Hansel und Gretel

    • Hansel und Gretel

      Originaltitel: Henjel gwa Geuretel
      Produktionsland: Südkorea
      Produktion: Jae-Won Choi, Young-mo Kang, Woo-sik Seo
      Erscheinungsjahr: 2007
      Regie: Pil-Sung Yim
      Drehbuch: Min-sook Kim, Pil-Sung Yim
      Kamera: Ji-yong Kim
      Schnitt: Sun-min Kim
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 4.000.000 $
      Musik: Byung-woo Lee
      Länge: ca. 117 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Cheon Jeong-myeong, Eun Won-jae, Sim Eun-kyeong, Jin Ji-hee, Park Hee-soon, Kim Kyeong-ik, Jang Young-nam, Kim Eun-joo





      Inhalt:

      Im Grimmschen Märchen "Hänsel und Gretel" gelingt es den beiden Titelhelden, dem Pfefferkuchenhaus und der bösen Hexe zu entkommen. Doch was wäre, wenn die Kinder im Wald geblieben wären? - Sie würden nach Eltern suchen, die sie auf ewig lieben. Eun-soo gerät nach einem Autounfall zu einem verwunschenen Haus inmitten des Waldes, das einem Märchen entsprungen zu sein scheint. Alles ist voller Spielzeug und Süßigkeiten, weder Telefon noch Handys funktionieren. Dort leben drei Geschwister glücklich mit ihren Eltern. Zumindest auf den ersten Blick, denn für den jungen Mann gibt es keinen Weg zurück, raus aus dem Wald. Als auch noch die Eltern Eun-soo mit den Kindern zurücklassen, reift in ihm ein furchtbarer Verdacht. Etwas Böses muss in diesem Haus passiert sein, und die engelsgleichen Gesichter der Kinder enthüllen nach und nach ihre wahre teuflische Natur.


      Trailer:


      Fantasy Filmfest 2009

      Deutsche DVD Fassung: 22.10.2009 (Verleih: 24.09.2009)
    • Die Kulisse ist sehr ansprechend ausgefallen, wie in einem Fantasy Märchen, viel mehr positives gibt es hier allerdings nicht.
      Man weis schnell, dass unser Hauptdarsteller nach einem Autounfall in dieser Welt oder besser gesagt in einem Haus verweilt. Er war eigentlich auf den Weg zu seiner sehr kranken Mutter, versucht aber komischer Weise nicht von diesem Ort zu fliehen, wo er auf eine Familie trifft, die ihn gut umsorgt.
      Zwischendrin werden immer wieder ein paar gruselige kurze Gespinste präsentiert, so richtig aufgezeigt wird aber lange Zeit nichts, lediglich die quietschende Geräuschkulisse gibt noch etwas her. Der Film wird im Verlauf langweiliger noch langweiliger und kitschig, weil doch um den heißen Brei rumgeredet wird, statt es schaurig oder richtig Fantasievoll werden zu lassen, so bleibt der Film zwischen den Welten Grusel und Fantasy irgend wo stecken und hinterlässt nur eine beeindruckend schöne Atmosphäre, wo auch das Waldgebiet sehr verschneit, gar berauschend erscheint, aber nie unendlich bedrohlich wirkt wie es hätte sein können.
      Die Inszenierung ist jedenfalls belanglos, lediglich bei Schnüffeln durch die Sachen der Kinder wird der Hauptdarsteller mal als "miese Sau" bezeichnet, wodurch er auch einen Schlag durch Hitze unspektakulär bekommt, danach ist wieder alles bestens und man Fragt sich warum unser hier wohl festgehaltener Akteur lange Zeit nicht irgend wann mal durchdreht anhand der stetigen sehr kurzen leicht gruseligen Wahnvorstellungen, die am Ende keinen Sinn mehr ergeben und der erdrückenden Liebe unterliegt, wie in einem Kinderfilm mit Glitzer und Glemmer, wo Märchen über Prince und Prinzessin geliefert werden, dass er keinen Kontakt nach draußen bekommt vergisst er scheinbar in dieser Scheinwelt.
      Die asiatischen Darsteller sind ok, die Kinder spielen sogar ganz gut, es hat also nicht an der Schauspielleistung gelegen, dass der Film so zäh geworden ist, es gibt zwar noch eine blutige Szenen wo eines der Kinder in eine Glasscherbe tritt und dessen Tränen dann auch ins Blut fließen, von der Kameraarbeit ist der Film auch gut, aber gegen Ende wird das Werk leider sperrig, typisch eigentlich für Asiafilme aus dem Gruselbereich, die Wendung kann man dann jedenfalls wieder kaum Nachvollziehen, zumindest für den Otto-Normalverbraucher oder jemand der sich den Verlauf nicht nur im Kopf rein interpretieren mag, viel Nachdenken sollte man hier lieber nicht.
      Am Ende könnte es wegen der schönen Kulisse noch zu belangloses Mittelmaß reichen und auch wenn die meisten Kritiken wieder viel Lob und Schönmalerei ausstreuen werden, genau jenes was der Film auch präsentiert, so ist er doch nur zum Einschlafen gut oder für einen Abend aufgrund der schönen Bilder sogar gemütlich geworden, wie ein brennendes Kaminfeuer zum abchillen geeignet, mehr nicht.

      [film]4[/film]
    • RE: Hansel & Gretel

      Ich fand "Hansel & Gretel" ziemlich gut. Zwar gewinnt die versponnene Story erst in der 2.Hälfte an Dynamik und die Exposition wird teilweise unnötig breitgewalzt (man hat irgendwann kapiert, wie hier "der Hase läuft" und bekommt trotzdem noch alles deppensicher erklärt), die Mischung aus zuckersüßem und kunterbunten Tim Burton-Kitsch, grotesker Freakness a la Terry Gilliam und düsterer Kindesmißbrauchs-Parabel ist aber durchaus reizvoll und v.a. visuell hervorragend umgesetzt. Seit "The Fall" und "Pan´s Labyrinth" habe ich keinen Film mehr gesehen, dessen Bilder mich so fasziniert haben. Wunderschön, märchenhaft (sowieso), poetisch, surrealistisch - alles Attribute, die auf "Hansel & Gretel" zutreffen und in der blossen Niederschrift der Atmosphäre dieses Bildersturms dennoch nicht mal im Ansatz gerecht werden. Selbst die eigentlich naive Botschaft des Films ("Seid nett zu Kindern!") geht in diesem visuellen Farbenrausch unter und stört nicht groß. Im übrigen sollte man nicht den Fehler machen, von "Hansel & Gretel" quasi die Horror-Variante des Grimmschen Märchens zu erwarten, denn direkte, offensichtliche Parallelen zu diesem gibt es - scheinbar - kaum. Viel mehr variiert der Film die Grundmotive des Märchens und setzt sie in einen erdgebundenen, zeitgenösischen Kontext, wenngleich auch mit den Mitteln des Fantasyfilms (hier ähnelt der Film auch "Pan´s Labyrinth", der in durchaus vergleichbarer Weise den hintergründigen Subtext eines "erwachsenen" Märchens bzw. Fantasyfilms ganz offensichtlich in den Vordergrund brachte, um mit den Mitteln des Phantastischen Films eine Parabel auf den alles zerstörenden Krieg und die nur noch rational handelnden Erwachsenen, deren Seelen verkümmert sind, zu erzählen).

      Auf "Hansel & Gretel" muss man sich einlassen können, als schnell konsumierbarer Gruselfilm funktioniert er nicht.
      Allein der Schmerz vermag es, dich spüren zu lassen, dass du wirklich existierst.

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    • Hansel & Gretel
      (Henjel gwa Geuretel)
      mit Jeong-myeong Cheon, Shim Eun-kyung, Yeong-Nam Jang, Ji-hee Jin, Kyeong-ik Kim, Hee-soon Park, Eun Won-jae
      Regie: Pil-Sum Yim
      Drehbuch: Min-sook Kim / Pil-Sum Yim
      Kamera: Ji-yong Kim
      Musik: Byung-woo Lee
      FSK 16
      Südkorea / 2007

      Eun-soo gerät nach einem Autounfall zu einem verwunschenen Haus inmitten des Waldes, das einem Märchen entsprungen zu sein scheint. Alles ist voller Spielzeug und Süßigkeiten, weder Telefon noch Handys funktionieren. Dort leben drei Geschwister glücklich mit ihren Eltern. Zumindest auf den ersten Blick, denn für den jungen Mann gibt es keinen Weg zurück, raus aus dem Wald. Als auch noch die Eltern Eun-soo mit den Kindern zurücklassen, reift in ihm ein furchtbarer Verdacht. Etwas Böses muss in diesem Haus passiert sein, und die engelsgleichen Gesichter der Kinder enthüllen nach und nach ihre wahre teuflische Natur.


      Die hier in beeindruckender Art und Weise dargestellte Kombination aus Grusel-und Fantasyfilm ist schon recht aussergewöhnlich und nicht jeder wird etwas damit anfangen können. Wer aber einmal einen wirklich etwas anderen Gruselfilm sehen möchte, der insbesondere visuell ein echter Hammer ist, der wird hier allerbestens bedient und wird voll auf seine Kosten kommen. Von Beginn an ist es vor allem die Bildgewalt dieses Werkes, die einen fast magisch in ihren Bann zieht. Das kräftige Farbenspiel ist äusserst beeindruckend und lässt über die gesamte Laufzeit eine fast märchenhafte Atmosphäre entstehen, von der man sich sehr gern einfangen lässt. Dazu trägt auch die Innenausstattung des Hauses bei, die zwar vollkommen kitschig und bewust übertrieben wirkt, aber eine Farbgewalt entstehen lässt, die einen im ersten Moment fast erschlägt.

      Ziemlich schnell merkt man als Zuschauer, das hier irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und kann sich auch seinen Reim darauf machen, worauf die ganze Geschichte hinausläuft. Doch auch, wenn das Geschehen vorhersehbar ist, nimmt es ihm rein gar nichts von seiner Faszination und Spannung. Im ersten Filmdrittel entsteht so der Eindruck, das man sich in einem wirklich märchenhaften Fantasyfilm befindet, was ja auch teilweise zutrifft. Doch ab einem bestimmten Zeitpunkt entfaltet sich dann immer stärker die dunkle und gruselige Seite des Films, die sehr schleichend und am Anfang kaum spürbar entsteht. Doch ist es gerade diese Seite der Geschichte, die einen mit einemmal aus der Märchenwelt herausreisst und mit einer Art von Horror konfrontiert, die vollkommen ohne Härte und Blut auskommt, deswegen aber keineswegs minder intensiv ist.

      Denn gerade der äusserst gelungene Spannungsaufbau der Story und der langsam aufkommende Horror entwickeln hier ein hohes Maß an Intensität, das einen phasenweise mit der Wucht eines Keulenschlages trifft und ein seltsames Gefühl der Betroffenheit entstehen lässt. Dies tritt besonders stark in den Vordergrund, als man die schreckliche Wahrheit über die Kinder erfährt, die menschlich so grausam ist, das man fast zwangsläufig Mitleid für sie empfinden muss. Hier schwingt dann auch eine tragische Note mit, die bei einem asiatischen Film ganz einfach nicht fehlen darf. Jedoch rückt diese tragische und dramatische Seite der Geschichte zu keiner Zeit so sehr in den Vordergrund, als das es übertrieben oder gar kitschig wirken würde. Es ist alles in einem nahezu perfekten Maß vorhanden, so das hier eine wirklich mehr als nur gelungene Mischung aus allen vorhandenen Elementen entstanden ist.

