Produktionsland: Kanada, USA
Produktion: Mark Gordon, Ute Emmerich, Michael Wimer, Roland Emmerich, Larry J. Franco, Harald Kloser
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: Harald Kloser, Roland Emmerich
Kamera: Dean Semler
Schnitt: David Brenner, Peter S. Elliot
Spezialeffekte: Digital Domain
Budget: ca. 260.000.000 $
Musik: Thomas Wanker, Harald Kloser
Länge: 158 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: John Cusack, Amanda Peet, Oliver Platt, Thandie Newton, Danny Glover, Woody Harrelson, Morgan Lily, John Billingsley, George Segal, Jimi Mistry, Thomas McCarthy
Inhalt:
Nach seinen megaerfolgreichen Weltuntergangs-Blockbustern "Independence Day" und "The Day After Tomorrow" droht der Erde auch in Roland Emmerichs neuestem Film wieder das Schlimmste. 2012 ist ein Film über eine globale Katastrophe, die die Welt, wie wir sie kennen, an den Abgrund treiben wird. Im Jahre 2009 erhält die Regierung einen vertraulichen Report, der bestätigt, dass die Erde schon in wenigen Jahren dem Untergang geweiht ist. Ein geheimer Katastrophenplan wird entwickelt, der jedoch nicht die Rettung aller Menschen vorsieht. Als Jackson Curtis (JOHN CUSACK) und seine zwei Kinder eines Tages einen Familienausflug in den Yellowstone Nationalpark unternehmen, stoßen sie durch Zufall auf eine ehemalige Forschungseinrichtung, die ein Geheimnis birgt und den Plan der Regierung als fehlerhaft ausweist. Jackson nimmt die Sache selbst in die Hand, um einen fast hoffnungslosen Kampf gegen die Zeit und die bevorstehende Naturkatastrophe zu gewinnen. 2012 - Das Ende der Zeitrechnung im Maya-Kalender. Die Tibeter, die alten Ägypter, die Cherokee- und Hopi-Indianer, sie alle beziehen sich in ihren mystischen Glaubenssystemen und Zeitrechnungen, genau wie die Maya, auf einen 26.000 Jahre alten Zyklus. Dieser Zyklus endet am 22. Dezember 2012. Zu diesem Zeitpunkt ergibt sich eine äußerst seltene astronomische Konstellation, die sich bereits seit Jahrtausenden von Jahren abzeichnet. Auf dieser Prophezeiung basiert Roland Emmerichs 2012.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 12.11.2009
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 25.03.2010 (Verleih: 25.03.2010)
Meinung:
Ich hatte nach einigen miesen Vorab-Kritiken und dem Ruf der total überladenen Effekte dieses „2012“ Erlebnisses, mich schon aufs schlimmste eingestellt. Zu Beginn wird so was wie Charakterintensivierung ansatzweise geliefert. Wobei die Gesichte zu Beginn ein wenig an Independence Day erinnert. Also Papa mit 2 Kinder und Frau werden vorgestellt und dann bricht die Welt zusammen. Da die Welt untergehen wird, bekommt Papa als einer der ersten Publik von dieser Katastrophe und er wird zu einem Held der Geschichte. Atmosphäre ist Anfangs spärlich vorhanden, wie Grillen die bei Nächten zirpen oder ein paar Nebelschwaden, davon beim Weltuntergang aber nichts mehr zu sehen.
Die Story bietet auch nichts wirklich Neues. Ein Weltuntergangsszenario wurde auf großem Blockbusterniveau von der Story her aber wohl noch nie so schlecht umgesetzt wie hier. Nun kommen wir gleich mal zum wichtigsten für den Mainstream von Heute, die Spezialeffekte. Nun gut, ich hab es mir schlimmer vorgestellt, als es im Enddefekt gekommen ist. Zumindest wird auf schnelle Bildschnitte verzichtet und die Kamera wird meist richtig drauf halten und wackelt dabei nur leicht. Somit die Effekte und actionreiche Szenerie wesendlich erträglicher ist, als z.B. bei Transformers 2, Terminator 4 oder bei der apokalyptischen Wackelei der Bourn Trilogie, wo die Augen mächtig angestrengt werden. Bei „2012“ sind die Effekte zwar total Überladen, wie noch nie zuvor zusehen, aber es geht nicht so angestrengt zur Sache, so dass es durchaus auch etwas Spaß macht, diese Übertriebenheit zu sehen und man verspürt tatsächlich auch ein wenig Weltuntergansstimmung. Ich hab mich auch gewundert, dass viele von überladene Effekthascherei gesprochen haben, denn den meisten kann es doch nicht mehr schneller, lauter, hektischer, lebloser und unübersichtlicher zur Sache gehen.
Roland Emmerich stellt sich mit Sicherheit nicht gegen den Trend, präsentiert hier aber doch anderes als viele seiner Hollywood-Kollegen, pompöser, aber nicht dem MTV Style erliegen.
Die gelegentlich laute Sounduntermalung verpufft zwar oft, wurde aber auch schon nerviger serviert.
Bei den Darstellern kann keiner herausragen, ganz im Gegenteil, diese spielen alle sehr blass, da steht man den schlechtesten Blockbusterfilmen der letzten Jahre in nichts nach. Besonders unser John Cusack ( Zimmer 1408 ) in der Hauptrolle wirkt unbeteiligt, konnte er in Zimmer 1408 doch überzeugen, vielleicht auch weil er dort mehr gefordert wurde. Egal was um Herrn Cusack herum passiert, auch die niedlich ausschauenden Kinder wie Liam James (The Horsemen, Aliens vs. Predator 2) wirken leider nicht so, als ob gerade die Welt untergeht, die Mutter erscheint zickig und unsympathisch. Angst im Gesicht sieht man bei den Kindern nichtl, aber was Papa Cusack nicht vormacht, sollen die kleinen Wenster begreifen? Ebenfalls wieder unpassend sind die vielen ausländischen Akzente der Charaktere in der deutschen Synchronisierung, obwohl sie wie Amerikaner ausschauen und sogar im Geheimdienst sowie Regierung aktiv sind, sprechen sie osteuropäisch. Die Blonde Tussi mit, welche ihren Hund noch schnulzig rettet und dem Schnösling noch den Stinkefinger zeigt, setzt dem ganzem Cast die Peinlichkeitskrone auf. Wobei der Hund scheinbar der Einzige ist, der etwas Gehirnmasse mitgebracht hat, da dieser den Weg zur Rettung findet, während die Menschen von der Klippe ins verderben springen. Es gibt viele schwachmatige Szenen in diesem Film, dies nur ein kleiner Auszug.
Das größte Übel sind die überladenen Effekte und die miserable Story an sich. Zumindest hat der Film trotz ein paar kurzer Durchhänger noch halbwegs unterhalten, aber wohl nur wegen der ansehnlichen Effekte. Es gibt also noch schlimmeres im aktuellen Blockbuster-Himmel Hollywoods. Die Masse von Heute dürfte sicherlich mit dem Film sehr glücklich werden.