Abominable

    • Produktionsland: USA
      Produktion: Donna Cockrell, Theresa Eastman, Paul Spadone
      Erscheinungsjahr: 2006
      Regie: Ryan Schifrin
      Drehbuch: Ryan Schifrin, James Morrison
      Kamera: Neal Fredericks
      Schnitt: Chris Conlee
      Spezialeffekte: "Tinsley Transfers", Gary F. Bentley, Shane Prince, Michael Valenzuela, Christien Tinsley
      Budget: -
      Musik: Lalo Schifrin
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Matt McCoy, Haley Joel, Christien Tinsley, Karin Anna Cheung, Natalie Compagno, Paul Gleason, Lance Henriksen, Jeffrey Combs, Ashley Hartman, Tiffany Shepis, Rex Linn, Dee Wallace, Phil Morris, James Morrison, Michael Deak





      Inhalt:

      Sechs Monate nachdem der Bergsteiger Preston Rogers vom Todesfelsen abgestürzt ist und dabei seine Frau verlohr, kehrt er im Rollstuhl mit dem ignoranten Pfleger Otis zurück in sein Haus in den Bergen. Im Nachbarhaus haben sich fünf hübsche Freundinnen eingemietet. Am Abend entdeckt Preston eine seltsame Kreatur und glaubt, dass eine Frau verschleppt wurde. Da das Telefon nicht geht, benachrichtigt er die Polizei per Mail. Doch diese will ihm keinen Glauben schenken, ebenso wie sein Pfleger. Als Preston beobachtet, wie die Bestie das nächste Opfer tötet, will ihn Otis mit einer Beruhigungsspritze zum Schweigen bringen, doch wenn Preston überleben will muss er handeln und schafft es den Pfleger zu überlisten und selbst zu betäuben. Er versucht die Frauen zu warnen, doch die Bestie ist bereits im Haus und ...


      Trailer:




      Kritik:

      Eine geschlagene Stunde will hier nicht wirklich viel passieren, die Atmosphäre in einem abgelegenen, sehr kleinen Ort in der nähe von Wald und riesige Berge ist zwar ansprechend, aber passieren will hier ansonsten erst ein mal nicht viel. Das Monster tritt bis dato nur aus einer Computer animierten "Ich" Perspektive auf und dies schaut auch billig und wenig gruselig aus.
      Die Darsteller sind guter B-Movie Schnitt, mit dabei "Aliens – Die Rückkehr" Lance Henriksen und "Re-Animator" Jeffrey Combs in Nebenrollen, nur die deutsche Synchronisierung ist nicht so passend bis nervig, zudem wurde einige male Vergessen zu den Lippenbewegungen auch die entsprechenden Dialoge zu bringen.
      Traurig war ich dann am Filmende, nicht weil das Werk durchgängig so dahinplätscherte, sondern weil das Monster, was ein Big Foot sein darf, tatsächlich im späteren Verlauf noch reichlich in Erscheinung treten wird, jenes nicht nur sehr geil ausschaut, anhand des ausgefallenen Kostüms, sondern auch noch ein paar handgemachte, harte und professionelle Splatterszenen gibt es zu sehen. Der Big Foot ist wirklich der ansehnlichste, den ich je in einem Film gesehen habe, angsteinflößend, kräftig und monströs böser bis belustigender Gesichtsausdruck wird er anbieten, zudem ist er auch recht beweglich.
      Somit vereinzelt Verfolgungsszenen noch angeboten werden. So darf man sich Fragen, warum man ihn so lange verstecken musste, ist nicht wirklich zu erklären, wenn man solch ein prachtvollen, fast schon revolutionären Fleischfresser aufbieten kann, ein paar Ähnlichkeiten hat er von der Verhaltensweise noch mit dem Alien aufzuzeigen, anhand des vereinzelnden abschnupperns, wo man davon ausgehen kann, dass sein Geruchsinstinkt stärker ist als seine Augenpaare, aus denen man ja auch lange Zeit nur unscharfe Bilder zu Gesicht bekommt.
      Unser Hauptdarsteller Preston (Matt McCoy), ist zudem an den Rollstuhl gefesselt und auf Hilfe angewiesen, um sein eigenes, neues Haus schnell zu verlassen, jener aber zunächst lange Zeit der einzige ist, der die Gefahr eines Unwesens mit seinem Fernglas erkannt hat, weder die Teens im Nachbarhaus, noch sein Betreuer oder die informierte Polizei wollen wahrhaben, was der Mann gesehen hat. Einerseits bringt dies durchaus Spannung rein, andererseits wird auch bekannt gegeben, dass ein gefährliches Tier hier sein Unwesen getrieben haben soll, somit man sich auch ein wenig hinterfragen dürfte, wieso niemand unseren Rollstuhlfahrer glaubt, wobei man durchaus ein Big Foot Auge zudrücken kann diesbezüglich.
      Leider fehlt es aber etwas am lockeren Humor, so dass sich der Film zunächst ganz schön ernst nimmt und das ganze sich etwas in die Länge zieht, erst wenn der Big Foot richtig auftritt wird man kräftig Ablachen dürfen, wenn dieser zum Beispiel Pfefferspray abbekommen wird. Miss American B-Movie Tiffany Shepis zeigt mal wieder was sie an Oberweite zu bieten hat, jenes man hier in des Spannersicht per Fernglasansicht angeboten bekommt.
      Abominable hat fast das Level vom etwas unterbewerteten 80er Big Foot/Yeti Schwergewicht "Der Teufel tanzt weiter", hingt aber leider eine Stunde hinter diesen her, um dann im letzten Drittel erstaunliches aufzuzeigen, was dann sogar den 80er Klassiker Alt aussehen lässt. Old School B-Movie Freunde kommen jedenfalls mit Abominable auf ihre Kosten.

