Fight Club

    • Produktionsland: Deutschland, USA
      Produktion: Arnon Milchan, Ross Grayson Bell, Ceán Chaffin, Art Linson
      Erscheinungsjahr: 1999
      Regie: David Fincher
      Drehbuch: Chuck Palahniuk (Roman), Jim Uhls
      Kamera: Jeff Cronenweth
      Schnitt: James Haygood
      Spezialeffekte: Digital Domain
      Budget: ca. 63.000.000 $
      Musik: Dust Brothers, John King, Michael Simpson / Soundtrack: Trent Reznor
      Länge: ca. 133 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham Carter, Meat Loaf, Zach Grenier, Richmond Arquette, David Andrews, George Maguire, Eugenie Bondurant, Christina Cabot, Sydney 'Big Dawg' Colston, Rachel Singer, Christie Cronenweth, Tim De Zarn, Ezra Buzzington





      Inhalt:

      Der namenlose Erzähler (EDWARD NORTON), nennen wir ihn Jack, lebt als Single in einer durchschnittlichen US-Großstadt, hat einen guten Job, sieht ganz passabel aus und bewohnt ein gestyltes Apartment. So perfekt sein Leben zu sein schein, so sinnlos und deprimierend ist es für ihn selbst. Nach zahllosen schlaflosen Nächten und freiwilligen Therapiesitzungen mit Sterbenskranken, hat er nichts mehr zu verlieren. Er gründet zusammen mit dem charismatischen Zufallsbekannten Tyler Durden (BRAD PITT) den Titel gebenden FIGHT CLUB, dessen Mitglieder ihre Alltagsagressionen in Mann-gegen-Mann-Kämpfen loswerden können. Der Club bekommt ungeahnten Zulauf und eine Armee aus schmerzunempfindlichen Lone-Rangern wächst aus dem Boden. Der einzige, der diese unter Kontrolle hat ist Tyler Durden - doch wer hat ihn unter Kontrolle?...


      Trailer:



      Kritik:

      Einen typischen Martial Arts Kampffilm wird man mit Fight Club nicht erleben, sondern eher einen Film mit vielen Dialogen, die recht zynisch sind. So richtig viel Spannung will sich für mich hier nicht auftun und Dramatik bleibt aufgrund dessen aus, dass man auf die Charaktere oberflächlich eingeht, zumindest springt die Sympathie nicht so richtig über. Hätte man mehr auf Charaktere gesetzt, wäre hier noch mehr drin gewesen, wobei das Werk aber wohl auch so nachvollziehbarer Weise seine Fangemeinde gefunden hat. Stetig wechselnde und perspektive Kamerablickpunkte lassen schnell künstlerische Werte erkennen.

      Ansonsten hat mir die Story an sich noch sehr gut gefallen, die zwar etwas spannender hätte gemacht werden können, aber die 2.Hälfte gewinnt dann doch spürbar an fahrt. Gesehen habe ich solch einen Ablauf zudem auch noch nicht, wo aus einem Sesselpupser in einem Büro der Bekämpfende einer kommerziellen Gesellschaft wird, auch weil er sein tägliches und stressiges Arbeitsleben satt hat, zudem leidet er an Schlafstörungen aufgrund dessen.
      Ja damit dürften sich auch sehr viele angesprochen fühlen, die ähnliches durchleben, aber so wie unser Edward Norton in der Hauptrolle wird wohl niemand handeln, sich es aber doch im Unterbewusstsein gerne mal wünschen. Wobei man sich bei schweren inneren Ausschreitungen auch immer mal fragt, wo die unzufriedenen Personen in Massen wohl plötzlich überall herkommen mögen.

      Norton wirkt allerdings ein wenig blass, wenn gleich auch nicht wirklich schlecht, Brett Pit (Sieben) als sein "Kumpel" hat mir hier schon wesendlich mehr zugesagt, Meat Loaf als Schweiß triefender Dickwanst hat durchaus auch was zynisches für sich und Helena Bonham Carter (später die Bellatrix Lestrange in Harry Potter, Terminator 4) in der weibliche Hauptrolle der Geliebten geht noch in Ordnung. Es gibt zudem bei den späteren Kämpfen einiges an Härte und Blut zu sehen, wesendlich brutaler als die meisten Actionfilme von Heute, dennoch ist der Psychothriller Anteil hier vordergründiger. Eine spätere Wendung, auf die ich nicht eingehen gedenke ist sehr überraschend und schlicht brillant ausgefallen. Nachhinein entstehende Fragwürdigkeiten aufgrund der Auflösung bleiben anhand der zuvor geführten Dialoge allerdings nicht aus, so ganz durchdacht war die Geschichte für mich dann doch nicht.

      Fight Club von David Fincher (Alien 3, Sieben) ist ein aufgrund der Besetzung für mich schon überraschender Weise, sehr anarchistisches Werk, mit der Botschaft, dass wir zu viel arbeiten und uns von der Gesellschaft zu viel gefallen lassen und damit spiegelt der Film auch die unerschrockene reale Wahrheit wieder. Würde man Heute aufgrund der Geschehnisse mit dem Terrorismus, insbesondere durch die Schlussszene wohl sogar als Skandalwerk deklarieren.

      [film]7[/film]
    • Das hierrauf noch niemand geantwortet hat :O

      Ein ganz großer Film, meiner Meinung nach. Die Schauspieler sind durchweg klasse, von der Story ganz zu schweigen, die ist einfach nur großartig.
      Ich habe den Film schon so oft gesehen und nun fällt mir kaum etwas ein was ich darüber schreiben könnte. Ich denke man muss ihn einfach gesehen haben, da er ziemlich einzigartig ist.
      Gerade Kamera und Schnitt verdienen ein besonderes Lob.

      [film]10[/film]
      Kalt im Nachtwind schwingt er hin und her,
      Sein Genick brach am Glockenseil.
      Regen tropft auf totes Fleisch,
      Rinnt herab am Glockenseil.

      (Eisregen)
    • Ich wollte mir eigentlich eine Antwort verkneifen, weil ich den Film absolut schlecht finde. Für mich ein absolut überbewerteter Film, aber ist halt alles Geschmackssache.



      [film]4[/film]
      Big Brother is watching you
    • Kaum meinungsunterschiede was? lol Wahrscheinlich der grund warum ich mir den noch nie angesehen habe! Der eine sagt so, der andere so. Wird aber nun mal nachgeholt
      Mein Herz schlägt für meine Mama &

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tom bomb ()

    • Fight Club hat mich ziemlich gefordert muss ich sagen, ich hab nur schwer reingefunden, aber der Film hat bei mir doch noch gezündet, ich kann hier aber beide Meinungen verstehen, bin innerlich hier auch sehr zerrissen gewesen, ein 2. mal schau ich ihn mir aber nicht an, bin halt auch kein Fan von wie viele andere.
    • Ich glaube man muss ihn mehr als einmal sehen um wirklich reinzukommen. So vieles was beim erstem Mal schauen keinen Sinn macht, macht es dann beim zweiten mal. Er erinnert mich in diesem Punkt sehr an die üblichen Verdächtigen.

      [film]8[/film]
    • Original von euandra
      Ich glaube man muss ihn mehr als einmal sehen um wirklich reinzukommen. So vieles was beim erstem Mal schauen keinen Sinn macht, macht es dann beim zweiten mal. Er erinnert mich in diesem Punkt sehr an die üblichen Verdächtigen.

      [film]8[/film]


      Ja das stimmt, hab auch einige male zurückgespult, weil ich ihn nicht so ganz erstanden hab, muss aber sagen dass es somit auch anstrengt den Film zu kucken.
      Was meinst du denn mit "üblichen Verdächtigen"?
      lolp
    • einer meiner Lieblingsfilme!

      Super geniale schitzophrene Story! Bis zum kurz vor dem Schluß denkt man doch echt, es sind echt 2 Leute!
      Ein einfach geiler und auch (für mich) kranker Film!


      Hab mir gestern im Media Markt für lächerliche 10€ die digital remasterte BluRay gekauft :6:


      [film]10[/film]
    • Einer meiner Lieblingsstreifen.
      2 Super Darsteller in Bestform.
      Ich sehe das ganze jetzt nicht so als politisches Werk,
      sondern einfach nur als spannendes unterhaltsames Popcornkino
      das den Zuschauer zu dem raffinierten Ende fürhrt.

