Produktionsland: Australien, Deutschland, USA
Produktion: Bruce Berman, Clint Eastwood, Bill Gerber, Jenette Kahn, Robert Lorenz, Tim Moore, Adam Richman
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Nick Schenk, Dave Johannson
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Joel Cox, Gary Roach
Spezialeffekte: Steve Riley
Budget: ca. 35.000.000 $
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Länge: ca. 111 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Clint Eastwood, Christopher Carley, Bee Vang, Ahney Her, Brian Haley, Geraldine Hughes, Dreama Walker, Brian Howe, John Carroll Lynch, William Hill, Brooke Chia Thao, Chee Thao
Inhalt:
Walt Kowalski hat sein Leben lang in der Autofabrik gearbeitet. Als Rentner fällt ihm nicht viel mehr ein, als ein paar Reparaturen am Haus auszuführen, Bier zu trinken und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Obwohl seine inzwischen verstorbene Frau sich wünschte, dass er zur Beichte geht, hat Walt nichts zu beichten - einst ist er verbittert aus dem Koreakrieg zurückgekehrt, nach wie vor säubert er regelmäßig sein M-1-Gewehr und hält es schussbereit.
Er traut niemanden - wenn er etwas zu beichten hätte, würde er es nur seinem Hund Daisy gestehen. Seine früheren Nachbarn sind entweder weggezogen oder gestorben. Jetzt wohnen in seiner Umgebung Migranten des Hmong-Volks aus Südostasien, die er nicht ausstehen kann. Alles, was er um sich herum wahrnimmt, macht ihn wütend: die schiefen Regenrinnen, die verfilzten Rasenflächen und die Ausländergesichter in der Nachbarschaft; das perspektivlose Leben der jugendlichen Hmongs, Latinos und Schwarzen, die das Viertel wie selbstverständlich für sich beanspruchen; seine erwachsenen Kinder, die er als unreif erlebt und die ihm fremd geworden sind. Walt bleibt nichts übrig, als den Rest seines Lebens einfach auszusitzen.
Bis jemand eines Nachts seinen 1972er Gran Torino zu klauen versucht. Der Gran Torino glänzt noch genauso wie an dem Tag, als Walt ihn vor über drei Jahrzehnten persönlich mit zusammengeschraubt hat. Durch diesen Wagen tritt jetzt der schüchterne Nachbarsjunge Thao (Bee Vang) in Walts Leben, denn seine Hmong-Gang hat den Teenager so lange unter Druck gesetzt, bis er versuchte, den Gran Torino zu stehlen. Doch Walt verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch die Übergriffe der Gang - wider Willen ist er plötzlich der Held des Viertels. Besonders dankbar sind natürlich Thaos Mutter und seine ältere Schwester Sue (Ahney Her), die darauf bestehen, dass Thao seine Schuld bei Walt abarbeitet. Walt will zunächst nichts mit diesen Leuten zu tun haben, doch schließlich gibt er nach und leitet den Jungen an, im Viertel Reparaturen auszuführen. So entsteht eine seltsame Freundschaft, die beider Leben verändert.
Trailer:
Kino: 05.03.2009
Deutsche DVD Fassung: 10.07.2009 (Verleih: 10.07.2009)
Blu-Ray (Kauf: 10.07.2009)
Kritik:
Gran Torino ist mal eine neue US Produktion, wo man die Kritikpunkte schon mit der Lupe suchen muss, um sie dann nicht zu finden.
Der schwarze Humor ist hier reichlich vertreten, echte Schenkelklopfer reihen sich aneinander und ziehen sich von Anfang bis zum Ende des Filmes. Das Werk ist allerdings keine Komödie wie man nun meinen könnte, es gibt genug ernste Szenerien, der Humor ist einfach nur eine brillante Untermalung dieses Dramas.
Gran Torino darf man vor allem Dank des Hauptdarstellers Clint Eastwood als Granate eines filmischen Leckerbissen der guten Unterhaltung bezeichnen. Old School geht es hier zur Sache, die Fassade ist nicht vorhanden und Eastwood lässt den sarkastischen, griesgrämigen, rassistisch, gealterten, zunächst voreingenommenen und dem Tode nahe stehenden, aber herzvollen und einsichtigen Kriegsveteran sehr cool raushängen, dass es eine wahre Freude und sehr angenehm ist, sich dessen Schauspiel hier anzuschauen. Viele Hollywood Nachkömmlinge von Darsteller bis Regisseure sollten sich hiervon mal was abschauen, um zu erlernen wie man einen Hauptdarsteller einen sehr intensiven und glaubhaften Charakter verpasst und wie eine richtige Story ausschaut.
