Die Waldbewohner

    • Die Waldbewohner

      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Spontitotalfilm
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Ralf Kemper
      Drehbuch: Ralf Kemper
      Kamera: Ralf Kemper
      Schnitt: Ralf Kemper
      Spezialeffekte: Ralf Kemper
      Musik: Die Schnitter ,Jan Luis Martinez, Violet, Ankou, Volkstrott, Violetta, Heavy Current
      Länge: ca. 85 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Alexandra Desoi, Gerrit Reinecke, Monica Cornelia de Meza, Ralf Kemper, Tino Rakut, Michael Kania, Christina Pflüger, Eva Balkenhol, Corinna Hartmann, Britta Fleischhut, Kerstin Gasch, Jay Luis Martìnez





      Inhalt:

      Sanjonara, Kräuterfee und Zauberkundige, rennt um ihr Leben. Die Waldbewohner jagen sie, denn nur ihr Tod kann sie ihrem zerstörerischen Ziel näher bringen. An der Seite von Achilles dem Fährtensucher und der Amazone Samantha tritt Sanjonara eine Reise an, die sie durch eine skurrile Welt führt. Die Gefährten treffen auf Dämonen, Zauberer und Untote, bekommen es mit Liebe, Verrat und Tod zu tun und ahnen noch nichts von dem düsteren Schicksal, das auf sie lauert.

      Trailer:


      Deutsche DVD Fassung: erhältlich

      DVD Extras:
      - Outtakes
      - verschiedene Trailer
      - Bonusfilm: Unter Merryland

      Homepage: spontitotalfilm.com/wald_flash/home.html
    • RE: Die Waldbewohner

      Holla die Waldfee, reichlich überraschend für mich was dem "Überfall der Mörderrucksäcke" Erschaffer Ralf Kemper mit diesem "Die Waldbewohner" nun glückte. Auch seine rebellierenden Mörderrucksäcke präsentierten einst etwas eigenes und trashiges, wo nur das Tempo zwischendrin fehlen wollte. Einen typischen Wald, Terror, Zombie & Slasherfilm wird man erstaunlicherweise, trotz dieser Erwartungshaltung anhand der Titelwahl, auch bei "Die Waldbewohner" nicht zu sehen bekommen, wenn gleich alle Elemente auch vorhanden sind, aber nicht vordergründig, sondern eher als Beiwerk, denn Splatter artige Auswüchse Marke Olaf Ittenbach bekommt man nicht zu sehen, was aber nicht bedeutet, dass dieses Werk nun schlechter ist als Olafs Werke. Nein, der Regisseur Ralf Kemper macht unseren Olaf vielleicht sogar noch mal Konkurrenz, wer weis es schon.
      Dieser Film entführt einem schnell von der Realität in die Parallelwelt eines Fantasy Rollenspieles, auch wenn man kein Aufstuffunkssystem angeboten bekommt, was dem Filmablauf nur hinderlich gewesen wäre, so wird man neben der hübschen und frechen Kräutersammlerin, auch einen ängstlichen Krieger, den koksüchtigen Fährtenleser, einen reimenden Barden, die bezaubernden und Schwert kämpfenden Amazonen, eine Unterwelt Herrschende mit Untoten-Schar, aber auch Zombies im Laubkostüm, welche erstaunlich gut ausschauen und ja auch einen Weißlicht Magier zu sehen bekommen, dem man kein besseres Kostüm verpassen könnte, dieses sprüht nur so vor Magie und dem Fantasie Fan wird das Herz aufgehen dürfen, wenn der Alte Magier sich der Gruppe anschließt, jene den Kampf gegen das Böse aufnehmen werden, um unsere sexy Waldfee Schutz zu gewährleisten.
      Der Sound orientiert sich stark Richtung Mittelalter Rock/Folk, nie zu vordergründig, sondern gut angepasst und auch sentimental gehalten, einfach nur Klasse. Ein mal kommen allerdings kurz ein paar Industrial/Alternative Klänge hinzu, welche ein wenig unpassend wirken, was dem Gesamteindruck aber nicht schmälert.
      Ein Fantasy Spiel mit einigen nett anzusehenden Goreszenen auf Amateurniveau, ansprechende, nebelartige Wald Atmosphäre sowie gruselige Szenen aus der Unterwelt in totaler Umnachtung, welches klaustrophobische Wirkung hinterlassen darf. "Wo ist das Licht" erfragen somit nicht nur die in der Dunkelheit ansässigen Untoten. Humor gibt es natürlich auch, wenn plötzlich mal Fußball mit dem Kopf eines Waldzombies gespielt wird und Kräuter für eine Steigerung der Sexuallust sorgen. Die Geschichtenerzähler Stimme im Off, welche am Anfang, sowie Ende des Filmes ertönt, hört sich Alt und Erfahren an, hätte somit nicht treffender gewählt werden können.
      Einer der ausgewogensten und einfallsreichsten Amateurfilme ist "Die Waldbewohner" geworden, ein Werk mit Anspruch, welches nicht nur für den Gorehound gedacht ist. Einige Blutszenen wird man zu sehen bekommen, was vollkommen ausreichend war, denn das Hauptaugenmerk wird auf eine komplexe Story gelegt. Der Ton ist durchweg gut verständlich und die Bildqualität ist ebenfalls ohne Makel ausgefallen, was man oft bei Amateurfilme bemängeln muss, darf man hier nur Loben.
      Dank an Ralf Kemper, jener mit diesem Werk einen großen Sprung nach vorn gemacht hat, fast schon beängstigend da ich nichts mehr finde, was man hätte besser machen können. Eine No-Budget Produktion unter Freunden im Raume Kassel, die somit beachtliches liefert.
      Im Making Of bekommt man zudem verdeutlicht, dass die sehr sympathischen Leihen Darsteller nicht nur im Film, sondern auch hinter der Kamera sehr locker und mit viel Freude am Geschehen beteiligt waren. Ein Independentfilm der, so denke ich mal, nicht nur für mich wie geschaffen ist.

      [film]8[/film]

      Produktionspartner, die Ralf Kemper's fertigen Film "Five", sowie sein aktuelles und bis dato größtes Projekt "Toxic Lullaby" mit Darsteller "Kettensägen Zombie" Andreas Pape (Beyond The Limits, Fearmakers) unterstützen können, möchten sich doch Bitte bei ihm melden, unter
      toxiclullaby.com

      Vielen Dank an Ralf Kemper für die Bereitstellung der Sichtungs-DVD's


      Klick zur Meinung zum Film "Five"
      Five
    • wo kann man den film kaufen?
      würde ihn sehr gerne gucken find ihn aber nirgends lol
    • Original von Dr.Doom
      spontitotalfilm.com/sponti/index.html

      dort gibt es auch noch Überfall der Mörderrucksäcke lol

      cool danke :3:
      ich bestell mir beide :0:

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    • Herr der Ringe a la Amateur

      Amateurfilmer fühlen sich ja bekanntlich zu Waldszenarien hingezogen, können sie dort ohne fremde und schockierte Blicke ihre Sauereien zelebrieren. Wenn wir mal Ittenbachs Anfänge in Muttis Heim ignorieren, begann wohl so gut wie jeder aufsteigende Homehobbyregisseur seine "Karriere" in deutschen Wäldern. Schnaas, Taubert, Marius Thomsen, Rohnstock, Rose, Ude und die Camp Blood Reihe aus den USA begründeten und erschufen mehr unfreiwillig wie freiwillig ein Genre, dass wohl vordergründig im Amateursektor anzutreffen ist: Der Wald ,- und Wiesensplatter. Nun mag das einfältig klingen und man möge meinen, dass man diese Ergüsse alle über einen Kamm scheren kann, doch es mag neben Zombie 90, Piratenmassaker, The Butcher, Violent Shit 1-3 und Knochenwald noch ambitionierte Projekte geben, die sich fernab dieser einfältigen Schlachterei bewegen.

      Eines dieser ambitionierten Projekte ist Die Waldbewohner, der Name sagt es zwar, er spielt im Wald, geht aber in eine komplett andere Richtung als die meist storylosen 0815 Schmodderprojekte.

      Was kann man also von diesem Film erwarten, der uns in eine Szenerei wirft, die Anfangs eine vollkommen heile Welt zelebriert. Ein Pärchen samt Kinderwagen stolziert über einen Feldweg. Die Sonne scheint und sie beschliessen noch Blümchen zu pflücken. Den Kinderwagen kurz aus den Augen gelassen, und schon ist das Kind weg. Die Illusion von einem perfekten Familienleben geplatzt. 24 Jahre später:

      Eine junge Frau, scheinbar das Baby von dazumals hechtet mit Freudensprüngen, als käme sie gerade von Woodstock über eine Wiese. Sie sammelt Blumen und Kräuter, sie heisst Sanjonara und nennt sich Kräuterfee und Zauberkundige, und sieht unterdessen so aus, als würde sie aus der Einsiedlerzeit stammen. Was ist also passiert? Zwar klärt uns der Film leider nicht auf, wieso sie plötzlich frohlocket durch den Wald hüpft, wo sie hier eigentlich ist, wieso sie so aussieht, eine Kräuterkundige ist und nicht mehr in der Zivilisation wohnt, aber blitzschnell wirft uns der Film damit in eine Fantasywelt, wie wir sie bestens aus Herr der Ringe kennen. Der Fehler dabei ist allerdings, dass der Zuschauer nicht weiss, welche Mission die junge Dame eigentlich hat und was hier eigentlich passiert. Der Film versucht gewollt ein kleines Pathos zu sein, weiss dabei aber selten seine eigentliche Intention.

      Denn während Sanjonara ihren ersten Verbündeten trifft, einen Fährtenleser, kommen die ersten komödiantischen Aufschwünge auf, die so gar nicht in das Geschehen passen wollen, sind diese Einlagen nur allzu banal und grenzen an Klamauk. Bestes Beispiel ist dort der Verzehr eines Krauts namens Schwellkraut, dass dem Fährtenlesen einen Dauerständer verpasst und aufgrund seiner Gelüste gezwungen ist, den Baum zu penetrieren. Wir nehmen es hin, warten ab und freuen uns zumindest mal, dass das Werk zumindest versucht eine Geschichte zu erzählen, denn scheinbar, so wird es erzählt, lauern in den Wäldern herrschsüchtige Waldbewohner, die den normalen "Menschen" den Gar ausmachen wollen.

      Doch nicht nur sie sind die Gefahr, wird Sanjonara auf ihrer Reise ins Unbekannte noch andere Gefahren kennenlernen: ein mafiosiähnlicher Dämon, der Seelen will, und dabei in seinem gewollten Overacting abermals Zwiespalt für das Filmerlebnis stiftet, Untote in der ewigen Ruhe, eine Nichts nur mit schwarzer Dunkelheit, die von einer niedergeschmetterten Königin regiert wird und hübsche Amazonen, die mörderisch sind, aber mit Sex zu bestechen sind.

      Kämpfe gibts dabei viele, und dass choreographisch gar nicht mal schlecht, darf dabei auch ganz gerne mal das Kunstblut fliessen. Den übermäßigen Splatter sollte man allerdings nicht erwarten, denn Die Waldbewohner punktet eher für Wald und Wiesenamateurverhältnisse mit gekonnten Kameraeinstellungen, einem glasklaren Bild, guter Vertonung, aber eher laienhafteren Sprechern, aber im Gegenzug mit schönen Kostümen, guten Einfällen wie dem Ort der ewigen Ruhe und dem mehr schlecht als recht aufgestellten Händlerdorf mitten auf einer Lichtung. Ja, das Alles wirkt sehr symphatisch, aber leider wissen wir immer noch nicht so recht, was hier die tatsächliche Mission ist. Ein Genickbruch für die Spannung ist das leider ohnehin, aber es wirkt ohne Zweifel wie in interaktives Rollenspiel von dem PC, denn wenn Sanjonara zum Angriff pfeift, leuchtet rechts unten im Bild ein Manabalken auf. Nett, nett, auch wenn das Alles in seiner Gesamtkonstruktion zu überfrachtet wird.

