Produktionsland: Großbritannien
Produktion: Robert How, Andrew Macdonald
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Alex Garland
Kamera: Anthony Dod Mantle
Schnitt: Chris Gill
Spezialeffekte: Richard Conway, Bob Hollow
Budget: ca. 8.000.000$
Musik: John Murphy
Länge: ca. 113 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Alex Palmer, Bindu De Stoppani, Jukka Hiltunen, David Schneider, Cillian Murphy, Toby Sedgwick, Naomie Harris, Noah Huntley, Christopher Dunne, Emma Hitching, Alexander Delamere, Kim McGarrity, Brendan Gleeson, Megan Burns, Justin Hackney
Inhalt:
Tag 1: Rasend schnell verbreitet sich der hoch infektiöse Virus aus einem Forschungslabor über die gesamte britische Insel. In Sekundenschnelle werden aus Menschen reißende Bestien. 28 Tage später: Jim (CILLIAN MURPHY) wacht in einem Londoner Krankenhaus aus dem Koma auf – in einen Alptraum. Die Stadt ist menschenleer, ganz England verwüstet, seine Einwohner dezimiert. Horden Infizierter werden zur allgegenwärtigen Bedrohung für die wenigen Überlebenden der Katastrophe. Hoffnung für Jim und drei weitere Nicht-Infizierte verspricht alleine ein Funkspruch einer kleinen Armee-Einheit, die im Norden Englands die Antwort auf die Infektion gefunden haben will. Zusammen machen sich Jim, Selina (NAOMIE HARRIS), Hannah (MEGAN BURNS) und Frank (BRENDAN GLEESON) auf die gefährliche Reise durch das verwüstete England. Doch sie ahnen nicht, dass ihnen der eigentliche Alptraum erst noch bevorsteht …
Trailer:
Blu-Ray: 25.02.2008
Kritik:
Regisseur Danny Boyle (The Beach) nahm sich nach einem Drehbuch von Alex Garland dem Projekt 28 Days Later an, diese Geschichte ist vorab als Trilogy geplant, deren Nachfolger "28 Weeks Later" und "28 Months Later" folgen sollten. Mit diesem ersten Projekt ist dem Regisseur Boyle ein beachtlicher Start gelungen, mit dem er eine neue Zombiefilmwelle Auslösen sollte, wenn gleich diese tollwütigen Untoten nun wesendlich schneller und aggressiver sind, als die klassischen Zombies der Schmiede Romero oder Fulci.
Wütende Schimpansen, welche von einem Virus befallen sind, werden von Tierschützern aus einem Versuchslabor befreit und die Infizierung durch Kampfaktionen mit den Bananenfressern macht auch vor den Menschen nicht halt. Schnell breitet sich das Virus unaufhaltsam über ganz Großbritannien aus und lässt die betroffenen zu unkontrollierbaren Fressmaschinen mutieren, die dem Zombie ähnlich sind.
Die anfänglichen Kampfszenen mit den wild wirkenden Affen sind allerdings durch zu schnelle Schnitte kaum nachvollziehbar, ganz auf dem Niveau, wie es man sich bei einem rasanten Musikclip Vorstellen mag, somit sich nicht nur die Härte, sondern auch die Handlung Anfangs mehr im Kopf abspielt.
28 Tage nach diesem Ereignis erwacht Jim (Cilian Murphy) aus dem Koma, er befindet sich in einem verschlossenen Raum eines Krankenhauses, kurze Zeit später findet er das ansonsten blühende London völlig verlassen vor.
Infizierte, lichtscheue Menschen machen nun Jagd auf Jim in dieser menschenleeren Stadt, doch Celina (Naomie Harris) und Mark (Noah Huntley), sind zwei weitere Überlebende, die ihm nun Gesellschaft leisten dürfen, aber keiner weis wie es weiter gehen soll, in einem Gebiet, wo die Anarchie der tollwütigen Untoten herrscht. Später treffen die Überlebenden auf eine Gruppe von Soldaten, wodurch sie gerettet scheinen oder befinden diese sich etwa nun in einer noch größeren Gefahr?
Zur Infektion an sich bleibt einen zu sagen, dass gerade mal 20 Sekunden vergehen, bis ein Mensch sich nach der Infizierung zur Bestie verwandeln darf, bereits ein Tröpfchen Blut genügt, dazu muss der Betroffene nicht einmal zu Tode kommen. Somit man Unterschiede zu der üblichen Zombie Thematik klar ausmachen kann. Die verwandelten Bestien sehen zudem von ihrem Wesen her aus wie ein Mensch, mit meist eher wenig Make-up und Sterben werden diese, wenn sie ihrem Blutdurst nicht erfüllt bekommen. Ein gezielter Kopfschuss ist auch nicht von Nöten um sich der Bestie mit dem Gewehr zu entledigen.
Die dramatische Story erinnert an die Romeros Klassiker "Dawn of the Dead" und "Day of the Dead", da wäre zum Beispiel ein Kaufhaus und das Militärlager als Austragungsplätze.
Die apokalyptische Stimmung und das Ungewisse, was noch auf die Überlebenden so warten kann, sorgt für einen hohen Spannungsbogen.
Der Härtegrad spielt sich fast ausschließlich im Kopf ab, wo gut sitzende Schockeffekte angebracht wurden. Dauerhaft viel Action sollte man aber auch nicht erwarten. Der Film hat seine ruhigen und apokalyptischen Phasen, wobei die hoffnungslose Atmosphäre auf den Zuschauer überspringen darf. Die rockige, instrumentale Sounduntermalung ist bei den Actionpassagen rasant ausgefallen, wird allerdings auch eher leise und stimmig im Hintergrund gehalten.
Mit dem Beginn des Schauspieles in einem Militärlager gibt es zwar eine überraschende Wendung zu verzeichnen, ganz so recht Anfreunden wird man sich mit dieser Gegebenheit dennoch nicht, da die apokalyptische Stimmung durch ein Action-/Folterszenario der Soldaten Weichen musste, wo die Untoten als Beiwerk aber noch Mitmischen dürfen. Das Budget war für den Film relativ gering, dafür ist das Resultat um so höher einzuschätzen. Die unbekannten Darsteller können durchweg Überzeugen.
Mit "28 Days Later" wurde eine neue Generation von infizierten Bestien erschaffen, die von ihrer Art her Ähnlichkeiten mit Zombies und Vampire aufweisen. Als lupenreinen Zombiefilm sollte man "28 Days Later" also keinsten Falls sehen, wenn gleich die Infizierten für einen Uninformierten als Zombies durchgehen werden, somit sollte man das Werk eher als Grenzgänger des Zombiefilmes betrachten.