Produktionsland: Deutschland
Produktion: Thomas Buresch, Timo Rose, Andreas Schnaas
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Timo Rose, Andreas Schnaas
Drehbuch: Timo Rose, Andreas Schnaas
Kamera: Sascha Hartmann
Schnitt: Timo Rose
Spezialeffekte: Timo Rose, Andreas Schnaas
Budget: ca. 20.000 €
Musik: -
Länge: ca. 90 minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Vivian Schmitt , Eileen Daly, Eleanor James, Andreas Schnaas, Manoush, Timo Rose, Magdalèna Kalley, Annika Strauß, Marc Rohnstock, Mario Zimmerschitt
Inhalt:
Der erfolglose Regisseur Frank will mit einigen Laiendarstellerinnen in einer verlassenen Waldhütte einen Spielfilm drehen. Durch Zufall fällt ihm das uralte "Book of Nightmares" in die Hände, das Frank sogleich als Requisite einsetzen will. Doch dadurch treten "Karl the Butcher" und die mysteriöse Hüterin des Buches in Erscheinung...
Trailer:
Deutsche DVD Fassung: 23.09.2010 cultmovie
Review von funeralthirst:
Ärger am Set
Ein Film der UNRATED heisst und aus der bluttriefenden Feder von solchen Amateurgrössen wie Timo Rose und Andreas Schnaas stammt, muss doch eigentlich grundlegend genial sein, verbünden sich damit zwei Männer, der eine schrieb Geschichte mit Violent Shit, begründete mit Ittenbach den Amateurfilm in Deutschland, der eine ein etwas nachziehender Ambitionist, der aber eben auch einen genauso steinigen Weg hatte. Es sollte wie gesagt das Treffen der widerlichsten und goreleckenden Titanen werden, eine lange ausstehende Wiedergeburt von Karl the Butcher, zuletzt dagewesen in Nikos the Impaler und ein Plot, wie wir ihn treffender nicht kennen.
Das reißt uns auch allesamt, alle jene die sich dem Film hingeben, in eine Ausgangssituation, die wir irgendwie schon lange kennen. Es mutet wie eine Mischung aus Tanz der Teufel und The Massacre an, denn eine Gruppe wilder, knappgekleideter Ischen rudelt samt Filmmacheruntensilien mit einem verträumten und idiotenhaften Möchtegernregisseur durch die wäldlerische Pampa, um just dort mittendrin, in einer baufälligen und uralten Holzhütte nen Film zu drehen. Schon dort zeichnet sich der eigentliche Grundtenor und Ausrichtung des Filmes ab, denn Rose bzw. Schnaas versuchen nur allzu deutlich, meistens auf Teufel komm raus, und absolut unpassend, einen humoristischen, nahezu fast schon satirischen Unterton zu bilden, lassen sie ihre Darsteller TROMA - like agieren, um in besonderen Momenten Cartoonsounds a la Tom & Jerry einzustreuhen. Das ist nicht nur irgendwie lächerlich, sondern auch spätestens dann aufgesetzt, wenn die Ankunft in der Hütte zunehmend ernster wird.
Rose und Schnaas nehmen sich nämlich ab dort ungewöhnlich viel Zeit für Charakterzeichnung. Zumindest in dem Maße, wie es Filme dieser Art nötig haben. Aber leider ist das in den meisten Fällen schlichtweg banal, schliesslich erwartet man bei einem solchen Produkt bloss stereotype Vollpfosten, die man abgeschlachtet sieht, anstatt mit ihnen mitzufiebern oder sie zu bemitleiden. Aber immerhin zeichnen sich dadurch die typischen Klischees ab, wie auch schon erwartet. Magdalena Kalley, die Blonde aus La petite mort mimt wie immer das toughe aber genauso naive Dummenblondchen, eine weitere, den abgehalfterten Star, die sich allen anderen überlegen sieht, aber von den Anderen bloss frevelhaft Face-Surgery-Zombie genannt wird. Der Regisseur ist ein Trottel hoch zehn, filmt seine gelangweilten und von der schäbigen Kulissen entnervten Damen völlig sinn ,- und zusammenhanglos und wichst sich nebenher einen auf Andreas Schnaas. Was das soll, ist zwar fraglich, ergibt aber den ersten komischen Beigeschmack. Wiedermal ein Zeichen, dass der werte Herr abgehoben zu sein scheint?
Ein einziges Glanzlicht bildet da die bildhübsche und am einzigsten symphatische Eleanor James ( gefallener Engel aus Forest of the damned), deren Heldenrolle so gut wie vorgeschrieben ist, aber genauso wenig die Belanglosigkeit des Geschehens retten kann, denn der Film zereitet sich immer mehr in einen Bastard aus ernsthaftem Film, Satire und oberpeinlichstem Klamauk, sodass man sich fragt, was das eigentlich Alles soll. Zwischendrin wechselt man zwar mal zwischen dem sogenannten World of the Mortals und The Hell, in der Manoush (La petite mort) ähnlich wie in Goblet of Gore die böse Priesterin mimt, doch das ergibt genauso wenig Sinn, wie es auch aufgesetzt und zusammenhanglos daherkommt. Aber immerhin zeichnet sich dadurch ab, auch vorallem nach dem unerwarteten Aufkommens des Book of dead (Tanz der Teufel grüsst abermals), was in den Folgeminuten passieren mag oder könnte. Immerhin beginnt alles recht flockig mit einer etwas dämlichen Eigeninterpretation der Mann an Leine einer Frau - Szene aus 120 Tage von Sodom, aber spätestens wenn Vivian Schmitt, die olle Pornouschi ihre Titten kreisen lassen darf, darfs rund gehen, bittet nämlich auch Karl the Butcher zum Tanz. (Minute 45)
Ästethisch ist die etwas angefressene Silikontante zwar nicht, aber immerhin gehts dem Regisseur mal dank Karl an die Klöten. Ab da an wird UNRATED zum Wiedersehen alter Kollegen, denn dank des Buches, Manoush, Vivian Schmitt als Hundeführerin, wird die sogenannte Army of the dead erwacht.
Nicht nur der Melting Man (Planet Saturn lässt schön grüssen), sondern auch ein untoter Templer (Die reitenden Leichen), sowie FAT ZOMBIE (Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies / Zombie 2 / GLI Ultimi Zombie) machen sich auf, den Rest der Bagage, die wir mittlerweile als totnervend empfinden, abzuschlachten. Schnaas und Rose gelingen dort freilich tolle Bilder, und auch die Maskenarbeit kann sich sehen lassen. Das Alles hat Schundcharme hoch zehn, wirkt alles verdammt unbedarft und nasty, aber genauso wollten wir das ja auch. Da werden formschön Köpfe geschmolzen, Körperhelften getrennt und Bäuche aufgerissen bis die Schwarte kracht, wobei das auch qualitativ echt schön anzuschauen ist.
Und wenn dann nichts mehr übrig ist, bekommen wir den süffigsten Showdown, wie soooo lange vorher gewünscht, schliesslich muss sich einer der Allen als Retter in der Not erweisen. Aber bitte bloss in Tanga und mit MP 40. Danke du allerschönste Eleanor James, dass du den Film noch mit deiner zwar plumpen und sehr nackigen Darbietung retten konntest, aber ich denke dabei waren sich auch die Herren Schnaas und Rose bewusst. Es siffert jedenfalls wie Sau, kann aber im Gesamteindruck nicht darüber hinwegtäuschen dass die Ungereimheiten in Sachen Filmausrichtung nervten, der gewollte Charakteraufbau eher störend für einen Amateursplatter ist, und das gewolltes TROMA - Acting a la (Schrei lauter und Hexenhaus - Blut für die Zombies) meist daneben ist.
Technisch kann man UNRATED allerdings nichts ankreiden, ausser eben, dass ich es wie immer nicht verstehen kann, dass ein deutscher Amateurfilm auf Englisch gedreht wird, und bei DVD VÖ auf Laser Paradise nichtmal deutsch synchronisiert erscheint. Aber da scheint den Herren internationaler Erfolg mal wieder wichtiger zu sein, als das Wohlergehen der Fans im eigenen Lande. Aber ehrlich: sofern man mindestens 3 Jahre Englisch in der Schule hatte, wird man die belanglosen und genauso doofen Dialoge auf Schulniveau verstehen. Das ist wie immer sehr gewollt, passt aber irgendwie besser als zu professionell, und immerhin hat es doch wo seinen Charme, vorallem weil es das Gefühl erweckt, die Darsteller hätten etwas drauf.
Fazit:
Wer auf Vivian Schmitts Hütten steht und gerne 45 Minuten bis zum Schmodder abwarten kann, für den ist UNRATED eine volle Empfehlung. Wer allerdings eine Hommage an 70er Jahre Goremovies mit Biss und vorallem mit passender Ausrichtung sehen will, ist mit UNRATED an eher falscher Adresse, auch wenn die Auftritte ganz symphatisch sind. Sie bilden immerhin, natürlich neben der wunderschönen Eleanor James die Höhepunkte. Wie immer ein Dumpfbackenamateurschmuddelkäse ohne Sinn und Halt, aber so solls auch sein.
62%
5 Bier für die öden 45 Minuten zu Beginn, 3 zum Abrocken für das süffige Ende.