The Driller Killer

    • The Driller Killer



      Produktionsland: USA
      Produktion: D.A. Metrov, Rochelle Weisberg
      Erscheinungsjahr: 1979
      Regie: Abel Ferrara
      Drehbuch: N.G. St. John
      Kamera: Ken Kelsch, Jimmy Spears
      Schnitt: Michael & Bonnie Constant, Orlando Gallini, Abel Ferrara
      Spezialeffekte: David E. Smith
      Budget: -
      Musik: Abel Ferrara, Joe Delia, D.A. Metrov
      Länge: ca. 96 min.
      Freigabe: FSK Keine Jugndfreigabe
      Darsteller: Abel Ferrara, Carolyn Marz, Baybi Day, Harry Schultz, Alan Wynroth, Maria Helhoski, James O'Hara, Richard Howorth, Louis Mascolo, Tommy Santora


      Inhalt: Ein Maler steckt tief in der Krise, seine Bilder floppen, Armut und eine ständig lärmende New Wave-/Punk-Band machen ihn zunehmend zu schaffen und dreht durch. Mit einer Bohrmaschine tötete er schliesslich einige Menschen.


      Trailer:


      Deutsche DVD Fassung: 24.11.2011


      Meinung:

      Mit "The Driller Killer" hat Abel Ferrara einen guten und interessanten Genre-Beitrag abgeliefert. Der Film wirkt irgendwie recht schmuddelig, die Drehorte sind teils wirklich sehr heruntergekommen und es gibt eine ganze Reihe fertige Leute zu sehen. Man bekommt hier nicht das schöne Leben zu sehen sondern vielmehr den stressigen Alltag, kaputte Schichten der Bevölkerung in deren Umkreis der Film sich auch beschränkt und damit auch schon optisch von anderen Filmen um irre Massenmörder sich irgendwo abhebt. Auf mich wirkte das Ganze sehr so aus der Zeit wo "No Future!" ein angesagter Slogan war, naja der Film ist von 1979. Mir ist bisher keine deutschsynchronisierte Fassung bekannt von dem Film, scheinbar gibt es jedoch eine Fassung mit deutschen Untertiteln. Schade, denn die Dialoge waren für mich stellenweise aufgrund der recht authentischen Darstellung und Sprechweise etwas unverständlich. Aber dennoch kam bei diesem Film zu keiner Zeit Langeweile auf, das Tempo des Filmes ist gut auch wenn viel Musik der probenden Band immer wieder dazwischen geschnitten ist aber dafür gibt es keine öden Ermittlungen von oder so. Neben dieser Musik arbeitet der Film auch mit recht effektvollen Synthiziser-Klängen die mir auch sehr gut gefallen haben, gut zum Einsatz kommen und die teils recht plötzlichen und direkten Szenen gut untermalen. Der Regisseur geht hier zwar nicht immer in jeder Szene ganz ins Detail aber einige Szenen sind schon recht krass. Die Darsteller könnten stellenweise direkt aus der Szene sein und an schöne oder fröhliche Momente kann ich mich in diesem Film nicht erinnern. Daher wirkte der Film auf mich sehr kühl, düster, morbide und recht schwarzseherisch. Der etwas später entstandene Streifen "Die Frau mit der 45er Magnum" hatte mir auch recht gut gefallen auch wenn dieser etwas salonfähiger wirkte als dieser Streifen. Insgesamt aus meiner Sicht ein gelungenes eigenständiges Werk dass ich durchaus weiterempfehlen kann. [film]9[/film]
    • Einen Bohrmaschinen-Killer werden viele Horrorfilmfans sicherlich mit dem „Toolbox Murders“ in Verbindung bringen. Was die wenigsten wissen, es gibt noch einen besseren Vertreter dieser Sorte, wo die Bohrmaschine noch öfter und brutaler zum Einsatz kommt. Ein reiner Gorebauer-Film, mit üblicher Story, ist „Driller Killer“ aber nicht, es handelt sich hierbei um einen künstlerischen Post-Punk/Synth-Pop Slasherfilm, der zu den kontroversen Filmen der 80er zu zählen ist. Eine DVD Veröffentlichung gibt es bis dato besten falls in Englisch mit deutschen Untertiteln versehen, dies reicht auch aus, um alles gut zu verstehen, viel mitlesen muss man hierbei nicht, um den Ablauf gut zu begreifen. Der Mörder wird früh präsentiert, es ist ein verrückter Maler, der knapp bei Kasse ist. Zudem leistet er sich einige Frauen, die auch nicht gerade billig sind, zu sehen an höheren Telefonrechnungen. So kommt es auch schon schnell zu den ersten ausrastern des Malers, der gleich mal ein Telefon mit Wucht durch die Scheibe, direkt auf die Straße wirft. Unter Druck gesetzt, ein Büffel-Portrait fertig stellen zu müssen, dreht der Mann ab, auch die im Nebenraum probende Post-Punk/Disco Band mit Huldigungen an „The Ramones“ und „Iggy Pop“ inklusive, kostet dem Maler zunehmend den Verstand. Die Morde werden durchaus schon früh von statten gehen, zumeist dürfen Obdachlose dafür herhalten, die auch am leichtesten erwischt werden können. Die Morde werden einfallsreich umgesetzt, zumeist darf die Bohrmaschine dafür herhalten, ein paar Nägel die in beide Hände gejagt werden, dürfen es aber auch gerne mal sein. Der 80er Jahre Style wird insbesondere bei „Driller Killer“ vollends in Erscheinung treten, wie viele Haarschnitte die dem New Wave bestens präsentieren und punkige Diskomusik wird sogar reichlich gespielt, wo man auch sehr nah an die ausgeflippten und im Drogenrausch befindlichen Bandmitglieder dran sein darf. Die Band nennt sich übrigens „The Rooster“ und ihr Sänger ist ein Tony Coca-Cola. Nackte Brüste und Lesbensex unserer jungen, hübschen Damen bleiben nicht aus. Einige Kamerazooms, dicht auf die Augenpaare und vor allem die zahlreichen erotischen Kunstbilder, welche uns offenbart werden, dürfen mehr als eine Standart-Slasher-Kost erwarten lassen. Da gut auf den Charakter des Psychopathen eingegangen wurde, so darf im letzten Drittel auch die Dramatik zünden, wenn es mit unseren schon durchgeknallten Maler den finanziellen K.O. Schlag zu sehen gibt und auch eine Geleibte sucht noch das Weite. Das Ende kommt überraschend, ist sehr böse und lässt Spielraum zum reininterpretieren übrig.

      [film]9[/film]
    • Durchaus interessantes Frühwerk von Abel Ferrara, das allerdings nicht mit "Die Frau mit der 45er Magnum" mithalten kann. Ferrara setzt allerdings auch hier bereits auf Themen wie Katholizismus und lässt die Farbe Blau dominieren. Der Film ist mit Sicherheit keine leichte Kost und wird von Vielen auch nicht richtig verstanden werden. Wer sich allerdings mit Ferraras Filmen und Ferraras Einstellung ein wenig auskennt, der wird auch hier durchaus ein recht intelligentes Kino im Off-Kino-Stil kennen lernen, bzw. finden. Für „Um die Ecke denkende Filmfans“ eine große Herausforderung, allerdings absolut untauglich für Mainstreamkonsumenten.

      8/10
    • Driller Killer erscheint am 24.11.2011 ungeschnitten und FSK geprüft.
    • Werde ich mir mal näher anschauen. Endlich Uncut und einfach zu bekommen, so wünsch ich mir das ;)
    • Ja,der Film ist nicht schlecht.Falls der auch auf BD kommt,hole ich ihn mir,wenn nicht,reicht mir meine DVD.
    • Original von Mr.Splatter:

      Ja,der Film ist nicht schlecht.Falls der auch auf BD kommt,hole ich ihn mir,wenn nicht,reicht mir meine DVD.


      Es kommt glaub nur ne DVD lolp
    • Obwohl ich da die Untertitel nicht mehr lesen müsste. lolp lol Naja,mal den Preis abwarten.
    • Richtig erscheint nur auf DVD. Einige Labels setzten auf keine Blu-Rays.
    • Wieso peppen die nicht einfach die Orginal-Cover auf anstatt Sie immer zu verschandeln...
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Wer auf Rock gedudel ab der ersten minute steht kann sich den Film auf jeden fall ansehen, nur bei mir war es eher der Fall das ich fast durchdrehte während des Streifens.So unötige passagen im Film eingebaut die kein Mensch braucht.Spannungsaufbau Fehlanzeige!Gemetzel der superlative Fehlanzeige!Wer einen Harten Bohrmaschinen Killer erwartet wird hier mit sicherheit nicht gut bedient sein!!!2/10 meines erachtens ein Streifen der die 90 min des mühseligens Ansehens nicht wert war!!!

    • der totale Mist ! hier hört sich der Tittel wieder vielversprechend an , aber im Gegenteil der Film taugt absolut nix !

