Horror-Express

    • Horror-Express

      Alternativer Titel: Der Tod fährte erste Klasse
      Produktionsland: Großbritannien, Spanien
      Produktion: Bernard Gordon
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Eugenio Martín
      Drehbuch: Arnaud d’Usseau, Julian Halevy
      Kamera: Alejandro Ulloa junior, Teo Escamilla
      Schnitt: Robert Dearberg
      Spezialeffekte: Pablo Pérez
      Musik: John Cacavas
      Länge: ca. 88 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Christopher Lee, Peter Cushing, Alberto de Mendoza, Silvia Tortosa, Telly Savalas, Julio Peña, Ángel del Pozo, Helga Liné, George Rigaud, Alice Reinheart, José Jaspe, Víctor Isral





      Professor Alexander Saxton, hat in der Mandschurei, die Überreste eines prähistorischen Wesens entdeckt. Mit dem Transsibirien-Express, soll dieser Sensationsfund, nach England transportiert werden. Nachdem es zu den ersten Todesfällen kommt erkennt man, dass der Urmensch wesentlich lebendiger ist, als man dachte.

      HORROR-EXPRESS ist eine - nicht nur eine interessante, sondern richtig gute Co-Produktionsarbeit der Länder, England und Spanien. Die starke Anfangsmelodie (von John Cacavas), die u.a. die Credits untermalt, und im weiteren Verlauf stets zurückkehrt, lässt (aus meiner Sicht) gar an italienische Filmmelodien erinnern.

      Der Film legt umgehend innerhalb guter Kulissen los. Ob der kurze Aufenthalt am Bahnhof oder das zu 95% im Zug spielende Restambiente, hier passt einfach alles zusammen. Das Ganze wirkt sehr harmonisch und kann für eine besondere, stets zum Wohlfühlen animierende Atmosphäre, versprühen.

      „Das ist das Werk des Teufels!“ (Mönch Pujardow)

      Der von Alberto de Mendoza (hervorragend) gespielte Pujardow, ist ein einer der tragenden Charaktere, die Eugenio Martín ins Rennen schickt. Pujardow pendelt zwischen Besessenheit und Wahnsinn, eine wirklich tolle Vorstellung. Weiterhin bietet der Film die britische Doppelspitze Cushing/Lee (dt. Synchro, gesprochen von Heinz Petruo und Siegmar Schneider), die sich (wie so oft) ein Duell auf Augenhöhe liefern.

      „Aber wenn nun einer von ihnen die Bestie ist?“ (Inspektor Mirov)
      „Bestie? Wir sind Briten!! Sir!!!“(Dr. Wells)
      HORROR-EXPRESS baut seine Spannung geschickt auf und nutzt dabei die –zum Gruseln anregende – Atmosphäre, die der Film jederzeit zu versprühen mag. Dabei setzt man nicht allein auf die klassischen Faktoren des Horrorkinos, sondern bindet einen kleinen Anteil Gore ein. Eine „gesunde“ Mischung, die ihren Zweck erfüllen kann.

      Einen kurzen, aber absolut bereichernden, Auftritt hat übrigens Telly Savallas als (der, die Peitsche schwingende) Captain Kazan.

      Fazit: Spannend inszeniert, toll gespielt. Eine absolute Empfehlung.
    • Allein schon die Tatsache, das hier mit Christopher Lee, Peter Cushing und Telly Savalas drei ganz große Leinwandhelden in einem Film zusammen agieren, macht das Werk von Eugenio Martin zu einem abslut sehenswerten Filmvergnügen und auch wenn Savalas erst zum Ende hin in der skurrilen Rolle als Kosake auftritt ist es ein Fest für die Augen, diesen drei Größen ihrer Zeit bei ihrem Job zuzuschauen, der sich wie gewohnt in erstklassigem Schauspiel widergibt, wie man es als Zuschauer nicht anders gewöhnt ist. Doch es sind längst nicht nur die darstellerischen Leistungen, die diesen herrlichen Gruselfilm zu einer wahren Perle des Genres machen, das leider nie die Beachtung erhalten hat, die es im Grunde genommen verdient hätte. So sind es wohl hauptsächlich die Liebhaber solcher Klassiker, die in den Genuss einer wirklich interessanten Geschichte kommen, die zwar durchaus so manches Logikloch offenbart, über das man aber nur zu gern hinwegschaut, da der Rest des Filmes einfach wirklich gut aufeinander abgestimmt ist.

      Das absolut Herausragende ist wohl mit ziemlicher Sicherheit die absolut gelungene Grusel-Atmosphäre, die sich fast im Minutentakt immer mehr verdichtet und auch ihre richtig bedrohlichen Momente beinhaltet, an denen man sich erfreuen kann. Hinzu kommt auch der dramaturgisch sehr gelungene Spannungsbogen, der sich langsam aber stetig immer weiter aufbaut und sich auch bis in die letzten Szenen dieser Geschichte aufrechterhalten kann, ohne dabei irgendwelche Einbrüche zu verzeichnen. Sicherlich wird die jüngere Generation nicht so viel mit dem Szenario anfangen können, das für viele Leute eventuell etwas angestaubt erscheinen mag, aber gerade durch diesen Aspekt einen ganz eigenen Charme beinhaltet, dem man als Fan dieser Klassiker ganz einfach erliegen muss. Selbst einige etwas härtere Passagen sind vorhanden, was insbesondere bei Gruselfilmen der 70er Jahre nicht unbedingt als Selbstverständlichkeit anzusehen ist. Zwar kann man die beinhaltete Härte keinesfalls mit heutigen Maßstäben messen, jedoch passen die diversen Szenen absolut perfekt in das Gesamtbild, das man von diesem herrlichen Grusel-Klassiker gewinnt.

      Auch die vorhandenen Effekte der damaligen Zeit sind äusserst sehenswert in Szene gesetzt worden und auch die Darstellung des Monsters weiss zu gefallen, auch wenn viele Leute das gerade in der heutigen Zeit der zumeist vollkommen überladenen Effekt-Spektakel vollkommen anders sehen werden. Jedoch ist es gerade dieser Aspekt, der diese Film-Gattung so ganz besonders und unverwechselbar macht und ihr einen absolut unverwechselbaren Charme verleiht, den man als Zuschauer allerdings selbst spüren muss, da man ihn kaum in Worte fassen kann. Dazu zählt ganz bestimmt auch so manch eher naive Darstellung einiger Dinge, denn wenn man sich einmal die Passagen etwas genauer anschaut in denen der "Horror Express" in Großaufnahme gezeigt wird, merkt man doch ziemlich eindeutig, das es sich wohl um eine Modelleisenbahn handeln muss. Was hier dann für Einige wohl eher kitschig oder gar dilletantisch aussehen mag, verleiht diesem Film einen unglaublichen hohen Wiedererkennungswert und macht eine Sichtung für echte Liebhaber des Gruselfilmes unverzichtbar.

      Letztendlich ist "Horror Express" eine fast vergessene Perle des Genres und ein Film, der einfach nur viel Spaß macht. Etwaige Logiklöcher in der erzählten geschichte kann man dabei gewissentlich übersehen, wird man doch in allen anderen Belangen mit erstklassiger Gruselkost bedient, die vor allem in atmosphärischer Hinsicht mehr als nur überzeugen kann. Hinzu kommt ein wirklich überzeugendes Darsteller-Ensemble, aus dem sicherlich die drei weiter oben genannten Schauspieler absolut herausragen. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand schnellstens ändern, ansonsten entgeht ihm ein wahrer Klassiker des Genres, der schon fast in Vergessenheit geraten ist.


      Fazit:


      Eugenio Martin hat mit "Horror Express" einen absolut zeitlosen Genre-Klassiker geschaffen, der auch nach nun fast 40 Jahren überhaupt nichts von seiner Faszination und seinem Charme verloren hat. Gerade Freunde älterer Filme dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, wobei man allerdings anmerken sollte, das dieser Film durchaus dazu in der lage sein dürfte, auch die jüngere generation zu begeistern.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Kritik:

      Weiße, blutunterlaufene Augen, das erinnert einen an die italienischen Horrorfilme alla Fulci und kommt hier oft vor, wobei es sich auch etwas sehr wiederholt mit den Mordszenen. Die Handlung beginnt gut und weckt richtig Interesse, wird aber im späteren Verlauf auch etwas zu sehr abgedreht und fantasievoll, also so einen Affen mit übernatürlichen Kräften aus dem Weltall dann als Satan zu verkaufen, dass wirkt komisch. Zumal man das Böse im Mikroskop ersehen kann? Dabei muss man aufpassen, den Faden an Handlung nicht zu verlieren, weil es so abgedreht wird. Unterhalten wurde ich hier aber trotzdem gut, zumal auch noch Zombies im ratternden Zug erscheinen und die Logik zu diesem Zeitpunkt eh schon über Board gewurfen wurde. Der durchgeknallte Mönch wirkt zudem arg trashig. Bei den Schnittszenen erkennt man im Finale zumindest bei den Kampfszenen nicht immer alles. Horror Express fängt gut an, hat auch eine schön gemütlich/gruselige Atmosphäre, es ist aber inhaltlich zu viel gewollt. Für einmal anschauen, lohnt es trotzdem.

      [film]6[/film]
    • Hatte den als Kind gesehen und mich richtig gegruselt. Hab ihn jetzt schnell nochmal auf youtube in englisch gesehen und muss sagen, daß er tatsächlich ein netter kleiner Horrorfilm ist wie in dem Eingangsposting. Der Stil wirkt wie ein Mischung aus Amicus und den spanischen Werken (reitende Leichen und ähnliche Filme). Also mir sind heute die Naschy-Werwolf-Sachen lieben oder ein richtig guter Hammer-Film, aber als Zwischenmalzeit reicht auch mal ein "Horror-Express". Ich find diesen hier übrigens immer noch besser als "Monster im Nachtexpress", denn der wirkte irgendwie billig, so der typische dämliche Slasher.
      Da hat "Horror-Express" doch mehr Atmosphäre zu bieten.

      [film]5[/film]