      Auch im darstellerischen Bereich wird man mit äusserst gelungenem Schauspiel verwöhnt, wobei meiner Meinung nach insbesondere die Kinder ganz hervorragend und authentisch dargestellt werden. Wirken sie doch auf der einen Seite unglaublich niedlich und lieb, so das sich in einem selbst schon der Beschützerinstinkt regt, so geht doch auf der anderen Seite etwas sehr Unheimliches von ihnen aus, so das man phasenweise ein stark aufsteigendes Gefühl der Bedrohlichkeit nicht verleugnen kann. Hauptsächlich geht dieses Gefühl von dem Jungen aus, wohingegen die beiden Mädchen doch etwas im Hintergrund stehen und größtenteils verletzlich und liebesbedürftig erscheinen.

      Insgesamt gesehen ist "Hansel & Gretel" ein aussergewöhnlich schöner Mix aus Grusel-und Fantasy, der rein visuell gesehen schon ein kleines Meisterwerk darstellt. Doch ist es letztendlich nicht nur die Farbenpracht der fantastischen Bilder, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, sondern das Gesamtwerk, das sich einem hier präsentiert. Filme, die so viele vollkommen verschiedene Emotionen in einem auslösen, bekommt man wirklich nicht gerade jeden Tag zu sehen, weswegen ich schon behaupten möchte, das dieses Werk etwas ganz Besonderes darstellt, das man sich als Freund etwas aussergewöhnlicher Filme keinesfalls entgehen lassen sollte.


      Fazit:


      Tolle Bilder, kräftige Farben und eine sehr gelungene Mischung aus Grusel-und Fantasyfilm, hier ist wirklich alles vorhanden, was dazu nötig ist, um sich an einem Film richtiggehend zu berauschen. Und genau das kann hier ohne weiteres passieren, wenn man sich auf diese erstklassige südkoreanische Werk einlässt und seiner Fantasie einfach einmal freien Lauf lässt. Einerseits wird man selbst wieder zu einem Kind, andererseits wird man vom schleichenden Horror gepackt und ganzzeitig kann man sich der visuellen Wirkung dieses fantastischen Filmes hingeben, die einfach nur schön und berauschend ist.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1
      Bild: 1,85:1 / 16:9
      Laufzeit: 112 Minuten
      Extras: Trailer, TV Spots, B-Roll, Trailershow, Interview mit dem Regisseur, Making of, Set-Impressionen



      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • ..zur Handlung:

      Als Eun-soo nach einem Autoumfall einem kleinen Mädchen begegnet, weiss er noch nicht was auf ihn warten möge.Sie bringt ihn zu ihren Elternhaus, in dem noch ihre beiden Geschwister sowie ihre merkwürdig wirkenden Eltern hausen.Als ihm mittgeiteilt wird, dass Handynetz und Telefonverbindungen nicht funkionieren, beschließt Eun-soo sich am nächsten Tag selbst auf dem Weg in die Stadt zu machen.Am nächsten Morgen findet er die 3Kinder völlig aufgelöst vor, sie erzählen ihm, dass ihre Eltern, für eine gewisse Zeit verreist sind.Muss sich nun Eun-soo um sie kümmern?- Denn jeder Ausweg scheint vergebens.


      Ein verdammt originelles Fanstasy-Drama, welches -in der Art- wohl nur aus Asien kommen kann.
      Mich jedenfalls hat diese mystische,ruhige aber niemals lagweilige Geschichte gleich in ihren Bann gezogen.
      Sollte sich kein Asia-,Fantasie- oder Dramafan entgehen lassen!

      [film]9[/film]

      "Oh, beneidenswerte Kannibalen!
      Ihr könnt eure Feinde auffressen und dann auch noch auskotzen!"
      Jean-J. Rousseau
    • Teilweise sehr chaotisch, manchmal verwirrend, aber ohne all das wäre der AHA-Effekt ja nur halb so schön!
      Den hab ich sehr gern gesehen!
    • Wieder einmal überhaupt nichts für mich, ich weiss es ja eigtl schon vorher. [film]4[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &