Nachts, wenn die Leichen schreien

    • Nachts, wenn die Leichen schreien

      Originaltitel: The Devil's Rain
      Produktionsland: Mexiko, USA
      Produktion: Sandy Howard, James V. Cullen, Michael S. Glick, Louis Peraino
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Robert Fuest
      Drehbuch: James Ashton, Gabe Essoe, Gerald Hopman
      Kamera: Álex Phillips Jr.
      Schnitt: Michael Kahn
      Spezialeffekte: Federico Farfán, Thomas Fisher, Carol Wenger, Cliff Wenger
      Budget: -
      Musik: Al De Lory
      Länge: ca. 86 Minuten
      Freigabe: SPIO/JK: keine schwere Jugendgefährdung
      Darsteller: Ernest Borgnine, Tom Skerritt, Joan Prather, Eddie Albert, William Shatner, Ida Lupino, Woody Chambliss, Keenan Wynn, Claudio Brook, Erika Carlsson, George Sawaya, John Travolta, Anton LaVey





      Inhalt:

      Die Mitglieder einer Teufelssekte jagen eine Familie von Ex-Abtrünnigen wegen eines Buchs, daß Satan geweiht wurde.
      Als eines der Familienmitglieder auf der Suche nach dem Hohepriester der Sekte verschwindet, machen sich seine Brüder auf die Suche nach ihm und dem Buch, während über allem die Drohung eines alles zerschmelzenden Teufelsregens schwebt...


      Trailer:



      Kritik:

      The Devils Rain passt als Filmtitel hier ganz gut, anhand der sehr starken Gewitterstürme mit Regenschauer und die damit verbundene diabolische Atmosphäre. Der deutsche Titel ist hingegen irre treibend, denn Zombies gibt es nicht.
      Der Filmbeginn ist nicht sehr viel versprechend, aber das Werk kann sich im Verlauf schnell steigern, wenn sich das Geschehen dann ins Teufelsnest verlagert.

      Die Satansbeschwörungen sehen sehr atmosphärisch aus, was auch mit an den bestens gewählten schwarzen und roten Kutten der Teufelswesen liegt, die des Nächtens gerne ausführliche Rituale sogar in der Wüstenlandschaft abhalten. Diese Geschöpfe erkennt man auch daran, dass ihnen die Augen komplett entfernt wurden, ansonsten ist aber auch deren Make Up ansprechend tot ausgefallen, schaut in etwa so wie die Halloween Maske von Michael Myers aus, könnte also auch sein, dass sich John Carpenter für sein Slasherwerk hiervon inspirieren lies, zumindest was die Maske angeht. Der Oberbeschwörer schaut hingegen wenn er in seinem Element ist sehr trashig aus, anhand eines Ziegenbocks mit langen Ohren und Stossgerüst auf dem Kopf, was wohl den Teufel darstellen sollte, aber man muss natürlich auch das Filmalter hier beachten, dafür doch schon wieder ganz ordentlich und der Belustigung dienlich.

      Die mexikanische Wüstenlandschaft, wo sich das Treiben auch abspielt ist sehr schön geworden, mittendrin gelegen befindet sich dann die bruchfällige dämonische Kirche und Gemäuer, in etwas größerer Entfernung gilt es noch ein sehr kleines, etwas blasses Dorf zu erwarten. Insbesondere am Filmanfang, wo man sicherlich mehr draus machen konnte.
      An Splatter oder Blut sollte man nichts erwarten, dafür gibt es ein paar Voodoopuppen Szenen, trotzdem lohnt es sich für den Trashholiker hier noch dran zu bleiben, denn das Finale zeigt dann ein sehr ausführliches, schmieriges Shampoo Make Up Bad anhand sich auflösender Dämonen, was sehr lang anhaltend ausgefallen ist und was Freude machen sollte.

