Freistatt




    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Rüdiger Heinze, Stefan Sporbert
      Erscheinungsjahr: 2015
      Regie: Marc Brummund
      Drehbuch: Nicole Armbruster, Marc Brummund
      Kamera: Judith Kaufmann
      Schnitt: Hans Funck
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: -
      Musik: Anne Nikitin
      Länge: ca. 104 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Louis Hofmann, Alexander Held, Stephan Grossmann, Max Riemelt, Langston Uibel, Leonard Boes, Uwe Bohm, Anna Bullard, Markus Krojer, Axel Prahl, Justus Rosenkranz, Felix Stukenborg



      Inhalt:

      Sommer 1968. Der Wind der Veränderung ist in den norddeutschen Kleinstädten allerhöchstens als Brise zu spüren. Mit selbstverständlicher Aufmüpfigkeit begegnet der 14-jährige Wolfgang seinem Alltag, seiner Mutter und vor allem seinem Stiefvater. Als er von seiner Familie in die abgelegene kirchliche Fürsorgenanstalt FREISTATT abgeschoben wird, findet er sich in einer Welt wieder, der er nur mit noch unbändigerem Freiheitsdrang begegnen kann: Verschlossene Türen, vergitterte Fenster, militärischer Drill während der als Erziehung verbrämten täglichen Arbeitseinsätze in den Mooren der Umgebung. Doch für Wolfgang ist eins klar: Seine Sehnsucht nach Freiheit wird er so schnell nicht im Moor begraben.


      Trailer:



      Deutsche DVD Fassung: 24.11.2015


      Kritik:

      Zu Beginn wirkt der Film von der Besetzung her nicht gleich recht authentisch. Die Mutterrolle empfand ich schlecht besetzt. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn Wolfgang aka Louis Hofmann (Tom Sawyer) zieht es während der Nachkriegszeit schnell in die Anstaltsgemeinde Freistatt, wo gezeigt wird, wie es dort in der Nachkriegszeit der 60er zugeht.

      Louis Hofmann ist mir in dem Kinderfilm Tom Sawyer schon sehr positiv aufgefallen und diese starke Aura/Charakter-Rolle überträgt er auch bestens auf Freistatt und nicht nur er trägt den Film gut, der Jugendcast sowie auch die Erzieher der Anstalt spielen mit überzeugender Härte. In dieser Anstalt herrschen sehr streng kirchliche Sitten und der Film übertriebt gewiss nicht, in dem er aufzeigt das die Kinder misshandelt und sogar missbraucht werden (Szenegröße Max Riemelt wagt sich in die Rolle des schmierigen Pfarrers der auf Jungs seht). Ich habe sogar Meinungen zum Film gelesen, dass er nicht die ganze erschreckende Wahrheit über Freistatt zeigen soll. Dass kann ich so nicht bestätigen, ich empfand den Ablauf schockierend und das auch in der Intensivtäter eines Picco. Die Kinder bekommen Schlappenhiebe oder ihnen wird das Essen verwehrt, wenn einer aus der Reihe tanzt, wodurch die Jugendlichen sich alla Full Metal Jacket gegenseitig an die Gurgel gehen, sie werden ersichtlich gequält und besonders Wolfgang mit seinem starken Willen rebelliert und wird zum Außenseiter, was ihn dann guter Letzt auch verändert und abhärte, wie im tollen Finale zu sehen. Besonders die „Lebendig begraben“ Szene hat mir sehr gut gefallen. Die Landschaftsaufnahme aus der Region sind zudem schön Naturverbunden. Es wird auch deutlich aufgezeigt, dass in der Nachkriegszeit der Mann im Hause komplett das Sagen hatte und es herrschten meist Stenge Sitten, die Heute schon fast unvorstellbar werden.

      Marc Brummund hat in seiner ersten, recht unabhängigen Produktion auf die Geschehnisse in Freistatt bestens aufmerksam gemacht, wo ich bis nach dem Abspann weitestgehend begeistert war, mit Ausnahme weniger schwacher Nebenrollen oder einer etwas nervigen Gesangseinlage, sogar der Abspann ist mit Bebilderung richtig gut geworden, wo man in Filme sonst meist abschalten mag.

      [film]9[/film]
    • Habe den gestern in der ARD gesehen. Absolut empfehlenswert.
      Sehr erschreckend und grausam, was das abgegangen ist. Das
      entsprach ja leider der Realität. Schauspielerisch sehr überzeugend.

      [film]10[/film]
    • Endlich mal jemand der sich ran gewagt hat. :254: In letzter Zeit werden die richtig guten Filme überhaupt nicht mehr beachtet.