Originaltitel: Tentacoli
Produktionsland: Italien, USA
Produktion: Ovidio G. Assonitis, Enzo Doria
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Ovidio G. Assonitis
Drehbuch: Steven W. Carabatsos, Tito Carpi, Jerome Max, Sonia Molteni
Kamera: Roberto D'Ettorre Piazzoli
Schnitt: Angelo Curi
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 750.000 $
Musik: Stelvio Cipriani
Länge: ca. 97 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: John Huston, Shelley Winters, Bo Hopkins, Henry Fonda, Delia Boccardo, Cesare Danova, Alan Boyd, Sherry Buchanan, Franco Diogene, Marc Fiorini, Helena Mäkelä, Claude Akins, Alessandro Poggi, Roberto Poggi, Giancarlo Nacinelli
Inhalt:
Eine riesige Krake taucht plötzlich vor der Küste Kaliforniens auf und verbreitet Angst und Schrecken. Der Meeresbiologe Will Gelason gibt den Kampf nicht auf.
Trailer:
Clip:
Filmsound:
Kritik:
Im Soge von "Der Weiße Hai" schwimmt auch "Der Polyp" mit, für die meisten ist dieser Film aber nur eines, Langweilig! Es werden lange Tauchaktionen gezeigt, wo das Tier jederzeit angreifen könnte, auch wenn es lange Zeit kaum richtig im Bild zu sehen ist. Eine Bedrohung ist dennoch zunächst stetig vorhanden, so wie dann auch im Finale. Ausschlaggebend dafür ist der verstörende Industrial-Sound, der meisterlich eingesetzt wird, italienischer Synthpop rockend auf die Ohren. Solche Klasse ist in einem Horrorfilm soundtechnisch oft nur in den 70er/80ern, insbesondere bei den Italienern zu hören.
Einige Fischarten und ein paar große Wale bekommt man zu sehen, in einer netten karibischen Naturkulisse, wo auch Sonnenuntergänge und Vollmondbilder mal angeboten werden. Zumeist hält man sich in offenen Gewässer oder bei Tauchgänge auf. Die Darsteller sind nicht nervig, es gibt zwar 2 blonde Lausebengel, die auch mal ein paar freche Sprüche ablassen, es spielen aber alle Protagonisten wirklich gut, somit der Film samt seiner spät 70er Atmosphäre zum Entspannen einladen kann. Wenn gleich die Bedrohung wie bei den Zombie und Kannibalenfilme aus Italien zu jener Zeit hier komplett ausbleiben wird, zudem sehen die wenigen Gebäude auf dem Land auch recht Altbacken aus.
Es fehlt das richtige Tempo und Attacken von dem Unerwassertier werden nur angedeutet. Ein paar wenige gorige Szenen sind auch fast nicht Wert erwähnt zu werden, manches sieht sogar sehr billig aus, wie Plastikbeine auf offener See.
Ja, der Sound dudelt hier so genial wie z.B. bei "Amulett des Bösen" zu erleben, richtig ab geht der ganze Synthpop Krach im letzten Drittel, wo die Kamera bei Wellengang aus der Sicht der Krake lang anhaltend auf eine Menge Segler zusteuert, ohne dass allerdings die Krake zuschnappt, was dann doch wieder enttäuscht.
Richtig reinhauen darf zumindest das Ende, wenn Orcas plötzlich einen Taucher zur Hilfe eilen (Flipper lässt grüßen :D) und es zum Kampf mit dem Riesenpolypen kommt, da reibt man sich sogar die Augen, was auf einmal noch geboten wird, da war die FSK (12) sicherlich bereits eingeschlafen. Zwar ist das Bild bei dem Kampf trübe, aber gorige Bissszenen, wo richtige Fleischstücke abgerissen werden, sind gut 5 Minuten lang am Stück zu erleben, wenn da sBild nicht so unübersichtlich wäre.
Der Polyp hat jedenfalls durchaus seine kleine Fangemeinde, ich fand ihn auch trashig und ist zu einer italienischen Thunfischpizza das perfekte Unterhaltungsprogramm, wer auf 80er Jahr Tierhorror steht, kann also einen Blick riskieren.