Branded to Kill - Beruf Mörder

    • Branded to Kill - Beruf Mörder

      Produktionsland: Japan
      Produktion: Kaneo Iwai
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Seijun Suzuki
      Drehbuch: Hachiro Guryu
      Kamera: Kazue Nagatsuka
      Schnitt: Mutsuo Tanji
      Musik: Naozumi Yamamoto
      Länge: ca. 88 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Annu Mari, Hiroshi Minami, Isao Tamagawa, Joe Shishido, Koji Nambara, Mariko Ogawa



      Goro Hanada ist die Nummer 3 unter den Berufskillern. Mit tödlicher Präzision erfüllt Goro seine Aufträge. Doch eines Tages versagt er und wird zum Gejagten. Die Organisation schickt die Nummer 1 um ihn zu eliminieren.

      BERUF: MÖRDER ist ein äußerst interessanter Film von Seijun Suzuki (TOKYO DRIFTER). Im direkten Vergleich der beiden Filme fällt unweigerlich auf dass sich BERUF: MÖRDER nicht einer straighten Linie unterwirft wie es bei TOKOY DRIFTER der Fall ist. Beide Filme sind extravagant, aber BERUF: MÖRDER setzt wesentlich mehr auf eine gewisse Abgedrehtheit.

      Die Morde siedeln sich zwischen Kunst und schrägen Ideen an. Dieses macht BERUF: MÖRDER zu einem sehr ausgefallenen Film. Weitere Bestandteile die diesen Eindruck stärken sind die teils überzogenen Handlungsweisen der Protagonisten sowie die spezielle Neigung von Mörder Nummer 3. Ein Berufskiller der durch den Duft von kochendem Reis erregt wird.

      „In unserem Beruf heißt es, leben oder sterben. (Goro Hanada)

      Neben den angesprochenen Punkten vermittelt der Film in der Anfangsphase eine stille Atmosphäre wie man sie aus Filmen von Jean-Pierre Melville schätzt. Ferner wird die Erklärung für einen Auftragsmord in der Präzision dargeboten wie man es aus dem Finale von DER TEUFEL MIT DER WEIßEN WESTE kennt. Doch Vorsicht, hierbei handelt es sich um zwei kleine Bestandteile die an Melville erinnern: in erster Linie zieht Suzuki seinen eigenen Stil durch. Dieser Stil ist von Abgedrehtheit geprägt und vermittelt immer wieder den Eindruck das Suzuki (irgendwie) der Zeit voraus ist.

      Ich finde es immer wieder erstaunlich was das japanische Kino bereits in den 60er Jahren auf die Beine gestellt hat. Es wurden Meilensteine geprägt die nicht jedem Filmfreund bekannt sind, weil er sich dieses Kennen lernen teils selber vorenthält. Hätte Tarantino einen derartigen Film gedreht so würde man das Teil heute selbst im Mainstream-Block abfeiern.

      BERUF: MÖRDER mag zwar keine sonderliche Spannung verbreiten aber seine künstlerische und vereinzelnd obskure Vorgehensweise ist Grund genug diesen Film zu schätzen. Kameratechnisch ist alles bestens.

      Fazit: Ein überdrehter, zur Kunst neigender japanischer Genrefilm der (aus meiner Sicht) seiner Zeit deutlich voraus ist. Insidertipp!!!