      [film]10[/film]
    • Hab den Streifen damals mit 2 Kumpels im Kino gesehen und war begeistert.
      Ist auf definitiv eine meiner DVDs,die am häufigsten im Player landet.^^

      Von mir gibt's also auch [film]10[/film]

      Neben dem Film ist übrigens auch die Buchvorlage von Chuck Palahniuk zu empfehlen.
    • Wohl einer der besten sozialkritischen Filme heutiger Zeit! Die Frage, die sich im Film stellt:
      "Was ist ein Mann heute"? Es ist eben ein Männerfilm, kein reiner Prügelfilm. Männer in einer Identitätskrise der heutigen Zeit. Der Erzähler kann als Tyler Durden das tun, was "männlich" ist. Eine neue Weltodrnung schaffen, sich von dem Mainstream und der Konsumgesellschaft losreißen...


      Also wenn irgendwer mal behauptet, der Film sei nicht tiefgründig, der hat ihn sicher nicht verstanden ;)

      [film]10[/film]
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Original von P!ng0:
      Wohl einer der besten sozialkritischen Filme heutiger Zeit! Die Frage, die sich im Film stellt:
      "Was ist ein Mann heute"? Es ist eben ein Männerfilm, kein reiner Prügelfilm. Männer in einer Identitätskrise der heutigen Zeit. Der Erzähler kann als Tyler Durden das tun, was "männlich" ist. Eine neue Weltodrnung schaffen, sich von dem Mainstream und der Konsumgesellschaft losreißen...


      Oh, Pingo kann Analyse. Hätte ich dir irgendwie nicht zugetraut. lolp :5:
      Wem das nicht gefällt, hat das nicht verstanden? Wieso? Ist das auch so eine Art sich nen Intellekt zuzuschreiben, den man nicht besitzt?

      Möchtegernnachdenklicher Prollfilm für Prolls, die sich danach für ganz grosse nachdenkliche Revoluzzer halten. Ich mag ihn trotzdem, auch wenn ich diese Art der Alltagsfrustbeseitigung schwachsinnig finde, sprich Prügel...
    • Original von FUN:

      Original von P!ng0:
      Wohl einer der besten sozialkritischen Filme heutiger Zeit! Die Frage, die sich im Film stellt:
      "Was ist ein Mann heute"? Es ist eben ein Männerfilm, kein reiner Prügelfilm. Männer in einer Identitätskrise der heutigen Zeit. Der Erzähler kann als Tyler Durden das tun, was "männlich" ist. Eine neue Weltodrnung schaffen, sich von dem Mainstream und der Konsumgesellschaft losreißen...


      Oh, Pingo kann Analyse. Hätte ich dir irgendwie nicht zugetraut. lolp :5:
      Wem das nicht gefällt, hat das nicht verstanden? Wieso? Ist das auch so eine Art sich nen Intellekt zuzuschreiben, den man nicht besitzt?

      Möchtegernnachdenklicher Prollfilm für Prolls, die sich danach für ganz grosse nachdenkliche Revoluzzer halten. Ich mag ihn trotzdem, auch wenn ich diese Art der Alltagsfrustbeseitigung schwachsinnig finde, sprich Prügel...


      Kann Dir da nur zustimmen. Die "Message" wurde mir bei Fightclub echt zu hoch gehängt. Letztendlich ist und bleibt der Film für mich einfach nur ein überdurchschnittlicher Mindfuck-Thriller mit Klasse-Schauspielern und genialen Bildern und nem coolen Soundtrack. So´n Prädikat wie "intellektuell wertvoll" verdient er für mich nicht und das liegt bestimmt nicht daran, dass ich seine "Message" nich kapiert habe.

      Obwohl die Alltagsfrustbeseitung ja letztendlich nicht in "Prügel itself" lag sondern in der Realitätsflucht bis hin zur Schizophrenie.


      Edit : Eines der genialsten Enden der Film 90er hat er alllerdings schon und die Verschwörungstheoretiker um 9/11 wären auch um ne Bezugsszene ärmer...

