Todeslager S-11

    • Todeslager S-11



      Originaltitel: Laa-thaa-phii
      Produktionsland: Thailand
      Produktion: -
      Erscheinungsjahr: 2006
      Regie: Sarawut Wichiensam
      Drehbuch: Damkerng Thitapiyasak
      Kamera: Teerawat Rujenatham
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Origin Kampanee / Payont Permsith / Jadet Chawang
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Pachornpol Jantieng, Kittilak Chulakrian, Wacharin Jinamulee, Chanetphaka Korsuwan, Thanyanan Mahapirun, Taweesak Pamornpol, Supatsiri Patomnupong, Phongsak Rattanapong, Panweth Saiyakhlaai, Zeenam Soonthorn


      Elf Teilnehmer der höchstdotierten Spielshow im thailändischen Fernsehen stellen sich der Mutprobe ihres Lebens - doch die Schatten der Vergangenheit erreichen die Gegenwart, und ein Blutbad nimmt seinen Lauf...

      Einst war das Todeslager S-11 im undurchdringlichen Dschungel von Kambodscha ein Ort des Grauens: In den Jahren der Diktatur fanden dort Tausende von Gefangenen unter der bestialischen Folter der Roten Khmer den Tod. Später wurde das S-11 zum Kriegsmuseum, zum stillen Mahnmal gegen den Wahnsinn des Terrors, bis das Fernsehen das Lager für sich entdeckt und zum Austragungsort einer Spielshow deklariert, deren Gewinner um fünf Millionen Baht reicher sein wird - falls er das Wochenende in dem verfluchten Gemäuer übersteht. Das Spiel beginnt... und hinter den Mauern wartet der Tod...



      Trailer:
      -



      Big Brother im Todeslager!

      Das ist wohl die treffendste Bezeichnung für das hier stattfindende Geschehen, doch die Unterschiede zur normalen "Container-Show" sind schon ziemlich gewaltig, was der Zuschauer schon nach relativ kurzer Zeit zu spüren bekommt. Nun wird der Film auf der Rückseite des DVD.Covers als "überraschend blutig" beschrieben, was eventuell bei vielen Leuten vollkommen falsche Erwartungen wecken könnte. Denn wer jetzt denkt, das er einen Geisterfilm mit einem ordentlichen Splatter-Gore Anteil zu sehen bekommt, der wird am Ende doch ziemlich enttäuscht sein, da es in dieser Beziehung bis auf ein paar kleinere Szenen ganz am Ende nichts zu begutachten gibt, weswegen auch die Freigabe des Films nicht wirklich nachvollziehbar ist. Dennoch wäre es jetzt vollkommen falsch, dieses Werk lediglich aufgrund dieser Tatsache schlecht zu bewerten, da "Todeslager S-11" als Geisterfilm absolut überzeugen kann und dem Betrachter ein herrlich gruseliges Seh-Vergnügen bereitet.

      Allein schon die Kulisse des ehemaligen Todeslagers sorgt hier für das nötige Ambiente, um das perfekte Grusel-Feeling aufkommen zu lassen, denn lässt sie doch von Beginn an ein sehr beklemmendes Gefühl aufsteigen, das sich im Laufe der Zeit immer mehr verstärkt und einen einfach nicht loslassen will. Man ist heilfroh darüber, das man vor dem heimischen Bildschirm sitzt und das Szenario aus sicherer Entfernung betrachten kann. Auf keinen Fall möchte man mit den Teilnehmern der Show die Plätze tauschen, fühlt man sich doch schon im eigenen Sessel äusserst unbehaglich und muss sich gegen die fast zwangsläufig aufkommende Gänsehaut erwehren, die einem das Geschehen vermittelt. Die aufkommende Atmosphäre ist wirklich mehr als gelungen und wird durch die düstere und bedrohliche Aura des Todeslagers noch zusätzlich verstärkt.

      Durch geschickt eingesetzte Schockmomente und furchteinflössende Geister-Erscheinungen kommt hier das richtige Grusel-Feeling auf, das sich ganz automatisch auch auf den Zuschauer überträgt und ihm phasenweise kalte Schauer über den Rücken jagt. Das dabei entstehende Gefühl extremster Beklemmung verstärkt sich immer mehr und auch die Grundstimmung verdichtet sich von Minute zu Minute zusehends. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man der unheimlichen Faszination dieses Films erliegt und manchmal der Eindruck entsteht, das man selbst ein Teil der unheimlichen geschehnisse ist, die sich in dem ehemaligen Todeslager abspielen. So leidet man auch mit den Teilnehmern der Show mit, die sich zu Beginn nicht sicher sind, ob ihnen Jemand lediglich einen Streich spielt, oder ob die auftretenden Geister-Erscheinungen wirklich existieren.

      Die agierende Darsteller-Riege ist in dieser Geschichte ein ganz wichtiger Bestandteil des insgesamt sehr überzeugenden Gesamtbildes, das man von "Todeslager S-11" erhält, denn das dargebotene Schauspiel ist meiner Meinung nach absolut überzeugend und hinterlässt einen sehr authentischen Eindruck. Nun mag man sich sicherlich über einige Verhaltensweisen der Protagonisten streiten können, doch gerade in den Passagen, in denen die Unsicherheit in nackte Angst und Panik umschlägt, bekommt man ausdrucksstarkes Schauspiel geboten, das die Geschichte noch intensiver erscheinen lässt. Ganz generell entwickelt der Film ein hohes Maß an Intensität, die sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr entfalten kann und beim Zuschauer eine gewisse Nervosität aufkommen lässt, die man bis zum tragischen Ende auch nicht mehr abstreifen kann. Das es bei dieser Story kein Happy End werden wird, zeichnet sich schon sehr frühzeitig ab, so ist man dann vom Schluss-Akkord auch nicht gerade überrascht, denn im Prinzip denkt man während des gesamten Films nicht einmal daran, das hier alles gut ausgehen könnte.


      Fazit:


      Wenn man sich von den beiden Worten "überraschend blutig" nicht in die Irre führen lässt und seine Erwartungen in eine falsche Richtung lenkt, dann bekommt man hier einen ausgezeichneten thailändischen Grusler geboten, der ganzzeitig spannende und unheimliche Unterhaltung bietet. Neben dem straff gezogenen Spannungsbogen ist die sehr düstere und unheilvolle Atmosphäre die ganz große Stärke des Films und die guten Schauspieler tun ihr Übriges, um dem Zuschauer einen "Big Brother-Trip" der ganz besonderen Art zu bieten, den man nicht so schnell wieder vergisst. Freunde der asiatischen Gruselfilme werden hier bestens bedient und sollten sich diesen sehr atmosphärischen Film keinesfalls entgehen lassen.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Eine Reality Show will mal wieder das große Geld machen und sperrt ein paar Leute (freiwillig) in ein altes KZ und wer nach dem Wochenende immer noch darin ist, der bekommt ein sattes Preisgeld. Aber wie wir es schon in zig anderen Filmen gesehen haben, werden auch diesmal nicht alle lebendig herauskommen. Durch die besondere Location wird dem Film schon eine passende Atmosphäre aufgedrückt und die kann sie auch bis zum Ende hochhalten. Die freiwilligen sollen in dem Gelände verschiedene Aufgaben machen und sich ihrer Angst stellen, so müssen sie sich z.B. in eine Art Sarg mit vielen Totenköpfen legen und da eine gewisse Zeit ausharren. Und da es sich um einen Thai Grusler handelt, sind die Geister natürlich auch schnell aufgetaucht und sorgen für Angst und Schrecken. Das besondere ist, dass sich die Geister nur gewissen Personen zeigen und nicht allen. Vor allem sehen die Produzenten der Reality Show diese Geister nicht und verstehen nicht warum verschiedene Leute vor Angst schreien, oder gar wegrennen. In solchen Szenen ist der Spannungsbogen wieder auf dem Höhepunkt, vor allem weil man wissen will, was sich als nächstes ereignet.
      Auf MTV gab es vor einiger Zeit mal eine Sendung, an denen so ein Spiel auch gemacht wurde und ein paar Leute an alte Schauplätze gebracht worden sind, wo sich verschiedene Unglücke ereignet haben und dort auch Menschen umgekommen sind. Und genau dies wird in dem Film auch wiedergegeben. Vor allem denken die Mitstreiter teilweise, dass es sich nur um ein Trick von den anderen handelt, dass sie aussteigen sollen und am Ende kein Geld dafür bekommen, da sich die Geister ja auch nicht jedem zeigen. Der Film hätte eigentlich locker mit einer FSK 16 Freigabe durchkommen können, da er nur gegen Ende ein wenig härter wird, aber es hält sich alles noch in Grenzen. Der Film lebt von der ganzen Spannung und Atmosphäre und kann diese auch voll ausleben.

      7,5 / 10
    • Das Dschungelgebiet ist sehr dicht bewachsen, anfangs wird auf einen Fluss noch mit dem Boot durch das Dickicht gepirscht. Die Atmosphäre ist dabei hoch, anhand der grünenden Optik, dem Lichteinfall und den Tierlauten wie Grillen.
      Die asiatischen Darsteller bewegen sich auf mittleren bis schwächeren Niveau, so spielen diese zu ernst, wobei mehr Lockerheit drin wäre. Dramatik die aufkommen soll, wird somit nicht zünden.
      Als Schauplatz der gruseligen Ereignisse dient das Todeslager-S11, wo sich ein paar Teens drin aufhalten und das Geschehen wird von Kameras in jedem Raum für die Betreiber aufgenommen, es ist also ein Spiel. Von der Story her wird durchaus bekanntes geboten und die Beweggründe sind hier fadenscheiniger den je. Zumindest kann die Kulisse Punkten, denn das Lager ist ein idealer Austragungsort, mit dunklen Ecken und reichlich passenden asiatischen Requisiten, dazu eine exzellente Bildschärfe. Vor dem Lager gibt es noch atmosphärische, thailändische Begrünungen. Die Geister sind von The Ring und The Grudge abgeschaut und werden gut sichtbar in Szene gesetzt, wenn gleich richtige Schockeffekte komplett fehlen. Im Verlauf bricht der Spannungsbogen dann ein, denn mehr als träge Dialoge, werden jedenfalls lange Zeit nicht geliefert. Eine echte Bedrohung wird bis zu den letzten 15 Minuten nicht aufgebaut, die auftauchenden Gruselwesen sind einfach von der Durchschlagskraft im Enddefekt doch zu harmlos, mehr als die Charaktere etwas zu beängstigen ist lange Zeit also nicht drin. Die Todesszenen am Filmende sind dann auch in Grunde genommen zum vergessen, denn es wird alles weggeblendet und einen Schockeffekt wie bei dem absolut durchschnittlichen „The Grudge“, hab ich nie verspüren können.

      Todeslager-S11 ist optisch wirklich Top, der Ablauf und die Dramatik sind hingegen einschläfernd.

      [film]4[/film]