Alternativer Titel: Besessen 2
Originaltitel: The Violent Kind
Produktionsland: USA
Produktion: K'Dee Miller, Jeremy Platt, Malek Akkad, Jeffrey Allard, Michael Ferris Gibson, Andy Gould
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: The Butcher Brothers
Drehbuch: Mitchell Altieri, Phil Flores
Kamera: James Laxton
Schnitt: Nic Hill
Spezialeffekte: Margaret Caragan
Budget: ca. -
Musik: -
Länge: ca. 86 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe (cut)
Darsteller: Taylor Cole, Tiffany Shepis, Bret Roberts, Joe Egender, Cory Knauf, Joseph McKelheer, Christina Grace, Nick Tagas
Inhalt:
In einem entlegenen Farmgebäude will eine Gruppe nicht gerade zimperlicher junger Biker unter der Führung des charismatischen Cody mit seinen Freundinnen anlässlich des 50. Geburtstags seiner Mom eine Sause steigen lassen. Schnell ist Cody genervt, als er seine alte Freundin Michelle mit ihrem neuen Freund wiedertrifft. Als sie wenig später blutgetränkt wieder auftaucht und in ein Koma fällt, wird der Abend zunehmend bizarrer. Schließlich attackiert Michelle einen der Biker. Und dann taucht auch noch eine merkwürdige Gang auf.
Wer die Traute hat, unter dem Namen "The Butcher Brothers" Filme zu inszenieren, muss auch Stoff abliefern, der dem vielversprechenden Namen würdig ist. "The Violent Kind" wird der Versprechung gerecht, ein wirklich wildes, explosives Exploitationgemisch in der Tradition klassischer Bikerfilme mit einem Hauch von "Tanz der Teufel", das wenig auf Feinheiten setzt, aber grobmotorische Schlüsselreize liefert - Blut, Girls, Gewalt, jede Menge Überraschungen -, die bei der Fangemeinde ankommen sollten.
Trailer:
Facebook: facebook.com/theviolentkind
DVD & Blu-Ray USA: 10.05.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 22.09.2011 (Verleih: 11.08.2011)
deutsche Fassungen sind derb geschnitten
DVD & Blu-Ray Österreich: 07.09.2012 Uncut
Kritik:
Eine Sexszene der harten Gangart, wo ein Mädel den Typ gerne ins Gesicht schlägt, läutet dieses Werk der Butcher Brüder ein. Die Rocker werden hier stimmungsvoll vorgestellt, es gibt eine Party mit Bier und Schnaps, dazu stetig echte Rock/Metalmusik in Richtung von Motörhead und co. auf die Ohren. An nackten Brüsten fehlt es ebenfalls nicht. Der Film stellt zu Beginn die Opferdarsteller gut genug vor, die durchweg überzeugend wirken. Die geschmissene Party ist voll im Gange wenn die Mädels auf dem Boden lungern und sich wie kläffende Hunde gegenseitig anbellen.
Die Goreleichen sehen gruselig aus, zumal die Spielzeit fast durchweg bei Nacht ist und zwar in einem abgelegenen, idyllischen Gebiet, im Verlauf dann mehr im Gebäude stattfindend. Sämtliche Klischees werden abgeklappert, wie nicht anspringende Autos oder der gestörte Handyempfang. Ein alter Einsiedler ist natürlich auch parat. Plötzlich werden jedenfalls von den Opferdarstellern Leichen gefunden, sowie noch eine Blut verschmierte und die Protagonisten sind auf sich allein gestellt. Einige Szenen erinnern an den „Tanz der Teufel“, wenn sich die Charaktere plötzlich dämonisch verhalten und die Kulisse einer abgestaubten Holzhütte ähnelt. Das Böse ist übernatürlich und zu selten funktioniert es in Horrorfilme Heut zu Tage, aber hier klappt es für meinen Geschmack. Die Sounduntermalung ist sehr gruselig, insbesondere wenn stetig ein pochendes Herz im Hintergrund zu hören ist. Der Film wird ernst gespielt, allerdings muss man bei den Dialogen auch ab und zu mal grinsen und im späteren Verlauf wird es auch richtig lustig, es passt jedenfalls und es passiert viel Überraschendes. Richtige Prügelei mit Faustschläge sind ebenfalls vorhanden. An Härte hat dieser Independent Film einiges zu bieten, jedenfalls handelt es sich hier auch um ein Lupenreines Bad Ass Movie aus der Terrorecke, so wie der Kidnapped - Du dachtest, du bist Zuhause sicher aus diesem Jahr.
Der Film ist aufgrund der Übernatürlichkeit nicht vorhersehbar. Es gibt einige recht beeindruckende Sequenzen, die verstörend wirken, trotz der nur durchwachsenden CGI. Bei einigen Szenen fragt sich, warum die Darsteller das mitmachen, wie das Luftabschnüren durch Zellefan. Besonders Klasse ist der Auftritt der aufgedrehten und sehr bösen Kidnapper, mit die man hier überhaupt nicht mehr rechnet und zunächst auch fragt, was die Story plötzlich für eine konfuse Wendung nimmt, wo sich der Hauptstrang nicht mehr plausibel erklären lässt. Es gibt dafür jedenfalls eine Erklärung, dass mag zwar etwas weit hergeholt sein, aber macht auch nicht viel aus, wenigstens mal was neues.
Jedenfalls erinnert das Werk sehr an Der Schlitzer mit David Hess, auch aufgrund des Klamauks von den erstklassigen, sehr böse wirkenden Darstellern. Es wird sehr deutlich der 1950er Film „Denn sie wissen nicht was sie tun“ mit James Dean gehuldigt, wo es heißt, dass man sich den unbedingt ansehen soll. Ob die FSK hier bei Von der bösen Art mal lang anhaltend gezwinkert hat, als eine komplett nackte samt Mumu Blut verschmiert auf dem Foltertisch dahin vegetiert? Der Filmriss dann zum Ende ist böses und übernatürliches Terrorkino vom feinsten mit Gänsehautgarantie!
Von der bösen Art ist von der deutschen Titelgebung ja mal richtig passend gewählt. Sehr interessant dürfte auch das nächste Horrorwerk „Black Sunset“ der Butcher Brothers sein, vielleicht aber auch der „The Thompsons“ wo sie mitwirken. Ich bin doch sehr überrascht über diesen Film, zumindest aufgrund der schlechten Bewertungen, dann doch was sehr gutes bekommen zu haben. Irgendwie hab ich vorab gespürt, dass Von der bösen Art mir zusagen könnte. Absolut unterbewertet. Vielleicht zu böse und abartig für die Masse.