      [film]6[/film]

      [bier]7[/bier]
    • Auch der war in meiner bereits in einem anderen Thread erwähnten Box enthalten! :P
      Habe da eine recht ähnliche Ansicht wie du, bloß würdsch dem wahrscheinlich keine sechs Punkte geben (vorerst wohl keine Wertung, weil die Sichtung doch schon etwas her ist).
      "Abominable" brauch halt einfach viel zu lang, um in Fahrt zu kommen. Sehr lange gehts um die Story des behinderten Hauptdarstellers (net unbedingt interessant), mal wird ne komische Yeti-Sicht-Sequenz gezeigt und die jungen Leute feiern halt wieder einmal sinnlos durch die Gegend (=lecker Mampf).
      Als dat Viech sich dann mal wirklich blicken lässt, splattert es zwar durch die Gegend und die Effekte taugen auch bzw. sind schön handgemacht (Kompliment dafür!), aber irgendwie retten die letzten 20-30 Minuten das Ganze nicht wirklich...
      Vlt kannsch aber auch einfach nemmer viel mit Tierhorror anfangen... die letzten Sichtungen dieses Genres konnten mich wenig überzeugen.

      Mal nochmal heute sichten, vlt sehe ich das mittlerweile anders?
      ^(^.^)^





    • Abominable
      (Abominable)
      mit Matt McCoy, Haley Joel, Christien Tinsley, Karin Anna Cheung, Jeffrey Combs, Natalie Compagno, Michael Deak, Lance Henriksen, Jim Giggans, Paul Gleason, Ashley Hartman, Rex Linn, Phil Morris, James Morrison, Tiffany Shepis
      Regie: Ryan Schifrin
      Drehbuch: Ryan Schifrin
      Kamera: Neal Fredericks
      Musik: Lalo Schifrin
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2006

      Er wurde schon über 42000 mal in 68 Ländern gesehen. Eine bösartige Kreatur, ein Mythos, eine Legende. Sie nennen ihn Sasquatch, Yeti oder Big Foot. Wir haben ihn gejagt. Diese Erfahrung macht der gehbehinderte Bergsteiger Preston Rogers, als die blutrünstige Bestie in einem abgelegenen Bergdorf über ihn herfällt. Rogers kann mit Mühe und Not entkommen. Auch eine Gruppe ignoranter Jäger will ihn töten. Sie werden ebenfalls Opfer der Kreatur. Der ortsansässige Polizeichef nimmt sich der Sache an und will mit einer Gruppe Studenten das Monster stellen...


      Horrorfilme mit Bigfoot-Thematik sind nicht gerade die Glanzlicheter des Genres, um es einmal diplomatisch und vorsichtig auszudrücken. So geht man dann auch sicherlich mit äusserst geringen Erwartungen an vorliegenden Film heran, dessen deutsche DVD-Veröffentlichung zudem noch mit einem wenig ansprechenden DVD-Cover aufwartet. Umso überraschter stellt man dann allerdings ziemlich schnell fest, das es sich hier wohl ganz eindeutig um die beste Bigfoot-Verfimung handelt, denn Regisseur Ryan Schifrin hat bei seiner Geschichte wirklich ganze Arbeit geleistet. Von der ersten Minute an offenbart sich dem Zuschauer eine sehr atmosphärische Story, deren Grundstimmung sich fast im Minutentakt immer weiter verdichtet und dabei ein herrlich bedrohliches Szenario entstehen lässt, das doch etliche richtige Gänsehautmomente garantiert. Schifrin hat es dabei ausgezeichnet verstanden, den Spannungsbogen der Ereignisse im ersten Drittel des Filmes eher langsam und fast schon bedächtig aufzubauen, um dem Betrachter in der darauffolgenden Zeit mit einer erheblichen Steigerung zu konfrontieren, die insbesondere im letzten Filmdrittel in absolute Hochspannung ausartet. So fühlt man sich gerade in der Einführungsphase fast schon in seiner Vermutung bestätigt, es auch hier mit einem weiteren Rohrkrepierer zu tun zu haben, denn das vorhandene Erzähltempo ist zu Beginn doch eher langsam gewählt und auch auf eventuelle Action-Passagen wartet man zuerst vergebens. Fast selbstverständlich erscheint da auch der Aspekt, das man das Monster lediglich ansatzweise zu Gesicht bekommt und nicht in seiner vollen Pracht genießen kann.