      Die Waldbewohner geht in viele Richtungen, kann sich dabei aber selten wirklich für eine Dominante entscheiden. Fantasy, Abenteuer, Komödie, Horror, Splatter und Trash, alles ist vertreten, doch diese Suppe aus Genres verdirbt so einiges, was das ambiotionierte und innovative Werk zerstört. Da werden Zitate ausgespuckt wie "Du kommst hier nicht vorbei" und die volle Messlatte an Mysterie und Charaktären bedient, doch das Gesamtergebnis bleibt mittelmäßig, auch wenn das Ende ein paar beantwortet, doch wieder zuviele neu bildet. Parallelwelt, Realitätszuflucht, ein Sog? Man weiss es nicht.

      Fazit:
      Die Waldbewohner ist ein symphatisches und ambitioniertes Projekt von Ralf Kemper, dass aber an vielen Ecken und Enden zu überfrachtet und gewollt daherkommt und die Frage "Wieso?" schlichtweg nicht beantworten kann. Spass macht der Film doch irgendwo, aber zuviele Zutaten verderben leider wie so oft jede Suppe. Wer im Amateurgenre aufgeschlossen ist, kann sich Die Waldbewohner aber trotzdem ohne Bedenken ansehen.

      58%
    • Ich gebs ungern zu, aber richtig gute und verständliche Review Dr.Doom. Warum nicht immer so?
    • Ich schreib wie ich Lust drauf hab. :) Schade das du bei "Die Waldbewohner" so viel zu kritiseren hattest, insbesondere was du mit der Überladung meinst ist mir nicht wirklich klar. Auf Komödie wird hier gesetzt, vielleicht lag dies dir nicht so wirklich. "Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" ist in meinen Augen total überladen und nebenher noch eine Kopie von "Die zwei Türme".
    • Original von Dr.Doom
      Ich schreib wie ich Lust drauf hab. :) Schade das du bei "Die Waldbewohner" so viel zu kritiseren hattest, insbesondere was du mit der Überladung meinst ist mir nicht wirklich klar. Auf Komödie wird hier gesetzt, vielleicht lag dies dir nicht so wirklich. "Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" ist in meinen Augen total überladen und nebenher noch eine Kopie von "Die zwei Türme".


      Nunja. Das Werk ist zwar ambitioniert und innovativ, will aber meiner Meinung nach zuviel. Der Humor war dann der springende Punkt, fand ich eben, dass das gar nicht so gepasst hast. Zudem hat mich gestört, dass man lange nicht weiss, was die Dame da macht, wie diese Fantasywelt entstand und was ihre Mission ist. Insgesamt gesehen fand ichs aber doch ganz nett, und 6 Punkte sind beileibe keine schlechte Note. Über deine Aussage von HDR lege ich einfach mal den Mantel des Schweigens. lolp
    • Original von funeralthirst
      [ Über deine Aussage von HDR lege ich einfach mal den Mantel des Schweigens. lolp


      Da könnte ich mich jetzt auch in epischer Breite drüber auslassen, aber ich schweige auch lieber!!!! lol lol :3:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Nabend!

      Wir waren gestern mit Ralf Kemper essen!
      War ein sehr schöner Abend mit netten Leuten und man hat sich gut ausgetauscht.
      Interessant zu erfahren wie sein neuer Film werden soll!
      Soll aber wieder auch etwas Komik drinne sein, es wird um die Kirche gehen :0:

      Soweit so gut, er hat mir gestern eine DVD mit den Waldbewohner mitgegeben und mich gebeten den Film zu schauen und bei Gefallen viell. ihm zu helfen noch ein paar DVD´s unter die Leute zu bekommen!
      Da ich den deutschen Indie- und Low-/Now- Budget Film unterstütze wie ich nur kann, frage ich hier mal rum wer viell. noch eine DVD von diesem Film hier möchte?
      Außerdem hat Ralf noch wenige kleine Hartboxen von Toxic Lullaby, also wer da Interesse hat!

      Bitte PN an mich, viell. auch mal Freunde und Bekannte fragen die solche Filme mögen!

      Danke und lg

      Mario

      Kolls-kleiner Horrorladen