Golf Monster
Autor: Alice Cooper mit Keith & Kent Zimmermann
OT: Alice Cooper, golf monster: a rock ‘n’ roller’s 12 steps to becoming a golf addict
Verlag: Kosmos
Seiten: 285
Erschienen: 2008
ISBN: 978-3-440-116074
Ähm, ein Buch von und über Alice Cooper in einem Horrorfilmfanzine? Geht nicht! Geht doch! Denn auch wenn die Filme des Alice Cooper im Buch fast nicht berücksichtigt werden, verbindet die Person Alice Cooper doch eine Menge mit dem Horrorfilm. Nicht zu letzt durch seine Gastauftritte in vielen Filmen, ist er vielen Horrorfilmfans im Gedächtnis hängen geblieben, nein, auch seine Bühnenshow an sich, beinhaltet Elemente des (frühen) Horrorfilms. Und deshalb an dieser Stelle diese Buchvorstellung.
Mit diesem Buch liegt nun endlich die erste Autobiografie eines meiner musikalischen Helden vor. Alice Cooper hat meine Hörgewohnheiten in Sachen Rockmusik Anfang der 90er nicht zuletzt durch sein fantastisches Album „Trash“ entscheidend mitgeprägt. So war ich dann auch mehr als glücklich, dieses Buch unter der Weihnachtsfichte zu finden. Gleich vorweg, ich hab es innerhalb eines Tages verschlungen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Herr Cooper anscheinend über eine sehr lockere Schreibweise verfügt, soweit man dies bei einer Übersetzung nachvollziehen kann. Der geneigte Leser hat es hier mitnichten mit einem Meilenstein der Literaturhochkultur zu tun. Doch das ist sicher auch nicht der Sinn eines solchen Buches.
Alice Cooper berichtet in diesem Buch in lockerer chronologischer Reihenfolge aus seinem bewegten Leben. Zum Glück verschont er den Leser dabei mit unnötigen Abschweifungen, sondern kommt immer direkt auf den Punkt. Dafür sei ihm gedankt.
Alles weitere, was hier zu Papier gebracht wurde, ist einfach nur spannend zu lesen. Alice Cooper eröffnet dem Leser einen tiefen Einblick in die Kunstfigur „Alice Cooper“ und in den Menschen Vincent Damon Furnier hinter Alice Cooper. Beide sind eine Person, jeder führt aber für sich ein Eigenleben. So wird dem Leser schon bald bewusst, dass man es bei der Person Cooper / Furnier mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun hat. Daraus macht Cooper auch keinen Hehl. Ganz im Gegenteil. Er lässt uns sogar an seinen Alkoholtherapien teilhaben, offenbart uns sein tiefstes ich und füttert den Leser ganz nebenbei noch mit wirklich klugen Lebensweisheiten. Bei dem was der Mann durchgemacht und vor allem geschafft hat, darf er dies auch. Weiterhin gibt es einen kleinen Einblick von Alice Cooper ins Showbiz. So manche amüsante und erstaunliche Anekdote, auch über andere Künstler wie Andy Warhol oder Salvador Dali und Elvis wird serviert.
So, warum heißt das Buch nun "Golf Monster"? Alice hat seine Alkoholsucht durch Golfen überwunden und so schiebt er zwischen die Schilderung seines Lebenslaufs mehrere Anleitungen zum erfolgreichen Golfen. Das mag nun verwundern oder irritieren, aber das gute daran, man muss es nicht lesen, man kann diese Kapitel einfach überspringen. Wer dies aber tut, wird so manche hohe Lebensweisheit des Alice C. verpassen.
Eine angenehme Autobiografie, mit viel Humor und einer gesunden Portion Selbstkritik geschrieben!