Kolobos



    • Produktionsland: USA
      Produktion: Dana Altman, Nne Ebong, Edward R. Taylor
      Erscheinungsjahr: 1999
      Regie: Daniel Liatowitsch, David Todd Ocvirk
      Drehbuch: Nne Ebong, Daniel Liatowitsch, David Todd Ocvirk
      Kamera: Yoram Astrakhan
      Schnitt: Brian Olson
      Spezialeffekte: Presteon Fisher
      Budget: ca. -
      Musik: William Kidd
      Länge: ca. 83:40 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Amy Weber, Donny Terranova, Nichole Pelerine, John Fairlie, Promise LaMarco, Ilia Volok, Simms Thomas, Todd Beadle, Mari Weiss, Jonathan Rone, Linnea Quigley, Ivan Battee


      Inhalt:
      In einer regnerischen Nacht findet ein junges Ehepaar eine brutal mißhandelte Frau in ihrem Blut liegend. Halb bewußtlos murmelt sie das Wort KOLOBOS.
      36 Stunden zuvor: Die Künstlerin Kyra hat gerade einen Job gefunden und erhält dort freie Verpflegung und ein Dach über dem Kopf. Ihre neuen vier Wände teilt sie sich mit Tom, Erica, Gary und Tina. Kyras Mitbewohner begutachten ihre düsteren Kunstwerke, jedoch erzählt sie ihnen nichts von dem gesichtslosen Mann, der sie in ihren Alpträumen verfolgt. Als aber Tina auf dem Weg in die Küche in eine tödliche Falle tappt, fragt sich Kyra ob der gesichtslose Mann wirklich nur ein Traum ist...


      Trailer:



      Fazit:
      Was einem mit KOLOBOS präsentiert wird kann man bis zur letzten Minute und darüber hinaus nicht wirklich sagen da der Film einfach relativ undurchsichtig ist und vieles unerklärt läst. Zu Anfang läst der Film schlimmes vermuten. Wirre Kameraeinstellungen zeigen wie eine Frau angefahren wird und folglich ins Krankenhaus kommt. Das alles wirkt relativ billig gemacht und man schnallt sich schonmal an was denn noch so kommen mag. Weitere 2 Minuten später findet man sich in einer Rückblende wieder. Verschiedene Personen antworten per Videocam auf eine Kontakanzeige die Freiwillige für ein "Big Brother" Experiment sucht. Das alles wirkt unglaublich überzeichnet, doch leider auf eine schlechte Art. Da hat man eine unglaublich quirlig-nervige Dame die stehts aufgedreht durchs Bild tanzt, die eingebildete selbsternannte Superschauspielerin, den unglaublich klugen Akademiker und den naiv-dummen Ladykiller. Das ganze wird abgerundet durch die Hauptprotagonistin, welche psychisch relativ angeschlagen scheint und ihre Zeit gerne alleine verbringt. Der Film wirkt bis dahin wie ein Relikt aus den 70/80ern. Ein "Möchtegern-Fulci", nur ohne Spannung. Um es auf den Punklt zu bringen: die ersten 37 Minuten des Films sind eine Qual.

      Hält man jedoch bis Minute 37 durch wird man durch den ersten relativ gut gemachten Splattereffekt aus der Trance gewuchtet. Die Charaktäre die bis dato allesamt absolut farblos wirken blühen richtiggehen auf, was eventuell auch mit dem ableben der quietschfidelen und nervigsten Darstellerin zu tun haben mag^^ Doch von diesem Zeitpunkt an gewinnt der Film zunehmend an fahrt. Die wenigen blutigen Effekte sind wirklich nett anzusehen und gerade weil man nichtmehr so wirklich durch die Story blickt kommt tatsächlich Spannung auf wenn es darum geht wer das Gemetzel denn nun eigentlich anrichtet. Leider kommt das bis zum Ende, welches wieder an den schlechten Anfang anknüpft, nicht ans Licht. Wobei es am Ende eine fadenscheinige "Erklärung" für alles gibt, doch diese ist derart haarsträubend unlogisch und wirft nur noch mehr Fragen auf das ich es mir hier vorbehalte zu Glauben das es nicht aufgeklärt wurde^^

      Es hat sich schlussendlich doch gelohnt den Film mal anzusehen, da die zweite Hälfte wirklich sehr gut gemacht ist. Overall gibt es von mir:

      [film]5[/film]
      Kalt im Nachtwind schwingt er hin und her,
      Sein Genick brach am Glockenseil.
      Regen tropft auf totes Fleisch,
      Rinnt herab am Glockenseil.

