Zombies and Cigarettes (Kurzfilm)

    • Zombies and Cigarettes (Kurzfilm)

      Produktionsland: Spanien
      Produktion: Juan Miguel Hernandez
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Rafa Martinez, Iñaki San Román
      Drehbuch: Iñaki San Román
      Kamera: Ana Pozo
      Schnitt: Rafa Martínez
      Spezialeffekte: Chechu Rojo
      Budget: -
      Musik: Natalia Jareño
      Länge: ca. 18 Minuten
      Freigabe: -
      Darsteller: Aroa Gimeno, Samuel Viyuela, Javier Rios y Paco Hidalgo



      Inhalt:

      Ein Virus ist in einem spanischen Einkaufszentrum freigelassen worden. Unser Held versucht, lebendig herauszukommen und beeindruckt zur gleichen Zeit das Mädchen, was er mag und sie Entdeckung ein Heilmittel.

      Film zum anschauen:
    • RE: Zombies and Cigarettes (Kurzfilm)

      Der Anfang erinnert an die Kaufhausszene eines George Romero , oder Dawn Of The Dead Remake. Die Bildqualität ist sehr gut und die Darsteller durchweg professionell, manch mal auch etwas zu glatt. Was mir hier gefehlt hat, ist irgendwas besonderes, die Härte wird komplett im Off gehalten, auch wenn es ein paar Goreszenen zu sehen gibt und das Blut im Gesicht der Darsteller gut zu sehen ist. Schockmomente, Gruseleffekte oder Verfolgungshatzen sind ausgeblieben. Man wird auch etwas viel Dialog abhalten, ob dies witzig oder interessant ist mag ich anhand meiner geringen englisch Kenntnis nicht einschätzen können, am Ende soll das Parfüm die Zombies hingestreckt haben? Die Kulisse ist ansehnlich von Einkaufcenter, Parkhaus bis Kinderbemalung im Hintergrund. Die Kamera wackelt heftig, ein Tick zu übertrieben find ich. Vielleicht wäre etwas billiger wirkend sogar unterhaltsamer gewesen.
      Es fällt sogar mal das Licht aus, weil die Charaktere sich etwas blöd anstellen am Sicherungskasten, warum sie überhaupt dran rum knipsen mussten?

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    • Es wird wohl der schlimmste Tag in seinem Leben gewesen sein, denn als der schüchterne Mann, Mitte 20 schätzend, im Eiscafe des hiesigen Shoppingmalls den Eisbecher nicht komplett bezahlen kann und zur schlechtesten Zeit, bei Begegnung seiner Herzdame ein Missgeschick mit dem Parfumlieferant passiert, fällt ein Schuss. Allein gelassen, wie schon zuvor, findet er sich in einem Tumult wieder, ein Chaos, die auf einen zurollende Apocalypse in Form von Zombiemassen, sodass es zum Reden nicht mehr viel Zeit bleibt.

      Die Situation, der Zustand ist gar erdrückend und vorallem in seiner überzeugenden Kulisse des Einkaufszentrums, selbst das wusste schon Romero 1978 seinerzeit mit Dawn of the dead, eine reine Rafinesse, stellt sich dieser Tempel der angesammelten Konsumsüchtigen als wohl beste Szenerie dar, eingefurscht auf knapp bemessen Boden, wobei man nie weiss, wo und wieviele von denen dort wimmeln.

      Allein der Grundgedanke, die Ausrichtung des Filmes ist symphatisch, als Hommage vorallem, wobei der Teil mit dem Teiltitel Cigarettes nicht so in seiner Intention offensichtlich wird. Soll der Film propagieren, dass uns die Zigarette womöglich näherbringt? Ob nun beim Eishändler, um das Eis zu bezahlen, oder um nach mit beisswütigen Zombies zugestopften Kaufhauskorridoren, mit der unerreichbaren Liebesdame, nach Erreichen eines Schlupfwinkels anzubändeln? Diese Minuten der Rast, die Dauer einer Zigarette, diese Entspannung, das Loslassen, um danach sich wieder in den Wahnsinn zu stürzen?

      Die Gedanken muss man sich nicht machen, vorallem nicht, wenn man ohnehin bloss den gorigen Zombieappetizer für zwischendurch erwartet. Und auch von dieser Seite, neben seiner, irgendwo dramatischen Ausrichtung, kann das Teil zumindest halbwegs punkten. Explizit wirds nie, blutig dennoch, aber Schmuddelsplatter sollte man nicht erwarten - also, bis da, kein Amateurshorty mit Goregematsche im Vordergrund. Das ist in der Hinsicht sogar hilfreich und ein positiver Aspekt, um die mögliche Ausrichtung, über die sich jeder selbst Gedanken machen kann, nicht zu übertünschen, denn im Vordergrund steht vermeintlich wohl die Botschaft der Gemeinschaft, das helfende Miteinander, in einer solch ungewöhnlichen Lage, die auch hier nicht vollends gelöst werden kann, driftet immer jemand mit persönlicher Angst oder dem eigenen Interesse ab, womit die Gemeinschaft zerstört wird. Die Konsequenz ist meist der vermeintliche Tod im Endeffekt und damit spielt der Film letztendlich gut, wobei die Angst auf Fehler der Anderen, auch ihr eigener Fehler sein könnte - vielleicht auch ihr Letzter.

      Doch auch die Selbstironie steht diesem spanischen Kurzfilm recht gut, denn die Gedanken die man im Vorfeld dazu hat, eben zu Zombiefilmen in Spanien, bzw. aus Spanien sind recht schmal gesäht, sind derlei Beiträge an der Hand, vielleicht sogar weniger, mit oberster Erwähnung Blutrausch der Zombies (1972) und den Reitende Leichen Teilen (1971 - 1975), abzählbar. Da kommt der Ausstoss eines Protagonisten: "Zombi's? In Espana???" sicherlich gut an...

      Und wie sein Anfang begann, diese Einsamkeit, endet sie, nach Beendigung seiner vermeintlichen Heldentat, unwissend von den Aussenstehenden, in einer Masse von euphorischen Menschen, feiernd, in der er, wie so oft zuvor, bloss untergeht. - Um sich, alleine, mit einer Zigarette davon zu machen...Durch Trümmer & Schutt. Die Scherben einer zerütteten Welt.

      Fazit:
      Netter Zombieshorty, der innerlich eine Botschaft hat, die man ersteinmal ergründen muss, bietet der Filmtitel wahrlich Interpretationsmöglichkeit. Jedenfalls, keiner dieser Zombieshortys der hirnlosen Sorte, ein Fanprojekt mit Substanz, ungewöhnlich anders, ungewöhnlich durchdacht, vorallem aber filmtechnisch gut. Man muss dahinter freilich nichts suchen, kann man aber, sofern man sich nicht zusehr auf vermeintliche Goreeskapaden fokussiert. Für solche Splattershortys lieber zu Deutschen Beiträgen greifen. Für alle anderen: Zugreifen, ist schliesslich kostenlos.

      74%

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