Produktionsland: USA
Produktion: Jason Blum, Oren Peli, Steven Schneider
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Oren Peli
Drehbuch: Oren Peli
Kamera: Oren Peli
Schnitt: Oren Peli
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 10.000 $
Musik: -
Länge: ca. 88 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Katie Featherston, Micah Sloat, Randy McDowell, Tim Piper, Michael Bayouth, Amber Armstrong, Mark Fredrichs, Crystal Cartwright
Inhalt:
Katie (Katie Featherson) und Micah (Micah Sloat) sind ein Paar in den Zwanzigern, die gerade in ein neues Haus in San Diego, Kalifornien, USA gezogen sind. Katie hat ein Interesse an der Parapsychologie und ist der Auffassung, dass bösartige Geister sie seit ihrer Kindheit verfolgen, Micah ist nicht so leicht davon überzeugt. Jedoch, nach mehreren Nächten voll seltsamer Ereignisse, beginnt Micah, Katie zuzustimmen, dass ein Geist sie in ihr neues Heim gefolgt ist. Nachdem ein paranormaler Forscher ihnen nicht helfen kann, entscheidet Micah, die Kontrolle über die Situation zu gewinnen und insatlliert eine Reihe von Video-Kameras, sobald sich ein Geist manifestiert, kann er sein Verhalten auf Kassette festhalten. Nachdem die Überwachungskameras angebracht sind, versuchen Katie und Micah mithilfe eines Ouija Board Kontakt zu den geistern aufzunehmen, ein Schritt, der die Geister zutiefst beleidigt.
Trailer:
Homepage: paranormalmovie.com/
MySpace: myspace.com/paranormalactivitymovie
Facebook: facebook.com/paranormalactivity
Kino USA (limitiert): 25.09.2009
Kino USA: 16.10.2009
Kino Schweden, Finland: 13.11.2009
Kinostart in Deutschland: 19.11.2009
Kino Polen: 20.11.2009
Kino Belgien, Großbritannien: 25.11.2009
Kino Niederlande: 26.11.2009
Kino Frankreich: 02.12.2009
Kino Dänemark: 04.12.2009
Kino Norwegen: 29.01.2010
Kino Italien: 05.02.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 30.04.2010 (Verleih: 31.03.2010)
Review von SplatGore:
Eigentlich ist es ja schon witzig, das anfangs den Film so gut wie niemand sehen wollte und er nun weltweit wie eine Bombe eingeschlagen ist. Aber nun mal von Anfang an. Anfang 2008 wurde der Film in den Staaten auf einem Festival gezeigt, doch das Interesse hielt sich hierbei doch sehr in Grenzen. So wurden von dem Film verschiedene Screener unter die Leute gebracht, um eine Firma zu finden, die dafür die Produktion der DVD auf sich nimmt. Letztlich landete der Film bei Dreamworks und nach ein paar mal rumreichen, hat Steven Spielberg den Film in die Hand bekommen und hat sich der Sache angenommen. Normalerweise total untypisch für ihn, da man von ihm ja nur zahlreiche Blockbuster kennt, aber in dem Fall umso besser.
So wurden ein paar Szenen für den Film nachgedreht, da er auch schon im Internet die Runde gemacht hatte und man hat den Film einem Publikum im Kino vorgespielt, um zu sehen wie dieser ankommt, oder ob man gleich ein Remake davon macht (was ja super in Mode ist!). Doch als viele das Kino verlassen haben, hätte man beinahe die falsche Entscheidung getroffen und hätte das Remake gemacht. Aber als heraus kam das viele aus dem Kino sind, weil sie einfach nur schiss hatten, hat man an dem Film festgehalten und mit einem Budget von gerade einmal 15.000 Dollar ist der Film auch super günstig entstanden. Und mit einem Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar muss man gar nicht weiter reden, wie der Film angekommen ist.
Auch hier wurde wieder die wackelige Handkamera für ausgewählt, wie etwa schon in REC oder Blair Witch Projekt zu sehen war. Doch genau das verleiht dem Film noch das gewisse etwas. Vor allem wird so immer genau das Geschehnis eingefangen und vor allem beschränkt sich der Film eigentlich nur auf die beiden Hauptdarsteller. Jedenfalls muss man auch hier wieder sagen, das wer so eine Kamera nicht mag, hier sicherlich nicht sonderbar gut bedient wird. Aber der Rest wird hier sicher umso mehr angesprochen und man ist doch immer wieder erstaunt, das man aus so wenigen Mitteln so einen grandiosen Film drehen kann. Vor allem das die Effekte teilweise so simpel sind, doch dafür erzielen sie genau die Wirkung, auf die sie es abgesehen haben.
Man muss Paranormal Activity gesehen haben, um zu verstehen was an dem Film so besonders ist. Vor allem beschleicht einem selbst immer ein Ungutes Gefühl, wenn man sich die Aufnahmen ansieht und weiß, das etwas nicht stimmt. Und vor allem bei den nächtlichen Aufnahmen starrt man wie gespannt ins Schlafzimmer und sucht wo jetzt etwas passiert. Und es passiert immer etwas anderes. So hört Katie nachts ein paar Stimmen (worauf die Kamera angeschafft worden ist), es gibt komische Geräusche, die Tür geht auf und zu, oder man sieht ein paar unheimliche Schatten. Vor allem diese Szenen wurden mit einer perfekten Sounduntermalung so brilliant umgesetzt, das man es vor Spannung kaum noch aushalten mag und man gespannt ist, was noch alles passiert.
Vor allem baut sich der Film ja nach und nach auf und anfangs sind es noch ein paar Kleinigkeiten, doch gegen Ende hin wird alles viel schlimmer. Aber diese erstaunlich dichte Atmosphäre besticht hier außerordentlich und macht den Film so grandios. Vor allem dieses Unwissen, um was es sich hier den handelt, da es sich ja um eine unsichtbare Macht (Dämon) handelt, der vor allem Katie immer wieder heimsucht, bis es dann zum Showdown kommt. Als einer der besten Horrorfilme dieses Jahres angekündigt, kann er seinen Namen damit auch aller Ehre machen und zu einem Top Beitrag in Sachen Grusel und Horror avancieren.
Sicherlich wird der Film das Publikum spalten. Die einen finden ihn unheimlich spannend und düster, den anderen könnte einfach zu wenig passieren (oder das sie gar mehr sehen wollen), doch ich finde das ganze wurde hier wirklich sehr gut in Szene gesetzt. Vor allem bekommt man bei den Film schnell eine Gänsehaut und auch wenn man schon zahlreiche Horrorfilme gesehen hat und man denkt das man „abgehärtet“ ist. Doch die Mischung stimmt von Anfang bis Ende.
8,5 / 10
---------------------------------------
Kritik von Dr.Doom:
Den Eindruck ein Home-Made Movie zu sehen, wo man mit wackeliger Kamera rumhantiert, lässt schnell ein sehr reales Szenario aufbauen. Die Parallelen zu dem Low-Budget Überflieger „Blair Witch Projekt“ sind hier enorm, man fühlt sich Anfangs beinah wie in diesem Film, da man ja schon genug Vergleiche mit diesem auch gehört oder mehr noch gelesen hat. Somit stellt sich zunächst aber auch das Gefühl ein, nichts Neues geliefert zu bekommen, als ein „Blair Witch Projekt“, was an sich auch nur einmal so funktionieren kann. Die wenigen Laiendarsteller spielen alle samt gut und natürlich, können somit den Film tragen, vielleicht auch ein Grund warum dieser „Paranormal Activity“ in den Kinos so groß durchstarten konnte, vielleicht weil viele solche natürlichen Schauspielleistungen gar nicht mehr kennen, im schick gecasteten und blassen Blockbusterkino von Heute.
Teilweise ist der Film sogar Anfangs noch ulkig, eher unterschwellig. Ich musste mich jedenfalls mit dem Lachen zurückhalten, um niemanden zu verschrecken. Schon allein wenn mit dem Computer die Tonaufzeichnungen am Bildschirm abgelesen werden können. Es ist jedenfalls sehr eigen, wird auch viele vor den Kopf stoßen, ich konnte mich über die Hinterlassenschaften der Geistererscheinung amüsieren.
Spätestens nach der Charakterintensivierung wird einem klar, dass hier doch was eigenes geliefert wird, was eigentlich noch Simpler ist, als es „Blair Witch Projekt“ lieferte. Es wird oft immer das gleiche gezeigt, so hält die Kamera Nachts auf das Bett drauf, wo unser Liebespaar schläft, dabei steigert sich die Aktivität des Geistes von mal zu mal mehr. Mit der Kamera wird allerdings auch auf Verfolgungsjagd gegangen, also eintönig sollte es nicht werden.
Ja und am Ende, da wurde in dem Kino wo ich war, von vielen laut geschrien und einige Hosen waren anschließend auch garantiert nass, so etwas hab ich schon lange nicht mehr erlebt auf Leinwand, auch meine Hände waren Schweißnass. Das die Bewertungen zu diesem Film derb auseinander gehen werden ist klar, liegt nicht nur daran, dass einige mit Home-Made oder Independentfilme nichts anfangen können, sondern auch das verstörende wird viele Gemüter zu sehr überfordern und sorgt somit für einige schlechte Kritiken.
Wenn dies nun die Zukunft des Blockbusterkinos im Gruselfilm-Bereich sein soll, wäre ich erfreut. „Paranormal Activity“ ist sogar ein sehr wichtiger Film, gerade in dieser Zeit wo eine lieblose Millionen Produktion die nächste ablöst, ohne Qualität zu liefern, wo nur einige von überhaupt finanzielle Erträge vorweisen können. Hier zeigt eine Low-Budet Produktion, dass es auch mit sehr wenig Geld geht und dass man sogar viel mehr herausholen kann, wenn auch die Qualität stimmt und nicht nur die bekannte Besetzung und der garantierte Kinostart anhand des Budgets, die Kassen etwas klingeln lassen sollen.
Vergesst die ganzen schwer verständlichen Asia-Gruselfilme der letzten Jahre, erst recht die nach „The Ring“ folgenden US Remakes oder solche nervigen Langeweiler der letzten Zeit, wie „The Strangers“, „Mirrors“, „The Unborn“. Mit diesem Home-Made wird man sich wirklich wieder Gruseln dürfen. Eigentlich haben sogar deutsche Amaterufilmer wie Daniel Flügger solche Produktionen drauf, wenn sie auf volle Spiellänge setzen würden, siehe den Kurzfilm „Evil Puppets“.