Horrors of malformed Men

    • Horrors of malformed Men

      Originaltitel: Edogawa Ranpo zenshû: Kyôfu kikei ningen
      Herstellung: Japan, 1969
      Regie: Teruo Ishii
      Darsteller: Teruo Yoshida, Teruko Yumi, Asao Koike, Mitsuko Aoi, Mie Hanabusa, Tatsumi Hijikata, Yukie Kagawa, Yumiko Katayama, Katsura Kiyama, Michiko Kobata, Hideo Ko, Masaomi Kondo
      Genre: Horror, Mytery, Irrsinn
      Laufzeit: ca. 100 Min.
      Freigabe: USA: Unrated / Not Rated






      Hirosuke Hitomi erwacht in einer Irrenanstalt. Da er sich für vollkommen normal hält, stellt sich für Hirosuke die Frage: warum er eigentlich in einer Klapsmühle gefangen ist. Seine Gedanken an eine vernebelte Vergangenheit sind mit einem Kinderlied verbunden, welches Hirosuke stets erneut begegnet. Nach der Flucht aus der Anstalt folgt die Suche nach der Vergangenheit und diese führt den jungen Mann zu einer geheimnisvollen Insel, wo ein Wahnsinniger normale Menschen zu Freaks…

      Teruo Ishii HORROR OF MALFORMED MEN ist ein Film der sich das Prädikat „Besonders strange“ definitiv verdient hat. Seinem 1969 entstandenem Film gelingt es, dass (mir zumindest) eine passende Umschreibung, wie auch Beschreibung, zu einem fast unlösbaren Unterfangen wird.

      Unlösbar scheint auch die Frage von Hauptcharakter Hirosuke Hitomi nach dessen Vergangenheit. Seine anfänglichen Ermittlungen gestalten sich (wenn auch von diversen Mysterien geprägt) als recht überschaubar. Was sich allerdings ab dem zweiten Drittel abspielt ist von Geisteskrankheit und Surrealität geprägt. Dabei wird ein derart grotesker Weg gewählt, dass der überwiegende Teil der Protagonisten überfordert und genervt abwinken wird. Die jenigen die jedoch weiterhin am Ball bleiben und ggf. noch begeistert sind (mich eingeschlossen) werden sich hingegen fragen, was sich im eigenen Kopf abspielt und was zu dem Begeisterungsfördernden Gefallen hinsichtlich HORROR OF MALFORMED MEN führt.

      Die Story zeigt sich als eine Mischung aus Mystery-Thriller, Surrealismus, Wahn und DIE INSEL DES MOREAU. Entsprechend schräg, um nicht zu schreiben, krank inszeniert. An diversen (kleinen) Härten mangelt es (gerade in Anbetracht des Produktionsjahres 1969) ebenfalls nicht. Somit wird die ein oder andere absurde Breitseite in das groteske Gesamtbild geworfen.

      Einige Sequenzen des Films erinnern mich gar an das Einstürzende Neubauten Video „Halber Mensch“. Sōgo Ishii macht dort keinen Hehl daraus, dass HORROR OF MALFORMED MEN ein großer Teil seiner Inspiration für Blixa Bargeld und Co. war.

      In technischer Hinsicht hat HORROR OF MALFORMED MEN natürlich auch eine Menge zu bieten. Shigeru Akatsukas Kamerabilder haben zahlreiche, das Auge fordernde, Sequenzen parat und unterstürzen jederzeit den Fall in eine geisteskranke und surreale Welt.

      Fazit: Wer Teruo Ishiis BOHACHI BUSHIDO - CODE OF THE FORGOTTEN EIGHT mag. Auf Action verzichten, mit ominös, dubiosen Momenten etwas anfangen kann, sowie evt. von seinem Umfeld - Film bezogen - als Pflegefall bezeichnet wird, der kann gern mal reinschauen. Für den entspannten Familienabend ist HORROR OF MALFORMED MEN natürlich: absolut nicht geeignet.