      Die Besetzung klingt sehr viel versprechend, mit Tom Skerritt, "Captain Kirk" William Shattner, Ernest Borgnine und John Travolta in seiner ersten Filmrolle, gespielt wird auch mit viel ernst an sich noch ganz brauchbar für B-Movie Kost, aber auch etwas langweilig wirkend, da der Schwung dieser fehlt und Spannung somit nur selten entstehen kann. Somit die Besetzung auch etwas altbacken wirken dürfte, vielleicht hätte man auf unbekannte Protagonisten setzen können, wie bei vielen anderen B-Movie Horrorfilmen dieser Jahre zu sehen, als hier solche Prominenz zu verwenden. Aufgrund des Cast ist doch erstaunlich, dass zudem "Church of Satan" Gründer Anton Szandor LaVey in einer Nebenrolle mit vertreten ist.
      So einige Dialoge sind durchaus belustigend, wenn auch nicht freiwillig, denn die Beschwörungsrituale und reichlich bösartigen Drohungen des Teufelsbeschwörers waren schon sehr ernsthaft gemeint.

      Regisseur Robert Fuest (Das Schreckenscabinett des Dr. Phibes) hat mit "The Devils Rain" einen ordentlichen, aufgrund einiger Längen nicht stetig mitreißenden, aber doch einen der satanischsten Horrorfilme erschaffen die es gibt, ein paar nackte Schönheiten, wie oft üblich in den 70ern dieses Genre wird man allerdings missen.

      [film]7[/film]

      [bier]6[/bier]
    • "Devil's Rain" hatte ich mal früher zu Video-Zeiten in einer Videothek wo ich so ziemlich alles durch hatte entdeckt und mal mitgenommen. Die Darsteller liessen mich nicht gerade auf nen besonders guten Horrorfilm hoffen doch ich wurde dann sehr positiv überrascht. Der Film ist insgesammt recht gut gemacht, hat sogar ne unheimliche Atmosphäre und manche Effekte verwunderten mich ebenso dass der Film auf einem recht unbekannten Videolabel erschienen war. Insgesamt sehenswert und durchweg gute Unterhaltung ohne Langeweile. [film]8[/film]
    • Ein recht unterhaltsamer okkulter Film mit vielen bekannten Gesichtern, obwohl ich John Travolta natürlich nicht direkt erkannt habe. Die Location der Geister-Western-Stadt ist klasse und wirkt sich schön gruselig und bedrohlich auf die Atmosphäre aus. Die Effekte sind ziemlich trashig und hätten etwas besser aussehen können, aber das waren die 70er. Die Maske als Fürst der Hölle von Corbes später rockt allerdings. Die weg schmelzenden Menschen sehen auch witzig aus. Ein nettes Filmchen, dass man zwischendurch mal gucken kann und zu unterhalten weiß.

      [film]7[/film]





    • Nachts, wenn die Leichen schreien
      (The Devil's Rain)
      mit Ernest Borgnine, Eddie Albert, Ida Lupino, William Shatner, Keenan Wynn, Tom Skerritt, Joan Prather, Woody Chambliss, John Travolta, Claudio Brook, Lisa Todd, George Sawaya, Erika Carlsson
      Regie: Robert Fuest
      Drehbuch: Gabe Essoe / James Ashton / Gerald Hopman
      Kamera: Álex Phillips Jr.
      Musik: Al De Lory
      ungeprüft
      USA / 1975

      Neuengland im 17. Jahrhundert: Jonathan Corbis führt einen Zirkel von Satansjüngern an. Doch durch Verrat endet die Sekte auf dem Scheiterhaufen. Doch der Spuk ist damit nicht vorbei. Als Untote treiben die Satansjünger in einer verlassenen Goldgräberstadt im Westen ihr Unwesen. Die Sekte versucht, in den Besitz eines Buches zu gelangen, um ihre alte Macht wieder zu erlangen.


      Wenn man im Bezug auf die 70er Jahre von Horrorfilmen mit okkulter Hintergrund-Thematik redet, dann fallen ganz automatisch Namen wie "Der Exorzist" oder auch "Das Omen". An B-Movies wie vorliegenden "Nachts, wenn die Leichen schreien" denkt man dabei wohl eher weniger, wobei vorliegende Geschichte sicherlich zu denen zu zählen ist, die weitaus mehr Beachtung verdient hätten. Das liegt in erster Linie ganz bestimmt nicht an der Story an sich, entpuppt sich diese doch vielmehr als stellenweise ein wenig an den Haaren herbeigezogen, es ist viel eher die grandiose Atmosphäre, die das Werk von Robert Fuest auszeichnet. Dabei ist stellenweise auch der leichte Anflug eines gewissen Trash-Anteils zu erkennen, erscheint einem die ganze Chose doch an diversen Stellen etwas unfreiwillig komisch, doch gerade dieser Aspekt verleiht den Geschehnissen ihren ganz eigenen Charme, der dem Szenario aus allen Poren tritt. Desweiteren sind mit Ernest Borgnine, Tom Skerritt, Wiliam Shattner oder auch John Travolta einige namhafte Schauspieler mit von der Partie, was etwas unentschlossenen Menschen den letzten Kick verleihen sollte, um sich diese charmante Produktion zumindest einmal anzuschauen.

      Zugegebenermaßen beinhalten die Ereignisse auch einige kleinere Längen, über die man insgesamt gesehen jedoch großzügig hinwegsehen kann. Viel zu sehr ziehen einen nämlich die manchmal etwas skurril erscheinenden Abläufe in ihren Bann und die verwendeten Schmelzeffekte bei den Tötungen tun ihr Übriges, um hier für ein durchaus spannendes, aber in erster Linie sehr amüsantes Horror-Filmchen zu sorgen. Aus heutiger Sicht erscheinen die Effekte natürlich eher überholt und nicht zeitgemäß, was aber insbesondere den Liebhabern dieser "alten Schinken" überhaupt nichts ausmachen dürfte. Auch die personifizierte Darstellung des Teufels wirkt alles andere als bedrohlich oder gar angsteinflößend, untermalt aber absolut perfekt den damaligen Stil und verleiht dem Film eine fast unverwechselbare Note. Nicht nachvollziehbar erscheint hingegen die hohe Alterseinstufung dieses Werkes, denn wirkliche Härten oder blutige Passagen sind definitiv nicht vorhanden, so das nach heutigen Maßstäben eine 16er Freigabe mehr als ausreichend wäre.

      Wie dem aber auch sei, "Nachts, wenn die Leichen schreien" hat seine Stärken ganz eindeutig in der vorhandenen Grundstimmung und entpuppt sich in seiner Gesamtheit als audiovisuell absolut sehenswerter B-Movie, der weitaus unterhaltsamer gestaltet ist als so mancher Blockbuster in der heutigen Zeit. Hier wurde noch mit den geringsten Mitteln eine Geschichte in Szene gesetzt, die auch nach fast vier Jahrzehnten immer noch eine starke Faszination auf den Zuschauer ausübt. Vor allem die doch eher biederen Effekte und die immer wieder zum tragen kommende unfreiwillige Komik diverser Szenen sorgt so ganz zwangsläufig für eine Menge Kurzweil und hervorragende Unterhaltung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Zudem ist es immer wieder ein Erlebnis, William "Captain Kirk" Shattner einmal nicht in der zu körperbetonten Uniform auf der Enterprise in Action zu sehen, wobei der gute Mann hier auch noch in einer der Hauptrollen zu sehen ist. Ganz generell sollte man beim dargebotenen Schauspiel keine Wunderdinge erwarten, doch die jeweiligen Performances passen perfekt in das gewonnene Gesamtbild und runden die ganze Chose sehr stimmig ab.

      Wer also nicht auf die heutigen Splatter-Gore Spektakel der meisten neueren Horrorfilme erpicht ist sollte definitiv einmal einen Blick riskieren, denn "The Devil's Rain", wie der Film im Original heißt, biettet Okkult-Horror vom Feinsten, wobei die Geschichte zu keiner Zeit den größten Wert auf Ernsthaftigkeit legt. Gerade durch diesen Aspekt hebt sich das Werk wohlwollend von anderen Genre-Vertretern ab, denn die dadurch enstehende Mischung erscheint allemal lohnenswert und bereitet dem Betrachter eine Menge Spaß. Handelt es sich doch auf jeden Fall um einen B-Movie, der vollkommen zu Unrecht eher ein Schattendasein fristet und nie die Beachtung erfahren hat, die ihm aufgrund der vorhandenen Klasse durchaus zustehen würde.


