Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Andreas Bethmann
Darsteller: Manila May, Marc Fehse, Timo Rose, Katharina Herm, Lady Kora, Petra Quednau, Oliver Krekel, Nadine Nigge, Andreas Bethmann
Länge: 161 Minuten
Trailer:
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Inhalt:
Maniala ist ein gefragtes Fotomodell. Eines Tages wird sie auf dem Heimweg von den Zuhältern "Angelo" und "Mik" vergewaltigt. Doch nicht nur sie wird ein Opfer dieser miesen Typen, die ständig auf der Suche sind nach neuen Nutten, sondern auch die kleine Tina. Hilfslos ausgeliefert muß sie die Quälereien von der Domnina Angel über sich ergehen lassen.
Manila hat sich durch das Ereignis sehr verändert. Sie fühlt sich nun zu Frauen hingezogen und verspürt den Drang, Männer unter sexueller Befriedigung zu töten. Eines Tages läuft sie ihren Peinigern "Angel" und "Mike" über den Weg. Jetzt beginnt ein Kampf um Leben und Tod, der für beide Seiten völlig unerwartet ausgeht.
Kritik:
Im Gegensatz zu seinen reinen Pornofilmen kann man sich „Der Todesengel“ von Andreas Bethmann durchaus noch geben und somit hebt sich der Amateurfilmer auch vom Bodensatz, nämlich der kompletten Pornoszene mit diesem Werk auch ab.
Leider ist dieser Film von der Logik her ziemlich daneben gegangen. Man fragt sich schon im Vorspann warum eine Prostituierte der Kopf weggeballert wird, ohne ersichtlichen Grund. Der dabei entstandene Splattereffekt schaut ganz ok aus, hätte man aber sogar noch länger drauf halten können.
Den Gewaltszenen fehlt Anfangs der Feinschliff, wie das Prügeln mit dem Baseballschläger auf den Kopf, wo man sieht, dass damit nur gestreichelt wurde. Die Wunden sehen auch etwas billig aus und die Schläge hören sich eher an, als wenn man vor eine Tonne haut so laut sind diese. Nach gut 80 Minuten bekommt man bei der Zerlegung eines Liebhabers dann doch ganz schön makabere Szenen geliefert, es wird sogar der Kopf abgesäbelt und an die Mumu gehalten, zwar sind die Effekte doch eher mäßig aussehend, dürfen aber stark provozieren.
Die männlichen Leihendarsteller spielen alle samt sehr Leihenhaft, zwar gewiss nicht unsympathisch, aber da hätte man wirklichen jedermann für einsetzten können, mit dabei Timo Rose und Oliver Krekel. Die Frauen, welche sich gerne nackig präsentieren, sind für dieses Filmformat ok.
Ganz ansprechend fand ich die dauerhafte Sounduntermalung, die zwar gelegentlich etwas zu laut, dafür aber abwechslungsreich und stimmig, sowie schön traurig ist. Ein paar humorvolle Szenen gilt es durchaus zu erwarten, wie das Abblitzen einer Mieze bei einem Lover am Telefon, der gerade eine andere Frau auf den Schoss wippt. Mehr davon Herr Bethmann! Genau mit dieser Szene hätte man auch Dramatik um die Abgeblitzte aufbauen können, dies wird allerdings gnadenlos verschenkt. Die Vergewaltigungsszene am Drahtzaun in der Natur, wo ordentlich die Milchbitzen wackeln ist mit Sicherheit ein Highlight des Filmes, daran erinnert man sich jedenfalls gerne zurück.
Andreas Bethmann hat durchaus den Ruf eines schmuddeligen Regisseurs, hier stellt er es auch bestens unter beweis anhand vieler langer Sexszenen, allerdings nicht im Hardcore Bereich bei diesem Film zumindest. Man sieht zwar oft die Mumus der ansehnlichen Damen, aber keinen direkten Geschlechtsakt, auch gut so. Es gibt einige härtere Szenen wie eine komplette Zerlegung, anderes schaut aber auch recht billig aus, da wäre eine Ohrfeige wo man zwar ausholt, dann aber doch nur streichelt. Selbst der Fleischerhacken in der Brust erzielt keine so große Wirkung um sich abzuwenden, da nur das Ergebnis präsentiert wird. Wenn man da mal an den „Necro Files“ denkt, aber es muss ja nicht gleich so hart sein, immerhin wird auch mal eine Eichelkuppe abgebissen (autsch!).
Mit Logik ist es hier jedenfalls nicht sehr weit und neben der nicht enden wollenden Spiellänge von mehr als 2 1/2 Stunden der große Schwachpunkt des Filmes. Man fragt sich auch, wieso ein Drogendealer erschossen wird, auch wenn der Stoff vielleicht nicht der aller beste ist. Mag aber auch an der hier etwas zu schwachen Darstellerleistung der männlichen Besetzung liegen, dass es so unglaubwürdig ausschaut.
Die ausgewählte Location des Puffs ist ja mal richtig abgefahren. Dieser heruntergekommene, alte und schon sichtbar lang verlassene Schuppen bietet keine Innenausstattung und kaputte Fensterscheiben, sowie kahle und kalte Wände ohne Heizung natürlich. Ich frag mich welcher Puff heut zu Tage so ausschaut, selbst die heruntergekommenen bestimmt nicht so wie hier aufgezeigt.
Für etwas Abwechslung sorgt dann unser blonder Engel, ein sexgeiles und mordlüsterndes Killerwesen. Somit wir es hier mit mehr als nur einen Handlungsstrang zu tun haben, was sicherlich die stärke des Filmes ist, auch wenn die Logik des Öfteren Komplettaussetzer aufweist, so wird unser blonder Engel noch den Puff komplett aufräumen und der schon vor Ort befindliche Polizist eine halbe Ewigkeit benötigen bis er ins Geschehen eingreift, warum auch immer, fragen sie den Regisseur.
Wenn es noch eine wesendlich kürzere Fassung als diese scheinbar ungeschnittene Rohfassung von dem Film gibt, dann kann man als Fan von Amateur-Sexploitation Wahre durchaus mal reinschauen. Ich würde meinen, so ein 60 Minuten Schnitt wäre noch gut angebracht.