Produktionsland: USA
Produktion: Eric L. Gold, Cary Granat, Brad Grey, Robb Wilson King, Lee R. Mayes, Peter Safran, Peter Schwerin, Bob Weinstein, Harvey Weinstein, Bo Zenga, Keenen Ivory Wayans, Marlon Wayans, Shawn Wayans
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Keenen Ivory Wayans
Drehbuch: Shawn Wayans, Marlon Wayans, Buddy Johnson, Phil Beauman, Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Kamera: Francis Kenny
Schnitt: Mark Helfrich
Spezialeffekte: Gary Paller, Brant McIlroy, Terence J. Cox
Budget: ca. 19.000.000 $
Musik: David Kitay
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Anna Faris, Shawn Wayans, Marlon Wayans, Jon Abrahams, Shannon Elizabeth, Cheri Oteri, Lochlyn Munro, Regina Hall, Dave Sheridan, Carmen Electra, Kurt Fuller, David L. Lander, Frank B. Moore, Giacomo Baessato, Kyle Graham
Inhalt:
Man mag es ja nicht glauben, aber es gibt immer noch Mädchen, die noch nicht gelernt haben, dass man sich abends keine Horrorfilme alleine anschaut, dass man sich dazu kein Popcorn macht, dass man auf gar keinen Fall das Telefon abhebt und dass man unter keinen Umständen in der Unterwäsche aus dem Haus rennt, nur weil ein Unbekannter in den Hörer flüstert, er stehe hinter der Wohnzimmertür. Das muss die hübsche – wenn auch nicht in allen Teilen ihrer Anatomie ganz echte – High-School-Prinzessin Drew ("Baywatch”-Babe CARMEN ELECTRA) nun eben auf die harte Tour lernen. Wäre sie doch öfter ins Kino gegangen, statt sich für den "Playboy” auszuziehen… Es ist also wieder ein maskierter Killer auf dem Campus unterwegs, und der weiß ziemlich genau, was Du letzten Sommer, so etwa kurz vor Halloween, getan hast, nachdem Du mit einem Schrei aus Deinem Nightmare aufgewacht bist! Und wenn die Clique der jungfräulichen Cindy (Newcomerin ANNA FARIS) nicht ständig mit ihrem Sexleben oder der penetranten Fernsehreporterin Gail Hailstorm (CHERI OTERI aus DER DUMMSCHWÄTZER) zu kämpfen hätten, wären sie sicherlich vorsichtiger bei ihren Besuchen von dunklen Garagen, Kino-Toiletten oder Drogenpartys. So aber schlitzt, metzelt und rappt der Killer sich nach allen Regeln des Genres durch die Schule, bis keiner mehr so genau weiß, ob er Mörder oder Opfer, Männlein oder Weiblein, Hetero oder Homo ist. Schließlich stellt Cindy den Maskenmann – und ein gnadenloser Zweikampf (bzw. Dreikampf… oder Vierkampf) entbrennt, wie man ihn im Kino noch nicht gesehen hat! (Na gut, in "Matrix” vielleicht, aber da gab es dafür nicht so viel zu lachen…)
Trailer:
Kritik:
Das Problem bei dieser Satire sehe ich persönlich schon darin, dass Scream hier veralbert wird, nicht das Horrorfans mit Parodien nicht Leben können, genau das Gegenteil ist ja auch der Fall, aber Scream selber ist schon eine Parodie auf das Horrorgenre und Scary Movie entpuppt sich im Verlauf auch nicht als typische Horrorfilm Parodie, nein bei weitem nicht, sondern als Verulkung auf das komplette Filmgenre, auch ein Buffy oder Matrix werden hinters Licht geführt, sogar die Popband "Spice Girls" oft, was hier gar nicht rein passt und somit versucht man auch ersichtlich die breite Masse massiv anzusprechen, was den Machern diesbezüglich auch gelungen ist.