      Fazit:


      Robert Fuest hat hier alles andere als ein Meisterwerk kreiert, doch "nachts, wenn die Leichen schreien" ist ein wunderbar atmosphärisches Filmchen, das während der gesamten Laufzeit keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Charmante Effekte, viel Okkultismus und einige äußerst bekannte Darsteller lassen die Zeit wie im Flug vergehen und sorgen für einen typischen 70er Jahre Horrorfilm, der immer wieder aufs Neue begeistert.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you




    • Originaltitel: The Devil's Rain
      Produktionsland: Mexiko, USA
      Produktion: Sandy Howard, James V. Cullen, Michael S. Glick, Louis Peraino
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Robert Fuest
      Drehbuch: James Ashton, Gabe Essoe, Gerald Hopman
      Kamera: Álex Phillips Jr.
      Schnitt: Michael Kahn
      Spezialeffekte: Federico Farfán, Thomas Fisher, Carol Wenger, Cliff Wenger
      Musik: Al De Lory
      Länge: ca. 86 Minuten
      Freigabe: SPIO/JK: keine schwere Jugendgefährdung
      Darsteller: Ernest Borgnine, Tom Skerritt, Joan Prather, Eddie Albert, William Shatner, Ida Lupino, Woody Chambliss, Keenan Wynn, Claudio Brook, Erika Carlsson, George Sawaya, John Travolta, Anton LaVey







      Corbis und seine Satanssekte sind auf der Jagd nach einem Buch, welches ihnen neue Kräfte verleihen kann. Diese Jagd dauert nun schon ein paar Jahrhunderte an und mündet in einer Geisterstadt…

      Robert Fuest hat innerhalb seiner Karriere als Regisseur die beiden Dr. Phibes-Filme sowie einige Episoden der „Avengers“ inszeniert und natürlich 1975 mit „Tödliche Ferien“ sein filmisches Glanzstück abgeliefert. Vom „Ferien-Glanz in Frankreich“ ist „Nachts, wenn die Leichen schreien“ jedoch um ein Weites entfernt und man kann die „Leichenschreier“ bestenfalls als Solide bezeichnen.

      Der Auftakt des 1975 entstandenen Fuest-Werks erinnert mich sehr stark an ein Alben der Band Slayer. Der Hintergrund bietet Zeichnungen die in Richtung: Artwork des „Reign in Blood“ Cover tendieren. Auch die dabei eingebrachten Geräusche lassen sich mit dem Intro des Slayer-Songs „Hell Awaits“ vergleichen. Mag sein, dass sich die US-Thrasher und dessen Artwork-Verantwortliche von der technischen Auftaktsdarbietung und dessen Ideen beeinflussen ließen, innerhalb der folgenden Momente wird man jedoch eher wenig an weiterer Inspiration gefunden haben.

      Natürlich setzt „Nachts, wenn die Leichen schreien“ auf den Kampf: Gut gegen Böse- Satanisten gegen Christen oder wie auch immer man nun die Reihenfolge definieren mag. Ein Bild des Gekreuzigten leitet die Auseinandersetzung ein und nachdem man sehr schnell zum Thema kam, hält man sich leider zu lang an dieser Einleitung auf. Das Ganze ist ziemlich mau inszeniert und lässt die Spannung vermissen. Im letzten Drittel macht der Film jedoch einen kleinen Sprung nach vorn und es wird auf jeden Fall etwas besser.

      Fazit: Durchschnittliche Horrorkost mit ein paar positiven Spitzen. Für 6 von 10 Punkten reicht dieses allerdings nicht ganz aus.

      5,5/10