Die Todeskarten des Dr. Schreck

    • Die Todeskarten des Dr. Schreck



      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Max Rosenberg, Milton Subotsky, Joe Vegoda
      Erscheinungsjahr: 1965
      Regie: Freddie Francis
      Drehbuch: Milton Subotsky
      Kamera: Alan Hume
      Schnitt: Thelma Connell
      Budget: ca. 105.000£
      Spezialeffekte: Ted Samuels
      Musik: Elisabeth Lutyens
      Länge: ca. 98 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Christopher Lee, Max Adrian, Ann Bell, Michael Gough, Jennifer Jayne, Neil McCallum, Bernard Lee, Roy Castle, Peter Cushing, Alan Freeman, Peter Madden, Kenny Lynch



      Inhalt:

      Fünf Reisende begegnen in einem Zug einem unheimlichen Fremden namens Dr. Schreck (Peter Cushing). Dieser lässt sie mit Hilfe seiner Tarot-Karten einen Blick in ihre Zukunft werfen - die für alle tödlich enden wird! Die Horror-Legenden Christopher Lee und Peter Cushing, bekannt als Graf Dracula und sein Gegenspieler Dr. Van Helsing aus zahlreichen Produktionen der "Hammer"-Studios, treffen in diesem schaurig-schönen Horrorfilm-Klassiker von Freddie Francis erneut zusammen.



      Trailer:



      Mediabook (DVD+Blu-Ray): 30.11.2015




      Kritik:

      Den Trickkartenleger verkörpert Dr.Schreck garantiert nicht. Er ist der beste Kartenleser den ich je gesehen habe. Die Geschichten sind schön schaurig. Die erste Geschichte mit einem Werwolf ist noch die Schwächste, anschließend gibt es fleischfressende Killerpflanze, die Erfindung des eiskalten Händchens (eine abgetrennte Hand die sich mordlüsterend bewegt), sowie eine Vampirgeschichte mit überraschenden Ausgang. Die Rahmenhandlung kann einzig früh erraten werden und die Effekte wirken nicht mehr ganz auf höher der Zeit. Die humorvollen Kurzschichten sind aber bestens geeignet für spannende Grusel/Halloweenabende.

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    • Kurze Geschichten verpackt in einer Rahmenhandlung sind derzeit wieder schwer in Mode. Doch wer jetzt denkt, dass dies eine Erfindung der Neuzeit wäre, der täuscht sich. Bereits vor über 50 Jahren gab es erste Filme, die eben jene Idee umgesetzt haben. Eines dieser Werke bekam vor kurzem durch das Junge Filmlabel Wicked-Vision Media seine HD Premiere spendiert. Die Rede ist von „Die Todeskarten des Dr. Schreck“, doch kann der Film selbst nach 55 Jahre auch noch überzeugen?

      Eine Zugfahrt ist bekanntlich lustig, doch diese 5 Reisenden hätten nicht erwartet, welch illustrer Gast sich zu ihnen ins Abteil gesellt. Der mysteriöse Mann zückt sogleich seine Karten und beginnt den anderen Mitfahrern ihre Zukunft voraus zu sagen. Doch die Schicksale, die sie erwarten sind grauenvoller, als jeder einzelne es erwartet hätte. Die Todeskarten haben gesprochen und Dr. Schreck ist der Bote des Todes!

      Die Zugfahrt selbst stellt damit nur das Bindeglied zwischen 5 kurzweiligen Geschichten dar, welche in der kurzen Spieldauer von gerade einmal gut 90 Minuten verpackt werden. Dabei wird dem geneigten Horrorfan all das geboten, was im 1x1 des klassischen Horrorfilms zu finden ist. Werwölfe, mordende Killerpflanzen, Voodoogötter, eine Killerhand und Vampire. Die Laufzeit der einzelnen Episoden beträgt jeweils ca. 15-20 Minuten und man merkt auch, dass die Qualität der einzelnen Erzählungen sehr schwankt. Besonders die Story um den Werwolf ist dabei als positives Highlight zu nennen. Andere Geschichten, wie beispielsweise die Killerpflanze wirken nicht ganz so spritzig. Das ist sehr schade, aber auf Grund der kurzen Laufzeit kommt trotzdem keine Langeweile auf. Dennoch bemerkt man die Schwankungen in den Geschichten.

      Schauspielerisch wird hier einiges abgefeuert. Allein Christopher Lee als skeptischer Kunstkritiker und Peter Cushing als kartenlegender Dr. Schreck wären es schon wert gewesen, sich diesen Film anzuschauen. Aber auch die restliche Cast weiß zu überzeugen. Darunter auch ein junger Donald Sutherland. Die Atmosphäre ist ein weiteres Highlight. Besonders die einzelnen Zwischenstücke im Zug wissen zu gefallen und das äußerst atmosphärische Ende ist ein weiterer Garant für Gänsehaut.

      Fazit: Man merkt dem Film seine gut 50 Jahre alter stetig an, was keineswegs ein negativer Punkt sein muss. Man muss allerdings wissen, worauf man sich einlässt. Hier wird kein Effektfeuerwerk abgeliefert und auch das Erzähltempo ist stets behäbig und ruhig. Die Schwankungen innerhalb der einzelnen Geschichten sorgen dennoch für Abzüge in der B-Note, was die tollen Schauspieler aber geschickt zu kaschieren wissen. Zudem bekommt man tolle Setpieces, wie den Urwald, samt Voodooritual spendiert, oder ein altes Landhaus, inklusive tollem Keller, vorgesetzt. Kamera und Musik unterstreichen den angenehmen Oldschool Charme. Wer dafür offen ist, der wird seine wahre Freude mit „Die Todeskarten des Dr. Schreck“ haben.

      Zur Veröffentlichung:
      Wicked-Vision Media liefert mit „Die Todeskarten des Dr. Schreck“ ein superbe Bluray Veröffentlichung ab. Das Bild selbst wurde in 4K abgetastet und das merkt man dem Streifen auch wirklich an. Satte Farben, sowie ein scharfes Bild, lassen das Herz eines jeden Filmfans höher schlagen. Auch beim Ton bekommt man tolle Klänge geboten. Wahlweise in Deutsch oder Englisch kann man diesen Klassiker genießen. Beim deutschen Ton konnte man sogar die Kino- und Fernsehsynchro restaurieren. Zudem gibt es deutsche und englische Untertitel.

      Doch das ist noch nicht alles, denn die Jungs und Mädels haben sich nicht lumpen lassen und spendieren dem Film gut 6 Stunden Bonusmaterial. Zwei tolle Audiokommentare sind dabei nur der Anfang. Zudem gibt es die originale Kinofassung des Films zu entdecken, welche separat neu abgetastet wurde. Vor dem eigentlichen Film kann man wahlweise eine sehr interessante Einleitung von Dr. Rolf Giesen, welcher auch bei einem der Audiokommentare zu hören ist, genießen. Des Weiteren gibt es eine Brandneue Dokumentation zum Film, von Regisseur Jake West. Verschiedene Anfangs- und Endsequenzen aus Deutschland, Italien und den Niederlanden kann man auch bestaunen, sowie verschiedene Trailer. Selbst ablaufende Bildergalerien über Aushangfotos, Artworks, Presseinformationen, Filmprogramme, sowie dem Originaldrehbuch bilden den Abschluss dieses grandiosen Pakets. Für findige Fans gibt es außerdem noch Hidden Features zu entdecken, diese möchte ich aber nicht vorwegnehmen und jeder kann selbst sein Glück, beim Finden dieser Extras, versuchen.

      Da der Film auch in zwei verschiedenen Mediabooks erschienen ist, sollte man auch kurz noch einige Worte zu dem Booklet verlieren. Wo man ansonsten oft nur ein paar Bilder, sowie einen Text vorgesetzt bekommt, da wartet Wicked-Vision Media mit einem ganz besonderen Schmankerl auf. Das gesamte Booklet ist in einer Art Steckbrief gestaltet und passt wie die Faust aufs Auge zu der Aufmachung des eigentlichen Films. Gespickt mit vielen Informationen zu den einzelnen Geschichten, sowie den Hauptdarstellern haut Wicked-Vision Media hier wahrlich eine grandiose Veröffentlichung raus. Man darf schon gespannt sein, was sich die Jungs und Mädels für das nächste Release ausdenken!