Originaltitel: Addio zio Tom
Produktionsland: Italien
Produktion: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
Drehbuch: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
Kamera: Claudio Cirillo, Antonio Climati, Benito Frattari
Schnitt: Gualtiero Jacopetti
Spezialeffekte: -
Budget: -
Musik: Riz Ortolani
Länge: ca. 123 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
Inhalt:
Dieser Mondo versetzt den Zuschauer in das 19. Jahrhundert der USA, als dort der Handel mit den Schwarzen nur so blühte. Ausserdem werden dem Zuschauer unmenschliche und brutale Taten der weissen Herren an den Schwarzen gezeigt. Man zeigt uns u.a. auch, wie die Schwarzen was zum Fressen bekommen, wie Mädchen entjungfert werden, Szenen von Demonstrationen...
Trailer:
Filmsound:
Kritik:
Es geht zwar komödial zur Sache, aber auf eine morbide und ja sehr bösartige Art und Weise, wo man Aufschreien mag, wenn man mit der Verunglimpfung von Schwarzheutigen nicht zurecht kommt, dann sollte man hier bitte besser die Finger von "Adios, Onkel Tom" lassen.
Die ersten Szenen lassen erst ein mal nichts besonderes erwarten, so Faseln reiche Leute bei einem großen Essen, wo plötzlich jemand die Tischdecke etwas hoch macht und da Sitzen 2 schwarzheutige Kinder unter dem Tisch, was sie da machen, man hat erst mal keine Ahnung. Erst wo jemand auf die Idee kommt, die Festtagsknochen zu den Kindern zu werfen, weis man, dass hier irgend was im Busche ist.
Man wird bei diesen Film mit Rassenhass konfrontiert, den ich so in einem noch nie gesehen habe. Die Schwarzen werden nicht nur als Neger bezeichnet, nein es gibt hier richtig derbe Bezeichnungen, sie werden wie Vieh aus einer Massenzucht behandelt, gemästet, gebrandmarkt, es gibt den Tierarzt für Schwarze, es wird für ihre Aufzucht gesorgt, es gibt richtige Marktplätze wo sie Verkauft werden und dies in Massen, mit völlig überfüllten Transporter und Züge somit umhergekutscht, wo sie sich Bepissen müssen, erinnert stark auch an den Holocaust, gezeigt wird dies alles sehr ausführlich.
Die Schwarzen wehren sich kaum, verhalten sich halt wie willenloses Vieh, wenn einer von ihnen doch mal rebelliert, aber nur weil dieser in den Hungerstreik getreten ist, so nimmt man die Zange und rupft den Mund, wohl eher Maul hier mit Gewalt, um das Essen reinzustopfen, denn diese Sklaven kosten Geld, wo dann bei jener Szenen auch viel Blut dabei fließt. Kommen wir mal weg von der Härte gegenüber Schwarze, die einen jedenfalls nicht mehr aus den Kopf gehen wird. Die Kulisse scheint irgend wo in Afrika auch gut gewählt, es gilt oft Plantagen und weiträumige Landschaften zu erwarten, die sehr kahl erscheinen, wie am Rande einer Wüste, die Bilder sind jedenfalls sehr ausdrucksstark, die Kameraarbeit zudem großartig.
Die Sounduntermalung von Riz Ortolani (Cannibal Holocaust, Old Shatterhand, Der Schlitzer, Killer Crocodile) bietet wieder 2 Ohrwürmer an, die man ebenfalls nicht vergessen wird, bei einer Film-Szene wird sogar eine richtige Blasmusikband spielen, um die Sklaven anzutreiben, was sicherlich auch trashig ausschaut, aber nicht zu billig.
Die Dialoge und auch Szenen sind sehr humorvoll, allerdings wie schon erwähnt auf eine sehr böse Art und Weise, wo bei manch einem auch eher die Galle anschwellen dürfte.
Tiergore gibt es nur vereinzelt, wie eine Kuh die zum Essen am Spieß gebraten wird, ein Ausmaß wie bei den bekannten Kannibalenfilmen wird es hier nicht geben, wenn man den Schwarzen mal nicht als Vieh sieht, wie hier im Film dargestellt. Vergewaltigungsszenen sind wiederum vorhanden, ganz derb wird zwar nicht drauf gehalten, aber Makaber genug wird es hier mit Sicherheit rüber gebracht, zumal sieht man sehr oft Geschlechtsteile und Busen. Die Story läuft beinah wie eine Dokumentation ab, allerdings mit durchgängigen, spannenden Storyverlauf.
Im Finale wird dann in der Gegenwart mit Bilder aus dieser im Bezug zur Vergangenheit nun dabei aus dem Buch erzählt, wo man eigentlich die Rache der Schwarzen verwartete, diese fällt allgemein sehr knapp aus, bei über 2 Stunden Spielzeit, so wird es zudem keine große Splatterorgie geben, aber überhaupt nicht schlimm, halt mal was ganz anderes anhand der Bucherzählung und der Finale Schlusspunkt darf dann auch die Rachegefühle der Schwarzen richtig auslösen.
"Der schonungsloseste, erregendste und aufwühlendste Film, den Sie je gesehen haben!", wie auf dem Cover zu lesen, beschreibt hier bestens was es zu Erwarten gilt.
Was man lediglich Kritisieren könnte ist die recht lange Spielzeit, wo es auch im Mittelteil gut 15 Minuten gibt, die man locker hätte raus schneiden können, ansonsten gibt es einen sehr unterhaltsamen und einen der provokantesten Filme von "Mondo Cane" Regisseur Gualtiero Jacopetti die es gibt, ein Meisterwerk.
Der Gorehound kommt auch streckenweise auf seine Kosten, sehr hart von der Psyche her ist der Film gewiss für jeden, für viele sicher auch zu viel des guten.