Franklyn - Die Wahrheit trägt viele Masken

    • Franklyn - Die Wahrheit trägt viele Masken





      Franklyn - Die Wahrheit trägt viele Masken
      (Franklyn)
      mit Eva Green, Ryan Phillippe, Sam Riley, Richard Coyle, Jay Fuller, Jeanie Gold, Bernard Hill, Georgia Mackenzie, Art Malik, Kika Markham, Gary Pillai, Stephen Walters, Chris Wilson, Mark Wingett, Susannah York
      Regie: Gerald McMorrow
      Drehbuch: Gerald McMorrow
      Kamera: Ben Davis
      Musik: Joby Talbot
      Freigabe: FSK 16
      Land / Erscheinungsjahr: Frankreich / Großbritannien / 2008
      Budget: ca. 12.000.000 $
      Produktion: Peter Watson, Jeremy Thomas
      Schnitt: Peter Christelis
      Spezialeffekte: David Harris


      Trailer:


      Fantasy Filmfest 2009

      Deutsche DVD Fassung: 20.08.2009 (Verleih: 23.07.2009)
      Blu-Ray: 20.09.2009


      Vier verdammte Seelen auf der Suche nach Erlösung. Alle haben einen tiefen Verlust erlitten und alle gehen unterschiedlich damit um. Sie erfinden sich rettende Emgel, begeben sich auf eine hoffnungslose Suche, spielen mit dem Tod. Einer von ihnen geht auf Menschenjagd in Meanwhile City, einer futuristischen Megalopolis, deren Bewohner von bizzaren religiösen Kulten beherrscht werden. Vier verletzte Seelen, die der Zufall an einem Ort zusammenführt und deren Schicksal vom Lauf einer einzigen Gewehrkugel abhängen wird. In der Vorhölle der verlorenen Seelen kann selbst der Tod Hoffnung bedeuten.


      Es gibt sie immer wieder, die Filme, die einen nachhaltig beeindrucken und die so etwas wie Genialität beinhalten. In einer Zeit, in der rasante Action und bluttriefende Horrorfilme die Kultur des Filmkonsumenten bestimmen, ist ein Film wie "Franklyn" viel mehr als nur eine willkommene Abwechslung. Die hier erzählte Geschichte ist wie ein großes Puzzle, das am Anfang absolut zusammenhanglos auf den Zuschauer wirkt und obwohl man ahnt, das am Ende des Films alle Erzählstränge zueinander führen werden, ergibt sich erst im letzten Drittel des Filmes so langsam ein Überblick, auf was das Ganze hinausläuft. Erst dann erkennt man auch langsam, welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Personen besteht, die hier die tragenden Rollen spielen. Denn zu Anfang ist wirklich nicht zu deuten, was all diese Menschen miteinander verbindet, was sicherlich für etwas Verwirrung sorgen kann, die sich aber mit der Zeit verflüchtigt, wenn man der Story aufmerksam folgt.

      Doch bis dahin ist es ein ziemlich langer und sehr spannender Weg, immer wieder wird man mit dem Kontrast einer sehr düsteren Fantasy-Stadt (Meanwhile City) und dem realen London der heutigen Zeit konfrontiert, wobei gerade die Darstellung von Menwhile City das optische Highlight dieses Werkes darstellt. In den dort spielenden Passagen von "Franklyn" entwickelt sich eine extrem düstere und dichte Atmosphäre, die sich schon fast zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt und eine ungeheure Faszination auf ihn ausübt. Auf der anderen Seite wird man immer wieder mit der nüchternen Realität des gegenwärtigen London konfrontiert und gerade der hier entstehende Kontrast ist es in meinen Augen, der diesem Werk eine ganz besondere Note verleiht und ihn so außergewöhnlich macht.

      Man ist ganzzeitig hin-und hergerissen zwischen Realität und Fiction, die dabei gewonnenen Eindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden, damit man auch alle erkennbaren Puzzle-Teilchen richtig zusammensetzen kann. Dabei helfen immer wieder auftretende kleine Hinweise, die man aber auch nur erkennt, wenn man der Story seine volle Aufmerksamkeit schenkt, denn die Auflösung des Ganzen ist hier im Detail versteckt. Wenn man diese Details aufmerksam verfolgt, dann weß man nach gut zwei Dritteln der Laufzeit eigentlich, worauf die Geschichte hinausläuft, was ihr aber keineswegs schadet, geschweige denn ihr etwas von der vohandenen Spannung nimmt. Denn bis zur letzten Minute zieht sich ein sehr hoch angesiedelter Spannungsbogen durch den Film, der in keiner Phase auch nur ansatzweise einzubrechen droht, denn dafür wird die ineienander verschachtelte Story viel zu interessant erzählt.

