Produktionsland: USA
Produktion: Ray Angelic, Josh Bratman, Michael De Luca, Michael J. Gaeta, Lloyd Ivan Miller, Alison R. Rosenzweig
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Craig Gillespie
Drehbuch: Marti Noxon
Kamera: Javier Aguirresarobe
Schnitt: Tatiana S. Riegel
Spezialeffekte: KNB EFX Group Inc.
Budget: ca. 30.000.000$
Musik: Ramin Djawadi
Länge: ca. 106 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Anton Yelchin, Colin Farrell, Toni Collette, Christopher Mintz-Plasse, Imogen Poot
Inhalt:
Charlie Brewster kann eigentlich nicht klagen: Er gehört seit neuestem zur angesagtesten Clique und ist außerdem mit Amy, dem heißesten Mädchen der Schule, zusammen. Doch dann zieht ein merkwürdiger Fremder ins Haus nebenan und Charlie hat gleich ein ungutes Gefühl. Auf den ersten Blick scheint Jerry - attraktiv, charmant und auch noch hilfsbereit - zwar ein toller Kerl zu sein, doch als sein bester Freund Ed spurlos verschwindet, nimmt Charlie seinen neuen Nachbarn etwas genauer unter die Lupe und entdeckt schnell sein grauenvolles Geheimnis: Jerry ist ein Vampir, der es auf die gesamte Nachbarschaft abgesehen hat. Nur will ihm das keiner glauben - nicht einmal Amy oder seine Mutter. Sogar der durchgeknallte Showmagier und selbsternannte Vampir- Experte Peter Vincent hält Charlie erst einmal für verrückt. Doch einer nimmt ihn von Anfang an ernst, sogar todernst: Jerry. Charlie muss in einen lebensbedrohlichen Kampf gegen das Böse ziehen, um zu retten, was ihm lieb ist: seine Mutter, seine Freundin, sein Leben und natürlich die Welt.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 06.10.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 09.02.2012
Kritik:
Es entsteht nie der Eindruck, dass die Macher mit dem recht unbekannten Regisseur Craig Gillespie an Board, das Original gesehen haben, es ist nämlich keine Übereinstimmung festzustellen, bis auf die Charakternamen. Der Film geht nicht mal neue Wege, die Geschichte ist hier nämlich so gut wie nicht vorhanden und hölzert im schlimmsten modernen TV Vampirkinderalter daher. Es ist zudem zu monoton um es auszulachen, wie bei Priest oder Legion noch geschehen. Dieses Schmonsenz ist mit das schlechteste und seelenloseste was ich an Vampirfilme je gesehen habe. Es ist nur ein Versteckspiel von Verfolgten vor Ober-Vampir Colin Farrell, der irgendwie doch starke Ähnlichkeiten mit Robert Pattinson (Twilight) aufweist, so angeleckt wie er gestylt ist. Sehr hübsch anzusehen ist immerhin Imogen Poots, die wie ihre Kollegin Kristen Stewart es versteht sehr püppchenhaft und verführerisch zu wirken, immerhin ist sie tatsächlich der Lichtblick in der Besetzung, rein schauspielerisch liefert sie sogar noch mit einem sympathischen Lächeln im ersten Drittel das Beste ab, verblasst aber dann auch im aufkommenden CGI Gewitter. Für das grottige und sehr (modern) Teenager mäßig geschriebene Drehbuch ist übrigens Marti Noxon wieder verantwortlich, die mit Sicherheit das Original nicht gesehen hat oder es einfach komplett ignorierte, stattdessen hat sie das Skript entworfen, was auf dem Niveau ihrer TV Serien „Buffy - Im Bann der Dämonen“ sowie „Angel - Jäger der Finsternis“ und zuletzt dem Kinofilm Ich bin Nummer Vier liegt. Der Filmtitel Fright Night Remake passt mal gar nicht, hätte man auch Ich bin Nummer 4 – Teil 2 oder Buffy Reborn benennen können, es ist nur aufgesetzter Müll der hier geliefert wird, so inhaltsleer und charakterlos, dass man schnell den Notausgang suchen muss. Moderne Medien wie das Internet kommen natürlich auch zum Einsatz, wir haben es ja nur mit dem Remake eines 80er Vampirfilms zu tun.
Der gewollte Witz ist hier meist sehr nervig und wirkt leicht tuntig (wie in Twilight). Das Original war da um Längen voraus. Erst im Mittelteil gibt es 2-3 Szenen wo man auch mal Lachen kann, die aber nicht vom hohlen Dialog und den zumeist sehr blassen Darstellern zustande kommt, sondern von ein paar Szenen, wie das Durchbohren eines Körpers mit einer Stange, zumindest wenn der Vampir sich damit auf der Straße wälzt, als Highlight des Films. Eigentlich sollte es hier eine Komödie sein, mehr als mal zu Rülpsen (was unpassend eingesetzt wird) kommt hier aber nicht zustande. Die komplette männliche Besetzung ist durchweg ein glatter Fehlschlag, peinlich wie von Anton Yelchin (Star Trek 2009, Terminator 4) und der Gesichts 5 von Christopher Mintz-Plasse (Kick-Ass) versucht wird hier zu schauspielern, nicht mal den Versuch eines Mimikspiels wagen Reid Ewing und Will Denton, die nur durch ihre moderne (Justin Bieber angehauchte) Frisur auffallen, was aber bei dem äußerst unsympathisch wirkenden Charisma von Colin Farrell alles fast schon unter geht.
Ab Filmmitte wird es dann zumindest etwas unterhaltsamer, weil die CGI Action mit Tempo eingesetzt wird und es auch glitzernde Meuchelszenen gibt, wobei das dicke CGI Blut einige male mächtig aus dem Off reinsuppt. Der einzige Unterschied zu Twilight ist tatsächlich das es hier Blut aus dem Off gibt und das der Sound sehr depressiv und laut eingesetzt wird, wo man sich auch mal erschrecken kann, sowie das die Kulissen oft leer geräumt und dunkel ausschauen und nicht stetig atmosphärisch, dabei wird aber vom Computer immer mal wieder was buntes mit eingestreut, so dass es nicht zu langweilig ausschaut. Rein optisch ist der Film nämlich von der dunklen und kalten Aufmachung her eher mit den letzten Harry Potter Filmen, Legion oder Underworld 3 zu vergleichen. Die sehr dünne Geschichte wirkt extrem gestreckt. Das Blut suppt zwar öfter mal recht witzig, aber man sieht die CGI halt deutlich heraus und es fehlt auch mal das richtige draufhalten auf die Meuchelszenen. Das Original hat auch mit Härte gegeizt und hatte nicht mal Blut zu bieten, dafür waren im Original die Spezialeffekte wie Feldermaus oder Werwolfverwandlung und das zerfallen eines Körpers handgemacht und schön schleimig, so dass es Spaß machte zuzuschauen. Davon gibt es nichts dergleichen, auch die Verwandlungsszenen sind langweilig und unspektakulär, erst im Finale wird der Computer noch ein paar große CGI-Vampir-Maskeraden erzeugen, die man aber als sehr billig bezeichnen muss, dass macht The Asylum auch nicht mehr schlechter und die verbrauchen dafür nicht so viel Geld, immerhin erzeugt dies ein Schmunzeln. Es wirkt hier alles künstlich und der Charme und die Liebe eines Horror-B-Movies entsteht nie, wie es Lost Boys: The Thirst zuletzt zeigte, es ist hier ein reiner Action-Blockbuster im Zeichen von Twilight und Underworld, nur dass der Erfolg ausgeblieben ist und das zu recht, denn es wird inhaltlich viel zu wenig geboten und der Film ist nicht besser als Legion oder Priest zuletzt, wobei letzterer sogar noch etwas unterhaltsamer ist. Sogar der 1.Twilight schneidet im Bezug Kulisse, Effekte, Verwandlungsszenen und gar von der Geschichte und der männlichen Besetzung her noch um Längen besser ab. Fright Night ist zu künstlich und geht als Horrorfilm kaum durch, als Komödie erst recht nicht, dafür sind zu wenig Lacher dabei, es ist ein moderner Fantasyfilm, der auch auf fette Knutschszenen setzt, wer so etwas mag, der wird durchaus bedient. Es gibt also das bekannte auf Fantasy-CGI Kunst-Effekte ausgerichtete Publikum, es ist nur überschaubar Groß. Also nichts für die Twilight/Harry Potter-Masse und nichts für den Old School Horrorfilm Fan.
Optisch gibt es ein paar sehr ansprechende Bilder per Draufsicht auf eine Großstadt bei Nacht mit glänzenden Wolkenkratzern, die wie von einer Goldfassade ummantelt erscheinen. Wirklich schön! Der kunstvoll computeranimierte Abspann, wo man sich wirklich was Besonderes einfallen lassen hat zeigt auf, dass man wenigstens im CGI Bereich durchaus kreatives und verspieltes vorweisen kann.