      [film]0[/film]
      Greetz Zombiefreak
    • Abel Ferrara höchstpersönlich spielt die Hauptrolle in diesem Frühwerk seiner Regie-Arbeiten und er verleiht dem Charakter des immer mehr dem Wahsinn verfallenden Malers Reno Miller ein nahezu erschreckendes Maß an Authenzität. Allein schon wenn man in seine Augen schaut, kann einen eine Gänsehaut überkommen, denn springt einen der immer weiter auswuchernde Wahnsinn schon förmlich an. Doch es ist nicht nur Ferrara's exzellente Darstellung des psychophatischen Bohrmaschinen-Killers, die diesen Film so absolut sehenswert macht, denn bekommt der Zuschauer doch auch gleichzeitig ein gesamtwerk geliefert, das die damalige Zeit nahezu perfekt widerspiegelt. Örtlich im New Nork der 70er Jahre angesiedelt hat Ferrara es hervorragend verstanden, dem Betrachter das damalige Lebensgefühl vieler junger Leute näherzubringen, zu dem ganz eindeutig die Musikrichtung des Punk-Rocks zählt und bei dem Drogen mindestens so wichtig wie die Luft zum atmen waren. So wird man dann auch mit etlichen teils schon skurril erscheinenden Charakteren konfrontiert, die eben dieses Gefühl ausleben und sich durch ständigen Drogenkonsum phasenweise jenseits der Realität bewegen, da sie ihre Umwelt nur im Drogenrausch wahrnehmen und so auch kaum etwas davon mitbekommen, was um sie herum geschieht.

      Inmitten dieser Scheinwelt lebt auch Reno, der sich zu Beginn eigentlich nur als exzentrischer Maler zu erkennen gibt, eine Charaktereigenschaft, die man ja immer wieder den Pinsel-Künstlern nachsagt. Schon in den frühen Phasen des Filmes hat man dadurch den Anschein, das der Mann nicht so richtig tickt und insbesondere in den ersten 30 Minuten wird der Übergang zum totalen Wahnsinn besonders intensiv und gut herausgearbeitet. Reno verändert sich immer mehr und wird auch von Tagträumen und Visionen geplagt, die keinesfall etwas Gutes verheissen. Es handelt sich dabei zumeist um Visionen der blutigen und brutalen Art und es dauert nicht lange, bis der junge Mann diese auch in die Tat umsetzt. Als Werkzeug für seine Morde, die er hauptsächlich an Obdachlosen begeht, hat er sich einen Akku-Bohrer ausgesucht, mit dem er seine Opfer an allen möglichen Körperstellen maltretiert, bis sie letztendlich das Zeitliche segnen. Der dabei entstehende Härtegrad kann sich durchaus sehen lassen, denn bekommt man doch so einige wirklich harte und blutige Passagen geboten, so das auch Freunde der harten Gangart sehr wohl auf ihre Kosten kommen werden.

      Was mich allerdings am stärksten beeindruckt hat, ist die größtenteils kranke Atmosphäre, die von diesem Film ausgeht und die eine unglaublich starke Faszination auf den Zuschauer ausübt. Ferrara ist es ganz einfach vortrefflich gelungen, das damals vorherrschende Lebensgefühl in Szene zu setzen und die Rollen in seinem Film auch noch mit den extrem authentisch agierenden Darstellern zu besetzen, bei denen zu keiner Zeit das Gefühl entsteht, das sie hier lediglich eine Rolle spielen. Und dennoch ragt Ferrara selbst noch einmal heraus, denn seine Darstellung des sich immer mehr dem totalen Wahnsinn nähernden Malers ist absolut brillant und somit einer der absoluten Höhepunkte dieses beklemmenden Filmes, der nahezu perfekt die Genres Horror, Drama und Thriller miteinander verbindet. Somit entsteht ein Gesamtpaket, über das man sich als Zuschauer nur freuen kann, denn ist doch ein äusserst intensives und sehr kurzweiliges Film-Vergnügen vorprogrammiert.

      Insgesamt gesehen ist "Driller Killer" ein absolut überzeugender Film, in dem sich ganzzeitig eine sehr beklemmende-und teils bizarre Grundstimmung entfaltet, die dem Betrachter so manche Gänsehaut über den Rücken jagt. Das perfekt eingefangene Lebensgefühl der damaligen Zeit und die ausgezeichneten Darsteller sorgen dafür, das die Geschichte jederzeit authentisch erscheint, was die ausgehende Intensität der Ereignisse noch einmal zusätzlich hervorhebt. Und dann wären da noch die vorhandenen Passagen, in denen die Härte zum Ausdruck kommt, denn diese können sich durchaus sehen lassen und sind zudem noch reichlich vorhanden. Schade ist nur die Tatsache, das es zu diesem tollen Film noch keine DVD-Veröffentlichung gibt, die auch eine deutsche Tonspur beinhaltet, so das man das Werk lediglich im englischen Original genießen kann.


      Fazit:


      Dieses Frühwerk von Abel Ferrara ist ein wirklich absolut überzeugender und streckenweise auch äusserst heftiger Film, dessen Härte aber nicht ausschließlich durch die SFX entsteht, denn ist es doch das entstehende Gesamtbild, das sich tief im Kopf des Zuschauers eingräbt und dort einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlässt, dessen man sich beim besten Willen nicht erwehren kann. Wer es noch nicht getan hat, sollte sich "Driller Killer" unbedingt anschauen, denn ansonsten wird man nie erfahren, welch guter Film hier an einem vorbeigezogen ist.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Der war reichlich Übel, weder spannend noch in i-einer Weise ansprechend.