Dann darf auch der große Rest vom Cast aus Asien stammen und schmuckes Beiwerk bilden, wie die sympathische Nachbarstochter Sue, gespielt von Ahney Her (erste Filmrolle) zu der Clint Eastwood als Charakter Kowalski Bezug findet und beide auch ein sehr stimmiges Duo abgeben, genau so wie später mit dem asiatischen Jungen der Nachbarn, Bee Vang (erste Filmroller) der sehr überzeugend wirkt und man sogar kräftig Lachen darf, wenn aus dem Weichei ein richtiger Mann gemacht wird. Zudem werden Rapper und Gangster sich ein Stelldichein geben, die aber mal nicht nur die Obercoolen sein dürfen, sondern kriminelle Gangster sind, wodurch sie gute Bösewichte abgebe.
Aber Kowalski ist nicht der einzig coole mit Sarkasmus unterlegte Charakter, dieser bekommt noch Unterstützung alter Freunde wie ein Friseur bis hin zum Maurermeister, wo man ebenfalls anhand der Dialoge bestens unterhalten wird. Die Story ist sehr bodenständig und könnte sich auch real jederzeit in den USA innerhalb von Brennviertel so abspielen, wo die Straßen noch von Kriminellen und unterschiedlichen Rassen dominiert werden. Der Filmtitel "Gran Torino" passt ebenfalls, denn das Geschehen geht mit diesem geschmackvollen altem Oldtimer so richtig los und endet auch mit diesem Auto.
Das Finale ist überraschend, dazu möchte ich aber nichts verraten, könnte man als dramatischen Höhepunkt festhalten, wenn der Film nicht durchgängig auf sehr hohem Niveau spielen würde. Anschauen! Wer weis wie viele Regisseure der Marke Clint Eastwood es in Zukunft noch geben wird.
Produktion: Bruce Berman, Clint Eastwood, Bill Gerber, Jenette Kahn, Robert Lorenz, Tim Moore, Adam Richman
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Nick Schenk, Dave Johannson
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Joel Cox, Gary Roach
Spezialeffekte: Steve Riley
Budget: ca. 35.000.000 $
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Länge: ca. 111 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Clint Eastwood, Christopher Carley, Bee Vang, Ahney Her, Brian Haley, Geraldine Hughes, Dreama Walker, Brian Howe, John Carroll Lynch, William Hill, Brooke Chia Thao, Chee Thao
Inhalt:
Walt Kowalski hat sein Leben lang in der Autofabrik gearbeitet. Als Rentner fällt ihm nicht viel mehr ein, als ein paar Reparaturen am Haus auszuführen, Bier zu trinken und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Obwohl seine inzwischen verstorbene Frau sich wünschte, dass er zur Beichte geht, hat Walt nichts zu beichten - einst ist er verbittert aus dem Koreakrieg zurückgekehrt, nach wie vor säubert er regelmäßig sein M-1-Gewehr und hält es schussbereit.
Er traut niemanden - wenn er etwas zu beichten hätte, würde er es nur seinem Hund Daisy gestehen. Seine früheren Nachbarn sind entweder weggezogen oder gestorben. Jetzt wohnen in seiner Umgebung Migranten des Hmong-Volks aus Südostasien, die er nicht ausstehen kann. Alles, was er um sich herum wahrnimmt, macht ihn wütend: die schiefen Regenrinnen, die verfilzten Rasenflächen und die Ausländergesichter in der Nachbarschaft; das perspektivlose Leben der jugendlichen Hmongs, Latinos und Schwarzen, die das Viertel wie selbstverständlich für sich beanspruchen; seine erwachsenen Kinder, die er als unreif erlebt und die ihm fremd geworden sind. Walt bleibt nichts übrig, als den Rest seines Lebens einfach auszusitzen.
Bis jemand eines Nachts seinen 1972er Gran Torino zu klauen versucht. Der Gran Torino glänzt noch genauso wie an dem Tag, als Walt ihn vor über drei Jahrzehnten persönlich mit zusammengeschraubt hat. Durch diesen Wagen tritt jetzt der schüchterne Nachbarsjunge Thao (Bee Vang) in Walts Leben, denn seine Hmong-Gang hat den Teenager so lange unter Druck gesetzt, bis er versuchte, den Gran Torino zu stehlen. Doch Walt verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch die Übergriffe der Gang - wider Willen ist er plötzlich der Held des Viertels. Besonders dankbar sind natürlich Thaos Mutter und seine ältere Schwester Sue (Ahney Her), die darauf bestehen, dass Thao seine Schuld bei Walt abarbeitet. Walt will zunächst nichts mit diesen Leuten zu tun haben, doch schließlich gibt er nach und leitet den Jungen an, im Viertel Reparaturen auszuführen. So entsteht eine seltsame Freundschaft, die beider Leben verändert.
Trailer:
Kino: 05.03.2009
Deutsche DVD Fassung: 10.07.2009 (Verleih: 10.07.2009)
Blu-Ray (Kauf: 10.07.2009)
Kritik:
Gran Torino ist mal eine neue US Produktion, wo man die Kritikpunkte schon mit der Lupe suchen muss, um sie dann nicht zu finden.
Der schwarze Humor ist hier reichlich vertreten, echte Schenkelklopfer reihen sich aneinander und ziehen sich von Anfang bis zum Ende des Filmes. Das Werk ist allerdings keine Komödie wie man nun meinen könnte, es gibt genug ernste Szenerien, der Humor ist einfach nur eine brillante Untermalung dieses Dramas.
Gran Torino darf man vor allem Dank des Hauptdarstellers Clint Eastwood als Granate eines filmischen Leckerbissen der guten Unterhaltung bezeichnen. Old School geht es hier zur Sache, die Fassade ist nicht vorhanden und Eastwood lässt den sarkastischen, griesgrämigen, rassistisch, gealterten, zunächst voreingenommenen und dem Tode nahe stehenden, aber herzvollen und einsichtigen Kriegsveteran sehr cool raushängen, dass es eine wahre Freude und sehr angenehm ist, sich dessen Schauspiel hier anzuschauen. Viele Hollywood Nachkömmlinge von Darsteller bis Regisseure sollten sich hiervon mal was abschauen, um zu erlernen wie man einen Hauptdarsteller einen sehr intensiven und glaubhaften Charakter verpasst und wie eine richtige Story ausschaut.
Dann darf auch der große Rest vom Cast aus Asien stammen und schmuckes Beiwerk bilden, wie die sympathische Nachbarstochter Sue, gespielt von Ahney Her (erste Filmrolle) zu der Clint Eastwood als Charakter Kowalski Bezug findet und beide auch ein sehr stimmiges Duo abgeben, genau so wie später mit dem asiatischen Jungen der Nachbarn, Bee Vang (erste Filmroller) der sehr überzeugend wirkt und man sogar kräftig Lachen darf, wenn aus dem Weichei ein richtiger Mann gemacht wird. Zudem werden Rapper und Gangster sich ein Stelldichein geben, die aber mal nicht nur die Obercoolen sein dürfen, sondern kriminelle Gangster sind, wodurch sie gute Bösewichte abgebe.
Aber Kowalski ist nicht der einzig coole mit Sarkasmus unterlegte Charakter, dieser bekommt noch Unterstützung alter Freunde wie ein Friseur bis hin zum Maurermeister, wo man ebenfalls anhand der Dialoge bestens unterhalten wird. Die Story ist sehr bodenständig und könnte sich auch real jederzeit in den USA innerhalb von Brennviertel so abspielen, wo die Straßen noch von Kriminellen und unterschiedlichen Rassen dominiert werden. Der Filmtitel "Gran Torino" passt ebenfalls, denn das Geschehen geht mit diesem geschmackvollen altem Oldtimer so richtig los und endet auch mit diesem Auto.
Das Finale ist überraschend, dazu möchte ich aber nichts verraten, könnte man als dramatischen Höhepunkt festhalten, wenn der Film nicht durchgängig auf sehr hohem Niveau spielen würde. Anschauen! Wer weis wie viele Regisseure der Marke Clint Eastwood es in Zukunft noch geben wird.