Nerves

    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Tom Finder
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Ralf Möllenhoff
      Drehbuch: Ralf Möllenhoff
      Kamera: Ralf Möllenhoff
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: Headhunter FX
      Budget: -
      Musik: Dimitri Dodoras
      Länge: ca. 70 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Michael Möllenhoff, Roland Riemer, Oliver Peick, Tanja Waldmann, Luke Romero Möllenhoff, Tom Bronx, Sonja Imping, Detlef Klewer



      Inhalt:

      Weihnachtszeit. Drei Stadtplaner erkunden einen einsam gelegenen, brachliegenden Vorort: Halbverfallene Häuser, mysteriöse Kritzeleien, verstümmelte Leichen und ein seltsamer Betonklotz. Es handle sich um den Schlachthof, welcher noch in Betrieb sei, erklärt man ihnen.

      Kein gutes Zeichen, wenn einem zur Begrüßung die Hand mit einer Heckenschere abgetrennt wird oder Tongefäße mit menschlichen Organen gefüllt sind. Schließlich tauchen zwielichtige Weihnachtsmänner auf...


      Trailer:



      Deutsche DVD Fassung: 01.10.2010




      Meinung anhand des Presse-Screener von Monster R.I.P./Ralf Möllenhof:


      Er ist zurück, der aktuell düsterste deutsche Independent Filmer. Nach R.I.P. und Dead Eyes Open nun der der nächste Schock. „Nerves“

      Ich bin immer wieder beeindruckt, welche kranke Atmosphäre Ralf Möllenhoff in seinen Filmen erzeugen kann. Mit unheimlich heulende Winde, melancholisch düstere Momente, einer grauenhaften Geräuschkulisse, wie tröpfelndes Blut und verstörend lang gezogene Gitarrenriffs sowie hängende Schalplatte, die eine weile ununterbrochen den selben Ton spielt.
      Die Goreeffekte sind ekelig, auch mal präsentierte Gehirne und Innereien, die von einem Schlachter stammen müssen. Splattereffekte gibt es hier nur wenige, die dann aber gut ausschauen. So wird Gestank von Ass sich in der Luft breit machen, was sich im Hals zuschnürt und für eine trockene Kehle sorgen wird.
      Es gibt reichlich Weihnachtsmännerpuppen zu sehen, die gruselig an der Decke hängen und von Geiserhand hin und her wippen. Zumindest in diesem Schmutzbad werden auch die roten Bärtigen gruselig wirken.
      Der Ralf Möllenhoff hat ein riesen Talent, nur die Story, welche an einer Geschichte des Edgar Allan Poe angelehnt sein soll, kann mich auch hier nicht überzeugen.
      Zwar wirkenden die Leihendarsteller dies mal etwas besser, wobei aber auch nicht viel gesprochen wird und das Können kaum bewertet werden kann, wo aber auch nur die verstörenden Bilder sprechen sollen. Der Ablauf ist in „Nerves“ jedenfalls nur schwerlich zu verstehen.
      „R.I.P. - Bis zum Morgengrauen" und „Dead Eyes Open“ hatten zuvor noch eine Struktur, hier driftet Möllenhoff total in den Experimental Horror ab. Vielleicht spricht er damit eine größere Zuseherschaft an, zu wünschen wäre es ihm, aber mir ist das Werk vom Ablauf her viel zu sperrig geworden.

      Hab ich schon mal jemals gesehen, dass in einem Film der Weihnachtsmann den Vorschlaghammer so oft ins Gesicht gepresst bekommen hat, was auch noch von der Umsetzung her gut ausschaut? Ich glaube nicht.
      Ein Weihnachtenhasser kann seine Freude daran haben, wenn auf schick verpackte Geschenke wie im Wahn rumgetrampelt wird.
      Nur, kann man kaum unterscheiden, was Traum und Realität sein soll, wobei die Story auch einen wirren Alptraum darstellt.
      Um was es hier eigentlich geht, versteht man diesmal nicht wirklich. Als Experimental-Horror wird das Werk allerdings funktionieren. Es ist beängstigend verstörend und düster.

      Das nächste Weihnachten wird hiermit für euch zum Alptraum werden.

      Experimental Horror:
      [film]9[/film]

      meine Wertung:
      [film]4[/film]
    • NERVES läuft zum bevorstehenden Release nur am Freitag, den 28. Mai 2010 um 23 Uhr im Programm der "midnight-movies"-Reihe in allen UCI-Kinos bundesweit und in der Schweiz und in Österreich als exklusives Vorab-DVD-Screening auf der großen Leinwand.
    • Cover von R.I.P independent Produktions




      Review zu Nerves

      Ralf Möllenhoffs zweiter Streich nach „Dead eyes open“. „Nerves“ ist wirklich besser als „Dead eyes open“, was man an vielen Stellen in diesem Film sieht.

      Der Film beginnt recht schnell mit wenig Vorgeschichte/Vorwissen. Drei Männer fahren mit dem Auto in eine Stadt/Dorf. Erst suchen sie auf der Landkarte den Weg und anschließend sind sie auch schon angekommen. Es fallen bei paar Sätze darüber das es die Stadt/Dorf eigentlich gar nicht geben sollte, da es nicht eingezeichnet wurde in der Landkarte. Schonmal sehr verdächtig und typisch für einen Horrorfilm. Und schon sieht man den ersten Menschen der etwas neben der Kappe aussieht und die drei beobachtet. Seine Heckenschere die in einem Baum steckt zeiht er heraus und damit auf sie zugeht. Sofort wird man unruhig und versucht die Polizei zu erreichen. Jedoch ist der Typ mit der Heckenschere doch schneller als erwartet und so schafft er es einem der Typen den Arm ab zu säbeln. Sie schaffen es zu fliehen und finden heraus das es eine Geisterstadt ist (keine Menschenseele außer dem verrückten anwesend.). So durchsuchen sie leer stehende Häuser aber finden nichts außer eben die verlassenen Zimmer. Ach ja und jede Menge Leichen...
      Ich will jetzt an dieser Stelle nicht zu viel vorwegnehmen. Jedoch habe ich vielleicht die ersten 7 Minuten des Filmes beschrieben. Das heißt in diesem Film geht es direkt zu Sache.
      Dadurch ist man sofort Wach und aufmerksam.

      Der Weihnachtalptraum hat begonnen... Groß angepriesen auf der DVD-Hülle bewahrheitet dies sich schon nach ca. 30 min des Films. Der komplette Film wirkt wie ein sehr langer Alptraum. Eingeschlossen in einem Haus, mit einem Zimmer in dem ein paar Leichen sind. Draußen warten Verrückte darauf das du raus kommst um dich zu töten. Einer der Urängste der Menschen wird hier behandelt. Wie kann man in so einer Situation reagieren? Kann man überhaupt NICHT selbst verrückt werden dabei?
      Dieser Film zeigt deutlich wie man durchdrehen würde. Alles nur wegen dem Job? Mehr Geld?
      Kann man sich verzeihen deswegen 2 freunde zu opfern.?

      Bei diesem Film ist alles enthalten: Blut, Spannung, Gedärme und eine komplexe Story die fesselt.
      Man beginnt den Film mit einigen Fragen. Doch alle werden nicht beantwortet der Film bietet Platz für Spekulationen. Nach und nach werden die Hintergrundinformationen preisgegeben. Der Film ist nicht zu blutig sondern setzt eher auf Spannung und Story. Jedoch gibt es Szenen die jeden Gorehound vor freude aufspringen lässt. Dies hält ich aber eher im Hintergund. Hautaugenmerk liegt auf dem Spannungsaufbau.

      Zu kritisieren gibt es jedoch auch etwas. Klar das Bildmaterial ist nicht wieder 20 Jahre abgelaufenes Super 8 Bildmaterial sondern eine normale Kamera. Jedoch mit der typischen Amatuerfilm Einstellung, in der man denken könnte es sei Real aufgenommen (Qualiät wie bei einem Urlaubsvideo). Ob das jetzt beabsichtigt ist um es realer darzustellen, oder ob man einfach nicht das Geld für mehr hatte sei jetzt dahingestellt. Jedoch hoffe ich beim nächsten Projekt auf eine weitere Steigerung der Bildqualität.
      Weiter gibt es etwas wenige Dialoge. Oft sind einfach nur die Splattereffekte zu hören oder sehr laute Zwischengeräusche (quietschendes Gartentor usw.) oder die Musik.
      Wenn Dialoge kommen, sind sie häufig sehr verwirrend anfänglich, jedoch löst sich das meistens noch auf.

      Bonusmaterial auf der DVD von R.I.P independet Productions:
      Making of (ein kleiner Blick hinter die Kulissen, wie alles gemacht wurde, welchen Streß man hatte/ oder Spaß usw.)
      Interviews der Crew
      Trailer von Dead eyes open sowie Nerves!
      Fazit: „Nerves“ ist ein Film dessen Steigerung man deutlich sieht. Er hält sich immer noch im guten Mittelfeld auf und kann durch einige gute Szenen punkten. Die Bildqualität sowie verwirrende Story an manchen Stellen geben nochmals abzug. Ein guter Film der ziemlich an die Psyche geht und von Genrefans gefeiert werden kann.
      Wer auf guten Independet Horror steht kann hier bedenkenlos zugreifen!

      [film]7[/film]
      "Ich weiß auch, dass die einzige Möglichkeit, einen von den Geistern dieses Buches Besessenen aufzuhalten, darin besteht, seinen Körper völlig zu zertückeln."