Der Mann mit der Tigerpranke

    • Der Mann mit der Tigerpranke

      Produktionsland: Hongkong
      Produktion: Sir Run Run Shaw
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Chang Cheh, Pao Hsueh-Li
      Drehbuch: Ni Kuang, Chang Cheh
      Kamera: Yuen Teng-Bong
      Schnitt: Kwok Ting-Hung
      Musik: Frankie Chan Fan-Kei
      Länge: ca. 100 Min.
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Chen Kuan-Tai, Ching Li, Wong Chung, Chu Mu, Tin Ching, Bolo Yeung Sze, Yeung Chi-Hing, Pao Chia-Wen, Chiang Tao, Li Min-Lang, Wang Kuang-Yu, Cheung Ging-Boh





      Chow Yun-Wan hat sich, im Shanghai der Nachkriegszeit, gehörigen Respekt erkämpft. Doch er will noch mehr, wie z.B. Chen Chu-Fung. Diese ist jedoch mit dem Sohn des Gangsterboss Yu Zhen-Ting leiert. Es beginnt ein Kampf ohne Gnade…

      Kurz nach DER PIRAT VON SHANTUNG schickten Chang Cheh und Pao Hsueh-Li (für ein schlagkräftiges Sequel) erneut Chen Kuan Tai ins Rennen. Dieses mal als Chow Yun-Wan, da Ma Yung Chen als BOXER FROM SHANTUNG nicht überlebte.

      Die Geschichte um den Aufstieg eines Mannes wird eher sekundär beleuchtet und distanziert sich somit vom PIRAT VON SHANTUNG. Der MANN MIT DER TIGERPRANKE hält seinen (bereits zu Beginn innehabenden Status) innerhalb Shanghais Gangster-Hierarchie. Er strebt nach dem Aufstieg, stagniert allerdings im Kampf gegen eine Übermacht. Der Film setzt auf die Themen Verrat sowie Rache und lässt dabei die Fäuste fliegen. Dieses weiß über die gesamte Spielzeit zu gefallen.

      Die Kämpfe haben es gewaltig in sich. Das Finale besticht durch eine hervorragende Schnitttechnik, dem Einsatz von Zeitlupen und reichlich Brutalität. Wo Chow Yun-Wan hinlangt – da wächst kein Gras mehr. Selbst Messer können den stahlharten Kämpfer nicht aufhalten, der als Waffen u.a. ein Fahrrad sowie dessen Kette benutzt.

      Als seine Gegner präsentieren sich Bolo Yeung Sze (der den ein oder anderen amüsanten Moment hat), ein herrlich, hinterhältiger Chiang Tao sowie Pao Chia-Wen, Li Min-Lang und einige weitere bekannte Shaw-Recken. Der sensible weibliche Part wird von einer gewohnt, souverän agierenden Ching Li gespielt.

      Die Musik von Frankie Chan Fan-Kei zeigt sich als sehr umfangreich. Mit Melancholie, Besinnlichkeit, Jazz, Rock und treibenden Sounds wird das volle Programm geliefert.

      Ein würdiger Nachfolger des brillanten PIRAT VON SHANTUNG. Uneingeschränkt zu empfehlen.

      Fazit: Nach diversen Ausflügen in Richtung Japan, Spanien, Italien und Deutschland, gab es heute endlich wieder ein kleines Gastspiel im "Hongkong der Shaw Brothers", und ich muss sagen: es war schön mal wieder zuhause zu sein.