Italo-Cinema: 10 Jahre Jubiläums-Festival

    • Italo-Cinema: 10 Jahre Jubiläums-Festival



      Text und Bild - Andreas Rick

      Mit dem Fokus auf den italienischen Genrefilm vergangener Tage, entstand im Herbst vor 10 Jahren ein kleines Forum, welches sich ausgiebig und in allen Facetten diesem Thema widmen sollte - überhaupt das erste seiner Art in deutschen Landen, waren doch bis dahin nur Unterforen oder einzelne Threads zu diesem Sujet in den größeren Online-Communities auffindbar. Bedauerlicherweise verschwand das Forum im Jahr 2009 jedoch aufgrund persönlicher Differenzen im Nirvana des Internets, nachdem es dank einer beachtlichen Zahl an Nutzern, Beiträgen und Themen innerhalb dieser Zeit enorm wachsen konnte. Durch den Wegfall dieser virtuellen Anlaufstelle für das italienische Kino, kam es zu einem Forensplit und es erblickten mit deliria italiano und dirty picures zwei neue Portale das Licht der Netzwelt, um weiterhin der Community eine Plattform für die cineastischen Beiträge aus dem Stiefelland bieten zu können.

      Im Jahre 2013 erlebte die Facebook-Seite "In memoria di Italo-Cinema" ihren Launch, um die Filmfreunde täglich mit Neuigkeiten aus dem Genre-Zirkus füttern zu können.

      Im Juni 2015 war es endlich soweit und italo-cinema ging mit der ersten eigenen Website online. Parallel zu den Aktivitäten auf Facebook, sollte das Hauptaugenmerk allerdings auf die Review-Sektion gelenkt werden, welche mittlerweile bereits an die 500 Filmbesprechungen aller Genres umfasst und zudem noch um mehrere zusätzliche Bereiche erweitert wurde.

      2006 - 2016 | 10 Jahre Italo-Cinema

      Das möchten wir mit euch gemeinsam feiern und was wäre dafür besser geeignet als ein Filmfestival?

      Vom 07.-09. Oktober 2016 laden wir euch herzlich ins KommKino nach Nürnberg ein. Feiert mit und huldigt dem italienischen Genrekino vergangener Zeit!

      3 Tage - 8 Filme - alle von 35mm!

      Einzelticket: 6€
      Dauerkarte: 30€
      Reservierungen unter reservierung(at)kommkino.de
      facebook.com/events/572033249629935/

      Timetable:

      TBA

      Die Filme werden in den nächsten Wochen einzeln angekündigt!
    • Leider ein bisschen weit weg aber durchaus interessant.
    • Ist mal notiert, in Nürnberg bin ich in einer knappen Stunde. Mal schauen welche Film Perlen es wann zu sehen gibt.
      Sid, hoffe wenn es Neuigkeiten gibt, schriebst du sie hier rein, wäre ne feine Dache :5: :254: :6:
      Zensur Ist Für´n A......!!

      Meine Filmsammlung

      Meine Musiksammlung
    • No Problem. Die Filmauswahl wird bald bekannt gegeben.
    • Der Eröffnungsfilm des Italo-Cinema Festivals wird



      "Alien 2 - Auf der Erde"
      (Alien 2 sulla Terra)
      Italien 1980 | 85 Min. | deutsche Fassung | 35mm (1:1,85)

      Regie: Ciro Ippolito, Biagio Proietti
      Darsteller: Belinda Mayne, Mark Bodin, Roberto Barrese, Benedetta Fantoli, Michele Soavi
      Musik: Guido & Maurizio De Angelis (als Oliver Onions)

      Während eine Raumsonde der NASA sich bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre befindet, erleidet die telepathisch veranlagte Höhlenforscherin Thelma (Belinda Mayne) eine Vision von einer bevorstehenden Bedrohung. Bald werden an einem Strand seltsame, steinähnliche und pulsierende Objekte angespült. Während sich Thelma mit Ehemann Roy (Mark Bodin) und Freundin bei der Erforschung einer Höhle befindet, schlagen die Aliens zu – unter und über der Höhle.

      In den Höhlen von Apulien geht das nackte Grauen um. Nachdem Mario Bava das Projekt „Alien - Die Saat des Grauens kehrt zurück“ nicht annahm, kam 1982 unter der Regie von Ciro Ippolito diese inoffizielle „Alien-Fortsetzung“ in die Kinos, und das sehr erfolgreich. Mit der Aussicht auf Ridley Scotts Metamorph-Geschöpfe hier auf unserer schönen Erde konfrontiert zu werden, konnten die Zuschauer in die Kinos gelockt werden. Behält man im Hinterkopf, dass es sich hier um eine Produktion mit sehr niedrigem Budget handelt, könnte eine Kinoaufführung auch heute noch viel Spaß bereiten, nicht zuletzt auch durch ein paar sehenswerte Special-Effects – entstanden in einem Keller in Rom. Untermalt von der Musik von Guido & Maurizio de Angelis vermag „Alien 2 sulla Terra“ durchaus für Italo-Genrefans eine seltsame Faszination auszuüben. (Gerald Kuklinski)

      Fr. 07.10. um 21:15 Uhr
    • Unser Midnight Nasty am Freitag Abend!



      "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle"
      (Violenza in un carcere femminile)
      Italien/Frankreich 1982 | 99 Min. | deutsche Fassung | 35mm (1:1,85)

      Regie: Bruno Mattei
      Darsteller: Laura Gemser, Gabriele Tinti, Lorraine De Selle, Franca Stoppi
      Musik: Luigi Ceccarelli

      Laura Kendall landet wegen Prostitution, Drogenhandel und einem Mordversuch im Gefängnis Santa Catherina. Dort wird sie umgehend mit den harten Sitten des Frauenknastes konfrontiert. Unter Anleitung der sadistischen Oberaufseherin stehen Gewalt und Brutalität auf der Tagesordnung. Laura „geht durch die Hölle“, und kann lediglich beim Gefängnisarzt Moran und ihrer Zellengenossin Pilar Zuspruch finden. Als die Leitung der Strafanstalt Lauras wahre Identität erfährt - schwebt die junge Frau in Lebensgefahr...

      Bruno Mattei zelebriert mit „Laura - Eine Frau geht durch die Hölle“ die gängigen Klischees des WIP*-Films. Stereotypische Charaktere wie sadistische Wärterinnen, die lesbische Oberaufseherin und die zu Unrecht einsitzende Heldin, verkörpert durch die geliebten Pro- und Antagonisten des italienischen Genrekinos, geschmückt mit einem eingängigen Soundtrack von Luigi Ceccarelli. Eingepfercht in den schäbigen Räumlichkeiten eines Frauenknastes. Bruno Matteis infernalischer „Knastploiter“ wird als der siebte Film innerhalb der „Black Emanuelle-Reihe“ angesehen, es ist gleichzeitig Laura Gemsers vorletzter Auftritt als die tollkühne Reporterin. Begleitet wird die „Göttin des (S)Exploitationfilms“ u.a. von der „Göttin des Zorns“: Franca Stoppi, in der Rolle der Oberaufseherin. Mit der akribischen Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks lässt Franca den Schlagstock „sprechen“ und manövriert auf diese spezielle Weise den Zuschauer durch die „schmuddelige Welt“ des Bruno Mattei.

      „Laura - Eine Frau geht durch die Hölle“ ist ein menschenverachtender, widerwärtiger und kranker Film. Somit erfüllt er alle Voraussetzungen um als ein hervorragender Vertreter des WIP-Genres, sowie als Alptraum für den Katholischen Filmdienst, gesehen zu werden. (Frank Faltin)

      *Women in Prison

      Fr. 07.10. um 23:30 Uhr
    • Am Samstag geht es weiter mit:



      "Die heißen Engel"
      (La nottata)
      Italien 1975 | 88 Min. | deutsche Fassung | 35mm (1:1,85)

      Regie: Tonino Cervi
      Darsteller: Sara Sperati, Susanna Javicoli, Giorgio Albertazzi, Giancarlo Prete, Martine Brochard, Claudio Cassinelli, Max Delys
      Musik: Vince Tempera

      Wie im Rausch taumeln Susy und Angela durch die Nacht. Was sie hassen, sind Spießer und Waschlappen, was sie lieben, ist Sex und Spaß. Gerade noch haben sie auf einer Damentoilette einen kostbaren Diamantring mitgehen lassen, versuchen sie diesen nun sofort mithilfe des markigen Taxifahrers Vito an den Mann zu bringen.
      Sie treffen bei ihrer Suche auf Transvestiten, Gauner und die im Dunkeln lauernden Verheißungen und Gefahren der Nacht und müssen doch erkennen, dass am Ende nur die Freundschaft zählt...

      Der selbst bei Genrefans eher unbekannte Tonino Cervi versteckt in seiner zunächst recht locker und witzig daherkommenden Erotikkomödie eine gallige Absage an die Geldgeilheit (mit Betonung auf Geilheit) der jungen Leute seiner Zeit und an deren Suche nach dem schnellen Kick. So zeigen seine „heißen Engel“ durchaus viel Haut, doch ist es ganz real auch ihre Haut, die am Ende immer wieder von ihnen riskiert wird und damit auf dem Spiel steht.

      Ein Film, wie er fast aktueller nicht sein könnte und ein gutes Beispiel für gelungenes, intelligentes Genrekino, das weit mehr zu bieten hat als nur reine Schauwerte. Cervi feiert in seinem Film die emanzipierte Frau auf der Suche nach Selbstbestimmung und wir sollten alle mitfeiern! (Sascha Nolte)

      Sa. 08.10. um 13:30 Uhr


    • "Heroin"
      (Milano... difendersi o morire)
      Italien 1978 | 83 Min. | deutsche Fassung | 35mm (1:1,85)

      Regie: Gianni Martucci
      Darsteller: Marc Porel, George Hilton, Anna Maria Rizzoli, Al Cliver, Barbara Magnolfi
      Musik: Gianni Ferrio

      Pino Scalise (Marc Porel) ist ein ehemaliger Rennfahrer, der aufgrund seiner Mitwirkung an einem bewaffneten Raubüberfall von der Justiz zu sechs Jahren Haft verdonnert wurde, doch aufgrund guter Führung bereits nach zwei Jahren vorzeitig entlassen wird. Völlig geläutert möchte Pino nun ein aufrechtes Leben führen und nimmt das erstbeste Jobangebot als LKW Fahrer an. Erleichtert über den neugewonnen Job lässt er daraufhin erst mal die Sektkorken knallen und verbringt eine bumsfidele Nacht mit der Prostituierten Fiorella (Anna Maria Rizzoli). Am nächsten Tag trifft Pino dann fast der Schlag, als er herausfindet, dass es sich bei der Prostituierten aus der Vornacht in Wahrheit um seine Cousine Marina handelt. Pino setzt nun alles daran, Marina wieder aus dem Prostitutionssumpf zu befreien, hat dabei die Rechnung aber ohne den mächtigen Don Chicco (Guido Leontini) gemacht…

      Regisseur Gianni Martucci lieferte mit "Heroin" einen zwar etwas unspektakulären, aber immerhin auch solide produzierten Polizeifilm mit einem ordentlichen Unterhaltungswert ab, der zudem alle benötigten Ingredienzien wie z.B. wilde Verfolgungsjagden, handfeste Schlagabtäusche, tödliche Stanzmaschinen, eine sinnbefreite Strip-Einlage vor einem einsamen Wandspiegel, einen rastlosen Kommissar mit zu hohem Blutdruck und ein paar genretypische Grausamkeiten beinhaltet. Ein aalglatt frisierter Al Cliver als unerbittlicher Handlanger des Dons, Marc Porel als Saubermann mit Bomberjacke, Anna Maria Rizzoli als leichtes Cousinchen und George Hilton als wutschnaubender und zähnefletschender Ermittler. Dazu gesellen sich dann auch noch Guido Leontini, Barbara Magnolfi und Nino Vingelli. Abgerundet wird das Ganze schlussendlich mit einer funkigen Jazzy-Listening Mixtur aus der Soundschmiede Gianni Ferrios. Was will man mehr? (Richie Pistilli)

      Sa. 08.10. um 16:00 Uhr