      The girl that silenced the world for 6 minutes...
      https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
      Severn Suzuki
    • Das eine schliesst das Andere ja nicht aus... :5: :3:
    • Original von FUN:

      Das eine schliesst das Andere ja nicht aus... :5: :3:


      Klar, ich seh den Film auch sehr gerne, keine Frage. Nur wird eben nach meinem Geschmack mehr draus gemacht als drinne steckt.


      Edit : Ich muss allerdings noch nachschieben dass ich ihn allerdings in keinster Weise in die Kategorie "Prügelstreifen" stecken würde, wie tom oder Mabuse das tun. Das triffts nu wirklich nicht.
      The girl that silenced the world for 6 minutes...
      https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
      Severn Suzuki
    • Bei uns hier im nahen Umfeld zählt man ihn weitgehendst dazu, mag sicher am reißerischen Titel liegen lolp Viel mehr war da imho nicht zu erkennen, ok ist jetzt kein The Fighter aber wer wartet in Fight Club nicht bis es zur Sache geht. Kleiner Prügelfilm mit noch weniger Pseudokritik.
    • Mich muss man nicht bekehren, der Fight Club ist ok und David Fincher ein guter seines Fachs. Aber für ein Meilenstein ist er mir zu seicht und nicht böse genug. lolp
    • Sehr guter Fincher Film habe ich ich mir bestimmt schon 20mal angesehen sollte man sich mal geben.


      [film]8[/film]
      Von dem Geld das wir nicht haben, kaufen wir Dinge die wir nicht brauchen um Leuten zu imponieren die wir nicht mögen
    • "Wir sind der singende, tanzende Abschaum."

      SIGN!
      Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!
    • Auch einer meiner Lieblingsfilme, immer wieder großartig.
      I'm the cool dad. That's my thing. I'm hip. I surf the Web. I text. LOL: laughing out loud. OMG: Oh my God. WTF: Why the face? Um you know, I know all the dances to High School Musical so..

      [ Dienstag | 23:48 ] <Anyu> also wenn three fingers würstchen einen agenten hat, dann muss ich es mal anerkennend schütteln
    • So nun hab ich auch endlich diesen Film gesehen von dem alle sprechen und jetzt frage ich mich warum ich das nicht schon früher getan habe...

      Mich hat er wirklich absolut überzeugt und ich finde das es sich hier um einen sehr schwarzhumorigen, zynischen und sozialkritischen Film handelt, der noch dazu unglaublich unterhaltsam ist. Die Inszenierung ist trotz der langen Laufzeit unglaublich kurzweilig ausgefallen da man die interessante Geschichte mit spannung verfolgt.
      Auch die Charaktere allen voran Brad Pitt legen hier unglaublich viel Charisma an den Tag und spielen ihre Fähigkeiten voll aus. Die Grundaussage des Films ist sehr gut und man fühlt sich oft sehr bestätigt (zumindest war es bei mir so)
      Aber es geht hier nicht nur Ernst zu, nein, ab und zu gibt es durchaus was zum Schmunzeln. Der Film ist auch nicht gerade zimperlich, die Kämpfe werden hart und grafisch dargestellt.
      Auch das Ende konnte mich überzeugen, auch wenn ich nach ca. der Hälfte des Film schon ahnte worauf es hinauslaufen wird. Hat in diesem Punkt ähnlichkeit mit "Das geheime Fenster"

      Alles in allem ein Film der mich wirklich überrascht hat und mich voll und ganz überzeugt hat. Zurecht ein Kultfilm!

      [film]9[/film]
    • Jap, ich werd mit den auch nochmal angucken heute. Hab so ne Metalbox mit Bonuszeugs..... das werd ich mir auch mal reinziehen rofl
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Natürlich großartiger Film! Auch wenn die letzte Sichtung schon Jahre zurück liegt! Hab mir allerdings nie die Mühe gemacht eine Message dahinter zu suchen. Man kann Filme auch einfach schauen um Spass daran zu haben... :5: Man sollte allerdigns nicht mit der Erwartung eines reinen Actionfilms rangehen.

      Zum Film wurde ja das Meiste schon gesagt. Fincher ist und bleibt (auch nach seinen jüngeren Outputs) einer meiner Top10 Regisseure und so hau ich einfach meine damalige Ofdb-Wertung in die Runde:

      [film]9[/film]

      Werd mir den aber bei Gelegenheit mal wieder anschauen. Und evtl. ausführlicher schreiben.
    • Absolut großartiger Film... Habe den noch nicht so oft gesehen, aber ich habe den immer noch gut in Erinnerung... Für mich ein absolutes Meisterwerk... Hier hat einfach alles gepasst... Bin froh den damals auf der großen Leinwand gesehen zu haben...

      [film]10[/film]
    • Original von Fulci1978:

      Absolut großartiger Film...... Bin froh den damals auf der großen Leinwand gesehen zu haben...

      [film]10[/film]


      Stimme dir völlig zu :6:

      Durch schlechte Ausweiskontrolle hatte ich Glück und konnte ihn auch im Kino sehen. Hach was war man da happy lol

      [film]10[/film]
    • Selbstverständlich muss auch hier eine Kritik von mir her:

      Vor weg, wie schon an anderer Stelle erwähnt: Es ist kein Geheimnis, dass dieses Meisterwerk mein Lieblingsfilm darstellt!

      Warum das so ist? Eins nach dem anderen!
      Zunächst mal hab ich mir den Film seinerzeit als Tape von der Leihe geholt (bis dato ging er, das gebe ich ehrlich zu, komplett an mir vorbei). Die erwartungen waren niedrig bis nicht vorhanden, da mir den ein, wenig fachkundiger Kumpel, als geilen Prügelfilm empfohlen hatte.
      Nach dem ersten ansehen saß ich, hatte einen optisch interessanten Film gesehen, den ich nicht verstanden hab, bei dem ich aber wusste, dass er irgendwie was hatte, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht verstanden habe, was mich aber faszinierte...
      Danach war ein gutes halbes Jahr Funkstille...
      Warum ich das Tape damals wieder in den Player warf weiß ich gar nicht mehr, auf jeden Fall hatte ich an dem Tag Zeit und Muse mich voll auf den Film einzulassen (vielleicht bin ich in der Zeit reifer, nachdenklicher was auch immer geworden) auf jeden Fall funktionierte er plötzlich! Doch auch nach dem zweiten Mal konnte er seine Wirkung noch nicht annähernd entfalten.
      Die Abstände wurden jedenfalls danach immer kürzer und bei jedem mal anschauen habe ich neue geniale Details entdeckt, begann ich mehr über Sinn und Hintergründe nachzudenken.
      Schließlich hab ich mir Chuck Palahniuks geniale Buchvorlage geholt (die im Übrigen, auch wenn von einer genialen Buchverfilmung sprechen kann, um längen, besser, fieser, härter, lustiger, durchdachter ist, als der Film). Auch hier tiefe Begeisterung. Palahniuk ist auf jeden Fall ein wildes Talent, dessen Bücher immer mal lohnen, wer etwas anderes lesen will als die übliche 08/15 Kost.
      Selten habe ich einen Film gesehen, der so mit dem Zuschauer spielt (die absolute Kritik am System, an Kommerz, an den üblichen für die westliche Gesellschaft üblichen Werte, auf der anderen Seite ein Film, der die große Symbolfigur Tyler Durden, wiederum genau so kleidet, wie es dem Coolnessfaktor des Kommerzes entspricht, usw.) kaum einen Film der einen trotz oder wegen der plumpen Gewalt, die den Film zunächst auszumachen scheint, tatsächlich immer wieder übers System und dessen Schwächen nachdenken lässt. Ein Film voller kultiger Sprüche, voller passender Musik der Chemical Brothers, ein optisches Meisterwerk, ein Brad Pitt, wie er cooler nie war, ein Norton in Hochform, Marla ist perfekt besetzt, die Nebenrollen ebenfalls, wirkliche Kritik fällt mir an dem Film nicht ein. Die Details, wie TD beim ersten einchecken den Mustang klaut, die eingefügten Penise, bei der S.E. die Warnung VOR dem Film vom Projekt Chaos... ich könnte Stundenlang allein in den kleinen Szenen die die Story noch nicht mal voranbringen schwelgen. Weiter über die schauspielerischen Hochleistungen, zum Soundtrack, es ist einfach alles Stimmig, der Film erlaubt sich keine Schwächen...
      Klar fällt der Einstieg sehr sehr schwer, das gebe ich zu, macht den Film aber in meinen Augen eigentlich nur um so besser. Zumindest schadet es ihm nicht.
      Es mag sein, dass vielleicht nicht jeder den Film mag, aber in als langweiligen Prügelfilm abzutun oder ihn mit Kampfsportfilmen zu vergleichen ist dann doch etwas weit hergeholt. Eine sozialkritische Note hat der Film zudem definitiv auch. Ob die Art und Weise, wie das von statten geht, richtig, gut oder ideal ist, wage ich zu bezweifeln, dadurch, dass der Film aber nicht mit erhobenem Zeigefinger kritisiert, regt er trotzdem sehr zum nachdenken an...
      So und jetzt muss das Ding unbedingt mal wieder (ich kann es schon nicht mehr zählen! :1:) in meinem Player rotieren...

      Uuups die erste Regel verletzt!
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Den habe ich bestimmt schon fast 10 Jahre und bisher noch nicht gesehen. lol
    • Brauch ich noch als BluRay.
      Schöne Story TylerD und gute Ansichtspunkte.
    • Ein ganz, ganz schrecklicher und völlig überbewerteter Film.
      Total unlogisch, übertrieben und unsinnig.
      Konnte diesem Schund nie etwas abgewinnen. Wer hier Sozialkritik sehen will, der sieht auch Sozialkritik in dem letzten Zombie-Streifen.

      Complete Stinker...

      [film]0[/film]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • @Komakopf: Wie will ich denn bitte Kritk üben mit einem augenzwinkern OHNE zu übertreiben? Du wirst lachen, auch diverse Zombiestreifen (DotD als Beispiel) haben mit sicherheit eine Sozialkritische Note.
      Bei Fight Club Kritk an der Konsumgesellschaft zu erkennen bedarf imho nicht wirklich großer Fantasie.
      Was du von dem Film hälst ist mir ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, denn nur weil es MEIN Lieblingsfilm ist, so muss er dir noch lange nicht gefallen, Geschmäcker sind nun mal verschieden. Ob er überbwertet ist kann ich schlecht beurteilen, jedoch kann ich die guten Kritiken durchaus nachvollziehen.
      Allerdings kann ich deine etwas kurz geratene, wenig durch Argumente unterfütterte Kritik nicht wirklich nachvollziehen.
      Noch mal: Du MUSST den Film nicht mögen, ist ganz allein deine Entscheidung, doch würde mich schon genauer interessieren WARUM du ihn nicht magst...
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • ich denke mit diesem film ist es wie in allen Bereichen der Kunst, es wird manchmal etwas viel reininterpretiert. was man in einem roten Quadrat auf weißem Grund, einem scheinbar zufällig zusammengewürfeltem Gedicht oder einem film wie fight club reininterpretiert oder zu erkennen glaubt, das ist jedem selbst überlassen. meiner Meinung nach ist es auch das ziel dieses films das Publikum zu trennen, in die die ihn schrecklich finden und in die die dort etwas interpretationswertes erkennen, daraus folgt reichlich diskussionspotenzial, was wiederum gut für den film ist.

      lange rede wenig sinn, ich mag den film, würde ihn aber nicht überinterpretieren wobei doch einiges kritisches erkennbar ist.
    • Da hast du völlig recht, ÜBERINTERPRETIEREN muss man den Film nicht, er bietet garantiert nicht die Lösung aller gesellschaftlichen und sozialen Probleme, ABER er thematisiert sie teilweise imho recht deutlich. Mit Sicherheit macht das Buch seine Sache da besser, da Fincher das ganze ja irgendwie hip verkaufen, also sprich nicht ganz so weit geht wie die Vorlage.
      Im Prinzip will ich damit nur das sagen, was du ganz am Ende deines Beitrages geschrieben hast: "es ISt einiges kritisches erkennbar!" :5:
      Deine Ansicht, dass der Film das Publikum spaltet ist mit Sicherheit ebenfalls richtig! Ich denke das sieht man ja schon hier im Thread recht deutlich anhand der unterschiedlichsten Kritiken!
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Also, jetzt detailliert darzulegen, warum ich ihn nicht mag, würde den Server hier sprengen lol

