

      Die Geschichte um Hannibal Lecter kommt nun so richtig ins Rollen und wird natürlich von Hollywood auch irgend wo ausgeschlachtet, wobei man diesmal etwas mehr auf graphische Gewaltdarstellung setzten wird, wenn gleich man hier noch nicht von einem Film für den Gorehound sprechen kann, so gibt es diesmal ein aus dem Gehirn löffelnder und brutzelnder Hannibal oder hungrige und mordende Schweinebiester und Opfer die erhängt sowie entweidet werden. Zudem wird die Kehle aufgeschlitzt oder etwas in den Bauch gerammt, auch das völlig entstellte Gesicht unseres Bösewichtes wird ein gewissen Ekel erzeugen dürfen, somit dürfe klar sein, dass "Hannibal" für den Horrorfan ansprechend ausgefallen ist. Wenn gleich der Film Popkornkino ist und die erwähnten Szenen auch die einzigen gorigen bleiben. Die FSK 18 darf aber nachvollziehbar sein.
      Der Charakter Clarice Starling wird diesmal von Julianne Moore (Evolution) nicht mehr so brillant wie Jodie Foster zuvor, aber im Gegensatz einiger Kritiken doch immer noch sehr gut verkörpert. Im Vergleich zu den Frauenrollen der aktuellen Blockbusterfilme Hollywoods ist sie sogar Welten besser. Als Hannibal wird erneut Anthony Hopkins seine wohl beste Filmrolle liefern, denn er wird nicht nur zynischer als je zuvor vorgehen dürfen, sondern nun bekommt er auch die Chance sich so richtig auszuleben. Wobei er ja zuvor in "Das Schweigen der Lämmer" oder darauf folgend in "Roter Drachen" fast nur aus der Gefängniszelle heraus operieren konnte, diesmal ist die Bedrohung von Hannibal stetig und überall gegeben.
      Wo die Vorgänger noch mehr auf Thriller-Spannung gesetzt haben, gibt es nun mehr Tempo, Action und Horror, sowie ein atmosphärisches und abwechslungsreiches, blühendes Florenz zu Gesicht. Das Finale ist zudem sehr dreckig und verstörend ausgefallen, was für den Horrorfan stark ausgelegt wurde und den Film auch zu den ganz großen Aushängeschildern des Genre machen darf. Sehr ansprechend ist die orchestrale Musik, die dass intelligente, monströse und unvorhersehbare Vorgehen von Herrn Lecter bestens unterstreicht.

      "Hannibal" wurde genau so erfolgreich und bekannt wie "Das Schweigen der Lämmer" zuvor, musste sich aber viele Kritiken gefallen lassen, die von mir zumindest nicht geteilt werden. Man kann "Hannibal" nun wirklich nichts vorwerfen, die Geschichte wird gut weitergesponnen und dass war auch der einzig Erfolg versprechende Weg, was "Freitag der 13", "Halloween" oder insbesondere "Nightmare On Elm Street" schon zum Kult verhalf. Allerdings hat "Hannibal" hier sogar noch mehr drauf, denn die Story wird nun völlig anders ablaufen, ohne die Fortsetzung hätte auch unser Hannibal Lecter nicht den Status erreicht, den er nach diesem Film bekommen durfte.

      [film]10[/film]
    • auch hier kann man nur 10 punkte geben.julianne moore gefällt mir zwar nicht so in dem film,dennoch ein perfekter streifen.

      meine wertung

      [film]10[/film]
      30% aller Amokläufer spielen Killerspiele!
      100% aller Amokläufer essen Brot!
      Verbietet Brot!!! :28:
    • Der letzte Teil der Reihe ist leider auch der schwächste, was jetzt aber nicht heissen soll, das der Film schlecht ist. Hätten die den Film etwas näher am Buch gelassen, dann wäre das ein richtig ultraharter Schocker geworden. So aber ist der Film doch eher harmlos und war für mich doch eine ganz kleine Enttäuschung.


      [film]7[/film]
      Big Brother is watching you
    • Nicht so gut wie die anderen aber trotzdem genial
      [film]9[/film]
    • Die Buchvorlage wurde gut umgesetzt muss ich sagen, auch wenn man sich ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte. Dennoch habe ich immer das Gefühl man hätte mehr rausholen können. Wenn man die Buchvorlage kennt merkt man an manchen Stellen das der Regisseur Probleme dabei hat alles in den Streifen zu quetschen was er gerne gehabt hätte.

      Dennoch eine solide Vorstellung.

      [film]7[/film]
      Kalt im Nachtwind schwingt er hin und her,
      Sein Genick brach am Glockenseil.
      Regen tropft auf totes Fleisch,
      Rinnt herab am Glockenseil.

      (Eisregen)
    • Ich bin da leider anderer Meinung, hier im Film wurde einfach zuviel weggelassen, was dem Film nicht unbedingt zugute kommt.
      Big Brother is watching you
    • Kenne nicht das Buch und finde das auch nicht entscheident ob mir ein Film gefällt oder nicht. Der Regisseur hat sicher eine vorstellung gehabt, und diese ist aus meiner Sicht eine gute gewesen. Gänsehaut garantiert! [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Geschmäcker sind verschieden. Mir hat der Film nicht gefallem. Ich vermisse
      einfach das, was seinen Vorgänger ausgezeichnet hat: nämlich eiin reales,
      düsteres Ambiente.

      Hannibal weicht mit zu sehr in andere Sphären aus. Das Ganze ist mir zu aufgesetzt, zu pseudokünstlerisch.

      Julianne Moore hat auch lang nicht die Klasse die Jodie Foster an den Tag legte.

      [film]5[/film]

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    • Original von tom bomb
      Kenne nicht das Buch und finde das auch nicht entscheident ob mir ein Film gefällt oder nicht. Der Regisseur hat sicher eine vorstellung gehabt, und diese ist aus meiner Sicht eine gute gewesen. Gänsehaut garantiert! [film]8[/film]



      Ist auch für mich nicht entscheidend, der Film ist ja auch nicht schlecht, aber wenn man das Buch zuerst gelesen hat, ist man doch ziemlich enttäuscht, denn das Buch ist eine echte Granate.
      Big Brother is watching you
    • Original von Master of Horror
      Original von tom bomb
      Kenne nicht das Buch und finde das auch nicht entscheident ob mir ein Film gefällt oder nicht. Der Regisseur hat sicher eine vorstellung gehabt, und diese ist aus meiner Sicht eine gute gewesen. Gänsehaut garantiert! [film]8[/film]



      Ist auch für mich nicht entscheidend, der Film ist ja auch nicht schlecht, aber wenn man das Buch zuerst gelesen hat, ist man doch ziemlich enttäuscht, denn das Buch ist eine echte Granate.


      Mein Reden. Das Buch muss man nicht gelesen haben und es ist ja in den meisten Fällen so dass das Buch den Film übertrifft. Wie will man auch als Regisseur jeden zufrieden stellen der sich in seinem Kopf schon seine ganz eigenen Bilder "gemalt" hat.
      Aber wie gesagt, man merkt dem Film an das der Regisseur sich gerne mehr an das Buch gehalten hätte, was wohl auszeitlichen Gründen einfach nnicht möglich war.
      Kalt im Nachtwind schwingt er hin und her,
      Sein Genick brach am Glockenseil.
      Regen tropft auf totes Fleisch,
      Rinnt herab am Glockenseil.

      (Eisregen)
    • Ich weis auch nicht weshalb bei so vielen Filmen gerne mit dem Buch verglichen wird, liegt vielleicht auch daran, dass ich Lesefaul bin, ich kann solche Meinungen aber nie verstehen dann, dass Buch ist eigentlich immer ausführlicher und meist härter geschrieben, von dem was ich zumindest doch mal gelesen habe wie Resident Evil, The Stand etc. als der Stoff dann jedenfalls umgesetzt wird, geht auch gar nicht anders, ansonsten würde sich dies in mehreren Teilen alles extrem in die Länge ziehen wie bei Harry Potter.
    • Ohne jetzt eine große Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, aber bei Herr der ringe hat es auch geklappt. Was ich von Harry Potter gesehen habe ist auch der sauber umgesetzt worden. Ich bin nu auch nicht die große Leseratte, aber es ist möglich ein gewisses Maximum aus einer solchen Vorlage zu ziehen.
      Das Problem ist wohl meistens das die meisten Regisseure die Buchvorlage nicht kennen, oder nur teilweise Dinge daraus ziehen. Vergleicht man das mit einem Peter Jackson der selbst Fan der Bücher war kommt halt gleich ein hanz anderes Ergebniss bei der Umsetzung raus.