Klischees im Horrorgenre werden jedenfalls keine Ausgelassen. So werden diese wie in Scream erwähnen, hier zwar nicht ganz so lustig, aber so gesehen wird man auch durchweg einmalig unterhalten werden. Das Tempo ist also hoch und die Witze folgen im 5 Sekunden Takt, davon Nerven aber auch die Hälfte. Ganz schrecklich sind die Rapper/Kiffer Szenen, die wie aus einer öden TV Soap gezogen wirken, was so aufgesetzt erscheint, wie die erwähnte Buffy, hier als Charaktername auch in einer Hauptrolle agierend. Wo der Joke, Buffy sei aufgesetzt, zumindest ein Nicken beim Zuschauer erzeugen kann. Nur wirkt der Film steckenweise wie auf selbigen Niveau, die Komödie erscheint oft auf dem Level von Groß-Hollywood der letzten Jahre, abgestimmt auf eine kiffende Hip-Hop Jugend, wobei man sich mit schwarzen Humor eher zurückhält.
Ein Leslie Nielsen hat bei seinen Komödien zumindest wesendlich mehr böses und somit stark schwarzhumoriges zu bieten. Bei Scary Movie kommt der Humor oft oberflächlich hervor, allerdings auch recht schwankend, manches ist durchaus mal ganz witzig, ohne allerdings wirklich Kreatives zu liefern. So wird "Scream" + Fortsetzung und der folgende „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ in vielen Szenen hier komplett nachgespielt, für die breite Masse auch sehr tauglich, da nicht provokant wirkend und man mit Konsum-Humor förmlich zugeschüttet wird, wie bei "American Pie", wo der Vergleich sehr gut angebracht ist. Wobei die Atmosphäre, wie auftauchende Nebelschwaden und Schauerwerte die Horrorfilme ausmachen, hier sogar komplett fehlen. Somit wirkt Scary Movie doch sehr aufpoliert, wie kein Horrorfilm von der Optik her so aussehen darf, auch die Parodien nicht.
Zumindest sind einige Szenen ja ganz lustig. So wird eine Oma, der verfolgenden Scream-Maske als Hindernis im Treppengang entgegen geworfen und ein großes Klavier wird anschließend hinterher runter rutschen, wo die Scream-Maske davor wegrennen muss, was ulkig ausschaut. Allerdings auch hier stellt sich schon die Frage, wie die zierliche Dame an dieser Stelle ein riesige Klavier überhaupt so leicht verschieben konnte. Nachdenken sollte man besser nicht, da nähert sich Scary Movie bestens den Mainstream Verhältnissen von Heute an, wo sich scheinbar die Regisseure auch kaum noch einen Kopf zerbrechen, ob das gezeigt überhaupt real zutreffen könnte.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Spannung etwas kurz kommt, streckenweise muss man sich sogar durchkämpfen, da man den Ablauf als Horrorfilmfan zumindest sich vordenken kann und genau so trifft es dann halt auch zu wie in Scream und co. zu sehen. Somit ist klar, dass es am Ende mehr als einen Mörder gibt und dass unser Hinterwäldler was mit zu tun haben wird. Die Anspielungen sind so offensichtlich, dass hier jeder drauf kommen dürfte. Die Schauspielleistung sind sehr schwierig zu bewerten, da man sehr überzogen zur Sache geht, wirklich sympathisch ist vom Cast her einem zumindest keiner, da die Charaktere einfach zu nervig dargestellt werden, wirkliche Schauspielleistung müsste die Besetzung in anderen Filmen, wo es etwas ernster zur Sache geht, erst unter Beweis stellen. Zumindest wurde hier sehr gut improvisiert und große Schwächen bei der Schauspielleistung werden nicht zur Geltung kommen, bis auf die unterirdisch agierenden Rapper halt. Lustig ist im Finale noch, wo die Martial Arts Übertriebenheiten aufs Korn genommen werden, wie ein Matrix.
Scary Movie wurde anders als Scream zuvor doch stark gespalten aufgenommen. Zumindest von den Horrorfilmfans, da der Film zumeist halt auf die Jugend abgestimmt wurde und recht schnelllebig wieder in der Versenkung verschwinden dürfte. Ein inspirierendes Werk oder gar Klassiker ist der Film gewiss nicht.