      Aber im Ernst. Wenn ich einen Film gucke, will ich unterhalten werden. Je nachdem, wie ich mich fühle, darf es seichte Unterhaltung durch völlig anspruchslose Gewaltfilme sein oder auch durch Filme, die mich nachdenklich stimmen (so zuletzt sehr nachhaltig der Film "Eva" mit Daniel Brühl).
      Sozialkritik muß beim Empfänger ankommen. Jemand, der eher auf der Schattenseite der Gesellschaft steht verdammt Konsum sicher mehr als jemand, der sich viel leisten kann. Da ich persönlich neoliberalen Idealen nahe stehe, halte ich Konsum in jeder Hinsicht gerechtfertigt für denjenigen, der sich das erarbeitet oder erleistet hat.
      Vielleicht geht etwaiger Konsumkritik in Fight Club deshalb an mir vorbei.
      Aber auch objektiv gesehen halte ich die verschlüsselte und in Methaphern gepackte Konsumkritik (sofern sie denn vorhanden ist) für verfehlt und am Thema vorbei. Herausgekommen ist ein Film, der vorgibt, tiefersinnig zu sein, sich aber sogleich dadurch widerspricht, daß er mit vordergründiger Gewalt herbeikommt und mit einem muskelbepackten A-Promi der Hollywood-Riege. Das Zielpublikum ist also eindeutig.
      Entsprechender Diskurs auf anderen Webseiten bezüglich Fight Club haben mein Urteil hier erhärtet, da es vielen Pro-Fight-Club-Zuschauern nicht im Ansatz gelingt, vollständige Sätze zu formulieren oder sie kommen mit Drohungen wie "Mal gut, daß Deine Adresse hier nicht angegeben wird, sonst würde ich vorbeikommen und Dich platthauen, Du Penner!"
      Natürlich gibt es auch diejenígen, die in Fight Club nachvollziehbar einen brillianten Film sehen. Das ist auch in Ordnung. Ich verurteile das nicht und bewerte es auch nicht. Wenn Dich der Film unterhält, hat er seinen Sinn erfüllt. Mich unterhalten vielleicht Filme, die Du total ätzend findest.
      So bleibt das Meinungsspektrum bunt und facettenreich und belebt Foren wie diese hier.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Darum mag ich dieses Forum so: Da steckt einfach was hinter einer kurzen negativen Kritik, da kommt eine ausführliche und durchdachte Begründung! So macht das spaß!

      Ich persönlich bevorzuge im Gegensatz zu dir zwar eher die etwas versteckte Form der Kritik, da ich das einfach irgendwie eleganter finde. Bei vordergründiger Kritik ist es oft so aufgetragen, bzw. etwas plumpp oder wenig glaubwürdig. Es mag natürlich ausnahmen geben. Ob das Sinn macht oder nicht ist ja immer die Frage, sowieso ob ein Spielfilm die Gesellschaft ändern kann.

      Was die Kritik an der Konsumgesellschaft angeht: Geb ich dir völlig recht, wer für sein Geld arbeitet soll sich ruhig leisten woran er Freude hat (mach ich ja selber) wenn aber der Film zumindest dafür sorgt, dass man sich weitergehend Gedanken über Lobbyismus, oder Auswüchse am Aktienmarkt macht, die gerade die Europapolitik durcheinanderwirbeln, na dann ist das doch toll... Klar ist natürlich das FC mich trotzdem nicht zum Terroristen linker Natur gemacht hat, der sich keine Filme mehr kauft und sich an diesen erfreut, ganz im Gegenteil.

      Über die Interpretation wenn man diese überhaupt so nennen will, von matter Masse wie du das oben beschrieben hast, distanziere ich mich ausdrücklich und geb dir völlig recht, das eben Bildungsferne Hardcorekonsumenten, die über nichts im Leben oder was sie auf dem Bildschirm sehen nachdenken, werden natürlich auch nach dem Film keinerlei Gedanken an eventuelle Hintergründe verschwenden.

