Sindbads fünfte Reise

    • Sindbads fünfte Reise



      Produktionsland: USA
      Produktion: Giant Flick Films
      Erscheinungsjahr: 2014
      Regie: Shahin Sean Solimon
      Drehbuch: Shahin Sean Solimon, Evelyn Gabai
      Kamera: Roger Mende
      Schnitt: Hebert Dwight Raymond IV
      Budget: ca. unter 4 Millionen $
      Spezialeffekte: Harvey Lowry
      Musik: Jeams Speight
      Länge: ca. 89 bzw. 76 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Shahin Sean Solimon, Danielle Duvale, Sadie Alexandru, Said Faraj, David Light, Jon Jon Briones, Marco Kahn, Isaac C. Singleton jr.



      Inhalt:

      Der Sultan will Sindbad seine Tochter nicht zur Frau geben, weil dieser ein normaler Mann ist. Ihre Liebe hat aber Bestand. Dies wird in Rückblicken erzählt.
      In der eigentlichen Handlung entführt ein böser Zauberer die Prinzessin und Sindbad bricht mit seinen Gefährten auf, um sie zu retten. Zahlreiche Ungeheuer stellen sich ihnen in den Weg.



      Trailer:

    • Wer an einen so kleinen Film herangeht mit der Erwartungshaltung, dieser könnte vielleicht "Herr der Ringe 1-3" oder wenigstens "Harry Potter" toppen, der wird natürlich enttäuscht und gerät sofort in ein falsches Fahrwasser. Hier sollte man einen Blick riskieren mit der Absicht zu sehen, was heute mit einem winzigen Budget und Liebe zum Detail möglich ist.

      Bereits in der Werbung präsentiert sich der Film als Hommage (das ist eine bescheidene und liebevolle Huldigung von Etwas, das man als viel Größer und wertiger betrachtet als das eigene Produkt) der Filme von Ray Harryhausen. Genau unter diesem Aspekt muss man den Film auch betrachten. Und dabei natürlich nicht erwarten, daß die Stop-Motion-Effekte auch nur annehernd in der Liga des großen Meisters spielen. Aber verglichen mit den vielen, teilweise nur undeutlich schemenhaften, CGI-Effekten, die heute in großen, mittleren und kleinen Filmen verwendet werden, erfreut "Sindbads fünfte Reise" doch erheblich. Die Ungeheuer sind klar erkennbar (zwar auch als Effekt, aber das waren die von Harryhausen auch) und sehr einfallsreich gestaltet.

      Zum einen gibt es Figuren, die ein klare Hommage an Harryhausens Gestalten sind: Die mehrarmige Statue am Anfang würdigt "Sindbads gefährliche Abenteuer"; der Riesenvogel mit dem Ei entspricht dem aus "Sindbads siebente Reise" (diesmal mit einer verblüffenden Lösung der Szene); die Handlung erinnert stark an "Sindbad und das Auge des Tigers" und ein Wenig an "Sindbads siebente Reise"; Der Kampf mit den Skeletten ist eine Verbeugung vor "Jason und die Argonauten" und dem Gerippe aus "Sindbads siebente Reise"; Der Reise, der mit einem Krabben-Käfermonster kämpft läßt entfernte Erinnerungen an "Sindbad und das Auge des Tigers" wach werden.
      Hier allerdings zeigt sich auch der Einfallsreichtum dieses kleinen "Sindbads fünfte Reise", denn sowohl der Riese als auch besonders das Krabbenmonster sind absolut neuartig gestaltet. Ebenso wie das sperschwingende Ungeheuer auf dem Fest. Die Vampirinnen, die über die Crew des wackeren Sindbad herfallen, haben ihren ganz eigenen Reiz.

      Schauspielerisch ist sicher nicht das höchste Niveau erreicht, aber einigermaßen überzeugend sind die meisten doch. Nur der Schurke spielt sehr schlecht. Ein besonderer Leckerbissen ist dabei, daß fast alle Rollen mit Arabern besetzt sind (meist US-Staatsbürger). dies verleiht dem in Arabien spielenden 1001-Nacht-Ableger eine Autentizität, wie sie noch kein Orientmärchen Hollywoods vorher gehabt hatte. Und gerade die Damen sind einen Blick wert.
      Hauptdarsteller Shahin Sean Solimon führt auch Regie und sein Film ist abwechslungreich und unterhaltsam. Auffällig ist, daß die Story streckenweise überaus intelligent verläuft. Da sind Gefährten nicht einfach tot, sondern Sindbad versucht ihre Seelen aus einem Vorhof der Hölle zu retten, mit einer kessen Wetten mit dem Tod. Die Art, wie er den Lampengeist später austrickst ist wirklich raffiniert und klug. Man hat also neben der optischen Freude auch manchmal Spaß beim mitdenken.

      Die Bewertung bei amazon, wo hauptsächlich unreife Mainstream-Kids abstimmen, die weder Verbindungen zu klassikern würdigen können noch eibnem Film Achtng entgegen bringen, der aus wenig Möglichkeiten verhältnismäßig viel macht, ist erwartungsgemäß negativ. Über wiegend die gerinsten Sterne von Leuten, die 100%ige Effekte arwarten, aber für die Filme nicht mehr als 3,09 € ausgeben wollen (inclusive Porto versteht sich). Bei imdb, wo mehr Filmbegeisterte schreiben, hat er eine sagenhaft hohe Bewertung von 6,0 (von 10). Und da haben auch wesentlich mehr Personen abgestimmt.

      Angesichts dessen, daß die Monsterfightes gegen Skelettte und Götterstatuen gut gemacht sind, und daß das große Monsterduell zwischen Riese und Krabbe richtig schön fetzt (da werden Gliedmaßen abgedroschen, allerdings unblutig) und alles andere auch keine Sekunde langweilt, gebe ich unter dem Aspekt der Möglichkeiten eines B-Pictures:



      [film]8[/film]
    • Trailer fetzt schon einmal, bin nun richtig heiß auf den Film rofl