Die grünen Teufel

    • Die grünen Teufel

      Produktionsland: USA
      Produktion: Michael Wayne
      Erscheinungsjahr: 1968
      Regie: Ray Kellogg, John Wayne
      Drehbuch: James Lee Barrett, Robin Moore
      Kamera: Winton C. Hoch
      Schnitt: Otho Lovering
      Musik: Miklós Rózsa
      Länge: ca. 137 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: John Wayne, David Janssen, Jim Hutton, Aldo Ray, Raymond St. Jacques, Bruce Cabot, Jack Soo, George Takei, Patrick Wayne, Luke Askew, Irene Tsu, Edward Faulkner





      US-Colonel Mike Kirby soll mit seinen Männern den Bau eines Militärlagers - im Vietconggebiet - unterstützen. Mit an Bord ist der Reporter George Beckworth der dem Vietman-Einsatz kritisch gegenübersteht. Als das Lager vom Vietkong attackiert wird, erkennt Beckworth den Ernst der Lage.

      Als Ethan Edwards, 1956, die Eroberung des Wilden Westen (weitestgehend) abgeschlossen hatte und hinter ihm die Tür ins Schloss fiel – so war klar wohin sein Weg (im symbolischen Sinne) führen sollte.

      Auf Grund seines Rufs - und der Regiebeteiligung von John Wayne - ist man natürlich darauf vorbereitet, dass DIE GRÜNEN TEUFEL weniger kritisch - als patriotisch - zu Werke geht. Mit dem Song „The Ballad of the Green Berets“ wird der Rezipient auf die anstehende Pro-Amerika-Show vorbereitet. Dieser Song wurde - in Deutschland - u.a. von Freddie Quinn, Heidi Brühl und der Bonner Punk-Band Canalterror, unter dem Titel „Hundert Mann und ein Befehl“ interpretiert.

      Bereits in den ersten Minuten wird eifrig die Werbetrommel für die US Army gerührt. Innerhalb einer Pressekonferenz haben die Helden Amerikas stets die passende Antwort parat um den Einsatz in Vietnam zu rechtfertigen. Die Begründung für diese Legitimität zieht sich als roter Faden durch den gesamten Film.

      Wir – US-Soldaten – sind die Besten und nur wir – US-Soldaten – sind die Guten. Ohne Uns wäre die Welt verloren.

      Wen wundert es, dass diese extrem motivierte – und von sich überzeugte – Truppe, mit einem Lächeln in den Mundwinkeln, ins Krisengebiet einzieht. Der Duke als Colonel Mike Kirby allen voran, gefolgt vom Schrei-Sergeant Muldoon (gespielt von Aldo Ray, Sergeant Sam Croft aus DIE NACKT UND DIE TOTEN).

      Es ist schon beeindruckend in welch drastischer Form sich die US-Soldaten als die Helden aller vietnamesischer Kinder aufspielen. Man liebt den guten US-Soldaten der das Land vom bösen Vietcong beschützen will. Der heroische Amerikaner der, ohne Rücksicht auf sich selbst, die Welt vom Kommunismus befreien will. Die Einsätze der NFB sind eher rar gehalten. Der Film konzentriert sich darauf die fiesen und hinterhältigen Waffen - wie Fallen - des Vietcong zu zeigen. Dazu gibt es eine kleine Demonstration von Leichenfledderei. Während die „Kommunisten“ den toten US-Soldaten die Stiefel rauben macht der Vietcong mit einem Geheul auf sich aufmerksam welches dem der Indianer gleicht. Die Frage, wer diese Idee hatte, sollte einfach zu beantworten sein. Ebenfalls beeindruckend ist Mike Kirbys Predigt in Richtung des Reporters George Beckworth (nachdem der die Methoden der US Soldaten kritisiert). Das Gesetz ist die Kugel! Jau, Duke. Gib´ Alles!!!

      Inmitten von amerikanischer Barmherzig-, Tapfer-, und Heldenhaftigkeit macht sich allerdings auch eine Menge Leerlauf bemerkbar. Der Film ist – aus meiner Sicht – ca. 30 Minuten zu lang geraten. Die Actionmomente hat man sich für das Schlussdrittel aufbewahrt. Diese sind ordentlich inszeniert. Etwas Härte gibt es auch - denn die Hinterhältigkeit des Vietcong muss schließlich in schockierender Erinnerung bleiben.

      Das Finale setzt dem Ganzen die Krone auf. Die Melancholie macht sich auf den Weg ins Unermessliche und John Wayne wird zum Samariter der Nation. Komm in die US-Army – deine neue Familie. Ich sorge für dich, kleiner Soldat! Herrlich!

      Fazit: Den Rassismus und die Menschenverachtung die dem Film – auch gegenwärtig - vorgeworfen wird, halte ich für recht harmlos. Da gibt es ganz andere Kaliber. Den Vorwurf, dass DIE GRÜNEN TEUFEL ein reiner Propagandafilm ist, kann ich immer und immer wieder bestätigen. Mit Toleranz und einem Augenzwinkern kann ich mir THE GREEN BERETS jedoch (unbeschadet) anschauen. Dazu kommt meine Sympathie für das US-Kino der 60er Jahre. Hätte man den Film in den 90ern oder später gedreht – dann...

    • Der Film ist aber echt ein Propagandafilm-Monster. Der Vitnamese wird als tollwütiger Zombie dargestellt und muss mit massiv viel Explosionen ausgebrannt werden. ^^ Die ersten 20 Minuten sind noch lahm, die Charaktere wie oft bei Kriegsfilme können sich nicht so hervortun und man hat die Action zu schlecht verteilt, dann macht es aber zumindest richtig Spass und man ist weitestgehend in diesem Vietcong-Killer drin, der mit der Action und Witz auch nicht mal überaltet wirkt.

      [film]7[/film]

      Sid's Kritik trifft hier mal vollkommen in allen Punkten auf meine Meinung zu, brauch ich nichts neues zu schreiben.