      Wie du gesagt hast, schön, dass man sich hier mit Leuten anderer Meinung einfach auf hohem Niveau unterhalten kann. DAS macht dieses Forum in meinen Augen einzigartig, da Foren mit Typen wie du sie oben beschrieben hast leider leider sehr in der Überzahl sind...
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Genau, und ich denke, wir lassen es damit auch jetzt bewenden. Aber in einem muß ich widersprechen: ich mag auch Filme mit versteckten Botschaften. Nur müssen sie für mich schlüssig sein. Eva war so ein Teil, der zentrale Fragen des Transhumanismus aufgreift (sind Gefühle programmierbar?). Gerne nehme ich aber auch die älteren Beispiele wie "Solaris" oder "Stalker", die für sich unglaublich verdichtet Fragen der Kommunikationsmöglichkeiten und Verständnis vom Fremden stellen.
      Oder Uhrwerk Orange. Man muß die dort implizierte Kritik nicht teilen, aber wenn sie gut gemacht ist, hebt das den Wert des Films extrem.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Das ist natürlich richtig, die Kritik zu teilen ist imho nicht notwendig. Uhrwerk Orange ist mit Sicherheit so ein Beispiel!
      Solaris war mir persönlich jetzt wieder zu langatmig, was aber nur bedeutet, dass mir der Film nicht gefällt, nicht das ich ihn als einen schlechten Film einstufe!
      Bei Filmen, und das sieht man ja nicht nur hier sondern auch sonst im Netz, gibt es ja immer zig verschiedene Meinungen, darum finde ich es ja gerade immer bei anderen Meinungen so interessant warum das so ist. Film ist für mich ein Medium bei dem nicht Messbar ist ob ein Film gut ist oder nicht, da das nunmal immer im Auge des Betrachters liegt, aber gerade deswegen finde ich Diskussionen hier so extrem spannend! :6:
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Sehr geiler Streifen und grandios gespielt.



      [film]10[/film]
    • @Tyler: welchen Solaris meinst Du? Den "neuen" mit George Clooney? Oder den Ursprungsfilm von 1972 von Andrei Tarkovskyi? Das US-Remake hatte nun so gut wie gar nix mehr mit dem Inhalt zu tun, wie es Stanislaw Lem im Buch dargestellt hatte.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Ehrlich gesagt kann ich mit beiden nichts anfangen... wobei ich das Original von glaub 72 noch als sehr gut gemacht nur nicht meinen Geschmack treffend einstufen würde, das Remake aber als schlecht ansehe.
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • "Fight Club", dieser Titel liest sich wie ein zweitklassiger Klopper-Film mit Katzenjammer und *Knuff* *Peng* und *Bauz*-Einblendungen wie in den alten Serien mit maskierten Helden aus den 70ern. Jedoch hat dieser Film weitaus mehr zu bieten als nur Kloppereien. Die Story ist recht konfus und auch ich musste mir den Film zweimal anschauen bis ich richtig dahinterblicken konnte. Ich möchte zur Story nichts schreiben, weil ich möchte das jeder der den Film noch nicht gesehen hat, erstmal einen Köpper ins kalte Wasser macht genauso wie ich es getan habe. Es ist definitiv ein guter, aber dennoch stellenweise anstrengender Film. Die lange Laufzeit ist in Anbetracht der Story und Umsetzung definitiv gerechtfertigt und kürzer dürfte er auch nicht sein. Der Film schwankt manchmal zwischen Drama, Action, Thriller und Komödie wie ein Glas Wasser auf hoher See und das schwankt bis zum Schluss des Film. Der Schluss lässt reichlich Platz für Interpretationen wie ich finde. Daher mein Fazit: Ein Film den man unbedingt mal gesehen haben muss...oder auch zweimal.

      [film]8[/film]
      "Manche sehen mich nicht richtig, manche doch viel zu genau,
      meine Meinung ist mir wichtig, denn sie ist absolut Perfekt!"