      (Eisregen)
    • Kolobos kann gleich vom Anfang weg mit einem guten Soundtrack Punkten, anhand von kindlichem Courgesang im Synthpopmantel. Der Filmanfang mag noch leicht verwirrend wirken, da die Bildschnitte nicht viel aufschlüsseln, aber es entpuppt sich nicht lange wartend ein schlüssiges Psychoterrorvergnügen. Die Darsteller sind auf Genreschnitt, wobei auch etwas Leihenhaft wirkend, nur die deutsche Porno-Synchronisierung hätte bei einigen etwas besser ausfallen können. Besonders Misslungen ist diese, bei einem völlig aufgedrehten Mädel, was ihren gewollt überspielten Part überreizen wird. Ihr dunkelblauer Lippenstift schaut aus wie eine Faschingsbemalung, diese Göre tendiert stark Richtung Troma-Trash und wird uns zum Glück als erstes im Splatterreigen verlassen, zumal sie viele auch nerven wird, so darf man hier wirklich jubeln. Insgesamt sind die Teens aber sehr pubertär und witzig, die Lacher garantiert.
      Hat man sich darauf eingestellt, wird der Film auch spannend unterhalten dürfen, was man am Anfang nicht unbedingt erwarten dürfte. Die Hauskulisse schaut sehr schick gestylt aus, die Wände erscheinen in vielen verschiedenen Farben. Es dreht sich nun alles um das Horrorfilme drehen in einem Haus, man klotzt sich zum einstimmen ein paar gefakte Metzelfilme an, wie „Schlachthoffaktor 6 – Die Finale Abschlachtung“ bis das Metzeln dann auch in die Realität umgesetzt wird und um es vorweg zunehmen, die Snuff Thematik auspackt. Dabei tauchen Fallen im Haus auf, wodurch sicherlich auch ein Saw und Hostel von inspiriert wurden, wobei die Fallen halt auch sehr einfallsreich erscheinen. Einiges Blutsuppen gibt es damit natürlich auch. Als Sounduntermalung wird es noch richtigen Synthpop auf die Ohren geben, der an Duran Duran oder The Cure erinnert. Es gibt hier sehr schöne künstlerische Bildzeichnungen einer Gestörten, was die kranke Stimmung bestens untermalt.
      Die Auflösung am Ende ist dann sehr interessant, worauf man nicht so einfach kommen dürfte. Im Gegensatz zum überwerteten, vor allem von der Story her schwachen dänischen „Final Hour“, so funktioniert dieser „Big Brother“ Horror anhand der Videoaufnahmen vom Hausinneren, nach kurzer Gewöhnungszeit jedenfalls bestens.

      [film]8[/film]
    • "Kolobos" oder auch "Big Brother für Horrorfans" ist in meinen Augen ein sehr intelligenter Horrorfilm, der sichdoch von den üblichen Mainstream - Filmen abhebt. Der Zuschauer wird hier in eine Geschichte eingeführt, bei der es manchmal gar nicht so leicht ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden und genau das ist es, was den Film meiner meinung nach so besonders macht.

      Bis zum Ende wird der Zuschauer im Unklaren darüber gelassen, was eigentlich wirklich passiert ist und das auf den ersten Blick unbefridiegende Ende lässt beim zweiten Hinschauen genug Raum für eigene Interpretationen.

      Der Film besticht in erster Linie durch seine extrem gute und dichte Atmosphäre, die den gesamten Film über sehr unheilvoll und düster daherkommt. Dadurch, das die Protagonisten alle in einem Haus versammelt sind und nicht hinauskönnen, bekommt die Atmo noch einen herrlich klaustrophobischen Anstrich, der perfekt in den Film hineinpasst. Die faszination, die von dem Film ausgeht, hält den Zuschauer gefangen und bringt ihn automatisch dazu, mit den Opfern mitzufiebern und zu leiden.

      Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr straff gespannt und erleidet auch zu keiner Zeit irgendwelche Einbrüche. Auch der Härtegrad des Films ist durchaus annehmbar, es gibt zwar nicht viele Morde, aber die vorhandenen sind sehr sadistisch und teilweise sehr gut dargestellt.

      "Kolobos" bietet meiner Meinung nach mal etwas anderes, als den ständigen Einheitsbrei, den das Horror - Genre oft hervorbringt und ist somit eine wirkliche Abwechslung und Bereicherung des Genres.




      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Ein Film aus der Red Edition und positive Worte, ich denke mal das ich mir
      den Film zulegen werde.

      Danke für den Tipp.
    • Original von sid.vicious
      Ein Film aus der Red Edition und positive Worte, ich denke mal das ich mir
      den Film zulegen werde.

      Danke für den Tipp.



      Ja gerne doch, der Film ist auch wirklich ganz gut,wird aber von vielen immer sehr unterschätzt oder auch ungerechtfertigt schlecht bewertet.
      Big Brother is watching you
    • Ein sehr Atmosphärisches Filmchen das mir noch als recht guter blutiger Streifen in erinnerung geblieben ist.Ich würde sagen eine Mischung aus Thriller/Horror/Slasher/Gore!
      Ist einen Blick aufjedenfall wert !!! FAZIT [film]8[/film]

    • Habe den schon seit 5 Jahren im DVD-Regal aber noch nie gesehen... Ist er sehenswert? Mal allein nach der Arbeit? Oder ist er doch eher Mies?
      besucht mal meine Horror-Band IRON SNAG JOE --> www.snagrock.at

      Kleiner SFX Versuch für ein Musikvideo ;-)
    • Kritiken stehen ja oben drin. Kann man empfehlen.
    • Die Atmosphäre und auch die Handlung sind nicht schlecht,nur baut sich das ganze ziemlich langsam auf und der Film will dadurch nicht so richtig in die Gänge kommen.Von Untehaltungswert her gesehen,kann der Streifen aber dennoch ganz gut überzeugen,obwohl auch hier bestimmt noch einiges mehr drin gewesen wäre.

      [film]6[/film]
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Hab den vor 2-3 Monaten gesehen.
      Einer der okayen Red Edition Filme, im Grunde aber eher ein durchschnittlicher Film.
      Die vielen 8er Wertungen hier kann ich nicht nachvollziehen.
    • Reefer Sutherland schrieb:

      Die vielen 8er Wertungen hier kann ich nicht nachvollziehen.
      Ich auch nicht so richtig, würde dem so 5,5 geben.
      Aber ich war auch mit einer ziemlich großen Erwartungshaltung an den Film gegangen, weil in dem Forum in dem ich damals war, viele von dem Film sehr positiv geredet hatten.

      Insofern kann ich dies hier auch nicht nachvollziehen (siehe oben)

      Master Of Horror schrieb:

      wird aber von vielen immer sehr unterschätzt oder auch ungerechtfertigt schlecht bewertet.
    • Im Vergleich dazu müssten manche Titel der Red Edition Reihe locker 12/10 Punkten bekommen.

      Werde mir den Film demnächst trotzdem zulegen, da ich mir vorgenommen habe, die Red Edition Reihe zu komplettieren.
      Der dürfte preislich relativ erschwinglich sein. Andere Titel bekommt man gebraucht, mit viel Glück, für 20-30 €.
    • Ist nun wirklich kein Genre Highlight, Spannung existiert schon mal gar nicht, dafür reichlich Geschrei.

      [film]5[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &