Originaltitel: The Long good Friday
Produktionsland: Großbritannien
Produktion: Barry Hanson, George Harrison, Denis O'Brien
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: John Mackenzie
Drehbuch: Barrie Keeffe
Kamera: Phil Meheux
Schnitt: Mike Taylor
Spezialeffekte: Ian Wingrove
Budget: -
Musik: Francis Monkman
Länge: ca. 109 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Bob Hoskins, Helen Mirren, Dave King, Bryan Marshall, Derek Thompson, Eddie Constantine, Paul Freeman, Leo Dolan, Kevin McNally, Patti Love, P.H. Moriarty, Ruby Head, Charles Cork, Olivier Pierre, Pierce Brosnan
Inhalt:
La dolce vita - Harold Shand lebt es in vollen Zügen. Die Geschäfte des Londoner Gangsterbosses laufen bestens und jetzt möchte er seine Karriere mit einem ganz grossen Ding krönen. Um das Projekt zu stemmen, ist der Unterweltkönig auf das Geld der amerikanischen Mafia angewiesen. Kurz vor Geschäftsabschluss wird Harolds Organisation plötzlich Ziel mörderischer Anschläge. Bomben zerstören wichtige Einnahmequellen und Leichen pflastern die Umgebung. Der Deal an der Themse droht zu platzen.Wer hat es auf den Verbrecher abgesehen? Harold nimmt den Kampf an und startet einen brutalen und blutigen Rachefeldzug...
Trailer:
Kritik:
Der Anfang wird erst ein mal etwas undurchsichtig ausfallen, es werden viele Charaktere präsentiert, Morde begangen und Geldkoffer überreicht, wirklich durchblicken wird man nicht bis dann aber noch zügig Harold Shand (Bob Hoskins) der Chef einer einflussreichen Gangsterbande in Großbritannien ins Spiel kommt, der zuvor Kontakt zur Mafia aufgenommen hat um Geschäfte mit diesen einzuleiten.
Statt es nun zum gemütlichen Geschäftstreffen kommt, geschehen einige Anschläge und Morde auf die Gang, wobei die Mafia nun hingehalten werden muss. Das ganze ist sehr glaubwürdig ausgefallen und Bob Hoskins wirkt mit seiner großen Gang sehr dominant, so dass man sich nicht erklären kann, wie jemand diese Terrorisieren ärgern kann und hier den Platzhirsch zu vertreiben, der bis in Polizeikreise und Bürgermeisterabteilung seine Anhänger hat. Tatsächlich wird keine rivalisierende Actionbande präsentiert und der oft zu sehende Bandenkrieg gibt es nicht, so bleibt das ganze bis zum Finale hin undurchsichtig und sehr spannend, es werden nämlich immer wieder neue Spuren gelegt.
Dieser Film zeigt bestens auf, dass die Straßen von Gangster beherrscht werden und die Polizei hat hier nicht viel zu melden, so kommt es auch vor, dass ein paar ganz abgezockte Straßenkinder einen richtig auf Gangster machen und freche Sprüche bringen, wo man nicht mehr Kontern kann und selbst der Oberboss Bob Hoskins hier gerne für zahlt, dass die Kids nicht seine Autoreifen zerstochen haben und es ihm eine Freude ist wie Kriminell sich seine Gegend präsentiert. Bob Hoskins spielt die Rolle hier brillant, sehr emotional, mit viel Spielfreude und vor allem auch mit viel derben Witz und fürsorglich für seine Gangmitglieder erscheint er, als ob er der Mafiosi höchstpersönlich wäre. Wobei man ihn auch sympathisch und sehr cool finden wird.
Der Synthpop-Sound ist ein richtiger Ohrwurm, passt Perfekt zur Szenerie und erzeugt Gänsehaut, dieser erinnert stark an die italienischen Horrorfilme zu dieser Zeit, die wohl die beste Filmmusik überhaupt hatten. Blutige Szenen gibt es auch ein paar sehr Harte, wo der Gorehound auf seine Kosten kommen wird, was sich auch bestens dem Geschehen anpasst und nie vordergründig erscheint, dass zudem mit der Dramatik in Kombination absolut meisterlich eingesetzt wird. Ein paar heftige Explosionen werden angeboten, die sehr gut ausschauen. Autostand ist vorhanden, ansonsten ist auch Action eher Beiwerk.
Ob sich Tarantino & Guy Ritchie mit ihren Meisterwerken (??) hieran orientiert haben, so wie es auf den Cover steht, sei mal dahingestellt, aber diese real wirkende Bösartigkeit und Spannung wie hier, habe ich bei den Herren noch nicht mal ansatzweise gesehen, Clint Eastwood hätte wohl besser gepasst als Vergleichswert.
Allein schon die Finale Szene mit dem Mimikspiel von Gangsterboss Bob Hoskins und Pierce Brosnan (James Bond) in seiner ersten Film-Rolle, hier als schweigender und drohender IRA-Terrorist, mit lockerer Kippe im Mund und ebenfalls sehr ausgefallenen Mimikspiel. Dann im ständigen Bildwechsel die beiden und der geile Sound dazu, wird man sich als Filmfan nicht nur ein mal ansehen wollen, schon allein deswegen… die volle Punktzahl natürlich für das bei uns in Deutschland indizierte Meisterwerk von John MacKenzie. Ins Leben gerufen übrigens vom Beatle George Harrison und seiner in Großbritannien hervorgegangenen Produktionsfirma "Hand Made Films", wobei dieses Werk gleich der 2. Ableger dieser war, nach "Das Leben des Brian", der von EMI (große Produktionsfirma in Großbritannien damals) fallen gelassen wurde, weil er zu Makaber ist, wo Harisson mit sehr viel Geld und Risiko dann dafür einsprang, was sich erfreulicherweise auszahlen sollte.
Wer nicht zu sehr von aktuellen Hollywood Produktionen geblendet ist, wird "Rififi am Karfreitag" Lieben.