      Um jetzt nicht komplett vom eigentlichen Topic abzukommen möchte ich nochmal betonen das es einem nicht auffallen wird was bei Hannibal "falsch" gelaufen ist. Der Film ist in sich völlig schlüssig und eigentlich wollte ich den Regisseur damit auch ei bisschen loben. Er ist nahe an der Vorlage geblieben, hat sich dann aber - ob nun gewollt oder ungewollt - verzettelt. (;
      Kalt im Nachtwind schwingt er hin und her,
      Sein Genick brach am Glockenseil.
      Regen tropft auf totes Fleisch,
      Rinnt herab am Glockenseil.

      (Eisregen)
    • bei mir fällt es bei Spieleverfilmungen auf, im Vergleich dann zum Film, ansonsten könnte ich nicht mit einen Buch vergleichen, bei dem was ich so Klotze, hab ich keine Zeit mehr für ein Buch. lolp Bei Hannibal wusste ich nicht mal von einem solchen. lol
    • So, ich muss jetzt hier mal ein altes Thema rauskramen, weil es mich damals so geärgert hat!!! Klar sollte man den Film nicht nur anhand einer Buchvorlage beurteilen, aber wenn man es nunmal vorher gelesen hat, ist man ein bissl befangen...

      Daher hat mich der Film voll enttäuscht!! Erstmal das Ende...im Buch gibt es so ein geiles Ende, ganz anders als im Film...aber das Ende war den Amis wohl net pc genug, also haben sie es kurzerhand geändert...voll schlecht....

      Und dann gab es eine Person in dem Buch, auf die ich mich in der Verfilmung besonders gefreut habe...und dann existierte diese in dem Film garnicht!!!!

      Wie gesagt, Kritik sehr Buchbezogen, sorry!!

      Von mir gibt es hier: 05/10....
      LG Eny....

      Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen...und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer...
    • Original von Enayra
      So, ich muss jetzt hier mal ein altes Thema rauskramen


      Das immer alle angst haben einen alten Thread zu beleben verstehe ich nicht, solange nicht nur ein Wort kommt, ist es doch der Sinn eines Forums.
    • an für sich finde ich den Film gut nur der Anfang ist etwas zu langweilig aber ansonsten ist er gut
      [film]8[/film] Punkten
      "Kein Bösewicht ist so Furcht erregend, wie der, der die Kunst liebt."
      Vincent Price
    • Finde das Buch viel besser als den Film. [film]7[/film]
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Irgendwie schade dass Jodie Foster wohl offenbar keine Lust hatte, trotz mehrmaliger Anfrage bei "Hannibal" mitzuwirken, auch wenn ich sagen muss das Julianne Moore sie gebührend vertritt. "Hannibal" setzt offensichtlich mehr auf Gewalt- und Ekelszenen, kann aber trotzdem überzeugen und ist fast genauso spannend wie der hervorragende Vorgänger "Das Schweigen der Lämmer". Die Rolle des Hannibal Lecter wurde Anthony Hopkins wie auf den Leib geschneidert. Ganz großes Kino...


      [film]9[/film]
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Original von Hannibal_Lecter:

      an für sich finde ich den Film gut nur der Anfang ist etwas zu langweilig aber ansonsten ist er gut
      [film]8[/film] Punkten




      Ich frage mich wieso du dann dessen Filmcover als Avatare benutzt lol
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Original von |Skeletor|:

      Original von Hannibal_Lecter:

      an für sich finde ich den Film gut nur der Anfang ist etwas zu langweilig aber ansonsten ist er gut
      [film]8[/film] Punkten




      Ich frage mich wieso du dann dessen Filmcover als Avatare benutzt lol


      Da hätte ich dann aber auch auf eine 9 oder eher 10 getippt.
    • Original von |Skeletor|:

      Original von Hannibal_Lecter:

      an für sich finde ich den Film gut nur der Anfang ist etwas zu langweilig aber ansonsten ist er gut
      [film]8[/film] Punkten




      Ich frage mich wieso du dann dessen Filmcover als Avatare benutzt lol

      weil ich das Bild so toll finde vorallem die rote Augen :0:
      "Kein Bösewicht ist so Furcht erregend, wie der, der die Kunst liebt."
      Vincent Price
    • Hannibal
      (Hannibal)
      mit Anthony Hopkins, Julianne Moore, Gary Oldman, Ray Liotta, Frankie Faison, Giancarlo Giannini, Francesca Neri, Zeljko Ivanek, Hazelle Goodman, David Andrews, Francis Guinan, James Opher, Enrico Lo Verso, Ivano Marescotti
      Regie: Ridley Scott
      Drehbuch: Thomas Harris / David Mamet / Steven Zaillian
      Kamera: John Mathieson
      Musik: Hans Zimmer
      keine Jugendfreigabe
      Großbritannien / USA / 2001

      Zehn Jahre sind vergangen, seit Special Agent Clarice Starling sich auf nervenaufreibende Gespräche mit dem kannibalischen Psychiater Dr. Hannibal Lecter einließ, um den Serienmörder "Buffalo Bill" dingfest zu machen. Lecter gelang damals eine spektakuläre Flucht, und inzwischen hat er unter dem Namen Dr. Fell den Posten des Kurators der Palazzo-Capponi-Bibliothek im berühmten Palazzo Vecchio in Florenz ergattert. Aber seine ruhigen Tage sind gezählt. Längst ist nicht mehr nur das FBI hinter ihm her, sondern außerdem Mason Verger, Erbe eines gewaltigen Viehzucht-Imperiums und einziges überlebendes Opfer von Hannibal Lecter. Nun hat Verger ein immenses Kopfgeld auf seinen Peiniger ausgesetzt, das gierige Polizisten ebenso reizt wie korrupte Justizbeamte. Als Dr. Lecter sich mit einem Brief bei Clarice meldet und Verger davon erfährt, kommt dem entstellten Milliardär schließlich eine perfide Idee: Er will Lecter fangen, indem er Clarice als Köder einsetzt...


      Was waren das für Wellen, die dieser Film damals nach seinem Kinostart geschlagen hat. Manch ein sogenannter Experte plädierte sogar dafür, das so etwas Brutales verboten werden müsste. Nach eigener Sichtung dieses Werkes habe ich mich allerdings gefragt, ob ich den falschen Film gesehen habe. Sicher, es gibt einige Szenen die schon etwas eklig wirken, aber ich habe die hier gezeigte Härte den Situationen entsprechend eher als ziemlich makaber empfunden. Wenn man "Hannibal" vor allem im Vergleich mit anderen Werken unserer Zeit vergleicht, dann ist der Härtegrad doch eher als harmlos zu bezeichnen. Außerdem konnten hier die generell hohen Erwartungen nicht erfüllt werden, was nicht heißen soll, das dieser dritte Teil der "Hannibal Lecter - Reihe" schlecht ist, nur waren die Erwartungen doch etwas höher gesteckt, vor allem wenn man so wie ich, vorher das Buch gelesen hat. Der Roman ist hier nämlich weitaus besser gelungen als die filmische Umsetzung und als Leser wird man fast durchgehend mit einer Gänsehaut versehen, da die Geschehnisse doch extrem ausführlich und detailliert geschildert werden, was in vorliegendem Film leider nur ansatzweise zum Ausdruck kommt.

      Die Geschichte hält sich zwar noch relativ nahe am Buch, aber es ist mir vollkommen unverständlich, das zum Beispiel einfach Personen weggelassen wurden, die im Buch eine nicht ganz unbedeutende Rolle gespielt haben. So wurde im Film gänzlich auf die Schwester von Mason Verger verzichtet, die im Buch als kraftstrotzende Bodybuilderin dargestellt wurde. Das wirkt auf den ersten Blick schon etwas befremdlich, auch wenn es im Endeffekt vielleicht nicht so schwer ins Gewicht fällt. Auch die Passage mit den Wildschweinen ist viel zu kurz geraten und bringt dem Zuschauer nicht annähernd die grausame Atmosphäre näher, die einem beim lesen des Romans ganz unwillkürlich unter die Haut kriecht. Auch bei den Darstellern gibt es einige Abstriche zu machen, was aber keineswegs am wieder einmal brillanten Anthony Hopkins liegt, bei dem man immer wieder das Gefühl bekommt, das er die Rolle des Kannibalen nicht nur spielt sondern richtiggehend lebt. Julianne Moore als Clarice Starling ist hier einfach kein gleichwertiger Ersatz für Jodie Foster, die diesen Charakter noch in "Das Schweigen der Lämmer" gespielt hat. Moore fehlt es etwas an Ausdruckskraft und sie hat nicht den Schuss Genialität, der Foster noch so ausgezeichnet hat. Hier wird zwar eine durchaus routinierte Leistung gezeigt, aber leider auch nicht mehr. Man merkt der guten Frau zwar jederzeit ihr Bemühen um eine intensive Performance an, doch erscheint das Schauspiel dadurch auch phasenweise ein wenig verkrampft.

      Die größte Schwäche beinhaltet der Film allerdings in der fehlenden Interaktion zwischen Lecter und Starling, denn was den Vorgänger "Das Schweigen der Lämmer" noch so unglaublich faszinierend gestaltet hat, kommt in vorliegender Geschichte eher selten zum Ausdruck. Erst als die beiden zum Ende des Filmes hin aufeinander treffen, bekommt der Zuschauer wieder einmal ein paar hörenswerte Dialoge geboten, die das Szenario insgesamt jedoch auch nicht sonderlich aufwerten können. Damit an dieser Stelle keine Missverständnisse auftreten, "Hannibal" ist ein durchaus gelungener Abschluss der Reihe, muss sich aber im Vergleich mit "Roter Drache" und "Das Schweigen der Lämmer" hinten anstellen und ist meiner Meinung nach der mit Abstand schwächste Film der Reihe. Da hilft es auch nicht, das mit Ridley Scott ein namhafter Regisseur am Werk war, denn diverse Teile der Geschichte wurden sogar regelrecht in den Sand gesetzt. So baut "Hannibal" eigentlich zu keiner Zeit wirklich konstant Spannung auf, denn immer wieder sind hier kleinere Einbrüche zu verzeichnen die man ganz sicher hätte vermeiden können. Auch die in den ersten Filmen so grandios dichte-und beklemmende Grundstimmung lässt sich eher selten erkennen, was letztendlich schon eine kleine Enttäuschung darstellt. Eventuell bewertet man diese Punkte ein wenig anders, wenn man den Roman von Thomas Harris im Vorfeld nicht gelesen hat, doch mit eben dieser Vorkenntnis entpuppt sich die filmische Umsetzung als teilweise mittelmäßig.

      Im Endeffekt siedelt sich "Hannibal" zwar immer noch oberhalb des Durchschnitts an, doch der Film verschenkt leider zu viel Potential, das aufgrund der literarischen Vorlage auf jeden Fall vorhanden war. Als Höhepunkt erscheint einem einmal mehr das Schauspiel eines Anthony Hopkins, der an seiner Seite jedoch mit einer eher blassen Julianne Moore keinen Gegenpart auf Augenhöhe hat. Das wertet das Szenario ganz unweigerlich ein wenig ab, hat man in der Rolle der Clarice Starling automatisch die grandiose Jodie Foster vor Augen, die ganz offensichtlich viel zu große Fußstapfen hinterlassen hat, als das Moore diese ausfüllen könnte. Und so sollte man sich schon vor der Sichtung des Werkes darüber im Klaren sein, das man keinesfalls die gleiche Qualität der Vorgänger geboten bekommt, denn "Hannibal" lässt leider zu viele Schwächen erkennen, die sich in der Bewertung des Betrachters niederschlagen.


      Fazit:


      Es ist mehr als schade, das sich die filmische Umsetzung der Geschichte nicht noch stärker an der Buchvorlage orientiert hat, denn dann hätte man einen herausragenden Film präsentiert bekommen. So aber erscheint das Werk zwar immer noch überdurchschnittlich gut, kann jedoch die Genialität der bisherigen Filme keinesfalls erreichen.


      [film]7[/film]
      Big Brother is watching you
    • Hannibal ist ein Film der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Harris basiert. Inszeniert wurde das ganze von Regie Ass Ridley Scott, der mit diesem Film die Fortsetzung zum Meisterwerk Das Schweigen der Lämmer hinlegte. Anthony Hopkins schlüpft hier ein letztes mal in die Rolle seines Lebens: Hannibal Lecter.


      Der Menschenfresser Hannibal Lecter konnte vor sieben Jahren aus dem Hochsicherheitsgefängnis entfliehen und lebt jetzt ein Leben mit allen Vorzügen. Dafür wird FBI-Agentin Clarice Starling von Alpträumen gequält, in denen Hannibal Lecter mit ihr spricht. Auch Mason Verger vergisst Hannibal nicht, denn der möchte sich dafür rächen, dass Hannibal ihm einst das Gesicht brutal entstellte und setzt eine Summe auf die Ergreifung des Psychopathen. Inspektor Renaldo Pazzi spürt Lecter in Florenz auf...



      Wie oben schon erwähnt ist "Hannibal" die Fortsetzung zu "Das Schweigen der Lämmer" und wir sehen was aus Hannibal, nach seiner Flucht aus dem Gefängnis, geworden ist. Ridley Scott inszeniert mit einer sehr exzentrischen Optik und einer dichten Atmosphäre. Die Stadt Florenz ist als Location für den Eleganten und Stilvollen Kannibalen perfekt gewählt und passt auch zum Vorgänger, in dem Hannibal schon von dieser Stadt schwärmte und auch selbst gemalte Bilder von eben dieser in seiner Zelle hatte. Scott schafft es die Location gut einzufangen und in Szene zu setzten, untermalt mit der passenden Musik, stellt sich auch langsam die immer dichter werdende Atmosphäre ein. Die Handlung weiß ebenfalls sehr zu überzeugen, obwohl man sich mit der Erzählung viel Zeit lässt, so lebt der Film in der ersten Hälfte überwiegend von der schönen Kulisse, dem sensiblen Spiel der beiden Hauptdarsteller und einer fast fühlbaren Angst, aber auch das wurde gekonnt inszeniert und ist definitiv kein Manko. In der zweiten Hälfte konzentriert sich der Film dann sehr auf die Auflösung, die mit einem sehr hohen Spannungsbogen daher kommt und einen bis zum sehr gelungenen und auch sehr harten Ende fesselt. Auch werden hier die wahren Gefühle von Dr. Lecter gegenüber Clarice Starling deutlich. Anthony Hopkins, der hier das letzte mal den Hannibal Lecter spielt macht wie gewohnt exzellente Arbeit. Was mich etwas gestört hat ist, dass Clarice Starling hier nicht mehr von Jodie Foster verkörpert wird, aber Julianne Moore macht auch einen guten Job, auch wenn sie etwas überfordert wirkt. Ansonsten ist hier noch die Darstellung von Gary Oldman zu loben, der den auf Rache sinnenden und furchtbar entstellten Mason Verger verkörpert.



      Fazit:


      Ein sehr gelungenes und gut durchdachtes Sequel eines Meisterwerks. Meisterregisseur Ridley Scott inszenierte hier einen stilvollen, intelligenten und durchaus harten Horror Thriller.





      [film]8[/film]
    • War selbst überrascht wie gut so denn Film gemacht haben, super Schauspieler kann ich jedem nur empfehlen. lolp
      :23: Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität. :17:
    • "Hannibal" ist nun auf Netflix abrufbar.

      Mein Herz schlägt für meine Mama &