Gewalt! Gewalt: shojo geba-geba

    • Gewalt! Gewalt: shojo geba-geba

      Produktionsland: Japan
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Kōji Wakamatsu
      Drehbuch: Masao Adachi, Atsushi Yamatoya
      Länge: ca.67 Min.
      Darsteller: Eri Ashikawa, Miki Hayashi, Toshiyuki Tanigawa, Atsushi Yamatoya, Akitaka Kimata





      Ein Mann und eine Frau werden von einigen Yakuza und deren verhurten Gespielinnen entführt. An einem abgelegenen Ort misshandelt man die Frau und fesselt sie anschließend an ein Holzkreuz. Die Situation eskaliert geplant, denn alles geschieht unter Beobachtung des sadistisch veranlagten Yakuza-Boss.

      Zwischen den späten 50ern bis in die frühen 70er Jahre erstreckt sich das Feld welches mit den Filmproduktionen des „Japanese New Wave Cinema“ bestellt wurde. Shinsuke Ogawa, Toshio Matsumoto, Susumu Hani, Yoshishige Yoshida und Nagisa Ôshima ernteten auf ihren Ackern weniger finanziellen Erfolg als künstlerische Anerkennung. Wurde dieses (anfangs) nur von kleinen Gruppen von Begeisterten außerhalb des Massenstroms und eventuell einigen Linksextremisten gehuldigt. So konnte über die Jahre eine breitere Fläche von Filmbegeisterten - und nicht allein Intellektuelle, Verrückte, Japanophile -angesprochen werden.

      Kōji Wakamatsu ist ein Name der mit eben jenem „Japanese New Wave Cinema“ gern in Verbindung gebracht wird. Wakamatsus Œuvre als Regisseur umfasst ca. 70 Filme. Davon hat es in Deutschland einzig KIN PING MEH-CHINESISCHER LIEBESREIGEN auf VHS geschafft. Sehr schade das dem deutschen Filmfreund somit einiges vorenthalten wurde und wird.

      GEWALT! GEWALT: SHOJO GEBA-GEBA aka VIOLENT VIRGIN ist einer dieser Titel.

      Ein Film der im Prinzip keine Vorgeschichte zu präsentieren hat. Ein Liebespaar befindet sich gefesselt auf dem Rücksitz eines Autos und wird in die Wüste gebracht. Beweggründe gibt es keine – zumindest erst einmal nicht. Was sich dann abspielt ist schon beeindruckend. Eine Wüste als Schauplatz die allerdings nicht in ihrer Weite auffällt. Vielmehr wird hier ein Bild von Enge vermittelt. Eine Kreuzigung, die Erniedrigungen von einigen Yakuza und ihren Schnepfen lassen den Entführten in einer Art Delirium landen. Untermalt von einer außergewöhnlichen Musik und ausdrucksstarken s/w Bildern die in machen Situationen zu Farbbildern werden. Ein Wechsel zwischen surrealen und wahnsinnigen Bildern die weniger auf ein konsequentes Finale hinarbeiten als den Rezipienten in andere – teils verstörende - Sphären zu befördern.

      Fazit: Wer sich gern auf den oberen Schwierigkeitsstufen des japanischen Kinos aufhält den lade ich in gern in Wakamatsus Wüsten-Wahnsinn ein.