Unter den Dächern von St. Pauli

    • Unter den Dächern von St. Pauli

      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Reginald Puhl
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Alfred Weidenmann
      Drehbuch: Herbert Reinecker
      Kamera: Karl Löb
      Schnitt: Walter von Bonhorst
      Musik: Peter Thomas
      Länge: ca. 88 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Jean-Claude Pascal, Joseph Offenbach, Werner Peters, Jane Murray, Charles Regnier, Alfred Schieske, Walter Bluhm





      Der Kiez-Ganove Hausach kann das Gericht mit Falschaussagen täuschen und wird in einem Mordfall freigesprochen. Der Ehemann der Ermordeten gibt sich mit dem Urteil nicht zufrieden.

      Der Geschäftsmann Pasucha kann nicht verkraften dass seine Ehefrau in einem Striptease-Lokal auftritt und ermordet sie.

      Die minderjährige Agnes will ebenfalls in einem Striptease-Lokal auftreten doch ihr Vater versucht sie aus dem Milieu rauszuholen.

      Eine Gruppe von Abiturienten erpresst ihren Lehrer mit Bildern die ihn mit einer Prostituierten zeigen.

      Vier Geschichten rund um St. Pauli. Vier Geschichten von unterschiedlichen Charakteren die eigentlich nichts miteinander zu schaffen haben aber irgendwie doch miteinander verbunden sind.

      Unter der Tarnkappe Kiez inszenierte Alfred Weidenmann eine gelungene Mischung aus Kriminalfilm und Drama. Ein Werk das (mich zumindest) von der ersten bis zur letzen Minute bestens unterhalten konnte. Von Sex und Erotik hält sich der Film überwiegend fern. Der wenige Schmuddelkram fällt kaum ins Gewicht. Primär sind die Geschichten um Mord, Rache und Erpressung. Stets begleitet von den Auftritten des Walter Bluhm als Spritbirne und Schnorrer von der Reeperbahn. Wer den Walter nicht kennt der kennt aber seine Synchronstimme von Stan Laurel.

      UNTER DEN DÄCHERN VON ST. PAULI ist durch die Bank gut besetzt. Jean-Claude Pascal als Pasucha der als Mörder und Unglücksrabe für Sympathien und Verständnis sorgen kann. Joseph Offenbach als Oberstudienrat der (im wahrsten Sinne des Wortes) von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Sowie Inger Zielke in der Rolle der Inge Wolf. Alle weiteren Darsteller(innen) sind dem Cast zu entnehmen. Wem die Namen nichts sagen - der hat die Gesichter aber definitiv schon mal gesehen.

      Die Titelmusik von Peter Thomas ist gut und würde auch innerhalb von Report-Filmen sowie in den deutschen TV-Sendepausen der 60er Jahre funktionieren.

      Fazit: Ein guter deutscher Film der eine liebevollere DVD Auswertung - als die Lighthouse -verdient hätte. Keine Extras, bescheidenes Bild. Aber was will man machen, denn diesen St. Pauli-Trip darf man sich (eigentlich) nicht entgehen lassen.