Der Unsichtbare Dritte

    • Der Unsichtbare Dritte




      Produktionsland: USA
      Produktion: Herbert Coleman, Alfred Hitchcock
      Erscheinungsjahr: 1959
      Regie: Alfred Hitchcock
      Drehbuch: Ernest Lehman
      Kamera: Robert Burks
      Schnitt: George Tomasini
      Spezialeffekte: A. Arnold Gillespie, Lee LeBlanc, Doug Hubbard
      Budget: ca. 4.000.000 $
      Musik: Bernard Herrmann
      Länge: ca. 131 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Cary Grant, Charles Manson, Martin Landau, Eva Marie Saint, Jessie Royce Landis, Leo G. Carroll, Josephine Hutchinson, Philip Ober, Adam Williams, Edward Platt, Robert Ellenstein, Les Tremayne, Philip Coolidge, Patrick McVey, Edward Binns


      Ein unbescholtener Werbefachmann gerät irrtümlich ins Fadenkreuz eines feindlichen Spionagerings. Gefährliche Profi-Killer hetzen ihn quer durch die USA. Schließlich kommt es auf dem Präsidenten-Denkmal am Mount Rushmore zu einem spektakulären Showdown.



      Soundtrack:





      So simpel und einfach sich die Inhaltsangabe dieses Agent-Thrillers auch anhört, so genial ist die hier erzählte Geschichte in Szene gesetzt worden. Erinnerungen an Hitchcock's früheres Werk "Die 39 Stufen" werden wach, in dem auch ein Unschuldiger durch ein ganzes land gejagt wurde, nur das es sich dort um Schottland handelte. "North by Northwest", so der Originaltitel dieses Hitchcock-Klassikers gilt nicht umsonst als eines der besten und unterhaltsamsten Werke des Meisterregisseurs, von dem sich auch viele später erscheinende Filme dieser Art inspirieren ließen. Hitchcock ist es nicht nur gelungen, eine tolle Geschichte enorm spannend in Szene zu setzen, er hat eine geniale Mischung aus Thriller, Krimi, Humor und einer Prise Liebesgeschichte zu kreieren, die wirklich ihresgleichen sucht. Von der ersten bis zur letzten Minute ist man insbesondere von der temporeichen Erzählweise der Story fasziniert, die in keiner einzelnen Passage auch nur annähernd langweilig erscheint und so ganzzeitig für extrem kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt, die man in dieser Form nicht alltäglich zu sehen bekommt.

      So ist man dann auch ohne große Anlaufzeit inmitten einer rasanten Jagd durch die ganzen USA, die so fantastisch und kurzweilig dargestellt wird, das man kaum merkt, wie die über zwei Stunden Laufzeit dieses Films gnadenlos schnell an einem vorbeiziehen. Dabei ist es besonders hervorzuheben, das trotz der ernsten Thematik genügend Platz für sehr humorige Passagen bleibt. In erster Linie ist dafür der damalige Womanizer Cary Grant verantwortlich, der hier den Hauptcharakter Roger O. Thornhill auf eine so symphatische Art und Weise darstellt, das man ihn einfach liebgewinnen muss. Gerade in den Phasen des Films, in denen er sich in schier aussichtslosen Situationen befindet und auch um sein Leben fürchten muss, legt er einen fast umwerfenden Charme an den Tag und ist zu keiner Zeit um einen lockeren und witzigen Spruch verlegen. Der vorhandene Humor erweckt dabei aber zu keiner Zeit den Eindruck, das er auch nur im Entferntesten unpassend oder gar deplaciert wäre, alle Situationen sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt, so das hier wirklich ein Rädchen in das andere greift und so einen brillanten Gesamteindruck hinterlässt.

      Aber nicht nur Cary Grant läuft zu absoluter Hochform auf und bietet Schauspiel der allerbesten Art, auch der Rest der Darstellerriege ist absolut perfekt ausgewählt und weiss durch überzeugendes Schauspiel den Zuschauer für sich zu gewinnen. So sieht man so bekannte Gesichter wie Charles Manson, Martin Landau oder auch die hübsche Eva Marie Saint, die die weibliche Hauptrolle spielt. "Der Unsichtbare Dritte" ist sogar bis in die kleinsten nebenrollen excellent besetzt, so das man sich ganz generell auf hervorragende darstellerische Leistungen freuen kann, was auch nicht unbedingt in vielen Filmen der Fall ist.

      Es kommt eigentlich doch sehr selten vor, das man bei einem Film so rein gar nichts zum Meckern findet, aber hier trifft man auf einen der seltenen Fälle, wo negative Kritik absolut fehl am Platz wäre. In diesem Klassiker stimmt einfach alles, man bekommt von Anfang an einen brillanten dramaturgischen Spannungsaufbau geboten, der von einem extrem rasanten und temporeichen Erzählstil begleitet wird, der dafür verantwortlich zeichnet, das der Betrachter kaum einmal durchatmen kann, denn dafür lässt einem das durchgehend faszinierende Geschehen einfach keine Zeit. Hinzu kommt der genau richtig dosierte Humor, der diesem eigentlich sehr ernstgezeichneten Szenario genau die richtige Lockerheit verleiht, ohne das die Geschichte irgendwie albern wirken würde. Und abschließend ist dann noch die überragend agierende Darstellerriege zu nennen, die mitverantwortlich dafür ist, das man mit einem Filmerlebnis erster Klasse konfrontiert wird, das auch nach mittlerweile 50 Jahren rein gar nichts von seinem Reiz und Charme verloren hat.


      Fazit:


      "Der Unsichtbare Dritte" ist ganz sicher eines von Hitchcocks absoluten Meisterwerken, das auch wieder einmal aufzeigt, wie vielseitig dieser fantastische regisseur doch war. Denn ganz egal, ob Thriller, Drama, Horror oder Krimi, der Mann hatte ein Händchen für aussergewöhnlich gute Filme. Aussergewöhnlich gut sind hier auch die gewählten und teils sehr berühmten Schauplätze, so gewinnt man beispielsweise einen kurzen Einblick in das Gebäude der Vereinten Nationen und erlebt ein packendes Finale auf dem Mount Rushmore, das absolut zu begeistern weiss. Diesen Film kann man also ohne zu übertreiben als einen echten Klassiker der Filmgeschichte bezeichnen, den man sich immer wieder gern anschaut.


      [film]10[/film]
      Big Brother is watching you

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nezyrael ()

    • Guter Hitchcock Klassiker mit verschiedenen interessanten Schauplätzen und einer unterhaltsamen, wendungsreichen Geschichte mit etwas Nervenkitzel und nur wenig Länge im Mittelteil. Die Charaktere sind locker gezeichnet nur ist es auch kein Film der Marke Psycho oder Die Vögel, aber sicher nicht so zäh und unlogisch wie Vertigo zuvor, für mich auf dem selben Level wie Fenster zum Hof. Dementsprechend waren die Kritiker dann auch damals überzeugt von Hitchcock. Eine Sichtung reicht mir aber, sicher ist der klassische Stil samt Liebesstory auch etwas eingestaubt.

      [film]7[/film]
    • Doomi hat offenbar nen Ghostwriter eingestellt. Sein Review liest sich jedenfalls erfreulich unüberkandidelt. lolp

      Zum Film : Tatsächlich ein Hitchcock den ich NOCH NIE gesehen habe. Wird schnellstens nachgeholt.