Curse of the headless horseman

    • Curse of the headless horseman



      Produktionsland: USA
      Produktion: DLM Films
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: John Kirkland
      Drehbuch: Kenn Riche
      Kamera: John Kirkland
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca.
      Musik: -
      Länge: 78:24 (m.A.)
      Freigabe: Unrated
      Darsteller: Marland Proctor, Don Carrara, B.G. Fisher, Ray Saniger, Lydia Rosenbloom



      Inhalt:
      Ein junger Mann bezieht die Westernranch seines Onkels und lädt seine Freunde zu einem Wochenende dorthin ein. Schon bald erzählt man sich die Geschichte eines kopflosen Reiters, der an allem Leben seine Rache vollführen möchte. Unter tosendem Gelächter und Unglauben, müssen die Ranchbewohner schon bald die wirkliche Wahrheit erfahren, denn schon bald wird der erste Tote gefunden.


      The most boring curse in movie history - The neverending dialogue

      Entsteigen wir herab in ein Jahrzehnt, dass zweifellos den Ruf als Wegbereiter für das heutige, moderne Horrorkino inne hat, enstanden doch in jener Zeit solch grossartige und von vielen Seiten, zumindest in Deutschland, missverstandene Werke wie Blutgericht in Texas, The Hilly have eyes (1977), Der Exorzist (1973) und Zombie (1978) um jetzt nur einmal ein paar am Rande zu nennen, die es sogar als Anerkennung in Form von Remakes und Neuinterpretationen in die Neuzeit geschafft haben. Solche Filme gehen nicht unter, solche Filme schreiben Geschichte, denn ihre Art Horror zu katapultieren ist legendär und auch viele, sehr kleine Regisseure sahen sich in den Jahrzehnten nach dem exzessiven Umschwung des Horrorkinos zu den 70ern hin veranlasst den grossen Clou zu starten, galten Horrorfilme immer als der Leckerbessen in den schäbigsten Kinos. Es war das Zeitalter der schundigen Billiggrusler, in einer Zeit, in der man mit ellenlangen, schrecklich morbid klingenden Filmtiteln noch jeden Depp ins Kino locken konnte, kann man sich dieser Reißerischkeit kaum entziehen.

      Das ist auch noch heute so und so wagt man sich, immer mit dem Bedenken im Hinterkopf an solche Filme jener Zeit, mit dem Wissen entweder absoluten Volltrash zu sehen, oder eben markant - charmanten Sleaze der atmosphärischen Extraklasse. Der Grat dazwischen ist reichlich klein, oder auch gross, denn auch Volltrash kann unter Umständen unterhalten, freilich erwartet man unter einem sooo böse angekündigten Titel wie Curse of the headless horseman den 70er Trash schlechthin, in eine Reihe stellend mit Ossorios Blind dead's, Franco - Trash, Herrschel Gordon "Blood Feast" Lewis oder auch etlichen italienischen Pappenheimern der Nebelmaschinerieherkunft + Blaufiltercrew. Doch unser kopfloser Reiter, ja, das Grundgerüst ist wohl der Legende von Sleepy Hollow entnommen, ist dabei nur allzu gehaltloser Trash, aber zumindest so doof, dass es - kein bisschen unterhält.

      Woran das liegt, liegt freilich an der arg trostlosen und bedeutungslosen Inszenierung, denn die Choose wirkt zweifellos wie ein Puppentheater der Extraklasse, gestreuht mit unzähligen und bezugslosen Charakteren, die mit hundert anderen bezugslosen Charakteren reden. Diese Charaktere, nennen wir sie mal so, befinden sich feierlustig auf einer Ranch. Da redet jeder mal mit jedem, und der Andere mal mit dem Einen, der wiederrum mit dem, und die mal mit ihm und so weiter. Warum das so ist, keine Ahnung, aber die Geschichte treibts indes nicht voran. Warum die dort sind? Da hat jemand die Ranch gekauft, die aber irgendwie wie ein Jahrmarkt der Extraklasse aussieht. Billige Saloonkulissen, deplatzierte Gegenstände im Nirgendwo und vollkommen kunterbunte Dinger, die wohl ein Dorf bilden sollen. Sinn? Nee, aber eben mal das sowas von typische Indiz dafür, dass das hier der sowas von fehlgeschlagene Versuch eines Regisseurs ist, das dialoglastige Treiben mit Leben zu verpacken. Oder nennen wir es gleich Hörspiel mit Bildeinblendungen, die aber keineswegs zu dem inhaltslosen Gesabber in bedeutungsloser Kulisse passen.

      Das ist Alles noch nichtmals so doof, dass es unterhalten könnte, denn der kopflose Reiter, den man so sehnlichst erwartet, könnte er den Blabbermäuler doch freilich den Kopf abhaken, sieht man meilenweit nicht. Na gut, schon, aber auch bloss, wenn einer der Deppen mal irgendwie, geradeso Lust hat kurz mal so, aus dem Dorf / Jahrmarkt, Kasperletheater / Ranch zu gehen. Das ist so bieder, unbeholfen und tragisch scheisse inszeniert, dass man weinen könnte, kommt da dieses Etwas dämonisch - lachend (doof !!!) herangeritten und tröpfelt hysterisch etwas Blut auf des Jungens Haupt und Shirt, der bloss verstört darüber meckern kann, dass sein Hemd beschmutzt wurde. Ahja, doll. Aber das Schlimme? Der Mief nimmt sich auch noch ernst, sollte man zumindest meinen, wenn ständig eine epischklingende Erzählerstimme aus dem Off Unheil verkündet. Aber nichts da, stattdessen zeigt man uns eine Frau auf Crack, die wie wild umhertanzt und dabei der Kameramann abwechselnd Rot - Orange und Blaufilter vor die Linse legt. Sinn? Nöööö, aber vielleicht hats der bekifften Sleazefraktion in den 70er ja gefallen. Vielleicht isses auch Kunst?

      Kunst ist wahrlich bloss die Blödheit und Schnarchigkeit dieses Machwerks, dass, und das muss man zugeben, sicherlich niemanden gefallen wird, könnte, oder würde. Hier gibts, ausser viel viel Gelaber rein gar nichts, was dazu bewegen könnte, nur mal im entferntesten nicht die Forward Taste zu drücken. Aber das ist dann aber, das kann man positiv anmerken, ein typisch im Vorfeld bösepräsentiertes Stück 70er Horrorschotter, das heute einfach bloss versagen kann - damals tats das aber wohl auch schon.

      Fazit:
      Kein Sleaze, kein unterhaltsamer Übertrash, kein Splatter, keine Story. Das ist bildgewordene Langeweile mit vieeeeeeeeeeeeeel Dialog. Und wenn ich viel meine, mein ich den kompletten Film. Wendungen, Höhepunkte, Dramatik, Thrill, Horror, Grusel, Gore, Charakteristik und Score hat der Regisseur vergessen. Nur im Delirium, im Grab oder mit abgeschalteten Fernseher zu geniessen.

      6%

      PS: Film ist Public Domain, kann übers Internet kostenlos abgerufen werden und ist in der USA in einer 50 Movie Collection erschienen. Für Freunde klassischer Horrorfilme ist das jedenfalls der Tipp schlechthin.

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      Kein Bier der Welt....