Produktionsland: USA
Produktion: Thomas Edison
Erscheinungsjahr: 1910
Regie: J. Searle Dawley
Drehbuch: J. Searle Dawley
Kamera: ?
Schnitt: ?
Spezialeffekte: ?
Budget: ?
Musik: ?
Länge: 12:41
Freigabe: ?
Darsteller: Mary Fuller, Charles Ogle, Augustus Phillips
Ein Wissenschaftler ist gewillt totes Fleisch zum Leben zu erwecken. Nach der Schaffung seines Monsters plagen ihn aber Gewissensbisse, denn schon bald fällt der Untote über seine Verlobte her. Der Wissenschaftler heiratet seine Verlobte und bald sieht er sein Monster als Ebenbild. Was ist geschehen?
Es ist einfach überaus bemerkenswert, dass ein Film, der nun schon fast 100 Jahre auf dem Buckel hat, derart faszinieren kann. Schon 21 Jahre vor dem Universallangspielfilm aus dem Jahre 1931 schaffte es dieser Film die Romanvorlage packend zu verfilmen. In einigen Ansätzen sogar wohl viel packender und treffender als die Langilmversion. Okay, die Story ist ruppig aufs mindeste zusammengeschustert, aber trotzdem kann man dem Ganzen ohne weiteres folgen, es sei denn, man ist bisweilen nicht vertraut mit der Geschichte um Frankensteins Monster. Theatralisch ist die Inszenierung der ganzen Geschichte, der Score dahinter wechselt sich ab zwischen pompösen und sanften Klängen, ist dabei sogar weltklasse erdrückend und auch entsprechend gruselig. Szenen, in denen der flappsige Wissenschaftler Soße in den Topf giesst und in einer 3 minütigen Re-Animierungszene ein Monstrum entsteht, sind bemerkenswert. Für eine Zeit von 1910 sieht das derart gut getrickst aus, da könnten sich so manche Filmemacher von heute noch was abschneiden. Markerschütternd auch die Darstellung des krackseligen, hühnenhaften aber dennoch gebückten Monsters, der in seiner Darstellung mehr Mitleid als Grusel erweckt. Aber das war wohl schon immer die Absicht jener Filme, aber gruselig ist das Ganze schon. Klar, Frankenstein von 1910 ist ein Stummfilm, zu hören bekommt man bloss orchestralen Score, der hier Situationsgenau passt. Die Story ist trotz gepresstheit gut nachvollziehbar, aber allzu dramatisch wirds natürlich nie, denn alles wird nur in Ansätzen zelebriert.
Fazit:
Durchweg ein mitreissendes Ereignis, natürlich aufgrund des recht hohen Alters. Pompöse Musik zu recht gelungenen Bildern.
Tricktechnisch ist das Ganze wirklich bemerkenswert. Ein kleiner Grundstein der Filmgeschichte für bisweilen über 100 Verfilmungen dieses Stoffes.
89%