Monster 1983: Retro-Grusel zum Hören

    • Monster 1983: Retro-Grusel zum Hören

      Eine idyllische Kleinstadt in den USA in den 80er Jahren - das scheinbar perfekte Setting für einen gelungenen Slasher-Film - DEM Inbegriff der Teenage Horror-Streifen. Auch die Figuren aus diesen Filmen haben eine ganze Ära geprägt. Ob mit Freddy Krueger in Nightmare, Michael Myers in Halloween oder Jason Voorhees in Freitag der 13. -  mit ihnen bekam Horror einen Namen.
      Aber erinnert Ihr Euch auch noch an die Vergangenheit der Mörder?
      Jason Voorhees zum Beispiel wird als Kind wegen seines entstellten Gesichts im Feriencamp Crystal Lake von den anderen Kindern geärgert und ertrinkt schließlich im See. Seine Mutter, Pamela Voorhees, will ihren Sohn rächen und bringt daraufhin die Verantwortlichen um. Inmitten des mörderischen Blutbads wird Pamela Voorhees von einem Mädchen enthauptet. Jason beobachtet die Szenerie vom See aus, erweckt damit von den Toten und kehrt zurück als der Mörder mit der Hockeymaske.
      Auch Michael Myers‘ mörderischer Weg fing in seiner Kindheit an. Als Sechsjähriger bringt er seine ältere Schwester mit dem Küchenmesser um, woraufhin er ins Sanatorium kommt. Zu dem Jungen ist kein Durchkommen. Selbst sein Therapeut ist davon überzeugt, dass in dem Jungen das Böse steckt. 15 Jahre später, einen Tag vor Halloween, gelingt Myers der Ausbruch aus dem Sanatorium  und er tritt als Psychokiller mit weißer Maske und dunklem Overall in Erscheinung.
      Und natürlich fängt auch die Geschichte von Freddy Krueger, dem Mörder in „Nightmare“, in seiner Kindheit an. Als „Sohn von hundert Irren“ wird er beschimpft, weil seine Mutter, eine Nonne, von etlichen Geisteskranken vergewaltigt wurde. Schon früh zeigte Freddy Krueger ein stark soziopathisches Verhalten. Nachdem er 20 Kinder aus der Elm Street umgebracht hat, wird er von den Bewohnern der Straße bei lebendigem Leib verbrannt. Doch das Grauen geht nach dem Tod des Mörders erst so richtig los: in ihren Träumen sucht der Mörder mit dem brandvernarbten Gesicht die Bewohner der Elm-Street heim und tötet ihre Kinder.

      Bei allen hat sich also schon sehr früh ihre mörderische Zukunft abgezeichnet. Doch wer jetzt aufgepasst hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass es darüber hinaus noch eine zweite Gemeinsamkeit zwischen den Mördern gibt:  Von keinem der drei haben wir jemals das Gesicht gesehen!

      Ob von Brandnarben entstellt wie bei Freddy Krueger oder hinter einer Maske versteckt wie bei Michael Myers und Jason Voorhees - wir bekommen ihre wahre Identität nicht zu sehen.  Aber die Maske bietet nicht nur Schutz, sie grenzt ab und schafft eine Distanz zwischen dem Handelnden und der Welt. 

      Der Mörder schafft sich seine eigenen Grenzen zwischen sich und der Realität. Sogar mehr noch: Mit der Maske konstruiert er sich seine Persönlichkeit selbst. Von allem, was er war, wird er enthoben und kann sich so zeigen, wie er sein will.
      Uns und den Opfern wird es somit unmöglich, die Mörder in irgendeiner Weise zu interpretieren oder zu verstehen. Wir können nichts in ihren Gesichtern lesen und damit auch keinerlei Verbindung zu ihnen aufbauen. Das Opfer blickt auf das ausdruckslose, stilisierte Gesicht, dem es jeglicher individueller Züge entbehrt und bleibt über den Zustand des Mörders gänzlich im Unklaren gelassen. Nicht einmal ist es möglich, einzuschätzen, ob der Täter Reue, Wut oder Lustgefühl empfindet. Sehnlichst wünschen wir uns zu wissen: „Was steckt dahinter?“ - doch diese Frage wird uns nicht beantwortet. Dadurch, dass wir das Gesicht des Mörders nicht sehen, wird er nicht nur noch unheimlicher, sondern völlig unnahbar.
      Doch was kann noch schrecklicher sein, als das Gesicht des Mörders nicht zu sehen? Ihn ganz und gar nicht zu sehen… denn der richtige Horror beginnt im Kopf - dort, wo die Vorstellungskraft die Oberhand gewinnt. Anders als im Film kreiert sich im Hörspiel jeder seine eigene Welt, schafft sich seine eigenen Bilder und sieht den Mörder, der für ihn am schrecklichsten ist.


      So sieht das auch Ivar Leon Menger, der Macher der Hörspiel-Serie „Monster 1983“, mit welchem er eine erstklassige Hommage an die Horror-Klassiker der 80er Jahre liefert. Die Figur des Grauens ist in diesem schrecklich-schauringen Hörspiel der Nachtmar, der den Menschen, während sie schlafen, die Luft aus den Lungen saugt und die friedliche Küstenstadt Harmony Bay in einen Ort des Grauens verwandelt. Niemand hat den Nachtmar je gesehen, doch die Hörer sind direkt dabei, wenn den Opfern der letzte Lebenshauch ausgesogen wird. Man ist so nah an der Szenerie, dass man fast Angst bekommt, der Nachtmar könne einen bemerken und man selbst das nächste Opfer sein.  Ein Mensch nach dem anderen wird von dem schrecklichen Serienmörder hingerichtet, während ein mysteriöser Fremder an die Türen der Einwohner klopft und Kugelschreiber verteilt. Die Wahrsagerin Signora Marzani weiß: Das Böse ist nach Harmony Bay gekommen. Nun ist es an Sheriff Cody, es zu finden.


      Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, dann schafft Euch Euer eigenes Kopfkino und seht Euren ganz eigenen Nachtmar. Wer will, kann sich das komplette Hörspiel „Monster 1983“ im Probemonat bei Audible kostenlos herunterladen:
      audible.de/monster1983

      Hier findet ihr noch weitere Hörspiele zum Download von Audible.de

      Geschrieben von Caro W. von Audible
    • Hui... hier gibt's ja auch Hörspiel-Fans!

      Habe Staffel 1 bis 3 im Regal- und kann die Reihe nur empfehlen! :254:
    • Ich nag die Reihe sehr: Tolle Sprecher u, die ganzen Anspielungen auf 80er Sachen wie z.B. Serien u. Filme. Kann sie auch nur empfehlen. :6: :254:
      (Wobei mir fehlt noch Staffel 3.)
    • Staffel 1 gibt es nicht mehr auf CD. Dafür das die Hörspielserie geil sein soll, ist das Armutszeugnis. Zielgruppe ist klar definiert und die ist halt "altbackend".

      Retro schrieb:

      Hui... hier gibt's ja auch Hörspiel-Fans!

      Doom hat doch nur Product Placement betrieben. Ob er die Reihe hört, hat er uns nicht verraten. :0: