Produktionsland: USA
Produktion: Jason Blum, Jeanette Brill, Brian Kavanaugh-Jones, Oren Peli, Steven Schneider
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: James Wan
Drehbuch: Leigh Whannell
Kamera: David M. Brewer, John R. Leonetti
Schnitt: Kirk M. Morri, James Wan
Spezialeffekte: Bart Dion
Budget: ca. 1.500.000$
Musik: Joseph Bishara
Länge: ca. 102 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Rose Byrne, Patrick Wilson, Lin Shaye, Ty Simpkin, Barbara Hershey
Inhalt:
Neues Haus, neues Glück: Für den Lehrer Josh Lambert, seine Frau Renai und ihre drei Kinder ist der Umzug die Erfüllung eines lange gehegten Wunschtraums. Die Freude währt indes nur kurz: Schnell wird der Familie bewusst, dass ihr neues Heim von düsteren Geistern heimgesucht wird. Nach einem mysteriösen Unfall fällt ihr Sohn Dalton in ein Koma, das selbst die besten Ärzte vor ein Rätsel stellt. Mit einem erneuten Umzug wollen die Lamberts ihren Sohn retten und dem unablässigen Terror entfliehen. Doch dann müssen sie feststellen, dass es nicht das Haus war, auf das die Dämonen es abgesehen haben...
Trailer:
Kino USA: 01.04.2011
Kinostart in Deutschland: 21.07.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 24.11.2011
Kritik:
Der Film wirkt von der Optik her eher modern und gelegentlich mal schwarz/weiß oder dunkel gehalten, wobei die Kulissen Abwechslung bieten und die dunklen Szenen gut in Erscheinung treten. Die Mutter und deren Kinder werden zu Beginn vorgestellt. Dann sind wir auch schon im gruseligen Haus und plötzlich poltert es los, sehr einfallsreich war James Wan (Saw, Dead Silence ) hier nicht, der doch was großartiges erschaffen wollte, was aber gleich zu Beginn ersichtlich, nicht gelingen wird. Die Darsteller sind durchwachsen, die Kinder wie Hollywood Nachwuchs Ty Simpkins und Andrew Astor wirken noch natürlich, die meisten Nebendarsteller sind auch in Ordnung. Der Vater Patrick Wilson (A-Team - Der Film, Watchmen) wirkt blass und später albern. Die Mutter Rose Byrne (28 Weeks Later, X-Men: Erste Entscheidung, Brautalarm) ist jetzt ganz oben in Hollywood angekommen und sie hat was stark aufgesetztes an sich, sie ist schlicht weg ein Totalausfall, was dem Film aber nicht mal schadet, weil dieser auch an sich nicht viel besser ist. Einer der Jungs fällt plötzlich ins Koma und die Ärzte können auch nicht helfen, wobei sich keine Dramatik einstellen möchte. Der Hokuspokus nimmt nun jedenfalls seinen grenzwertig lächerlichen Verlauf auf. Vor allem was Patrick Wilson hier während der Traumsequenz immer wieder für Mimiken läst, wird beim Zuschauer nur Hohn und Spott auslösen.
Neben der Optik sind vor allem die Gruselszenen gelungen, schaudern darf das Geschehen also schon, auch wenn es keine Spannung erzeugt. Besonders die Gruselgeister sind gelungen, die fast so gut wirken wie bei Silent Hill, auch wenn sie nicht ganz daran heranreichen. Für Clownsgesichter hat James Wan auch hier wieder eine Schwäche und sie dementsprechend in den Film kurz eingebaut. Den Realitätsbonus alla Paranormal Activity gibt es hier nicht, auch wenn der Film so wirken will. Die stetig schreienden Kinder und das bierernste, spießige Familienkuscheln sind zu Beginn nicht förderlich, um dranzubleiben, das konnte schon bei Paranaromal Activity 2 nicht bestehen. Nervig ist noch die Alarmanlage des Hauses, die ohne Grund anspringt und extrem schallend auf die Ohren des Zuschauers wirkt. Das dann plötzlich ein großer Mann im Haus auftaucht, wirkt nicht wirklich geisterhaft, sonder eher wie der Kabelträger der kurz durchs Bild läuft, lächerlich das deswegen unsere Mutter einen Nervenzusammenbruch bekommt. Später wird Kontakt zum Kind mit Hilfe von Geisterbeschwörer aufgenommen. Was folgt sind weitere aneinander Reihungen von einigen gruseligen Szenen in der Traumwelt. Was einen im weitern Verlauf anhand des Koma-Kindes serviert wird, ist alles andere als glaubwürdig, wenn der erwähnte große Mann plötzlich im Bild auftaucht und auch genau so schnell wieder verschwindet, wie alle anderen Geister die nur auftauchen und wieder verschwinden, bis auf die finale Meuchelszene, die einzig erwähnenswert gut ist. Was soll dieser bullige Mann mit dem Koma-Jungen gemeinsam haben, somit auf dieser Basis ein Gruselfilm nicht funktionieren kann.
Die Mischung aus Paranormal Activity, Der Exorzist 2 und Poltergeist ist James Wan nicht gelungen, unterdurchschnittlich und knapp am Kollateralschaden vorbei.
Abgewertet beim 2. Schauen von auf: