Originaltitel: Bound by Honor
Produktionsland: USA
Produktion: Jimmy Santiago Baca, Jerry Gershwin, Taylor Hackford, Jeremy Iacone, Stratton Leopold
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Taylor Hackford
Drehbuch: Ross Thomas, Jimmy Santiago Baca, Jeremy Iacone, Floyd Mutrux
Kamera: Gabriel Beristain
Schnitt: Fredric Steinkamp, Karl F. Steinkamp
Spezialeffekte: Larry L. Fuentes, Steve Purcell
Budget: ca. 35.000.000 $
Musik: Bill Conti
Länge: ca. 172 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Jesse Borrego, Benjamin Bratt, Enrique Castillo, Damian Chapa, Delroy Lindo, Thomas F. Wilson, Karmin Murcelo, Ving Rhames, Jenny Gago, Victor Rivers, Carlos Carrasco, Geoffrey Rivas
Inhalt:
Epos über das Leben der Gangs in East L.A. in den 70er Jahren: Miklo ist in den Augen seiner Umgebung ein “Weißer”, weil er kein renner Latino ist. Daher ist er, der im Herzen so ist wie seine Halbgeschwister, stolz darauf, in ihre Gang aufgenommen zu werden. Doch damit sind die Probleme in seinem Leben nicht aus der Welt, vielmehr entstehen viele neue Probleme durch die Verpflichtungen, die er wegen der Mitgliedschaft in der Gang hat.
Trailer:
Kritik:
Hier lauert ein richtig guter Gangster/Knastfilm, der mit Wortwechseln der harten Sorte durchgeführt wird. Anfangs hat man noch bei einzelne Charakter einige bedenken, wie unser Milchbubi in der Hauptrolle, aber im weiteren Verlauf verfliegt die Skepsis und sehr markante Gesichtszüge kommen zum Vorschein. Einige müssen wirklich jahrelang im Knast gesessen haben, wo ziemlich böse Gesichtszüge, Hakenkreuze im Tattoo und Handbemalungen wie „Fuck You“ oder „Bad“ zur Faust geballt dann präsentiert werden. Die Darsteller sind also gut besetzt, aber die Story ist noch besser. Es wird lange Zeit auf die Strukturen der Verbrecherbanden eingegangen, man erlebt wie sie sich noch im Anfangsstadium einer Raufbande befinden und dann durch eine Zuspitzung der Lage ein in einem Schicksalsschlag mündet. Im Knast geht es dann weiter, wo die Sitten noch härter sind. Miterleben wird man dies alles aus der Sicht einer Person, die sich dort auch erst mal beweisen muss. Anfangs schaut unser Hauptdarsteller noch trottelig und milchig aus, aber im letzten Drittel wirkt er genau so markant wie die lang eingesessenen Knastbrüder, große Klasse wie es hier aufgezeigt wird.
Zu sehen gibt es ein paar Verfolgungsszenen durch heruntergekommene Viertel, mit perspektiven Kamerawinkeln, wo in der Umgebung noch viel Graffiti präsentiert wird. Hier geht es atmosphärisch und mitreißend zu, ohne in übertriebene Schnittszenen oder wackelige Angelegenheiten zu münden, wie mittlerweile oft in Blockbuster zu sehen.
Es kommt das Gefühl auf, sich irgendwo in Mexiko zu befinden, insbesondere anhand der feurigen „Arriba La Raza“ Dialoge und der instrumentalen mexikanischen Sounduntermalung. Dass der Film aber aus den USA stammen soll, wird man kaum glauben schenken.
Mit Drogen wird viel gehandelt und auch benutzt, wie Spritzen die in den Arm gejagt werden. Die Polizisten sind zumeist korrupt, mit Ausnahme des Bruders von unserem Hauptcharakter, der sich vom Bandenmitglied zum harten Polizisten mausert, allerdings kann und will er seine Zugehörigkeit zur Verbrecherbande nicht von sich weisen, auch wenn sein Bruder ein richtig schwerer Gangster geworden ist. Bei den Mexikanern ist wie bei allen Südländern das Blut auch dicker als der Sekt, somit sich hier ganz schön Dramatik breit machen darf. Hinzu kommen dann noch Auseinandersetzungen zwischen Mexikaner, Schwarze und den Weißen (Nazis). Die 70er und 80er Jahre kommen anhand der gewählten Kulisse gut zum Vorschein, sogar der alte Hippy-Bus darf mal zum Einsatz kommen. Einzig die Kapitelwechsel sind etwas unübersichtlich geraten, ein paar mal dürfte man wohl rätseln, was der Ablauf mit zuvor gezeigten zu tun hat, liegt auch daran, dass viele Charaktere präsentiert werden. Trotz der sage und schreibe fast 3 Stunden Spielzeit, wird man keine Langeweile empfinden. Der Film hat das Potenzial so lange auch voll bei Laune zu halten und liefert einen guten Unterhaltungswert ab, mit hart geführten Dialogen, tollen Kulissen und einer richtig guten Story.