Speed Grapher

    • Speed Grapher



      Land: Japan, Philippinen
      Jahr: 2005
      Staffeln: 1 (24 Episoden)
      Regie: Katsuya Asano, Kunihisa Sugishima
      Drehbuch: Jared Hedges, Yasuyuki Suzuki, Shin Yoshida
      Produktion: Taichi Hashimoto, Naomi Nishiguchi


      Trailer:



      Inhalt:

      Unter der schillernden Oberfläche des Tokioter Vergnügungsviertels versteckt sich ein Sündenpfuhl aus Korruption, Prostitution und Glücksspiel. Der ehemalige Kriegsfotograf Tatsumi Saiga verdient sein Geld inzwischen als Paparazzo und begibt sich in die Tiefen des Roppongi Clubs, den Inbegriff des Lasters. Dort begegnet er der Tänzerin Kagura, die von allen „die Göttin“ genannt wird. Durch ihren Kuss erwachen in Saiga übernatürliche Kräfte, mit deren Hilfe er das Mädchen vor den Fängen eines grausamen Syndikats beschützen muss.


      4-Blu-Ray Sammeledition mit allen Episoden: 25. März 2016








      © 2005 GONZO

      Kritik:

      Das Töten per Kamerblitzlicht, die Japaner sind immer wieder für schräge Ideen gut. Wobei verworren ist die Handlung gar nicht, wir haben es hier mit Metawesen zu tun, deren Erscheinung mit einem Explosion im Kriegsgebiet zu tun hat, die Hintergründe dazu gibt es in der Mitte der Staffel. Es wird hier auch alles erklärt, samt der Hintergründe zu den meisten Charakteren, einzig zur jungen Göttin Kagura Tennozu gibt es bis zum Schluss ziemlich wenig Infos, was aber nicht so schlimm ist, die Serie hat ansonsten viel Tiefe durch Rückblicke auf die Charaktere, sowie trotz der Action einen recht ruhigen und atmosphärischen Erzählfluss. Also keine überdrehten Teenager hier, was ich bei Animeserien oftmals nervig finde. Die Charaktere sind hier sehr angenehm und hervorragend übersetzt.

      Wenn Reiche und Politiker in einem Club mit sexgeile Partys mit ihrem Geld feiern, dann liefert die Serie ein Spiegelbild der Gesellschaft, trotz aller Fantasyelemente sucht die Serie stetig die Gesellschaftskritik, sie prangert das mordende Militär an und stellt sich mit dem Finale als total Antikapitalistisch heraus, es mahnt auch eindringlich vor einer Finanzkrise, die 2 Jahre nach der Anime tatsächlich sich bereits abspielte und warnt vor ein hoch überschuldetes Japan. All das ist die Hintergrundgeschichte dieser Animation, deso mehr verwundert es mich dann doch, dass Speed Grapher kaum bekannt ist. Die Serie ist für Erwachsene ausgerichtet und wirkt auch Kontrovers und Horror mässig. Das Kontroverse entsteht durch einige unzüchtige schmutzige Fantasien um die junge Göttin Kagura wie vor allem die Vergewaltigung und Liebe zwischen ihr und einem viel älteren Fotograph hier in der Hauptrolle, gepart mit diesen Meta-Monsterwesen. Es gibt hier keine sexuellen Gelüste wie oft üblich in Animationen und auch keine romantischen Liebesbeziehungen sondern es ist makabere, nie zu erreichenden oder nie gewollte, rohe Liebe, durchaus mit der gefeierten Tokyo Ghoul Serie zu vergleichen. Die Serie wird spannend erzählt, besonders die Flucht der Göttin und dem Fotografen vor den teuflischen Oberschurken mit schier unsterblicher Übermacht, ist bis über die Hälfte der Serie spannend. Zumal der Oberschurke sich charakterlich absolut entwickelt und irgendwann gar nicht mehr so herzlos wirkt, da er die bekämpft die besessen sind von Macht, Geld und Gier also die Reichenschicht, zudem es auch viel Hintergrundgeschichte gibt. Dass ist sicher eine Überraschung in der Serie, dass der Charakter des Teufel-Schurken einen solchen Verlauf nimmt. Somit es zum 3 Frontenkampf gegen die korrupte Regierung und Militär kommt und dessen Hintergrundgeschichte zudem emotional erzählt wird. Die Serie hat dann zwar bis zum Finale nicht mehr die Highlights zu bieten, aber das Finale ist dann absolut groß.

      Rocken könnten die Meta-Horrorwesen, vor allem der Zahnart mit Körper durchbohrende Tentakelbohrer, sieht abgedreht und brutal aus, auch der Spinnenmann der sich seine Opfer einverleibt ist cool, später entpuppt sich auch der Premierminister mit seinen Tentakeln als Monster, irgendwie haben die meisten Metas was mit Spinnenbeine-Tentakel zu tun. Es kommt zudem zum Duell Bild- vs. Ton-Metawesen.

      Die Metas entstehen hier durch ein Virus das die DNA des Menschen verändert und es wird über das Gehirn gesteuert, wodurch sich der betroffene in ein solches Wesen verwandeln kann, woher das Virus kommt erfährt man in der Serie gut erklärt. Der Synthesizer Sound ist dabei stetig spitze und einprägsam. Die Serie ist somit keineswegs zu vergleichen mit sexistisch und kindliche, recht flache Horror-Serien wie Demon King Daimao, nein die Serie ist für Erwachsene mit spannender Story und interessanten Charakteren unterlegt und Grafik mäßig auch aus heutiger Sicht absolut ansprechend und hochwertig und nicht wie aus dem Kinderprogramm stammend.

      Diese unbekannte Animationsserie Speed Grapher lohnt sich absolut, bin positiv überrascht was ich entdeckt und nicht so mit gerechnet habe. Mit das Beste in dem Bereich Horroranimationen, wer Tokyo Ghouls „Perversionen“ mag, wird trotz im Vergleich ein Hauch weniger Action, definitiv bedient und zeigt wie "schön" und stylisch Animationsserien auch sein können ohne zu nerven.

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      Filmsound:

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