Produktionsland: Deutschland
Produktion: -
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Edward Berger
Drehbuch: Edward Berger, Nele Mueller-Stöfen
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Janina Herhoffer
Budget: ca. -
Spezialeffekte: -
Musik: -
Länge: ca. 98 Minuten
Freigabe: FSK 6
Darsteller: Ivo Pietzcker, Georg Arms, Jodine Johne, Johann Fohl, Luise Heyer, Johannes Langer, Jacob Matschenz, Nele Mueller-Stöfen, Vincent Redetzki, Sebastian Stielke
Inhalt:
Jack ist zehn Jahre alt und noch nicht lange im Heim. Es ist Sommer. Die Vorfreude auf die Ferien ist groß. Doch am letzten Schultag wird er nicht abgeholt. Seine Mutter Sanna (26) ruft an und vertröstet ihn. Jack bleibt mit Danilo und den Erziehern allein zurück. Es kommt zum Streit, bei dem er seinen Mitbewohner verletzt. Verängstigt läuft er nach Hause, um Schutz bei seiner Mutter zu suchen. Doch niemand macht ihm die Tür auf. Sanna ist nicht da. Nachdem Jack seinen sechsjährigen Bruder Manuel von einer Freundin abgeholt hat, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Mutter. Über mehrere Tage ziehen sie durch die Stadt und folgen ihrer Spur. Dabei scheint es niemandem aufzufallen, dass sie ganz allein sind.?Eines Nachts brennt wieder Licht in ihrer Wohnung. Jack und Manuel rennen nach Hause, wo ihre Mutter sie in die Arme schließt. Gemeinsam essen sie zu Abend. Jack versucht sich mitzuteilen, doch Sanna hört nicht zu. Ein Film über die Reise eines Jungen, der früh gelernt hat Verantwortung zu übernehmen. Am Ende überrascht er uns mit einer Entscheidung, die uns mit ihrem Mut den Spiegel vorhält.
Trailer:
Deutsche DVD Fassung: 11.09.2015
Kritik:
2 Brüder im Kindesalter müssen sich in Berlins schmutzigen Vierteln herumschlagen, weil ihre Mutter nicht Zuhause ist. Zu sehen ist, dass die Mutter ihre Kinder zwar mag, aber dass sie wichtigeres zu tun hat, vor allem sucht sie nach eine Liebschaft. Der Film präsentiert sich ansonsten komplett aus der Sicht des älteren Bruders. So gibt es Szenen wo die Jungs in einem abgelegenen Auto in einer Parkgarage übernachten. Immer und immer wieder zieht es den älteren Bruder Jack zurück in den Wohnblock der Mutter, der hinterlässt ihr schriftliche Botschaften, sie möchte doch den Schlüssel hinterlassen. Auch das Jugendheim ist hier schon informiert, wo die Brüder aber nicht unterkommen wollen, auch weil Jack dort als Außenseiter verprügelt wird.
Die 2 Brüder könnten auch die Kinder oder Enkel von Christiane F. aus dem Bahnhof Zoo sein. Action ist wenig im Film vorhanden, wenn dann geht’s aber richtig zur Sache wie das Würgen unter Wasser oder das schlagen von Holzstamm auf den Schädel oder es wird gezeigt das die Jungs klauen gehen um sich zu ernähren. Ivo Pietzcker spielt den Jack überragend, das man ihm direkt den Oskar überreichen möchte und das trägt dann auch sehr gut bis zum Schluss, wie die Versteckspiel, Flucht und das aufsuchen der Mutter, all das ist emotional gut verbunden. Nach seiner ersten Filmrolle wird auch er bestimmt von ARD/ZDF in die Wurstverarbeitung geschickt um in spießige Produktionen mitwirken zu dürfen. Wohl gemerkt, dass es sich hierbei von Edward Berger mal um keinen TV-Film handelt, sondern ein unabhängiges Produkt auf den schockierenden Spuren der Christiane F. geschickt, wo man einen Hass auf die Mutter bekommt.