Das deutsche Kettensägenmassaker

    • Das deutsche Kettensägenmassaker



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Eine Produktion der DEM FILM in Co-Produktion mit der RHEWES FILMPRODUKTION GMBH
      Erscheinungsjahr: 1990
      Regie: Christoph Schlingensief
      Drehbuch: Christoph Schlingensief
      Kamera: Christoph Schlingensief
      Schnitt: Ariane Traub
      Spezialeffekte: Thomas Göttemann
      Budget: -
      Musik: Jacques Arr
      Länge: ca. 63 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Karina Fallenstein, Udo Kier, Artur Albrecht, Susanne Bredehöft, Alfred Edel


      Wer sich Schlingensiefs erste Stunden nach der Wiedervereinigung ansehen will, der sollte wissen, worauf er sich einlässt. Was den Zuschauer erwartet ist abgefahrener Humor, den nur die Wenigsten verstehen und ziemlich durchgeknallte Hauptdarsteller, die sich meist durch Schreien in den Dialogen in Szene setzen.

      Zitat Alfred Edel: Wir sind gut druff und du hältst die Schnauze

      Was Schlingensief weiterhin vermittelt ist eine bitterböse Persiflage auf die Wiedervereinigung. Alfred Edels Aussage: "In einer Zeit, in der alles möglich ist, ist es unwichtig, ob etwas gut ist oder schlecht." trifft den Kern ziemlich genau. Denn das was der Film bietet, ist wesentlich kritischer als jede Wiedervereinigungs-Analyse von verkappten intellektuellen Polit-Schnöseln.

      Fazit:
      Dem „Deutschen Kettensägenmassaker“ fehlte es an Einigem: Vielleicht an mangelndem Verständnis der Kritiker, vielleicht an einem ordentlichem Budget, aber keinesfalls an Hirn. Denn Schlingensiefs Abrechnung mit der Widervereinigung ist kurz gesagt ein derber Schlag, mitten in die Fresse von Politik und Gesellschaft und das ist auch gut so.

      8/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von sid.vicious ()

    • Ich kenne keinen einzigen Schlingensief Film. Das deutsche Kettensägenmassaker kenne ich trotzdem, aber nur vom Namen her rofl Wäre eigentlich mal ganz interessant.
    • Christoph Maria Schlingensief war einst Aufnahmeleiter der Lindenstraße, anschließend verzog es ihn plötzlich in die abstruse Filmwelt wo er neben „Das deutsche Kettensägenmassaker“ was ich hier kurz Reviewn werde dann noch „Terror 2000“ und „Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker“ als provokative Deutschlandtrilogie servierte. Anschließend zog es ihm ins Theater, er arbeitete mit Behinderte Laiendarsteller zusammen und auf Viva war er dann mal aktiv. Der Mann galt als politisch engagiert und diesbezüglich provokant, besonders mit Helmut Kohl war er wohl nicht so dicke, aber hat der Mann auch als Regisseur was drauf gehabt, darum geht es nun.

      An der Kamera sind schnell mal richtige Dreckflecke zu sehen. Die Charaktere sind sehr schrill und total überreizt dargerstellt. Der Humor ist sehr speziell und die meisten wird es einfach nur nerven. Die Story ist zusammenhangloser Totalschrott und erinnert ein wenig an Texas Chainsaw Massacre, zumindest von den Meuchelszenen her, die man hier aber auch vergessen kann. So was wie ein Interesse entsteht hier erst gar nicht. Was den Film noch eine Weile im Player spielen lassen könnte, ist die DDR angehauchte Kulisse, auch den Trabbi gibt es zu sehen, allgemein kann die Atmosphäre krank und experimentell eingefangen werden. Ich muss zugeben, den Bockmist aber schon nach 30 Minuten nicht mehr weitergeschaut zu haben und so früh gebe ich nur den bis dato absoluten Bodensatz auf, um nicht dran zu verblöden. Dieser Mix aus Ulli Lommel Experimentalverschnitt und Muttertag 2 Langeweile besetzt mit zahlreiche Darsteller, die frisch aus dem Irrenhaus ausgebrochen sind, ist einfach nur grauenhaft schlecht. Dagegen ist sogar der schlechteste Taubert Film noch erträglicher. Bei dem Film kommt man echt auf den Gedanken das bunte Auto rufen zu müssen, wo alle sofort den Knüppel auf den Kopf bekommen und diese Brut darf dann bitte nie wieder entlassen werden!

      Christoph Maria Schlingensief hätte man das Filmdrehen spätestens hiermit untersagen müssen.

