Violated Angels

    • Violated Angels

      Produktionsland: Japan
      Produktion: Kōji Wakamatsu
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Kōji Wakamatsu
      Drehbuch: Kōji Wakamatsu, Masao Adachi, Jūrō Kara
      Kamera: Hideo Itoh
      Schnitt: Fumio Tomita
      Musik: Koji Takamura
      Länge: ca. 57 Min.
      Darsteller: Juro Kara, Shoko Kido, Keiko Koyanagi, Makiko Saegusa, Michiko Sakamoto, Kyôko Yayoi




      In einer Wohngemeinschaft von sieben Krankenschwestern beobachtet eine der Bewohnerinnen wie zwei der Krankenschwestern Sex miteinander haben. Sie ruft die anderen herbei, um gemeinsam dem Spiel zuzusehen. In ihrer Euphorie bitten sie einem jungen Mann ins Haus, damit dieser sich am Liebesspiel ergötzen kann. Ein fataler Fehler. Der Mann zieht eine Pistole und erschießt eine der beiden Liebesgespielinnen. Für die anderen beginnt nun ein Spiel mit dem Tod.

      VIOLATED ANGELS ist eine äußerst schräge Regiearbeit von Kôji Wakamatsu. Genau dieses, fast Undefinierbare, ist es, was den Film so außergewöhnlich macht. Wakamatsu bleibt „seinem typischen“ Stil treu und bricht somit erneut die Regeln des konventionellen Kinos. Er bietet einen Ablauf, welcher nicht eindeutig definiert werden kann und präsentiert Situationen die keine deutlichen Ambitionen erkennen lassen. Selbst auf die direkte Frage: warum er töten würde, antwortet der geheimnisvolle Mann: „Ich weiß es nicht.“

      Der Film läuft beinahe fortwährend innerhalb eines „Washitsu“ ab, denn Außenaufnahmen gibt es nur zu Beginn und innerhalb des Finales. Die Räumlichkeit ist spärlich eingerichtet und verbreitet ein düsters Flair. Die Bilder wissen durchaus zu gefallen, da sie das Unheimliche erfolgreich unterstützen. Simultan fließen in die Gehörgänge der Rezipienten der heulende Wind und strömender Regen. Durch diese Gegebenheiten wird man an Wakamatsus THE EMBRYO HUNTS IN SECRET erinnert. Ein Film, der in ähnlich depressiv und durchweg böse zu Werke geht.

      VIOLATED ANGELS beginnt mit zahlreichen Fragezeichen und der Rezipient weiß nicht - was auf ihn zukommen könnte. Umso drastischer wirkt die Tatsache, dass der Film sich von einer zur anderen Sekunde zum Terrorfilm entwickelt. Wakamatsu geht dabei unspektakulär vor und "sein" Killer ist wahrlich kein optisches Monster. Demnach stellt sich die Frage, warum er überhaupt tötet. Eine Frage - die er selbst nicht beantworten kann. Durch diesen Sachverhalt wird die, ohnehin beängstigende, Atmosphäre um einiges verschärft.

      Fazit: Ein erneut schwieriges und zugleich faszinierendes Werk von Kôji Wakamatsu.