Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Matt Reeves
Kamera: Greig Fraser
Schnitt: Stan Salfas
Spezialeffekte: Werner Hahnlein
Budget: ca. 20.000.000$
Musik: Michael Giacchino
Länge: ca. 119 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktion: Nigel Sinclair, Tobin Armbrust, Alexander Yves Brunner, Guy East, Philip Elway, Donna Gigliotti, Fredrik Malmberg, Carl Molinder, John Nordling, Simon Oakes, John Ptak
Darsteller: Kodi Smit-McPhee, Chloe Moretz, Richard Jenkins, Elias Koteas, Cara Buono, Sasha Barrese
Inhalt:
Der zwölfjährige Owen wächst 1983 in einer Kleinstadt in der Bergwelt New Mexicos auf - der perfekte Spiegel der gepeinigten Seele des zierlichen Jungen, der allein mit seiner Mutter in einem tristen Wohnblock lebt. Freunde hat er dort keine und in der Schule wird er von Mitschülern terrorisiert. Doch dann zieht ein Mädchen in seine Nachbarschaft, das genauso einsam und verloren wirkt. Owen schließt Freundschaft mit Abby, die mit ihrem Vater allein zu leben scheint und sich immer nur nach Sonnenuntergang sehen lässt. Als ein Mord nach dem anderen die kleine Gemeinde erschüttert und eine blutleere Leiche nach der anderen gefunden wird, keimt ein erschütternder Verdacht in Owen ...
Trailer:
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USA Kino: 01.10.2010 (limitiert)
USA DVD & Blu-Ray: 01.02.2011
Kinostart in Deutschland: 15.12.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 19.04.2012
Kritik:
Das US Remake des umjubelten schwedischen Vampirfilms So Finster die Nacht kommt schon nach nur gut 2 Jahre in die Kinos. Der Stoff bot sich auch an, denn es fehlt in Hollywood vor allem an neuen Ideen, welche man sich zuletzt immer mehr aus Europa oder Südamerika abschaut und da bietet sich So Finster Die Nacht sehr an. Das Remake hält sich auch ziemlich an die Vorlage und ergänzt diese um einige Szenen. Längen kommen trotz ruhiger Erzählweise auch beim Remake nicht zustande. Der Härtegrad ist überschaubar, richtig blutige Bissszenen gibt es nicht, dafür wird bei den meist klassisch orientierten Mordszenen auf etwas Humor Wert gelegt. Insbesondere die Schlussszenerie im Schwimmbad hat wie beim Original einen richtigen Lacher parat und sie unterscheidet sich ein wenig von der schwedischen Produktion. Richtig zu überzeugen wissen insbesondere 2 junge Darsteller, allen voran Kodi Smit-McPhee als junger Hauptakteur im Alter von ca. 14 Jahren spielt er so wie zuvor in The Road herausragend und Oskar verdächtig. Er allein trägt weite Teile des Films auf hohem Niveau. Insbesondere die Szenen wo er ängstlich und überrascht sein soll oder vor Furcht wegschauen muss, wo die Kamera wegblendet, dass hat bei ihm ganz großes Format. Chloe Moretz (Zombies, Evil Ground, Kick-Ass) als junge Vampirin ist zwar noch brauchbar besetzt, aber bei ihr fehlt die richtige Ausstrahlung um Emotionen frei zusetzen, eine Lina Leandersson aus dem Original war da um längen imposanter. Wer hier aber noch herausragen kann ist der ca. 13 jährige Bösewicht Dylan Minnette, was er hier leistet ist mehr als Reif für eine größere Rolle. Die Schauplätze sind ok, stehen aber dem sehr winterlichen Original um einiges nach, was im Vergleich zur schwedischen Produktion somit die größte Schwäche ist. Atmosphäre ist zwar hier auch vorhanden und das Blut schmieren liefert ein krankes Bild ab, aber die Vorlage ist diesbezüglich besser und ekliger. Die Schockeffekte zünden beim Original ebenfalls etwas mehr, wenn gleich es sich hier trotzdem sehen lassen kann, insbesondere eine Prügelei mit der Eisenstange bei den Kids oder das auflauern auf der Rückbank eines Autos. Zu gute halten darf man Let Me In, dass die Gesichte nicht wie lieblos zusammengezimmert wirkt und Regisseur Matt Reeves hat hier keineswegs seine hektische Cloverfield Wackelei eingebaut, genau das Gegenteil ist der Fall. Als Manko fallen lediglich die schlechten CGI Effekte sehr auf. Insbesondere beim Angriff der Vampirin, da ist gründlich was schief gelaufen, ich fand es aber trotzdem nicht als richtig störend. Let Me In wirkt insbesondere für eine amerikanische Horrorfilmproduktion erstaunlich europäisch, ruhig und mit Liebe zum Detail.
Die Frage bleibt, Remake oder Original? Natürlich das Original, allerdings ist das Remake sehr gelungen, aber erneut keineswegs etwas für den Underworld vs. Blade Mainstream, dafür ist das Geschehen viel zu Actionarm. Mit der Bewertung tu ich mich etwas schwer, denn dieses gelungene Remake kommt eindeutig mindestens 5 Jahre zu früh. Wer das Original vor kurzem also erst gesehen hat, der wird Abstriche machen. Da ich aber auf längere Sicht bewerte, gibt’s knappe 8 Punkte, aus dem Grund, da mir Let Me In doch etwas besser gefallen hat als Quarantäne, das US Remake zum spanische Rec, der von mir 7 Punkte bekam.