Tatort - Willkommen in Hamburg

    • Tatort - Willkommen in Hamburg




      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Lutz Weidlich, Friedrich Wildfeuer
      Erscheinungsjahr: 2003
      Regie: Christian Alvart
      Drehbuch: Christoph Darnstädt
      Kamera: The Chau Ngo
      Schnitt: Sebastian Bonde
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: Norbert Skodock
      Musik: Martin Todsharow
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: unbekannt
      Darsteller: Til Schweiger, Fahri Yardim, Tim Wilde, Britta Hammelstein, Mark Waschke, Mavie Hörbiger, Luna Schweiger, Nicole Mercedes Müller, Edita Malovcic, Stefanie Stappenbeck, Arthur Abraham, Wotan Wilke Möhring



      Inhalt:

      Bei der Tatort-Folge „Willkommen in Hamburg“ handelt es sich um die langersehnte und viel diskutierte erste Hamburger Folge mit dem bekannten Schauspieler Til Schweiger in der Hauptrolle. Dieser spielt von nun an den neuen Hauptkommissar der Hamburger LKA, Nick Tschiller. An seiner Seite ermittelt Fahri Yardim in der Rolle des Kommissars Yalcin Gümer. Der erste Fall des neuen Duos ist nicht nur sehr actionreich, sondern auch pikant: Es geht um einen rücksichtslosen Menschenhändlerring, den Tschiller auflösen möchte. Hierbei kann er sich jedoch nicht auf die Unterstützung jeder seiner neuen Hamburger Kollegen verlassen…


      Trailer:


      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 17.12.2015


      Kritik:

      Christian Alvart kennt man doch noch von den ausgezeichneten Werken Antikörper und Fall 39 bevor er in Hollywood den Actionblockbuster Pandorum an den Kinokassen und auch Qualitativ verhauen hat, da der Film viel zu langweilig war. Für Alvart war damit wieder Schluss in Hollywood und das große Geld, er widmete sich den im Ausland rein gar nicht beachteten deutschen TV Genre-Film. Das wäre zunächst die Verfilmung zur 90er TV-Kult Krimiserie „Wollfs Revier“, die aber wenig Beachtung fand, mit mäßigen Quoten versehen war und folgerichtig keine neue Wollfs Revier Staffel von Sat.1 produziert wurde und es der Pilotfilm nicht mal auf DVD schaffte. Alvart war damit filmtechnisch gesehen am Ende angelangt und es zog ihn weiter zum Tatort, wo es sein Zuhause fand und bis Heute 6 Filme dazu beisteuerte die von der TV Quote her wie gewohnt für alle Tatort Folgen Beachtung fand, vor allem erst mit der neu gestarteten Reihe „Willkommen in Hamburg“ brachte sich Alvart wieder richtig ins Gespräch.

      Til Schweiger ist Ermittler, natürlich zieht das erst mal Interesse, alle jungen deutschen Männer sollen doch am besten aussehen wie Till Schweiger. Dem Tatort eine Aufpeppung zu verliehen und damit auch International vielleicht den deutschen Kriminalfilm des deutschen liebstes Kind mal näher zu bringen. Es ist ja erst mal ganz gut zu heißen den verstaubten deutschen Geschmack eine Modernisierung zu verpassen, damit ein Nichtdeutscher dabei nicht einschläft. All zu viel Action wie ich bereits gelesen habe, ist aber schon mal überhaupt nicht auszumachen. Es gibt wohl dosiert Action, für meinen Geschmack hätte es auch noch länger sein dürfen, denn die wenigen Actionszenen sehen gelungen aus wie vor allem Schüsse und etwas Blut.

      Nicole Mercedes Müller spielt die 17jähgie Stricherin wirklich gut. Auch Schweiger wirkt als Kommissar angenehm prollig mit etwas Charisma und nicht so blass wie die Tatort Ermittler der letzten Jahre. Die türkischen Bösewichte wie Boxer Arthur Abraham sind mit ausreichend Charisma ausgestattet, aber ihr Szeneslang ist nicht zu verstehen. Wie üblich in deutschen Serienkrimis wird mächtig genuschelt, aber die Kommissare sprechen zumindest mal klar, dass kennt man noch viel schlimmer und träger als dieser Tatort es dann doch insgesamt besser macht. Die Handlung ist geradlinig und gut zu verfolgen, die Spannung ist dennoch nur überschaubar, aber zumindest wird’s tatsächlich nicht öde, da die Besetzung und Handlung überzeugt, wenn gleich es inhaltlich doch ziemlich bekannt vor kommt, was es schon auf den internationalen Markt an Drogen/Rachestory in dieser Art gibt.

      Internationaler Einfluss kommt dem Tatort gut zu stehen, die Aufmachung wirkt nicht mehr so träge, Schweiger wirkt wie ein Cop auf Selbstjustizzug wodurch dann behäbige Ermittlungen und sprunghafte Handlungen entfallen. Auch wirkt die Aufmachung selbstironischer wie US Serien im Actionbereich es Heute meist anbieten und das macht den Tatort zumindest hier einfach lockerer und cooler. Wohl gemerkt, dass die Action für meinen Geschmack immer noch mehr sein könnte, wenn man schon diese Richtung eingeht. Am Ende dann mit witzigem 5 Minuten Ei Bomben-Witz. Ein Tatort Fan werde ich trotzdem nicht, aber dank Schweiger? ist der Tatort zumindest für den Anfang ansehbar und moderner gewunden. Hätte man gar nicht erwartet, da Modernisierungen des eingestaubten deutschen Lieblings-Programmplatzes ist ansonsten bisher gewaltig in die Hose gegangen.

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