      Das "Abominable" nach den ersten gut 30 Minuten dann eine solch brachiale Wendung nimmt, hätte man dem Werk beim besten Willen nicht zugetraut, doch all die Dinge die man zu Beginn eventuell noch vermisst hat, verleihen dem Film nun eine Güteklasse, die einen teilweise vom Hocker hauen kann. Aus dem beschaulichen Filmchen entwickelt sich ein ganz erstklassiger Horrorfilm, der insbesondere in atmosphärischer Hinsicht zu einer echten Bombe mutiert, die durch geschickt eingefügte Schockmomente immer wieder neu gezündet wird und dem Zuschauer ein teilweise schweisstreibendes Filmvergnügen bietet, das man als Horror-Fan nur zu gern annimmt. Knisternde Spannung und das immer stärker werdende Gefühl der Bedrohung sorgen für eine extrem starke Faszination die nun vom Geschehen ausgeht und die einen bis zum Ende hin nicht mehr loslässt. Nun ist man so richtig in der Geschichte angekommen und fiebert mit den Akteuren mit, die sich ständigen Attacken des Monsters ausgesetzt sehen. Das dies nicht ohne Tote abgehen kann, liegt dabei wohl ziemlich offensichtlich auf der Hand, doch der dabei an den Tag gelegte visuelle Härtegrad ist doch äusserst überraschend. Nun ist es nicht so, das man ein reines Schlacht-Spektakel zu sehen bekommt, doch die Morde des Bigfoot's sind recht derbe und blutig in Szene gesetzt worden, hier dürften selbst die Gorehounds auf ihre Kosten kommen.

      Es ist ganz einfach die Mischung, die hier einen wirklich guten Horrorfilm ausmacht und rückwirkend gesehen ist selbst die etwas ruhige Einführungsphase in die Geschichte als äusserst gekonnt anzusehen. Nur so kann sich erstklassig aufgebaute Spannungsbogen so richtig entfalten, der eigentlich nur von der herausragenden Atmosphäre übertroffen wird. Selbst das Monster kann sich durchaus sehen lassen, denn auch in diesem Punkt hat man schon weitaus Schlechteres zu Gesicht bekommen. Wenn man "Abominable" als Gesamtpaket betrachtet, dann kann man eigentlich nur zu der Erkenntnis kommen, das es sich hier erstens um die beste Bigfoot-Verfilmung-und zweitens um einen wirklich erstklassigen Horrorfilm handelt. So wird man also mit einem erstklassigen Filmerlebnis bedient, das sämtliche Zutaten beinhaltet, die ein solcher Film haben muss. Eine stetig anwachsende Spannungskurve, eine nahezu grandiose Atmosphäre, einen angemessenen aber zu keiner Zeit übertriebenen Härtegrad und solide agierende Darsteller, die allesamt einen ordentlichen Job abliefern. Zudem tummeln sich in der Riege auch einige sehr bekannte Gesichter wie beispielsweise Rex Linn oder auch lance Henriksen, um nur zwei Namen zu nennen.

      Wenn man dann doch noch ein Haar in der Suppe finden möchte, kann es sich eigentlich lediglich um die deutsche Synchronisation des Filmes handeln, denn diese ist doch mit Verlaub eher bescheiden ausgefallen. Letztendlich dürfte das aber dem ansonsten extrem positiven Gesamteindruck keinerlei Abbruch tun, den man von "Abominable" gewinnt. Endlich einmal ein Horrorfilm mit Bigfoot-Thematik, der auch wirklich überzeugen kann und ein äusserst spannendes Szenario anbietet, das den Zuschauer bis zur allerletzten Minute bei Laune hält und zudem noch mit einigen richtig harten Momenten garniert ist. Ryan Schifrin hat hier alles richtig gemacht und einen tollen Film kreiert, der in allen Belangen überzeugen kann.


      Fazit:


      "Abominable" ist ein vorzüglich unterhaltender Horrorfilm, den sich kein echter Fan des Genres entgehen lassen sollte. Zieht man einmal einen thematisch ähnlich gelagerter Film wie "Der Teufel tanzt weiter" zum Vergleich heran, liegen fast schon qualitative Welten zwischen den beiden Werken. So wie in vorliegendem Fall muss ein Bigfoot-Film aussehen, damit man auch seine echte Freude daran haben kann. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann dieses Werk nur wärmstens weiterempfehlen.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you