      Doch das gesamte Werk wäre nur halb so gut, wenn es nicht die meiner Meinung nach überzeugenden Darsteller hätte, die die von ihnen gespielten Charaktere sehr ausdrucksstark und überzeugend wiedergeben, auch wenn manche Leute das anders sehen mögen. Egal ob Eva Green, Ryan Phillippe oder auch Sam Riley, alle verleihen ihren Figuren ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und tragen so zum sehr guten Gesamtbild bei, das ich von "Franklyn" gewonnen habe. Hier ist ein wirklich innovativer Film entstanden, der sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird, da es sich hierbei um keine seichte Filmkost handelt, von der man sich so nebenbei berieseln lässt, sondern ein Werk, das die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers einfordert, damit man der Handlung auch folgen kann.

      Gerald McMorrow's Film ist ein hochwertiges Filmereignis, das zu Beginn vom Stil her an "V wie Vendetta" erinnert, sich aber sehr schnell in eine vollkommen andere Richtung entwickelt und dem Betrachter jederzeit ein niveauvolles Sehvergnügen bereitet, das man nicht so schnell vergessen wird. Für Freunde von Filmen mit Anspruch ist dieser Film absolutes Pflichtprogramm. Intelligentes Kino, das zum mitdenken auffordert und die kleinen grauen Zellen in Betrieb hält.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9 Widescreen
      Laufzeit: 94 Minuten
      Extras: Trailer, Trailershow


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Die 4 Erzählstänge bedürfen eine hohe Aufmerksamkeit, sonst wird man hier nicht mehr Folge leisten können, zumal die Übergänge von einem zunächst voneinander unabhängigen Szenario zum anderen sehr fließend und häufig sind.
      Problematisch wird es allerdings, da lange Zeit kein Spannungsbogen aufgebaut werden kann und auch sonst nicht wirklich viel los ist, außer dass wir uns mit Gestörten und völlig abgedrehten Charakteren Bewegen, aus deren verstörende Sicht, wo man ebenfalls Aufpassen muss, den Faden nicht zu verlieren.
      Wenn man also voll konzentriert an den Film ran geht, sollte man auch Durchsteigen können, zumindest hab ich die Story verstanden, was mir in naher Vergangenheit auch nicht immer so ganz gelungen ist bei den modernen comicartigen Kunstfilmen.
      So kann man dieses Werk durchaus bezeichnen, die Comic Kulisse ist CGI, wo schön düstere Atmosphäre sich breit machen wird, auch mal anhand von Regenprassen oder Atem den man an frischer Luft sehen kann, man bewegt sich nicht durchgängig in der Computerwelt. Das Outfit ist in jedem Erzählstrang verschieden, von alltägliche Realität, über schwarzes Outfit bis hin zur mexikanischen Westler-Maske, also recht ausgefallen.
      Zudem wird uns in einem der Erzählstränge auch die Kunst des Selbstmordes aufgezeigt, der sogar hier beabsichtigt als Videofilm veröffentlicht werden soll, von einer Person die ihre Selbstmorde künstlerisch festhalten möchte, jene man als weiblichen Emo bezeichnen kann, anhand ihres schwarzen Outfits und der verwischten Schminke, also ein Film der eine momentan im Gange seiende, fragwürdige Modeerscheinung der Teenager mit verarbeitet.
      Auf Mittelmaß würde ich den Film aber noch einschätzen, die Darsteller sind durchweg ordentlich gewählt, keiner der negativ auffällt und das Finale hat es dann noch mal sehr reißerisch an sich, wenn die Stänge sich zu einem Verbinden, dass hat man wirklich Klasse hingekommen, was auch Gänsehaut Erzeugen kann.
      Momentan jagt ja ein Kunstfilm den anderen, mit einer skurielen Comic-Welt aus Selbstmord im Zeichen der Teenager-Emo Bewegung (ob da Tokio Hotel auch drunter fällt?) und auch Franklyn ist nicht wirklich massentauglich wie die bekannteren Comicverfilmungen, da sehr wenig Tempo und ein leicht verstörenden Eindruck am Ende hinterlassend, wird aber seine Fans finden.

      [film]5[/film]
    • Franklyn erzählt die Geschichte vierer Personen deren Geschichte am Ende des Filmes sich zusammenfügen soll.
      Hört sich alles gut an, nur die umsetzung ist hier leider missglückt.Schauspielgrößen wie ein Ryan Phillipe oder eine Eva Green als Staraufgebot, aber wenn die kurzen Geschichten der Personen zwar im einzelnen interesannt zu verfolgen waren und Sie später alle Vier einen "Sinn" ergeben, so lässt mich der Streifen nach Endung mit einen Gefühl der Leere zurück.
      Die zusammengefügten Personen/Geschichten magen zwar Sinn ergeben zum Schluß hin, nur weiss ich nicht was mir der Film vermitteln will?Wenn ich diesen Streifen mit Magnolia 1999 vergleichen würde, dan stinkt der natürlich komplett ab.
      [film]6[/film]