Produktionsland: Spanien, Portugal
Produktion: Raymond Planta
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Amando de Ossorio
Drehbuch: Amando de Ossorio
Kamera: Joseph Anthony
Schnitt: Michael Mila
Spezialeffekte: Joe Louis Campos
Budget: -
Musik: Tony Abril
Länge: 87:06
Freigabe: Ungeprüft
Darsteller: Tony Kendall, Nacho Sancho, Esparanza Roy, Frank Brana, Lone Fleming, Pedro Almodovar, Luis Barboo, Marisol Delgado
Inhalt:
Die untoten Tempelritter steigen erneut aus ihren Gräbern, um sich an den Nachfahren ihrer Mörder von einst zu rächen. Bei einem Angriff auf das Bergdorf, wo gerade ein Fest anlässlich der Hinrichtung der Tempelritter gefeiert wird, sterben unzählige Menschen. Eine kleine Gruppe kann in eine Kirche flüchten und kämpft fortan um das nackte Überleben.
Trailer:
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Mediabook (inkl. Blu-Ray): 12.11.2019
Altes, von meinem Ofdb - Profil kopiertes Review:
Ich frage mich absolut warum der Nachfolger von „Die Nacht der reitenden Leichen“ hier teilweise arg schlecht bewertet wird. Gut „Die Rückkehr“ ist in Sachen Story keine Offenbarung, das war der Erstling aber auch nicht, von daher dürfte man von der Seite weniger etwas auszusetzen haben.
(SPOILER)
Der Film fängt schon drastisch an, beginnend wird uns eine, aus dem Erstwerk bekannte, Hinrichtungsszene an einer hübschen Blondine bzw. jungfräulichen Gestalt vorgeführt, in der ihr das Herz entnommen wird. Lechzend am Herz nuckelnd wird uns die nächste Szene präsentiert in denen man über die Ursprünge des Ganzen informiert wird. So lehnte sich das Dörfchen irgendwann gegen die Templer auf, gelang es sie gefangen zu nehmen um sie daraufhin elendig hinrichten zu lassen. Auf die Aussage eines Templers, „Sie würden zurückkehren und sich rächen“, werden ihnen die Augen ausgebrannt damit sie nichts mehr sehen werden, sollte es irgendwann dazukommen.
500 Jahre später, im gleichen Dorf, feiert man noch immer, ein Fest zur Erinnerung an die Heldentaten von damals und den Sieg über die grausamen Templer.Der ortseinsäßige, ausgegrenzte typische Dorftrottel kann mit dieser Besinnlichkeit und Freude wenig anfangen, da ihm selbst auch, wie die Templer, immer wieder Ablehnung von seiten der Dorfbewohner widerfährt. So erweckt er mit Hilfe von jungfräulichem, weiblichem Blut, die Untoten, damit diese ihre Rache vollführen können.
Was uns dann gezeigt wird ist eine Szenerie und Dramaturgie wie sie auch ähnlich in „Die Nacht der lebenden Toten“ fabriziert wurde. Hier hat Herr Ossorio ordentlich bei Romero abgekupfert. So wird sich bald in einer Kirche verschanzt, nachdem man sich quälend durch die von Untoten belagerten Gassen gekämpft hatte. Es werden etliche Fluchtversuche gestartet, die aufgrund von Uneinigkeiten leider zum Verlust von einigen Darstellern führt. So wird sich wie auch bei Romeros Meisterwerk gruppiert. Hier der vernünftige, selbsternannte Anführer und seine Freundin, der eigensinnige, egozentrische und selbstgefällige Bürgermeister, der sich nicht mal zu Schade ist ein Kind als Ablenkung bzw. Köder zu benutzen und als Letztes der Dorftrottel und ein Blondinchen die alleine flüchten wollen.So kommt es wie vorhergesehen, zu einigen herben Verlusten, was im Endeffekt heisst, dass wir in Zeitlupe ablaufende Szenen bewundern dürfen, in denen die Untoten rein nach Gehör auf die Lebenden zugehen.
Und was man dem Nachfolger zu gute führen muss, ist das man die Reitenden Leichen weitaus häufiger, näher und länger bewundern kann, als noch im Vorgänger, der im Mittelteil etwas mit Länge quälte. Das hat man in diesem Teil arg verbessert, so sind wir im Film immer von den besagten Leichen umgeben, und die Szenen, meist in Zeitlupe stattfindend, in denen die sehr gut ausgearbeiteten Leichen umherreiten oder stockend und schlürfend nach Opfern suchen sind überzogen mit einer dichten Atmosphäre die auch häufiger zum Gruseln einlädt. Ossorio verwöhnt uns hier ebenfalls wieder mit gutausgewählten, stimmigen und gruseligen Kulissen und Szenarien. Langweilig wird hier in diesem Film eigentlich nichts, keine einzige Szene. Und das ist es was am Ende eigentlich zählt. Da ist der eigentliche, bloss Mittel zum Zweck konstruierte Plot eigentlich nebensächlich und die stereotypen Darsteller egal, so erwartet man immer sehnsüchtig die nächste Szenen mit den Leichen. Die Maskenarbeit ist wie im Erstlingswerk grandios genial, die Kostümierung gibt ihr übriges hinzu, so sehen wir wirklich totaussehende Leichen umherwandern, die mit ihren Schwertern blind nach Opfern schlagen. Ich mag anspruchslos sein, aber für mich ist „Die Rückkehr der reitenden Leichen“ eine Steigerung gegenüber dem „Die Nacht...“ so wird wie von meiner Seite erhofft mehr von den Leichen gezeigt und die im Vorgänger vorhandenen und nervenden Beziehungsproblemchen zwischen einiger Charaktere wurden weitesgehend abgeschafft oder aufs Minimum beschränkt.Was den Goreanteil angeht ist das fürs Jahr 1972 eigentlich recht ordentlich wenn auch sehr billig umgesetzt aber das ist aufgrund des Alters egal und auch stimmig. Der Score ist wie auch im Einserteil grandios, fürchterlich atmosphäreschaffend und stimmig. Gestört haben mich in dem Film eigentlich bloss, dass nervige, dumme Kind am Ende und die teilweise doofen Dialoge.
Schlussfolgend ist aber zu sagen:
Mehr Leichen, mehr Atmosphäre, mehr Grusel, weniger nervige Dialoge.
So sollten Horrorfilme sein! Ich scheiss aufs 21. jahrhundert !