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    • Ich enthalte mich jetzt mal und äussere kein Kommentar zu deinen wiedermals absurden und ignoranten Äusserungen.
      Oh, Doom, bleib bei den richtigen Splatterfilmen...
    • Das deutsche Kettensägenmassaker wurde allerdings schon sehr oft verissen, da reihe ich mich nur einer langen Liste ein. lolp
    • Schlingensief ist hier nicht richtig aufgehoben. Seine Filme sind reine Provokation und nicht mit herrkömmlichen zu vergleichen. Diesen kenne ich nicht, aber wenn ich seine anderen Arbeiten in betracht ziehe muss ich sagen das der Mann ein Genie auf seine Art war! Ein Vergleich zu den Nichtskönnern aus dem Deutschen Amateurbereich verbietet sich von alleine! Seine Theateraufführungen suchen seinesgleichen! Das beste Beispiel ist die Aufführung von " Eine Kirche vor dem Angst des Fremden in mir" die ich durch Zufall erleben durfte. Wahnsinn!!!!! Viel zu früh gestorben!!!
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von Dr.Doom
      Das deutsche Kettensägenmassaker wurde allerdings schon sehr oft verissen, da reihe ich mich nur einer langen Liste ein. lolp


      Eine lange Liste von Ignoranten. Mehr sage ich dazu nicht, sonst müsstest du mich nämlich aufgrund verbaler Entgleisung bannen.
    • Ist halt eine sehr spezielle Art von Humor. sid hat das im Review schon sehr gut geschrieben.

      Selbst der gute Ghostshit als Trashfan von der ofdb, der den noch 4 Punkte gegeben hat, meinte in seinem Review es wäre der schlechteste Film den er je gesehen hat, deswegen bekommt er noch ein paar Punkte. lol

      Im Lexikon des Internationalen Films steht:

      „Mal experimentell, mal sehr konkret inszeniertes "Trash-Movie" mit wild sausender Kamera und schnarrendem Sägenton, entstanden als schnelle und emotionale Reaktion auf die politische Entwicklung; ein gewollt "geschmackloser" und "gewalttätiger" Film der mit dem Holzhammer daherkommt, dabei aber weniger provoziert als überwiegend banal erscheint.“


      Die Aussage trifft es aus meiner Sicht sehr gut.
    • Ohne Fun zu Hilfe eilen zu wollen, was er nicht braucht und will, ist Schlingensief total verkannt. Trash und Trash ist nen Unterschied, den muss man nur erkennen! :3:
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Von GhostShit halte ich genug so viel wie von diesem internationalen Filmlexikon, dass Cineastentum eher vorheuchelt und mehr der Bildzeitung gleicht. Und GhostShit schreibt zwar locker flockig, ist aber auch bloss nen simpler Gorejünger, der nicht weiter als zur nächsten Gedärmeszene denkt.
      Ich verstehe nie, wirklich nie, wie man Schlingensiefs Filme immer als Trash abtun muss.
      Sie sind zynisch, sarkastisch, anarchisch, simple Geister werden es wohl ganz einfach Humor nennen.
      Aber Filme sind nicht schlecht, nur weil man sie nicht versteht oder sie nicht verstehen will, weil man bei dem Film ja was ganz anderes erwartet hatte...
    • Für mich ist der Film einfach gut. Ich mag diesen kranken Humor und TCM winkt ja nun wirklich mit dem Zaunpfahl. Verarsche, Trash, Kult, wie auch immer, auf jeden Fall richtig gut.
    • Manche mögen es pseudointelektuelle Polemik nennen, die Anderen nennen es Trash mit dem Vorschlaghammer, doch in Wahrheit ist Das deutsche Kettensägermassaker ein mal gar nicht so lustiges Beispiel von brutalster und niederschütternster Politik ,- und Gesellschaftssatire. Natürlich kann man über die verquere Überspitzung und das vollkommen chaotische Overacting der Darsteller lachen und auch ansonsten hat der Film eher Amateurfilmcharakter, aber mehr muss der Film auch nicht sein. Der Film ist volle Latte Punkrock, ein Schlag ins Gesicht, zwar mit einem gewissen ironischen Unterton, aber das ist auch die beste Art, um mit den Abgründen unseres gescheiterten Landes klarzukommen. Provokation pur, einfach gut, aber ganz sicher nicht für Jedermann.
    • und sonst
      und soonst
      und sooonst
      und soooonst

      Margit! Brigitte hat anständig gefragt, also kannst du auch anständig antworten.

      Margit, da bist du ja, du alte Lesbe.

      ...so jetzt ist gut. Was ich erwähnen möchte ist die Ausage von Hank hinsichtlich der Blutschande. "Ich klage an."

      "Ich klage an" ist ein nationalsozialistischer Film von Wolfgang Liebeneiner, der 1941 gedreht wurde. Auf jeden Fall, sehr interessant was man in Schlingensiefs Film, alles finden/ hören kann.